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Berliner Ansichten zur Straßenbahn
geschrieben von NVB 
Ironie ist fast, dass für Hamburgs MIV-Achsen nach dem Krieg neue Schneisen in die Bebauungsstruktur gebrochen wurden oder die Fahrbahnen deutlich an die Häuser herangeführt wurden, während die Straßenbahn im alten, tatsächlich eher engeren Raster fuhr.

Heute wirft man der Straßenbahn vor, man hätte für sie keinen Platz.
Ironie? Hamburg.

@sihh:

Auf der Tarpenbekstraße (ok, Rosenbrook) fahren heute 65.000 Fahrzeuge pro Werktag, also grob kalkuliert um die 82.000 MIV-"Fahrgäste" unter infernalischen Auswirkungen in die dicht besiedelte innere Stadt (oder wieder raus). Richtig, da ginge eine Stadtbahn nicht ohne MIV-Einschränkungen ab. Also, wollte man gerade dort eine Bahn bauen. Vielleicht wären die ja auch ganz sinnvoll und für die Stadt insgesamt positiv?

Hier kommen wir zu des Pudels Kern.

(MIV-"Fahrgäste"/Werktag auf potentiellen Stadtbahnstrecken, Berechnung: DTVw abzüglich SV-Anteil, multipliziert mit 1,3):

Mühlenkamp: 18.500
Hudtwalckerstraße: 58.000
Hoheluftchaussee: 38.700
Kollaustraße: 71.900
...
Kieler Straße in Stellingen: 95.300)



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 14.02.2015 14:47 von Herbert.
Zitat
Herbert
Da kann man schon bei Stau ausweichen. Hast du völlig Recht. Das geht in Hamburg nicht, da ist alles so eng:
[www.elbe-wochenblatt.de]
...da passt gerade eben noch der Hochbahn-Gelenkbus alle 5 Minuten durch die Wohnstraße.

Was ist wichtiger? Der (einigermaßen) pünktliche Bus? Aus meiner Sicht: eindeutig JAJAJA. Bei der Baustelle Kieler Str./Sportplatzring war eindeutig mangelnde Koordination Stauursache -- man kann nicht von 3 Spuren auf eine Rübenacker-Spur verengen und dann nicht mal wenigstens im 2-Schicht-Betrieb bauen.

Zitat
Herbert
Zitat

Nimm Tarpenbekstraße zwei Spuren weg und alle Bäume und alle Parkplätze und frag mal die Anwohner!

Die Tarpenbekstraße hat eine Breite (Abstand zwischen den Gebäuden) von mindestens 26 m. Nördlich Lokstedter Weg geht es auf > 35 m Abstand. Wenn Parkplätze das Problem wären - ähm, schon mal auf die Idee gekommen, in den betroffenen Gebieten Tiefgaragen statt U-Bahnen zu bauen?

...und zwar zu bezahlen von den Anliegern -- notfalls sollen die die Stellplätze an ihre Bewohner vermieten. Oder wenn die öffentliche Hand die TG baut, Nutzung auch nur gegen Miete. Und wenn dann in unmittelbarer Nähe des Hauses falsch geparkt wird, sofort abschleppen, spätestens nach 10 Minuten muß das Fahrzeug entsorgt sein.

Gruß Ingo
Zitat

Und wenn dann in unmittelbarer Nähe des Hauses falsch geparkt wird, sofort abschleppen, spätestens nach 10 Minuten muß das Fahrzeug entsorgt sein.


Was da abgeht oder besser nicht abgeht, kann man doch schon auf bestehenden Straßen erleben.

Mein Tipp: Fahrt mit der "Innovationslinie" 109. In weiten Teilen ist die Straße einspurig, weil in den Randparkplätzen nicht längs, sondern quer zur Fahrtrichtung geparkt wird. Außerdem steht vor wirklich jedem Baum ein weiteres Fahrzeug, was die Fahrbahnen auf jeder Seite blockiert. Halteverbotsschilder? Natürlich gibt es die, doch der Schilderwald wird völlig ignoriert. Die Kontrollen gehen gegen Null.

Oder der Fahrweg der Linien 172 und 173 zwischen Barmbeker Straße und Winterhuder Weg. Mehrmals am Tag müssen die schon Fahrtrichtungs-getrennten Busse die zugeparkten Straßen weiträumig umfahren und die an Haltestellen wartenden Fahrgäste gucken in die Röhre.

Was in Hamburg diesbezüglich abläuft, ist die blanke Anarchie. Und nicht nur bei den Autos, auch die Radfahrer nieten jeden um, der seine Augen nicht überall hat und sich nicht extrem umsichtig verhält, wobei die Radfahrer, die auf der richtigen Straßenseite fahren, auch immer weniger werden.

In Frankreich kostet falsch Parken von 200 Euro aufwärts und bei der Behinderung von ÖPNV und Müllabfuhr ist man gleich mit 1.000 Euro dabei, Parkkralle inklusive. Das erhöht die Akzeptanz des ÖPNV ungemein und deshalb freuen sich in Frankreich die allermeisten Leute inklusive Autofahrer über die vielen neuen Stadtbahnnetze, auf denen man schneller, angenehmer und preiswerter zum Ziel kommt ...
Zitat
NVB
Zitat
INW
Und wenn dann in unmittelbarer Nähe des Hauses falsch geparkt wird, sofort abschleppen, spätestens nach 10 Minuten muß das Fahrzeug entsorgt sein.

Was da abgeht oder besser nicht abgeht, kann man doch schon auf bestehenden Straßen erleben.
[...]
In Frankreich kostet falsch Parken von 200 Euro aufwärts und bei der Behinderung von ÖPNV und Müllabfuhr ist man gleich mit 1.000 Euro dabei, Parkkralle inklusive. Das erhöht die Akzeptanz des ÖPNV ungemein und deshalb freuen sich in Frankreich die allermeisten Leute inklusive Autofahrer über die vielen neuen Stadtbahnnetze, auf denen man schneller, angenehmer und preiswerter zum Ziel kommt ...

In der Luruper Hauptstraße, auf der bis auf 3 Stunden je Richtung an Mo-Fr am Straßenrand geparkt werden darf, soll eine neue Flutwelle von Halteverbotsschildern den Verkehr flüssiger machen.
Das schrieb zumindest das Elbe-Wochenblatt, Ausgabe Lurup/Eidelstedt letzte Woche. Ich finde den Artikel nicht online.

Größtes Problem in Hamburg ist der fehlende Überwachungsdruck. Wenn nur jeder 10. Falschparker damit rechnen muß, erwischt zu werden, kann der Verkehr in Hamburg sehr viel flüssiger ablaufen.
Auch müssen dann mal die erteilten Sondergenehmigungen zum wilden Falschparken massiv eingeschränkt werden -- es kann einfach nicht angehen, daß man sich in vierspurigen Straßen von Paketdienstauto (gelb) über P.(braun) und P.(orange) zu P.(weiß mit blauen Buchstaben) durchhangeln muß.

Andererseits müssen dann aber auch die Anstalten öffentlichen Rechts drangsaliert werden, daß die nicht in aller Seelenruhe in Lastrichtung der Straße mitten in der HVZ Mülltonnen leeren oder Schlürfi die Straße reinigt.

Meiner Meinung nach sollten private Kraftfahrzeuge nur noch kurzzeitig (maximal 3...4 Stunden) am Straßenrand von Hauptverkehrsachsen abgestellt werden dürfen. Darüberhinaus gehende Abstellungen haben auf Privatgrund zu erfolgen -- oder eben auf öffentlichen Parkplätzen gegen Gebühr.
Dann hätten auch Notdienst-Handwerker die Gelegenheit, direkt vor dem Notfall-Objekt parken zu können. Ich habe erst kürzlich von einem Notdienstler gehört, daß er 200m entfernt von einem Notfall-Objekt in einer Grundstückszufahrt parken konnte -- und aufgrund seines Hinweisschildes schon nach 10 Minuten angerufen wurde, was ihm denn einfiele, in der Zufahrt zu parken...

Gruß Ingo
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