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S-Bahn statt U5 nach Lurup/Osdorf/Schenefeld
geschrieben von kalle_v 
Viergleisig bis zum Jungfernstieg und dann weiter in die HafenCity. Die U5(ost) ist ja nichts anderes als eine abgeänderte U4(alt) und hätte mit der neuen U4 realisiert werden können, wenn die Politik es so gewollt hätte. Sprich, man hätte direkt HafenCity - Bramfeld bauen können. Jan Gnoth hat geschrieben, dass dies auch angeblich so gewollt war, nur habe ich von Seiten der CDU nie etwas in die Richtung gehört und ebensowenig von der U4(alt)-West. Das sollte ja alles von der Stadtbahn erschlossen werden. Und auch nun ist nicht geplant die U4 zu einer Nord-Süd-Linie zu machen sondern die U4 nach Jenfeld zu bauen.
Ich persönlich würde es aber besser finden, die U4 als Nord-Süd-Linie nach Bramfeld zu bauen, die U5 von Jenfeld zum Siemersplatz und Lurup und Osdorf mit der S4 zu erschließen.

Soll es unbedingt eine U-Bahn sein, die nach Lurup fährt dann die U5 nach Emilienstraße ausfädeln und über Diebsteich nach Lurup führen um eine Ost-West-Linie Jenfeld-Osdorf zu haben. Der Ast zum Siemersplatz zweigt von der U1 ab und kann als U6 bis nach Großhansdorf geführt werden.
Zitat
flor!an
Ich bin zwar kein Experte aber vielleicht kann mich jemand aufklären, aber warum sind sie "verloren"? Ok sie werden von der U4 neu genutzt. Aber das bedeutet doch nicht, dass dort zusätzlich die U5 drauf fahren könnte oder?!

Wenn du Neueinsteiger in dieser Materie bist, erkläre ich dir das gerne nochmal:
In den späten 1960er Jahren war eine U4 zwischen Sengelmannstraße - Borgweg - Winterhuder Weg - Mundsburger Brücke - Hauptbahnhof Nord - Jungfernstieg - St.Pauli - Altona - Ottensen - Bahrenfeld - Lurup - Osdorf geplant. Diese Strecke sollte in Jungfernstieg die Gleiströge der heutigen U4 in die Hafencity nutzen, welche damals als Bauvorleistung gleich mit erstellt worden sind.
Später kam noch die Planung der City-S-Bahn zwischen Hauptbahnhof und Altona mithinzu, welche weitestgehend parallel zur alten U4 verläuft und die alte U4 im Westen weitgehend überflüssig gemacht hätte. Aufgrund dessen wurde damals von der DB vorgeschlagen, die City-S-Bahn von Altona nach Osdorf zu verlängern und im Gegenzug auf die alte U4 zwischen Jungfernstieg und Osdorf zu verzichten. Doch anstelle wie von den Oppositionsparteien damals gefordert, hielt der SPD-Senat weiterhin an der alten U4-West fest. Seitdem gab es zu jedem Wahlkampf die Debatte, was zwischen Jungfernstieg und Osdorf gebaut werden solle. Die CDU versprach seitdem in jedem Wahlkampf, dem Vorschlag der DB zu zustimmen und den Westast der alten U4 als S-Bahn zu verwirklichen, während die SPD nunmehr keine Schnellbahn mehr als erforderlich ansah. Als 2001 die CDU an die Regierung kam, wurde entschieden, die Gleiströge der alten U4 am Jungfernstieg nicht mehr für diese zu nutzen, sondern nunmehr von dort aus eine Linie in die Hafencity zu bauen. Damit war der Westast der alten U4 am Jungfernstieg verbaut, so dass dieser jetzt nur noch als S-Bahn von Altona aus gebaut werden kann. Dieses war von der CDU so gewollt und seinerzeit auch so von der CDU immer wieder gefordert worden. Der Ostast der alten U4 kann hingegen weiterhin nach den alten Plänen errichtet werden. Nur kann dieser jetzt nicht mehr von Jungfernstieg nach Altona erweitert werden, weil dort jetzt die Röhren in die Hafencity liegen. Dieses schien von der damaligen Regierungspartei CDU ein ziemlich geschickter Schachzug zu Gunsten einer S-Bahnanbindung Lurups gewesen zu sein. Die CDU war seit den Plänen der City-S-Bahn immer für eine S-Bahnanbindung Lurups und hat den Bau der U4 in die Hafencity von Jungfernstieg aus gezielt dazu genutzt, um den Westast der alten U4 durch den neuen Ast in die Hafencity zu verbauen.

Zitat
Der Hanseat
Du glaubst ernsthaft, dass die U4 in die Hafen City gebaut wurde, um eine S-Bahn nach Lurup bauen zu müssen?

Was heißt "müssen"? Die U4 in die Hafencity ist von Jungfernstieg gebaut worden, damit die Diskussion U- oder S-Bahn nach Lurup ein für alle Male beendet ist. Die Entscheidung die U4 von Jungfernstieg in die Hafencity zu bauen, ist von der Partei getroffen worden, die sich immer für die S-Bahnlösung nach Lurup ausgesprochen hat. Wäre es 2001 nicht zum Regierungswechsel gekommen, würde es die U4 in die Hafencity heute nicht geben und wir würden heute hier auch nicht über die U5 diskutieren.

Zitat
NWT47
Die U4(neu)-Ost sollte von Anfang an bis Billstedt geführt werden.

Die neue U4-Ost nach Billstedt ist nur ein Provisorium, bis die alte U4-Ost nach Sengelmannstraße fertig ist.

Zitat
NWT47
Warum sonst wurde die Strecke nicht zumindest bis Hauptbahnhof Nord oder sogar noch weiter gebaut?

Weil die Strecke in die Hafencity die größere Priorität hatte als die alte U4-Ost. Das Neubaugebiet Hafencity war für die S-Bahnbefürwortende CDU die Gelegenheit, die Haltestelle Jungfernstieg für die alte U4-West ein für alle Male "dicht" zu machen. Sei dir sicher, die CDU hätte bei einer Machterhaltung 2011 nach Inbetriebnahme der U4 in die Hafencity die alte U4-Ost und die S-Bahnlösung nach Lurup voran getrieben. Genau das gleiche macht jetzt auch die SPD nur unter dem Decknamen U5, um nicht nach außen zu kommunizieren, dass diese Pläne eigentlich schon uralt sind und nur aufgrund von früherem Desinteresse nicht schon früher verwirklicht worden sind.

Zitat
NWT47
Besser hätte man die vorhandenen Röhren gar nicht erreichen können als via Jungfernstieg. Die U4 war als diese Witzlinie geplant und sollte im Osten die U2 entlasten. Eine Verbindung mit der U4(alt)-Ost wurde hier im Forum immer wieder als wünschenswert und sinnvoll bezeichnet, aber leider hatten die Herren im Rathaus schlechtere Pläne als die User hier im Forum.

Es ist halt so, dass viele Dinge von den Politikern nicht nach außen hin kommuniziert werden. So auch nicht, dass die Pläne der U5-Ost eigentlich schon uralt sind. Nach 10 Jahren in der Opposition muss die SPD sich jetzt als investitionsbereiter als vorher zeigen und da macht es sich überhaupt nicht gut, wenn die SPD jetzt sagt, dass sie jetzt die U-Bahn bauen möchte, die sie einstmals für nicht notwendig gehalten hat. Da muss das U-Bahnrad schon neu erfunden werden.

Zitat
NWT47
Als östliches Ende bei einer Ausfädelung aus der U3 wurde immer wieder Bramfeld genannt.

Das war damals so in den Vorentwurfsplanungen genannt worden, was dann aber aufgrund der nur 6-Wagen-Problematik auf dem Ring aber verworfen worden ist.

Zitat
NWT47
Das es besser wäre die heutige U4 und U5 östlich vom Hauptbahnhof Nord ihre Strecken getauscht hätten steht eigentlich ausser Frage.

Das wird auch so kommen, auch wenn das jetzt noch nicht so nach außen kommuniziert wird.

Zitat
Der Hanseat
Wenn du die U4(alt-Ost) bis zum Hauptbahnhof Nord verläuft, wie soll es dann weitergehen? Wie du schreibst geht nur die Hafen City, nicht aber die U4(alt-West).

Richtig. Die alte U4-Ost kann jetzt nur noch in die Hafencity durchgebunden und nicht mehr von Jungfernstieg in Richtung Westen weitergebaut werden.
Zitat
NWT47
Viergleisig bis zum Jungfernstieg und dann weiter in die HafenCity. Die U5(ost) ist ja nichts anderes als eine abgeänderte U4(alt) und hätte mit der neuen U4 realisiert werden können, wenn die Politik es so gewollt hätte. Sprich, man hätte direkt HafenCity - Bramfeld bauen können.

Das wird von der Politik so gewollt. Es wird zur Zeit halt nur nicht so kommuniziert.

Zitat
NWT47
Jan Gnoth hat geschrieben, dass dies auch angeblich so gewollt war, nur habe ich von Seiten der CDU nie etwas in die Richtung gehört und ebensowenig von der U4(alt)-West.

Manche Dinge werden halt nicht so nach außen kommuniziert.

Zitat
NWT47
Das sollte ja alles von der Stadtbahn erschlossen werden.

Die Stadtbahn kannst du ganz vergessen und hättest du auch immer vergessen gekonnt. Sie ist nur nach außen kommuniziert worden, um den Koalitionspartner GAL ruhig stellen zu können. Hätte die CDU den Koalitionspartner GAL 2011 gegen FDP oder SPD getauscht, wäre es ab 2011 sehr ruhig um die Stadtbahn geworden. Ganz gleich, ob der Bürgermeister dann immer noch von Beust, Ahlhaus oder Scholz gehießen hätte.

Zitat
NWT47
Und auch nun ist nicht geplant die U4 zu einer Nord-Süd-Linie zu machen sondern die U4 nach Jenfeld zu bauen.

Das wird im Moment so kommuniziert.

Zitat
NWT47
Ich persönlich würde es aber besser finden, die U4 als Nord-Süd-Linie nach Bramfeld zu bauen, die U5 von Jenfeld zum Siemersplatz und Lurup und Osdorf mit der S4 zu erschließen.

Das werden die Machbarkeitsstudien schon so zu Tage fördern, auch wenn das so zur Zeit nicht so kommuniziert wird. In gut 18 Monaten sieht das alles etwas anders aus.
Zitat
Jan Gnoth
Zitat
Der Hanseat
Du glaubst ernsthaft, dass die U4 in die Hafen City gebaut wurde, um eine S-Bahn nach Lurup bauen zu müssen?

Was heißt "müssen"? Die U4 in die Hafencity ist von Jungfernstieg gebaut worden, damit die Diskussion U- oder S-Bahn nach Lurup ein für alle Male beendet ist. Die Entscheidung die U4 von Jungfernstieg in die Hafencity zu bauen, ist von der Partei getroffen worden, die sich immer für die S-Bahnlösung nach Lurup ausgesprochen hat. Wäre es 2001 nicht zum Regierungswechsel gekommen, würde es die U4 in die Hafencity heute nicht geben und wir würden heute hier auch nicht über die U5 diskutieren.

Bei Jan G. seinen Einträgen sollte der Leser immer im Hinterkopf haben, dass er zwischen seiner Ansicht und der Darstellung als Fakten keinen sonderlichen Unterschied macht.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
Okay, wenn das intern alles so geplant wird und dem Bürger falsche informationen gegeben werden... Offenbar scheinst du gute Connections ins Rathaus zu haben, wenn du diese ganzen Interna kennst. Das die von dir geäusserte Idee gut ist, sehe ich auch so. Also dein Wort in Olafs Ohr...
Zitat
Jan Borchers
Zitat
Jan Gnoth
Die U4 in die Hafencity ist von Jungfernstieg gebaut worden, damit die Diskussion U- oder S-Bahn nach Lurup ein für alle Male beendet ist.
Bei Jan G. seinen Einträgen sollte der Leser immer im Hinterkopf haben, dass er zwischen seiner Ansicht und der Darstellung als Fakten keinen sonderlichen Unterschied macht.

Jupp!

Ist schon eine etwas "spezielle" Verschwörungstheorie ...

Der Anschluss Jungfernstieg wurde genommen, weil er da war und Rathaus politisch (Beschwerde des Einzelhandels) nicht durchsetzbar war.
Mag ja sein, dass die CDU in den 60er / 70er Jahren für eine S-Bahn zum Osdorfer Born war, aber danach war die Systemfrage kein Thema mehr (maximal Standen in irgendwelchen Wahlkampfbroschüren Floskeln zur Schienenanbinung Lurups und des Osdorfer Born, aber alles nicht wirklich ernsthaft).

Und in den Bebauungsplänen danach (auch bei von SPD-geführten Senaten) war neutral von "Bahnanlagen" oder "Schnellbahn" (z.B. Lurup 17, 27 und 58) die Rede, wenngleich die Langfrist-Netzkonzeption von U-Bahn sprach. Aber das Thema war mausetot; und erst Recht musste man mit der HafenCity-U-Bahn nichts "verbauen".
Zitat
LH
Der Anschluss Jungfernstieg wurde genommen, weil er da war und Rathaus politisch (Beschwerde des Einzelhandels) nicht durchsetzbar war.

Und heute als großer Wurf verkauft wird. Nach dem ursprünglichen Konzept wären a) auf der U4 keine 8-Wagenzüge möglich gewesen und b) sie wäre keine Entlastung der Billstedter U-Bahn geworden. Diese Umstände sind heute völlig ausgeblendet - sicher sie haben keine effektive Bedeutung, aber Geschichte muss immer im Kontext gesehen werden und so das stricken des künftigen Netzes eher ein Zufall der Geschichte, wie so vieles...

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
Zitat
Jan Borchers
Nach dem ursprünglichen Konzept wären

a) auf der U4 keine 8-Wagenzüge möglich gewesen und
b) sie wäre keine Entlastung der Billstedter U-Bahn geworden.

Naja, für den Billstedter Ast sollte ja die 8-Wagen-Zug-Bedienung durch die U2 die Entlastung sein. Wenn das nicht ausreicht könnte die U2 ja auch theoretisch doppel so oft fahren. (Genügend fahrzeuge mal vorausgesetzt.)

Der dann auf 6-Wagen-Züge angewiesene Ostring sollte dann halt den dichteren Takt bekommen (wie es heute ja auch gefahren wird, nur eben nur mit U3).

Somit hat sich das Betriebskonzept nicht wesentlich geändert. Nur eben dass die "U4-Züge" die auf dem Ostring führen jetzt als U3 verkehren, dafür die U2-Verstärker als U4.

Genial wäre es nur gewesen, wenn die ursprüngliche U4 bis Wandsbek Gartenstadtt gefahren wäre und die U3 als reiner Ring.
Zitat
Computerfreak
Somit hat sich das Betriebskonzept nicht wesentlich geändert. Nur eben dass die "U4-Züge" die auf dem Ostring führen jetzt als U3 verkehren, dafür die U2-Verstärker als U4.

Bei der U3 stimmt, das soweit, denn die Verstärker fahren dort ja immer noch. Doch die U4 verstärkt auch außerhalb der HVZ und selbst am Samstag auf einen 3-/3-/4-Minutentakt und sonntags auf einen 5-Minutentakt. Ohne die U4 würde sicherlich weniger Züge zwischen Jungfernstieg und Beriner Tor/Hammer Kirche/Horner Rennbahn/Billstedt fahren.

Freundliche Grüße

Roman – Der Hanseat
Zitat
Der Hanseat
Bei der U3 stimmt, das soweit, denn die Verstärker fahren dort ja immer noch.

Und sie verstärkt die gesamte U3, nicht nur den Ostring bis Rathaus. Entlastungen auf der Hafenstrecke wären mit der alten Planung kaum mehr möglich gewesen.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
Zitat

Genial wäre es nur gewesen, wenn die ursprüngliche U4 bis Wandsbek Gartenstadtt gefahren wäre und die U3 als reiner Ring.

Die Überlegung liegt ohne Bau der Steilshooper U-Bahn nahe, nicht?
Heute ist im Hamburger Abendblatt ein Artikel zur S-Bahn nach Schenefeld erschienen mit Linienvarianten. (Über Google zum Hamburger-Abendblatt-Artikel "S-Bahn plant Alternative zur U5 durch Hamburgs Westen")

Bei beiden Varianten ist sehr deutlich zu sehen, dass eine S-Bahn im Gegensatz zur U-Bahn mit deutlich weniger Kilometern auskommt. Je nach U/S-Variante wird entweder der Abschnitt Siemersplatz-Stellingen oder Hoheluftbrücke-Ottensen gespart. Das erhöht die Realisierungschancen.
In dem Artikel ist eine Zeichnung enthalten, die zwei Varianten einer möglichen S-Bahn enthält.
Als Urheber wird ein Herr Frank Hasse in der Bildunterschrift genannt. Dieser Name taucht fast ausschließlich bei Grafiken des Abendblatts auf, also vermute ich, dass das ein Redakteur sein wird.
Demnach ist die Grafik nicht als offizielle Darstellung der möglichen Linienwege zu betrachten.
Kennt jemand das im Artikel angesprochene 16-seitige Dokument, aus dem die Linienwege möglicherweise hervorgehen könnten?



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.08.2015 12:17 von MisterX.
Da wäre ich auch sehr interessiert dran!
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