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Olympia: Maßnahmen für das ÖV-Netz
geschrieben von Herbert 
Zitat
Herbert
Leerfahrt bis Barmbek geht nicht?

Das würde dann mit Fahrgästen nach Barmbek geschehen.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
Zitat
bahn42
Einfache Lösung:
S1 Langzug wird in Barmbek gekürzt und fährt als Vollzug zum Airport, S11 als durchgehender Vollzug nach Poppenbüttel.
Dazu muss dann aber auch Ottensen langzugfähig sein, um dort in Gegenrichtung zu kürzen. Bis einschließlich Altona wäre dies wohl kaum möglich, da es die Streckenkapazität einschränken würde.

Für den Ostast ist auch folgende Betreibsweise denkbar: S1 Langzug wird bereits in Barmbek in einen Vollzug und einen Kurzzug getrennt, von denen einer zum Flughafen und einer nach Poppenbüttel weiterfährt. Der zuerst fahrende Zug lässt dabei den Halt Alte Wöhr und evtl. auch Rübenkamp aus.

Zitat
bahn42
Notabkehren von S3/31/32 Langzügen könnte ebenfalls ein Grund sein. Selbst wenn Hammerbrook zwei vollwertige Gleiswechsel bekommt und auch am Berliner Tor gekehrt werden kann, braucht man Alternativen für den Fall, dass in Hammerbrok ein Zug liegen bleibt oder sogar komplett gesperrt ist. (Hasselbrook fällt bis 2024 als Langzug-Kehrmöglichtkeit wegen der S4 weg.)
Dies wird der eigentliche Grund für die Langzugfähigkeit bis Barmbek sein.
Das Kehren ohne Kehrgleis (z.B. Hammerbrook) dürfte bei dichtem Takt problematisch sein und ein Aussetzen von schadhaften Zügen ist hier mangels Abstellgleis überhaupt nicht möglich.
Zitat

Das würde dann mit Fahrgästen nach Barmbek geschehen.

Schon klar. Dürfte man nicht in Hasselbrook den Zug leeren und dann zum Kehren weiter nach Barmbek?
Zitat
Herbert
BTW: Mit dem Wegfall der Kehrmöglichkeit in Hasselbrook würde die S1 dann bei einer Störung in Barmbek zwischen Ohlsdorf und Berliner Tor voll eingestellt werden müssen, richtig?

Ja, das ist immer das Problem, wenn eine Störung genau an einer Kehrmöglichkeit auftritt.
(Diese Woche haben wir den Fall ja schon zwischen Ohlsdorf und Hasselbrook oder auch siehe U1 vor ein paar Wochen, wo die Arbeiten in Ohlsdorf zum Busverkehr zwischen Lattenkamp und Fuhlsbüttel Nord geführt haben.)

Im Falle der S-Bahn wäre natürlich ein neuer Gleiswechsel nördlich Wandsbeker Chaussee zweckmäßig.
Aber "zweckmäßig" ist im DB-Konzern nicht immer ausreichendes Argument.
Zitat

Nein es ist schon direkt der Zugang am Nordende des Bahnsteigs zur Südseite der Koppelstraße gemeint. Da führt aktuell rechts eine Rolltreppe hinauf, in der Mitte ist der Durchgang unter der Koppelstraße und links eine ca. 3m breite Treppe, die sobald mal zwei Busse ankommen schon überlastet ist.

Hast du das aus erster Hand? Ich war vorhin in Lokstedt und habe mir das angeguckt. Am Nordende, also bei den bestehenden Zugängen, wäre es kaum mit einer kleinen Gleisverschiebung getan, wenn man dort den Gesamtquerschnitt der Fußgängerzugänge vergrößern will. Der Tunnel/die Unterführung müsste auch ran.

Am Südende würde man aber mit einer leichten Verschiebung um < 1m immer noch voll im Einschnitt bleiben, der dort sogar etwas breiter ist als nötig. Und dann hätte man augenscheinlich den Platz für eine Treppe zu einem Zugang direkt zum Stadion da.
Zitat
Herbert
Zitat

Nein es ist schon direkt der Zugang am Nordende des Bahnsteigs zur Südseite der Koppelstraße gemeint. Da führt aktuell rechts eine Rolltreppe hinauf, in der Mitte ist der Durchgang unter der Koppelstraße und links eine ca. 3m breite Treppe, die sobald mal zwei Busse ankommen schon überlastet ist.

Hast du das aus erster Hand? Ich war vorhin in Lokstedt und habe mir das angeguckt. Am Nordende, also bei den bestehenden Zugängen, wäre es kaum mit einer kleinen Gleisverschiebung getan, wenn man dort den Gesamtquerschnitt der Fußgängerzugänge vergrößern will. Der Tunnel/die Unterführung müsste auch ran.

Am Südende würde man aber mit einer leichten Verschiebung um < 1m immer noch voll im Einschnitt bleiben, der dort sogar etwas breiter ist als nötig. Und dann hätte man augenscheinlich den Platz für eine Treppe zu einem Zugang direkt zum Stadion da.

Habe mal weiter nachgeforscht, du hast Recht. Nahverkehrhamburg hat die Senatsmitteilung etwas schlecht umformuliert, hier der Originalwortlaut (Link):

Zitat
Massnahmenliste Mobilitätskonzept:
U-Bahn U2 Hagenbecks Tierpark
Bau eines zweiten Zuganges

Hohes Aufkommen Richtung Veranstaltungsort; Treppe zur Koppelstraße (Südseite) zu schmal; zweiter Zugang analog Berne zzgl.
Anpassung Gleisachse. Die Haltestelle Hagenbecks Tierpark ist bereits heute im Besucheraufkommen für den Tierpark und bei
Veranstaltungen im Volkspark stark genutzt. U. a fahren von hier reguläre Buslinien sowie Shuttle-Verkehre zu den Arenen im
Volkspark. Die vorhandene, für olympische Verhältnisse zu schmale Treppe zur Koppelstraße (Südseite) soll durch ein zweites
Treppenbauwerk zur Veranstaltungsstätte entlastet werden. Dazu ist es erforderlich, den Bahnsteig in seiner Breite anzupassen
(Gleisachse).

Ob sich dieser zweite Zugang lohnt hängt sicher davon ab, wie viel Fahrgäste während Olympia zur Wolfgang-Meyer-Sportanlage/Radrennbahn Stellingen wollen, im Alltag will der Großteil zum Bus/Tierpark/Ndr und somit direkt zur Koppelstraße.
Zitat

Ob sich dieser zweite Zugang lohnt hängt sicher davon ab, wie viel Fahrgäste während Olympia zur Wolfgang-Meyer-Sportanlage/Radrennbahn Stellingen wollen, im Alltag will der Großteil zum Bus/Tierpark/Ndr und somit direkt zur Koppelstraße.

Hagenbeck ist nicht die Station mit einem besonders hohen Potential für einen zweiten Zugang. Wenn man auch Wege der Anwohner verkürzen möchte, müsste man den Südzugang auch nach Osten erschließen. Auf der Westseite wäre nur der nördliche Teil des Wohnblocks in der Hagenbeckstraße, Höhe Sportplätze, Profiteur. Alle anderen Wohnhäuser im Umfeld hätten durch Umwege in den Kleingärten sogar einen weiteren Weg zur Südseite oder sind weiter näher an der U Lutterothstraße.

Auf der Ostseite wäre der Weg von der U-Bahn zu vielen Häusern der Julius-Vosseler-Str. (ab Nummer 80 bis etwa Nummer 131) und einem Teil der Emil-Andresen-Straße (102-78) um max. etwa 160 m kürzer, hätte man einen Süd-Ost-Zugang.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.11.2015 07:45 von Herbert.
Zitat
MaxM
Im Falle der S-Bahn wäre natürlich ein neuer Gleiswechsel nördlich Wandsbeker Chaussee zweckmäßig.
Aber "zweckmäßig" ist im DB-Konzern nicht immer ausreichendes Argument.

Wenn ich mir die bei Youtube verfügbaren Führerstandsmitfahrten der S-Bahn Berlin antue, muß ich feststellen, daß das dortige Netz vor Weichentrapezen (oder auch nur einfachen Gleisverbindungen) nur so strotzt. Allein auf dem Ring sind es locker derer 10...

Hamburg hat auf seinen beiden Stammstrecken jeweils eines, wenn ich die Gleispläne gerade richtig erinnere.

Gruß Ingo
Zitat
INW
Zitat
MaxM
Im Falle der S-Bahn wäre natürlich ein neuer Gleiswechsel nördlich Wandsbeker Chaussee zweckmäßig.
Aber "zweckmäßig" ist im DB-Konzern nicht immer ausreichendes Argument.

Wenn ich mir die bei Youtube verfügbaren Führerstandsmitfahrten der S-Bahn Berlin antue, muß ich feststellen, daß das dortige Netz vor Weichentrapezen (oder auch nur einfachen Gleisverbindungen) nur so strotzt. Allein auf dem Ring sind es locker derer 10...

Hamburg hat auf seinen beiden Stammstrecken jeweils eines, wenn ich die Gleispläne gerade richtig erinnere.

Ja, auf den Stammstrecken kann in Landungsbrücken und Sternschanze gewendet werden.
Zitat
bahn42
Habe mal weiter nachgeforscht, du hast Recht. Nahverkehrhamburg hat die Senatsmitteilung etwas schlecht umformuliert, hier der Originalwortlaut (Link):

Interessante Liste. Man hätte gerne (Auszug):
  • Klappbrücke Norderelbe (Baakenhöft - Kleiner Grasbrook)
  • Umbau und Neugestaltung Hauptbahnhof (Südsteg)
  • Verlegung Bf Altona
  • Kapazitätserhöhung Personenverkehr Bahnhof Harburg
  • Ausbau Gleis Högerdamm
  • Bau S 4 Hamburg - Ahrensburg - Bad Oldesloe
  • Künftiger S-Bahnhof Ulzburg Süd
  • Umbau und Modernisierung S-Bahnhof Berliner Tor
  • vorgezogene Anschaffung neuer U-Bahnfahrzeuge (39 DT6)
  • Hauptbahnhof-Nord Treppenaufgang Wandelhalle (Ost) erweitern, Herrichtung U2-Röhren für Fahrgäste
  • Landungsbrücken teilweiser Neubau Haltestelle (Ausgänge Hafentor)
  • Rathaus Bau von zusätzlichen Mittelausgängen
  • Neubau Haltestelle Sternschanze für Umsteigen S-Bahn und Südzugang (Messe)
  • Ausbau Moorkampkurve U2 > U3
  • U4 Vorwegbrückenbauwerk zur Fußgängerquerung der Norderelbe
  • Vorgezogene Beschaffung neuer und Erhalt alter S-Bahn-Fahrzeuge
  • Metropolregionales Verkehrsleitsystem
  • Großmarktbrücke
  • Neubau der Freihafenelbbrücke
  • Sanierung/Neubau Steintorbrücke und Umgestaltung Umfeld Hauptbahnhof
  • Ersatz-Neubau Altmannbrücke

Das alles in gut sechs Jahren ab Vergabe in einer Stadt, die bisher den Erhalt der bestehenden Infrastruktur nur unvollständig vollbracht hat und die gegenwärtig nicht den Eindruck vorhandener Reserven im Planungsbereich vermittelt. Das alles in einer gesetzten Gesellschaft mit ausgereiften Beteiligungsverfahren und Rechtswegen. Es erübrigt sich beinahe jede Diskussion über die beteiligten Spitzenorganisationen des Sports und grundsätzlichere staatstheoretische Überlegungen; hier allemal.

Sollten die Spiele nicht in Hamburg stattfinden, wird die Umsetzung der unspektakulären aber sinnvollen Maßnahmen aus der Liste wie viele Jahrzehnte dauern?

--
Tobias Becker * tobiasb@bddeeilorwww.talypso.de (auch ohne bddeeilorwww.) * OpenPGP 0xD3EDBD89 **
Zitat
NWT47
Zitat
INW
Wenn ich mir die bei Youtube verfügbaren Führerstandsmitfahrten der S-Bahn Berlin antue, muß ich feststellen, daß das dortige Netz vor Weichentrapezen (oder auch nur einfachen Gleisverbindungen) nur so strotzt. Allein auf dem Ring sind es locker derer 10...

Hamburg hat auf seinen beiden Stammstrecken jeweils eines, wenn ich die Gleispläne gerade richtig erinnere.

Ja, auf den Stammstrecken kann in Landungsbrücken und Sternschanze gewendet werden.

Signalgesichert geht das für beide Ziele nur aus Richtung Hauptbahnhof.

Signalisiert kann man aus Altona kommend (noch) nicht bis Dammtor fahren. Das ist ja einer der Olympia-Wünsche.
Auch von Altona aus kann man nicht mal so eben über die Gleisverbindungen bis Stadthausbrücke fahren und dort kurzwenden. Soweit ich weiß, müssen dazu die drei Zufahrtsweichen zum Citytunnel-Regelgleis gegen diesen verschlossen sein.

Gruß Ingo
Zitat
tobiasb

Interessante Liste. Man hätte gerne (Auszug):
[...]

Sollten die Spiele nicht in Hamburg stattfinden, wird die Umsetzung der unspektakulären aber sinnvollen Maßnahmen aus der Liste wie viele Jahrzehnte dauern?

Alle? 20...
Jahrzehnte, wohlgemerkt... ;-)

Gruß Ingo
Was für ein Gerede hier über Langzüge auf der S1, das wird auf absehbare Zeit nicht kommen. Einfach weil es nicht gebraucht wird. Vollzüge auf der S1 reichen locker aus und wenn nicht kann man noch über längere Betriebszeiten auf der S11 nachdenken bevor man alle Bahnsteige auf der S1 Langzugtauglich macht (Was einen weit zweistelligen Millionenbetrag kosten würde). Eine Abschnittsweise Verlängerung bis Barmbek macht in der Tat auch nur Sinn um im Störfall eine S3/S31 problemlos umleiten zu können und wird früher oder später aus den genannten Gründen sicher kommen.

Was die Gleiswechsel und Wendemöglichkeiten auf den Stammstrecken angeht, so kann in Sternschanze und in Landungsbrücken/Stadthausbrücke in beiden Richtungen das Gleis gewechselt werden. Es wird im laufenden Betrieb aber nicht gemacht, weil es den Betrieb nur aufhalten würde. Wenn ein Teil einer Stammstrecke gesperrt ist, werden die Züge über die jeweils andere umgeleitet und fertig.
Zitat
rocco83
Zitat
Herbert

Ich hätte gern ein nachhaltiges Konzept, das mal reinen Tisch macht und unabhängig von Olympia sagt, welche großen Schwachpunkte des ÖV-Netzes für den täglichen Betrieb bis, sagen wir: 2025, beseitigt werden sollen.

Voll und ganz richtig!

Die Frage ist, ob dann nach nach dem Referendum (im Falle eines Ja für Olympia) direkt mit der Umsetzung begonnen wird oder erst im September 2017, wenn feststehen würde, dass Hamburg die Spiele auch wirklich austragen darf (was wohl die größte aller Hürden ist)!?
Ist im Gutachten doch drin?! Die Verantwortlichen spielten die Szenarien 2024 mit und ohne Olympische Spiele durch. Daher auch eine Auflistung von Maßnahmen, die so oder so als notwendig erachtet werden, und jene, die man zusätzlich anstoßen könnte. (Und ein paar Mischfälle, z.B. durch eine frühere Planung von Maßnahmen, die erst nach 2024 kommen sollten, aber für die Spiele schon sinnvoll wären.)
Tja, alles passé. Schade, die Hamburger sind mehrheitlich also doch eher mimosenhaft.
Jetzt kann das Geld nachhaltig an den für die Stadt nötigsten Stellen investiert werden.
Zitat
MisterX
Tja, alles passé. Schade, die Hamburger sind mehrheitlich also doch eher mimosenhaft.

Auf den ersten Blick mag eine Bewerbung mit solch internationalem Schwergewicht ja verlocken und die Enttäuschung nun umso größer sein. Und auch ich hätte das Ausrichten der Spiele als sehr charmant empfunden. Dennoch hat es ein Senat, der die Kosten dafür derart dilettantisch schönrechnet, nicht anders verdient, als am Ende den Denkzettel verpasst zu bekommen. Denn eines ist klar: Olympische Spiele sind vor dem Hintergrund der Investitionen allerhöchstens ein Nullsummenspiel und touristisch zuweilen maßlos überbewertet. Das hat nicht zuletzt London anschaulich demonstriert.

Einen interessanten Artikel hierzu liefert "Die Zeit": [www.zeit.de]

Bei dem buchstäblich bewegenden Thema Verkehrsinfrastruktur gibt der Autor, Christian Spiller, zu Recht zu bedenken:

Zitat
Christian Spiller: Die Rechnung, bitte!, Die Zeit, 12.03.2015
Die Kosten für die allgemeine Infrastruktur

Dieser Etat wird gerne als Sowieso-Etat bezeichnet. Was hier verbaut wird, habe nicht unbedingt mit Olympia zu tun, komme aber irgendwann sowieso, sagen die Olympia-Enthusiasten. Was aber nicht stimmt. In London fielen unter diesen Posten Brücken, Straßen, Stromleitungen, vor allem rund um und auf dem Weg zu den Wettkampfstätten. Eine riesige Brache und die umliegenden Wohnviertel wurden aufgewertet. Nebeneffekt: Gentrifizierung. Auch der öffentliche Nahverkehr wurde ausgebaut, ebenfalls vor allem in Olympianähe. London kostete das insgesamt etwa 3,2 Milliarden Euro.

Auch das wäre in Hamburg nicht anders gewesen. So birgt das Aus von Olympia zumindest aus verkehrspolitischer Sicht am Ende eine große Chance. Schließlich kann der Senat seine Versprechen, die U4 im Osten zu verlängern und die U5 bauen zu wollen, jetzt nicht unter dem Scheinargument der Olympischen Spiele beliebig auf die lange Bank schieben.
Komische Argumentation.
Zum einen sehe ich in "Eine riesige Brache und die umliegenden Wohnviertel wurden aufgewertet." ein Argument pro Olympia.

Zum anderen ist "Was hier verbaut wird, habe nicht unbedingt mit Olympia zu tun, komme aber irgendwann sowieso, sagen die Olympia-Enthusiasten." gerade kein Argument der Olympia-Befürworter. Richtig wäre viel mehr: wenn wir das jetzt in Zusammenhang mit Olympia nicht machen, wird es nie oder erst sehr, sehr viel später kommen.

Zitat

Schließlich kann der Senat seine Versprechen, die U4 im Osten zu verlängern und die U5 bauen zu wollen, jetzt nicht unter dem Scheinargument der Olympischen Spiele beliebig auf die lange Bank schieben.
Aber gerade mit Olympia wäre das doch schneller gekommen. Jetzt kann es passieren, dass sowas wieder versickert und vergessen wird.
Zitat
MisterX
Komische Argumentation.
Zum einen sehe ich in "Eine riesige Brache und die umliegenden Wohnviertel wurden aufgewertet." ein Argument pro Olympia.

Zum anderen ist "Was hier verbaut wird, habe nicht unbedingt mit Olympia zu tun, komme aber irgendwann sowieso, sagen die Olympia-Enthusiasten." gerade kein Argument der Olympia-Befürworter. Richtig wäre viel mehr: wenn wir das jetzt in Zusammenhang mit Olympia nicht machen, wird es nie oder erst sehr, sehr viel später kommen.

Keineswegs ist die Argumentation zwangsläufig komisch bzw. unschlüssig. Letzten Endes hängt es davon ab, nach welcher sozialen Klassenarchitektur eine Stadt aufgebaut sein soll. In London hat die "Aufwertung" zur Gentrifizierung geführt. Vor diesem Hintergrund mutete es schon eher grotesk an, wenn Stimmen aus dem klassischen Arbeiterlager pro Olympia laut würden. Ferner gibt es nach wie vor zahlreiche, bisweilen seit einigen Jahren brachliegende Areale, die darauf warten, bebaut zu werden - sogar in bester Lage. Die avisierte Nachnutzung als Wohnraum kann also ohne Not jetzt und nicht erst nach 2024 vor Ort in Angriff genommen werden.

Zitat
MisterX
Aber gerade mit Olympia wäre das doch schneller gekommen. Jetzt kann es passieren, dass sowas wieder versickert und vergessen wird.

Weder die U4 in die Horner Geest noch die U5 waren und wären Bestandteil der Olympischen Spiele gewesen. An die Olympiade gebundene Subventionen wären mitnichten für derlei Vorhaben infrage gekommen. Umgekehrt aber wäre es nicht unwahrscheinlich gewesen, dass der Senat seine Priorisierung ganz und gar auf das Sport-Event fokussiert und alle übrigen Projekte in die Warteschleife gerückt hätte. Damit wären dann selbst von der Materie an sich losgelöste Fördermittel, wie das zwischenzeitlich verlängerte GVFG, mit einem Sprung - besser: Hüpfer - der U4 über die Elbe ausschließlich Olympia zugutegekommen, während die U5 im Zauber der Spiele verpufft wäre.

Dass das nicht so fern der Realität ist, sollte man in Hamburg eigentlich am besten wissen. Die U4 in die HafenCity ist schließlich ein solches Relikt des ersten Anlaufs von Feuer und Flamme. Der von Mario Mettbach und Konsorten einst vollmundig ausgelobte Anschluss Steilshoops fiel auf diese Weise bekanntermaßen aus.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.11.2015 00:50 von EBostrab.
Nur um meine Retrospektive argumentativ nochmals zu verdichten - am 14.01.2003 schrieb das Hamburger Abendblatt:

Zitat
Hamburger Abendblatt vom 14.01.2003

Der Senat hat sich ohnehin bereits festgelegt, die U 4 so oder so zu bauen - selbst wenn Hamburg die Kosten allein tragen müsste. Dies dürfte allerdings vor dem Hintergrund der Olympia-Bewerbung zu sehen sein, heißt es aus Regierungskreisen. Hamburg wolle mit einer besonders guten Verkehrsanbindung an das im Hafen geplante Olympiastadion glänzen. Wenn die Olympischen Spiele tatsächlich in die Hansestadt kommen, dürfte die Finanzierung ohnehin kein Problem mehr sein. Dann würde der Bund die U 4 auf jeden Fall bezahlen, heißt es in Berlin.

Die einst ausgelobte parallele Bauvorbereitung der U4 gen Steilshoop/Bramfeld fiel diesem Kannibalisierungseffekt ganz eindeutig zum Opfer. Am 8. Oktober 2005 meldete sich der SPD-Abgeordnete Ole Thorben Buschhüter im Abendblatt diesbezüglich zu Wort: "Die Vorbereitung für die U-Bahn-Anbindung Steilshoop sollten parallel zum Planfeststellungsverfahren für die HafenCity-U-Bahn betrieben werden. Doch passiert ist bis heute nichts."

Verkehrlich bedeutet demnach das von den Bürgerinnen und Bürgern gewollte Ende der Bewerbung um die Spiele eher eine Chance als einen Verlust. Der Senat steht unter Druck, endlich angekündigten Maßnahmen Taten folgen lassen zu müssen. Rausreden unter dem Primat Olympia geht nicht. Und die originär für derlei Zwecke vorgesehenen Mittel wie GVFG sind in keinster Weise an olympischen Träumereien konditioniert, sodass der Hansestadt durch die Entscheidung von gestern an dieser Stelle nichts entgeht.
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