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Olympia: Maßnahmen für das ÖV-Netz
geschrieben von Herbert 
Zitat
Herbert
Jetzt kann das Geld nachhaltig an den für die Stadt nötigsten Stellen investiert werden.
Wird es aber nicht.
Wenn man einfach geschehen lässt: klar.

Das Scheitern der Olympiakampagne bietet einfach mal die Chance, in der Stadt zu fragen, warum zum Teufel man nur mit einer riesigen Sportveranstaltung in der Lage sein will, Selbstverständlichkeiten zu realisieren.
Meiner Ansicht nach wird das gescheiterte Olympia-Referendum eher bremsend auf den ÖPNV-Ausbau wirken. Nachdem nun wiederholt große Entwürfe der Hamburger Politik vom Bürger in Referenden "kassiert" wurden, wird sich der Senat in den nächsten Jahren vermutlich bei genau solchen großen Entwürfen zurückhalten - die für den Verkehr in der Stadt aber dringend notwendig wären und lange, lange überfällig sind.

Das kann durchaus z.B. auch die U5 betreffen - wenn unser Bürgermeister im Laufe der auch nur den Hauch eines Eindrucks bekommen sollte, daß es dort eventuell wieder kritisch werden könnte, wird er ziemlich wahrscheinlich die Notbremse ziehen und das Projekt einmotten oder zusammenkürzen, bis nicht mehr viel davon übrig bleibt. Es würde mich überhaupt nicht wundern, wenn am Ende nur ein kleiner Stummel Sengelmannstraße-City Nord-Steilshoop realisiert würde (oder vielleicht sogar gar nichts, wie so oft zuvor).

Auf jeden Fall dürften alle, die glauben, die für Olympia reservierten 200 Mio. per annum würden nun in dringende Verkehrsprojekte gesteckt, bitter enttäuscht werden; dessen bin ich sicher.

Gruß
Kasi Mir
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EBostrab
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Christian Spiller: Die Rechnung, bitte!, Die Zeit, 12.03.2015
Die Kosten für die allgemeine Infrastruktur

Dieser Etat wird gerne als Sowieso-Etat bezeichnet. Was hier verbaut wird, habe nicht unbedingt mit Olympia zu tun, komme aber irgendwann sowieso, sagen die Olympia-Enthusiasten. Was aber nicht stimmt. In London fielen unter diesen Posten Brücken, Straßen, Stromleitungen, vor allem rund um und auf dem Weg zu den Wettkampfstätten. Eine riesige Brache und die umliegenden Wohnviertel wurden aufgewertet. Nebeneffekt: Gentrifizierung. Auch der öffentliche Nahverkehr wurde ausgebaut, ebenfalls vor allem in Olympianähe. London kostete das insgesamt etwa 3,2 Milliarden Euro.

Auch das wäre in Hamburg nicht anders gewesen.

Was in HH wohl ganz anders gewesen waere, ist die Finanzierung der Kosten. Die zusaetzlichen OEPNV-Projekte in London haben die Stadt London keinen Penny gekostet, alles wurde von der Zentralregierung bezahlt. Und sie galten ausdruecklich als Projekte die ganz Grossbritannien nuetzen, d.h. es gab keinerlei Ausgleichszahlungen an Wales oder Schottland (wie bei nicht-britischen Projekten gesetzlich vorgeschrieben). Haette bei Olympia in Hamburg die Bundesregierung fuer all die Verkehrsprojekte gezahlt ohne dass Hamburg einen Cent dazuschiessen muesste und ohne dass irgendein anderes Bundesland einen Ausgleich bekommen haette?
zunächst, ich finde die Entscheidung eine absolute Katastrophe und zwar vor allem deshalb, weil es Hamburg die Möglichkeit gegeben hätte, international bekannter und attraktiver zu werden.
Es ist auch naiv zu glauben, daß Gelder, die für Olympia verwendet werden, nun mehr für soziales oder eben den ÖPNV aufgewendet werden, so funktionieren westliche Demokratien nicht. Es wäre natürlich schön, wenn die U5 eher gebaut würde mit den 1.2 Mrd, die Hamburg ja jetzt umleiten könnte, aber das wird schon daran scheitern, daß man das Geld lieber auf der Bank hält und auf den entsprechenden Bundeszuschuß zu warten, das macht zwar ökonomisch keinen Sinn, aber spart und darauf kommt es den Deutschen (Politikern, aber nicht nur denen) eben in erster Linie an.
Und zu London, das Thema Genefrizirung in Stratford, ja in der Tat, da prahlen jetzt überbezahlte Bankster auf Sozialhilfeempfänger, richtig, aber dies muß in Hamburg schon deshalb nicht passieren, weil es in UK keinen Mieterschutz gibt!, mit dem man soziale Unebenheiten ausgleichen kann.
Und der Sprung über die Elbe wird zu unseren Lebzeiten auch keiner mehr erleben, ob das wirklich so toll ist, bleibt abzuwarten.
Und bei einem Nein zu Olympia - wer kann eigentlich per se etwas gegen eine Sportveranstaltung haben - geht es um etwas anderes als bei der Elbvertiefung oder auch der Elbphilamonie, aber auch letztere kann sich zu einem Wahrzeichen entwickeln wie einst die Sydney Opera (die kostete auch das 10 x Fache und trieb den ersten dänischen Architekten fast in den Selbstmord).
@ahoberg:

Olympia kann nicht als Reparaturbetrieb für funktionsunfähige Strukturen in Hamburg dienen. Das ist schlicht irrwitzig und alle, die sich das erträumt haben, sollten jetzt ihre Energie in eine Modernisierung auf "herkömmlichem" Wege stecken.

Dass Hamburg an vielen Stellen hinter anderen Metropolen zurückfällt, liegt nicht an "westlicher Demokratie" und nicht am Mangel von Olympischen Spielen.

Es liegt an Hamburg. Und genau da ist die Lösung. Nicht rumheulen, machen.

Wien baut seine U5 ab 2018 auch ohne Olympia und wird sie 2023 als erste vollautomatische Linie in Betrieb nehmen, Wien erweitert sein Stadtgebiet auf Konversionsflächen auch ohne Olympia. Warum kriegen die das hin, während Hamburg jetzt wieder den Schwanz einzieht in Punkto Grasbrook, den ÖV auf Sparflamme fährt und in vielen anderen Bereichen nichts auf die Reihe kriegt? Andere Beispiele gibt es sicher zuhauf.

Chancen sehen war ein immer wieder vorgetragenes Argument der Pro-Olympia-Fraktion. Das genau sollte Hamburg jetzt machen, nicht in der Ecke sitzen und schmollen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.11.2015 12:44 von Herbert.
Glückwunsch an alle die mit NEIN gestimmt haben . Dem Steuerzahler bleibt ein fiskalischer Supergau erspart.
Wenn man sich die Knebelverträge des IOC , mal ansieht . Wundert man sich , das Politiker solche Verträge unterschreiben.
Seit den letzten Skandalen im Funktionärs-Sport . Sieht die Bevölkerung solche Veranstaltungen kritischer .
Hamburg leidet schon heute unter der Vielzahl von Sportevents . Wenn ständig Strassen gesperrt werden.
Gerade auch vor den Hintergrund, das die Spiele immer zu lasten . Der armen Bevölkerungsgruppen gehen .
Kein Wunder , das man bei den Befürwortern. Namen wie Otto , Herz , Stich u.s.w. findet .
Die Gleichen , die auch an Olympia verdient hätten.

Sicherlich wird man das eine oder andere ÖPNV Projekt neu bewerten müssen .
Aber viele der Bauvorhaben sind schon lange überfällig . Auch der barrierefreie Ausbau von Bahnhöfen ist Pflicht . Und kein Olympia Geschenk .
Ausbau der Bahnverbindung zur Ostsee ( Fehmarnbelt- Querung ) . S4 bis Lübeck . U 5, Ausbau des Hauptbahnhofs. u.v.m.
Hamburg hat durch das Nein . Die Chance. Den kleinen Grasbrook möglichst schnell , für den Wohnungsbau zu erschließen.
Das ist jetzt die Aufgabe von Olaf Scholz . Wohnungen für uns Hamburger und Neuhamburger zu bauen .
Ohne den langwierigen Umweg über Olympia.
@ Herbert : Sollte, könnte, müßte...nur so funktioniert das nicht und ja es hat mit den westlichen Demokratien und der post sozialen Marktwirtschaft gerade auch in Deutschland zu tun.
Hamburg wird eben nicht die Chance der Nichtspiele nutzen, auch wenn das wünschenswert wäre.
@ahoberg:

Zitat

Sollte, könnte, müßte...nur so funktioniert das nicht und ja es hat mit den westlichen Demokratien und der post sozialen Marktwirtschaft gerade auch in Deutschland zu tun.

Absolute Fehlentwicklung, wenn eine demokratisch verfasste Gesellschaft kaputt ist und zur Problem"lösung" das IOC mit seinen Knebelverträgen holen will. Was haben wir davon? Das ist keine Entwicklung, die ich will. Eine barrierefreie U-Bahnstation mehr hin oder her.
Hamburg hat soeben die wirklich einmalige Chance verpaßt, zur Weltstadt aufzusteigen, wird sein Provinzdasein also auf Ewigkeit fortsetzen.
Und in Provinzstädte investiert man nicht, also wird sich auch im ÖPNV, und insbesondere im SPNV nicht viel tun. Wer mir nicht glaubt... wir reden in ein paar Jahren wieder darüber.
Zitat
Herbert
Jetzt kann das Geld nachhaltig an den für die Stadt nötigsten Stellen investiert werden.

Es gibt kein Geld, was übrig ist.

Verkehrlich:
Die ganzen eh vorgesehenen Verkehrsprojekte, wie S4, S21, Ausbau des Hbf und so weiter, sind nun nicht mehr zeitkritische Projekte, die bis 2024 fertig gestellt werden müssten, sondern gehen zurück in die deutschlandweite Warteschlange an förderungswürdigen Verkehrsinfrastrukturprojekten. Über Nacht ist die Realisierungwahrscheinlichkeit der 2.Stammstrecke in München, der gefühlt 70. Stadtbahn-Verlängerung in Stuttgart und der 400. Ortsumgehung in Mittelsachsen deutlich gestiegen. Über Verzögerungen bei der S4 kann es dann auch Verzögerungen bei U5 und Co geben, da beide Projekte garantiert nicht gleichzeitig in die (geförderte) Realisierung gehen.

Städtebaulich:
Statt mit föderaler Unterstützung dringend benötigten Wohnraum auf einer alten versiegelten Industriefläche zu realisieren, werden jetzt ganz sicher die Neubaupläne in Billwerder und anderen Freiräumen forciert. Wenn man alles selber bezahlen muss, ist bauen auf der grünen Wiese einfach günstiger..

Ich bin mir sicher, dass der Katzenjammer bei vielen schon bald einsetzen wird..
Die Entscheidung ist eine Katastrophe. Ähnlich des Bombenangriffs auf Hamburg der Alliierten.

Es zeugt echt von Kleingeistigkeit so etwas abzulehnen. Die Entscheidung werden noch Generationen nachtrauern. Hamburg ist ein Stadtstaat und hat wenig Flächen für Wohnbau. Mal eben neue Flächen ( auch unter Unterstützung des Bundes ) freizuschaufeln wird es nicht geben.

Die Mieten werden steigen! Damit hat Olympia nix zu tun. Gegen steigende Mieten hilft nur Wohnungsbau. Nur wo auf begrenzter Fläche?

Olympia hätte Hamburg weiter gebracht. So ist eine Jahrhundertchance vergeben worden. So etwas wird nie nie wieder kommen.
Barcelona und Sydney haben z.B. von Olympia langfristig profitiert . Barcelona wäre nicht das was sie mit Olympia geworden ist.

Die jetzige Generation hat sich unsere nachfolgenden Generationen versündigt.

Hätten unsere Urväter auch so entschieden das alles zu teuer ist, würden wir heute noch mit der Kutsche zur Arbeit fahren und nicht mit U- und S-Bahn. Die haben bis heute, wenn man das Netz heute bauen würden, wohl 100 Milliarden oder mehr gekostet.

Die Bewerbung war auch keine Bewerbung von Hamburg, sondern Deutschland´s. Das hat den breiten Sport nachhaltig geschadet. Es wird in den nächsten 60 Jahren keine Sportveranstaltung in Deutschland dieser Größenordnung geben ! Da wurde unserem Land immenser Schaden zugefügt !

Aber statt etwas zu verändern , um der Welt mal zu zeigen, man kann auch andere Olympische Spiele abhalten, werden diese und andere Großveranstaltungen nur noch in Russland, Katar, China und Nordkorea stattfinden. Und ist das besser ? Nein.

Ein guter Kommentar im Stern: Klick Danke.

Und wer glaubt die Stadt spendet jetzt alles für wohltätige Zwecke, der glaubt auch an den Weihnachtsmann.

Erster Amtshandlung. U4 Richtung Süden heute auf Eis gelegt. Aber da haben die Harburger ja selber Schuld.

Wenn ich etwas zu sagen hätte, S3 zukünftig im 20 min Takt als Kurzzug. Keine S31 und erst Recht nicht eine S32. Stattdessen 5 min Takt mit den eingesparten Fahrzeugen nach Bergedorf. Die waren schließlich für Olympia. Ebenso 5 min Takt auf der zukünftigen S4. Schließlich war Wandsbek auch pro Olympia.
Eine Replik auf ausgewählte Auszüge.

Zitat
schmidi
Die Mieten werden steigen! Damit hat Olympia nix zu tun. Gegen steigende Mieten hilft nur Wohnungsbau. Nur wo auf begrenzter Fläche?
Allermöhe-Nord.

Zitat
schmidi
Hätten unsere Urväter auch so entschieden das alles zu teuer ist, würden wir heute noch mit der Kutsche zur Arbeit fahren und nicht mit U- und S-Bahn. Die haben bis heute, wenn man das Netz heute bauen würden, wohl 100 Milliarden oder mehr gekostet.
Mit der Universität haben sie sich auch Zeit gelassen.

Zitat
schmidi
Die Bewerbung war auch keine Bewerbung von Hamburg, sondern Deutschland´s. Das hat den breiten Sport nachhaltig geschadet. Es wird in den nächsten 60 Jahren keine Sportveranstaltung in Deutschland dieser Größenordnung geben ! Da wurde unserem Land immenser Schaden zugefügt !
Würde Deutschland (der Bund) diese Ansicht teilen, hätte es sicher eine Finanzierungszusage gegeben. Der Breitensport kann es überleben.

Zitat
schmidi
Aber statt etwas zu verändern , um der Welt mal zu zeigen, man kann auch andere Olympische Spiele abhalten, werden diese und andere Großveranstaltungen nur noch in Russland, Katar, China und Nordkorea stattfinden. Und ist das besser ? Nein.
Man sollte olympische Sommerspiele des aktuellen Umfangs in Weltstädten veranstalten. Hamburg ist keine Weltstadt, es spielt eine Liga tiefer. Unter den verbleibenden Bewerberstädten Budapest, Los Angeles, Paris, Rom finden sich mehrere.

Zitat
schmidi
Ein guter Kommentar im Stern: Klick Danke.
Ein guter Kommentar im Spiegel
http://www.spiegel.de/sport/sonst/hamburgs-nein-zu-olympia-2024-die-quittung-kommentar-a-1065145.html

Zitat
schmidi
Erster Amtshandlung. U4 Richtung Süden heute auf Eis gelegt. Aber da haben die Harburger ja selber Schuld.
Was ändert sich dadurch bis zur Mitte dieses Jahrhunderts für den Bezirk Harburg?

Gruß,
Tobias

--
Tobias Becker * tobiasb@bddeeilorwww.talypso.de (auch ohne bddeeilorwww.) * OpenPGP 0xD3EDBD89 **
Zitat
hamburguide
Glückwunsch an alle die mit NEIN gestimmt haben . Dem Steuerzahler bleibt ein fiskalischer Supergau erspart.

Aha. Warum hat dann der Bund der Steuerzahler zu einem Ja für Olympia geraten?

Zitat
hamburguide
Sicherlich wird man das eine oder andere ÖPNV Projekt neu bewerten müssen .
Aber viele der Bauvorhaben sind schon lange überfällig . Auch der barrierefreie Ausbau von Bahnhöfen ist Pflicht . Und kein Olympia Geschenk .
Ausbau der Bahnverbindung zur Ostsee ( Fehmarnbelt- Querung ) . S4 bis Lübeck . U 5, Ausbau des Hauptbahnhofs. u.v.m.
Hamburg hat durch das Nein . Die Chance. Den kleinen Grasbrook möglichst schnell , für den Wohnungsbau zu erschließen.
Das ist jetzt die Aufgabe von Olaf Scholz . Wohnungen für uns Hamburger und Neuhamburger zu bauen .
Ohne den langwierigen Umweg über Olympia.

Und am Besten noch eine S5 nach Bremen und eine S6 nach Kiel und... - Da war der Traum von Olympia doch deutlcih realistischer und sinnvoller. Und der Kleine Grasbrook wird ohne die Olympischen Spiele sicher nicht dem Wohnungsbau zur Verfügung gestellt - das hat der Senat auch von Anfang an in dieser klaren und offenen Form kommuniziert, da die Umsiedlung der Hafenberiebe eine der kompliziertesten und teuersten Faktoren gewesen wäre und dieser nur mit Olympia verantwortbar gewesen wäre.

Zitat
schmidi
Es zeugt echt von Kleingeistigkeit so etwas abzulehnen. Die Entscheidung werden noch Generationen nachtrauern. ... Olympia hätte Hamburg weiter gebracht. So ist eine Jahrhundertchance vergeben worden. So etwas wird nie nie wieder kommen. ... Hätten unsere Urväter auch so entschieden das alles zu teuer ist, würden wir heute noch mit der Kutsche zur Arbeit fahren und nicht mit U- und S-Bahn. Die haben bis heute, wenn man das Netz heute bauen würden, wohl 100 Milliarden oder mehr gekostet.

Die Bewerbung war auch keine Bewerbung von Hamburg, sondern Deutschland´s. Das hat den breiten Sport nachhaltig geschadet. Es wird in den nächsten 60 Jahren keine Sportveranstaltung in Deutschland dieser Größenordnung geben ! Da wurde unserem Land immenser Schaden zugefügt !

Aber statt etwas zu verändern , um der Welt mal zu zeigen, man kann auch andere Olympische Spiele abhalten, werden diese und andere Großveranstaltungen nur noch in Russland, Katar, China und Nordkorea stattfinden. Und ist das besser ? Nein.

Dem ist nicht mehr viel hinzuzufügen. Sorgen und Bedenken bringen niemanden weiter, auch nicht Hamburg - Chancen und Herausforderungen hingegen schon und die gilt es anzunehmen. Dass das die Hälfte der Menschen nicht einsehen wollte, ist überaus bedauernswert. Man muss sich fragen, warum die Medienlandschaft und die Parteien der Bürgerschaft und des Bundestages fast durchgehend für Olympia waren. Warum? Weil sie sich (zwangsläufig) mit dem Konzept befassen mussten. Und wer sich dieses zu Gemüte führt, kann nur zur Erkenntnis kommen: Wer, wenn nicht Hamburg? Die Bewerbung und ihr Konzept waren beispielhaft für unsere und die zukünftigen olympischen Werte von Nachhaltigkeit, Kompaktheit und Transparenz. Wenn eine Stadt mit solchem Konzept Olympia nicht austragen soll, darf es niemand mehr tun. Diktaturen in Wüstenstaaten sind dann bald die einzige Alternative, weil "Volksabstimmung" da ein Fremdwort ist - das kann niemand wollen.

Olympia hätte nicht wenig gekostet - aber Gutes gibt es nie gratis. So dürften dann nach der Logik der Gegner gar keine Investitionen mehr getätigt werden, denn "unüberschaubare Riskien" gehören theoretisch zu jedem Grpßprojekt. Dann kann Hamburg fröhlich vor sich hin gammeln.

Man kann nicht von dem Volk verlangen, dass es sich bereitwillig mit einem Konzept wie diesem auseinandersetzt. Dann kann man aber auch nicht erwarten, dass es sinnvoll und objektiv entscheidet. Und so ist es jetzt leider gekommen. Die breite Masse brabbelte nur "teuer", "unnötig" usw. ohne darüber nachzudenken, dass Mietpreis- und Schuldenbremse ausufernde Mieten oder Baukosten verhindern und der Sport, der Wohnungsmarkt und die Infrastruktur Investitionen bedürfen, die es so eben nicht geben wird.

Danke auch an den "I. S" , Herrn Assad den DFB und die FIFA, die es mit ihren Handlungen dazu gebracht haben, dass auch völlig fremde Themen der aktuellen (welt)politischen Lage mit in die Diskussion um Olympia hineingemischt wurden. Als würde die Welt 2024 immer noch genau so aussehen. Vor neun Jahren hatte wir die heutigen Problematiken noch nicht, dafür gab es andere, 2024 wird es nicht anders sein. Aber da der Volksentscheid nur für besagtes Jahr gegolten hat, besteht ja noch die theoretische Chance auf 2028 oder später. Hätte den Vorteil das dann mehr zeit für Planung und Bau wären. Und natürlich um den Menschen nochmal zu verklickern was das für eine Chance für diese und die nächsten Generationen wäre, die man sich jetzt langsam aber sicher verbaut.
Zitat
schmidi
Die Mieten werden steigen! Damit hat Olympia nix zu tun. Gegen steigende Mieten hilft nur Wohnungsbau. Nur wo auf begrenzter Fläche?
Zitat tobiasb: Allermöhe-Nord.

Aha und danach. Flächen sind endlich.

Zitat
schmidi
Hätten unsere Urväter auch so entschieden das alles zu teuer ist, würden wir heute noch mit der Kutsche zur Arbeit fahren und nicht mit U- und S-Bahn. Die haben bis heute, wenn man das Netz heute bauen würden, wohl 100 Milliarden oder mehr gekostet.
Zitat tobiasb: Mit der Universität haben sie sich auch Zeit gelassen.

Also macht man es Zukunft genauso. Bloß keine Veränderung.


Zitat
schmidi
Die Bewerbung war auch keine Bewerbung von Hamburg, sondern Deutschland´s. Das hat den breiten Sport nachhaltig geschadet. Es wird in den nächsten 60 Jahren keine Sportveranstaltung in Deutschland dieser Größenordnung geben ! Da wurde unserem Land immenser Schaden zugefügt !
Zitat tobiasb: Würde Deutschland (der Bund) diese Ansicht teilen, hätte es sicher eine Finanzierungszusage gegeben. Der Breitensport kann es überleben.

Falsch ! Hat Herr Schäuble bei Jauch gesagt . Berlin hätte sich nicht verweigert. Und ob es der breiten Sport überlebt, ist gerade die Frage.

Zitat
schmidi
Aber statt etwas zu verändern , um der Welt mal zu zeigen, man kann auch andere Olympische Spiele abhalten, werden diese und andere Großveranstaltungen nur noch in Russland, Katar, China und Nordkorea stattfinden. Und ist das besser ? Nein.
Zitat tobiasb: Man sollte olympische Sommerspiele des aktuellen Umfangs in Weltstädten veranstalten. Hamburg ist keine Weltstadt, es spielt eine Liga tiefer. Unter den verbleibenden Bewerberstädten Budapest, Los Angeles, Paris, Rom finden sich mehrere.

Komisch nur das Experten Hamburg und Paris auf Augenhöhe gesehen haben. Na ja Budapest als Weltstadt zu sehen. Da kommen andere.
Und wer sagt dir das das Hamburg nicht zur Weltstadt gemacht hätte. Barcelona war vorher mit Sicherheit auch keine " Weltstadt ". Was ist überhaupt eine Weltstadt?
Wer definiert das? Wo die meisten Touristen hingehen. Hamburg hat die größte Steigerung in Europa.

Zitat
schmidi
Ein guter Kommentar im Stern: Klick Danke.
Zitat tobiasb: Einguter Kommentar im Spiegel
http://www.spiegel.de/sport/sonst/hamburgs-nein-zu-olympia-2024-die-quittung-kommentar-a-1065145.html

Das Linke Revolverblatt. Das nicht darüber berichtet hat, das Linke den Sächsischen Innenminister verjagt haben und es nicht die bösen A.. -Anhänger.

Zitat
schmidi
Erster Amtshandlung. U4 Richtung Süden heute auf Eis gelegt. Aber da haben die Harburger ja selber Schuld.
Zitat Tobias: Was ändert sich dadurch bis zur Mitte dieses Jahrhunderts für den Bezirk Harburg?

Ne Menge, der erste " Schritt" für die Verlängerung. Und wohl der teuerste durch die Brücke ( 320 Mill ). Der Rest wäre ja fast Peanuts. Aber setzt dich mal in die S3 , die U4 bringt ne Menge Entlastung. Von Störungen ganz zu schweigen. Wie kommt man dann von z.b. Wilhelmsburg in die City.

Jetzt kommt gar nix. Ist deiner Meinung wohl besser.
Don't feed the troll.

Scholz, bitte seien Sie von nun an Feuer und Flamme für die Belange der Bürger Hamburgs, besonders im Hinblick auf den miserablen ÖPNV. Danke.
Zitat

Und natürlich um den Menschen nochmal zu verklickern was das für eine Chance für diese und die nächsten Generationen wäre, die man sich jetzt langsam aber sicher verbaut.

Das Problem war sicherlich, dass die Leute nicht ausreichend überzeugt wurden. Man muss mehr ins Marketing investieren. Gut, dass Hamburg die Werbehauptstadt Deutschlands ist und hier absolute Profis arbeiten. Die könnte man überzeugen, mal eine gute Kampagne zu machen. Ich würde vorschlagen:

1. Man müsste die ganze Stadt flächendeckend zuplakatieren. Maximal die Hälfte der Werbeflächen sollte noch für andere Dinge offen bleiben.
2. Man sollte die Medien einbinden. Vielleicht eine Sonderausgabe der BILD gratis an alle Haushalte oder ein paar Jubelsonderseiten im Abendblatt kurz vor der Abstimmung?
3. Die Hochbahn ist zwar stadteigen, aber das muss nicht heißen, dass sie neutral bleiben muss. Man könnte Werbeaufkleber an jedem Bus anbringen. Vielleicht auch bei der Feuerwehr. Die S-Bahn könnte ihre Züge bekleben und vielleicht ein paar Bahnhöfe zu Stadien umbasteln?
4. Vielleicht ein paar öffentliche Gebäude passend bestücken, Werbestände in Einkaufszentren etc.?

Da die Contra-Seite keine Argumente außer Angst hat, sollte man die leicht in die Tasche stecken können.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.12.2015 01:07 von Herbert.
Zitat
schmidi
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schmidi
Die Mieten werden steigen! Damit hat Olympia nix zu tun. Gegen steigende Mieten hilft nur Wohnungsbau. Nur wo auf begrenzter Fläche?
Zitat tobiasb: Allermöhe-Nord.

Aha und danach. Flächen sind endlich.

Man sollte nicht großflächig Einfamilienhausflächen ausweisen, wenn zunächst einmal Geschoßwohnungsbau gefragt ist. Die dafür geeigneten Flächen sollten zuerst überplant und baureif entwickelt werden -- dann kann man immer noch die Flächen entwickeln, die für Einzel-, Doppel- oder Reihenhäuser besser geeignet sind.

Und das sind eben u.a. Allermöhe-Nord und die irgendwie zu dem seltsamen Namen gekommene "City-Ost" (woauchimmer das in Hamburg genau ist). Da sollte dann aber nicht flach dreistöckig, sondern hoch 5...8-geschossig gebaut werden, damit sich Fahrstühle in den Häusern wieder lohnen. Echte Hochhäuser mit 12+ Etagen kann man irgendwo als Emsemble aus 10 Stück bauen, aber bitte keine 100 davon auf einem Haufen -- den Fehler haben wir schon dreifach in Hamburg: in Steilshoop, auf dem Kaninchenhügel und in Wilhelmsburg. Die etwa 1.900 Wohnungen in 43 Eingängen in 8 hohen Baukörpern im Osdorfer Born erwähne ich mal gar nicht erst...

Gruß Ingo
Zitat
schmidi
Falsch ! Hat Herr Schäuble bei Jauch gesagt . Berlin hätte sich nicht verweigert.
Was Schäuble bei Jauch sagt, ist keine belastbare Zusage, außerdem waren da
die Hälfte der Stimmzettel schon eingetütet. Eine gedeckelte Zusage
über 6,4 G€ wäre das mindeste gewesen.
Man muß nicht paranoid sein, um sich vorzustellen, HH hätte mit einem
Votum wie KI den Zuschlag bekommen. Und man muß auch nicht paranoid sein,
um zu befürchten, daß die Bundesregierung lieber den Griechen die zehnfache
Summe in den zeusverdammten Hintern stopft und sich auf den Standpunkt stellt,
das reiche Hamburg (gibt es seit 1968 nicht mehr, aber weiß man das in Berlin?)
solle sich selbst helfen. 48 Prozent der Hamburger haben der Bundesregierung
vertraut, was eine Menge ist, der Rest schloß sich den notorischen Neinsagern an.
Nicht Hamburg hat versagt, es war Angie.
Um das mal klarzustellen:
Aus der Mopo von heute:

Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble
(CDU) gab bei Günther Jauch einen Einblick zur
Haltung der Bundesregierung in Sachen FinanzSpritze.

„Wir hätten alles daran getan, es finanziell zu
stemmen.“ Doch es war der kleine Nachsatz, der
für die Skeptiker wie eine Bestätigung ihrer Zweifel
wirkt: „Der Bund hätte Hamburg unterstützt,
wenn auch nicht so, wie sich Hamburg das vorgestellt
hatte“, so Schäuble.
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