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S-Bahn-Anschlüsse: Abschaffung der Warteregelung bei Verspätungen
geschrieben von stefan 
Zitat

aber die AKN ist da wohl etwas hinterher

Henstedt-Ulzburg und Quickborn haben Anzeiger an den Bushaltestellen, die an das AKN-System angeschlossen sind.
Man sollte aber bei Verspätungen nicht nur Anschlüsse beachten
sondern auch die Triebwagenführer der S-Bahn schulen,
dass es durchaus erlaubt ist, Verspätungen zu verringen.

Ich erlebe es regelmässig, dass eine S-Bahn in Ohlsdorf mit Verspätung abfährt
und bis Landwehr / Berliner Tor die Verspätung bleibt oder zunimmt
und das, obwohl unterwegs relativ wenig Fahrgäste gewechselt haben.

Es kam unter gleichen Bedingungen sogar vor, dass Landwehr die Verspätung nicht mehr 5 sondern 7 Minuten waren,
ohne auffälligen Fahrgastwechsel.

Es geht auch anders, ich will nicht einen Generalverdacht aussprechen,
einige Triebwagenführer schaffen es problemlos
bis Landwehr 5 min oder mehr Verspätung aufzuholen.

Und dann relativiert sich die Absicht, Anschlüsse abzuwarten wieder
Zitat
h_guenther
Man sollte aber bei Verspätungen nicht nur Anschlüsse beachten
sondern auch die Triebwagenführer der S-Bahn schulen,
dass es durchaus erlaubt ist, Verspätungen zu verringen.

Ich erlebe es regelmässig, dass eine S-Bahn in Ohlsdorf mit Verspätung abfährt
und bis Landwehr / Berliner Tor die Verspätung bleibt oder zunimmt
und das, obwohl unterwegs relativ wenig Fahrgäste gewechselt haben.

Es kam unter gleichen Bedingungen sogar vor, dass Landwehr die Verspätung nicht mehr 5 sondern 7 Minuten waren,
ohne auffälligen Fahrgastwechsel.

Es geht auch anders, ich will nicht einen Generalverdacht aussprechen,
einige Triebwagenführer schaffen es problemlos
bis Landwehr 5 min oder mehr Verspätung aufzuholen.


Und dann relativiert sich die Absicht, Anschlüsse abzuwarten wieder

Moin moin
Hier muss ich jetzt doch mal meinen Senf dazu geben.
Wir Lokführer der Hamburger S-Bahn sind keine "Triebwagenführer", diese Bezeichnung ist fast so schlimm wie "Schaffner".
Ich lasse Lokführer, Triebfahrzeugführer oder Eisenbahnfahrzeugführer gelten. In meinen Falle wäre die richtige Berufsbezeichnung sogar: Lokomotivbetriebsinspektor (LokBi).

Nun frage ich mich, wie Du uns gerne schulen möchtest, das es erlaubt ist, Verspätungen raus zufahren??
Wie soll das funktionieren? Möchtest Du und beibringen das wir schneller fahren sollen als die zugelassene VMax. der Strecke oder gar VMax. der Fahrzeuge?
Das wird keiner machen, kein Tf wird seinen Kopf in eine solche Schlinge hängen!

Klar ist es, unter bestimmten Voraussetzungen eine kleine Verspätungen raus zufahren. Aber auch dieses kann Beschwerden hinter sich herziehen, weil dieses zu Lasten des Fahrkomforts geht.
Hier rede ich aus eigenen Erfahrungen, 5 min Verspätung rausgeholt, einige Zeit später Kaffeetrinken beim Teamleiter, Beschwerde an den Hals geflickt bekommen.
Zu hartes Bremsen, zu hartes Beschleunigen und das ewige leichte "Gasgeben" um die Buchfahrplan Geschwindigkeit zu halten.
Somit hat sich für mich persönlich das raus fahren von Verspätungen erledigt!
Sorry, fährt der Zug mit 3 Minuten Verspätung ab, kommt er auch mit drei Minuten Verspätung an. Alles andere geht zu Lasten meiner Nerven und meiner Gesundheit und KEINER dankt es einen,
im Gegenteil, siehe etwas höher.
Und noch etwas, Verspätungen nerven uns Tf's mindestens genauso wie die Fahrgäste, weil diese Verspätungen von unseren "Kurzpausen" abgehen und weil wir es sind die, ich sage es mal salopp, sich das verständliche "Gelaber und Gemecker" der Fahrgäste anhören müssen.
Genauso nervt es mich, wenn ich mit Verspätung irgendwo einfahre und es steht ein/eine Oberschlaue/r am Bahnsteig und zeigt auf seine Uhr.
Ist ja echt nett, aber wir wissen das wir Verspätung haben und brauchen nicht drauf hingewiesen werden und es bringt auch nichts es zu zeigen.


Früher wurde den Kids beigebracht: Erst aussteigen lassen, dann einsteigen. Hier bietet sich es auch an, ein wenig Platz zu lassen, oder eine Gasse bilden um die ausgestiegenen
schnell "ablaufen" zu lassen.
Was man auch sehr schön beobachten kann ist, das sich eine Traube um die erste/letzte Tür bildete weil da alle rein wollen, wären schon eine Tür weiter alles frei ist.

Und und und.....

Es gibt viele Gründe für Verspätungen, aber diese jetzt pauschal auf uns Tf abzuschieben, das wir Schuld sind oder nicht in der Lage sind diese raus zufahren,
empfinde ich persönlich als eine bodenlose Frechheit! Klar, auch wir Tf können die Schuld an Verspätungen tragen, aber schon mal bedacht das da Vorne MENSCHEN drauf sitzen,
die auch mal auf WC müssen? Und wo können wir das nur? Richtig, auf den Endhaltestellen. Und wenn die Wendezeit nur 8 Min beträgt, kann es nun mal sein,
das es etwas länger dauert mit der Abfahrt, nicht alle sind in der Lage, in ein bis zwei Minuten zu kacken, plus Weg zum/vom WC.


Wir sind Lokführer und keine Zauberer Names Harry Potter oder Konsorten.

Soweit ich mich an das Schreiben der "beschleunigten Abfertigung" erinnere, betrifft dieses nur Hauptbahnhof und nur zur Zeit der Hvz, dafür lege ich aber keinen Finger ins Feuer.

Grüße
Also ich finde das gut! Besonders spät nachts und abends passiert es gerne mal. Kann kommt mit der S1 Hbf rein und steht bis zu 4/5 Minuten, weil die S21 Verspätung hat. Nun müssen 150 Menschen warten, weil noch 30-40 Umsteigen wollen.

Nicht selten verpassen deswegen sämtliche Leute in der S1 ihre Busanschlüsse zB in Barmbek. (Und dürfen sich dann dort 20 Minuten (oder schlimmer) den Arsch abfrieren). Mit dabei stehen dann natürlich auch Leute, die aus der späten S21 kamen. Spätestens da fragt man sich dann, was das soll. Ob die nun am Hbf oder in Barmbek warten ... Dafür wären dann wenigstens über 100 Leute pünktlich angekommen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.01.2016 20:39 von LevHAM.
Zitat
S-Bahner
Es gibt viele Gründe für Verspätungen, aber diese jetzt pauschal auf uns Tf abzuschieben, das wir Schuld sind oder nicht in der Lage sind diese raus zufahren,
empfinde ich persönlich als eine bodenlose Frechheit! Klar, auch wir Tf können die Schuld an Verspätungen tragen, aber schon mal bedacht das da Vorne MENSCHEN drauf sitzen,
die auch mal auf WC müssen? Und wo können wir das nur? Richtig, auf den Endhaltestellen. Und wenn die Wendezeit nur 8 Min beträgt, kann es nun mal sein,
das es etwas länger dauert mit der Abfahrt, nicht alle sind in der Lage, in ein bis zwei Minuten zu kacken, plus Weg zum/vom WC.
Ich glaube der Mensch liebt es einfach irgendwie in solchen Situationen Dampf abzulassen. Ihr Tfs habt ja noch das "Schaufenster" dazwischen, aber ich denke Busfahrer/innen sind da genau so schlimm dran. Den Ärger von Fahrgästen und anderen Verkehrsteilnehmern abbekommen, Sichtkontrolle durchführen,Tickets verkaufen oder gar Tarifberatung. Gerade die letzten beiden Punkte tragen auch nicht gerade zur Pünktlichkeitsverbesserung bei und werden ja eigentlich durch den Kunden verursacht.
Zitat

Gerade die letzten beiden Punkte tragen auch nicht gerade zur Pünktlichkeitsverbesserung bei und werden ja eigentlich durch den Kunden verursacht.

Ohne Kunden hätte der Nahverkehr doch deutlich weniger Beschwerden.
Zitat
S-Bahner
Hier rede ich aus eigenen Erfahrungen, 5 min Verspätung rausgeholt, einige Zeit später Kaffeetrinken beim Teamleiter, Beschwerde an den Hals geflickt bekommen.
Zu hartes Bremsen, zu hartes Beschleunigen und das ewige leichte "Gasgeben" um die Buchfahrplan Geschwindigkeit zu halten.

Kann man eine S-Bahn so fahren führen, dass Leute sich veranlasst sehen, sich zu beschweren? Das käme mir nie in den Sinn. Im Gegenteil: Ich freue mich, wenn der Fahrer Triebfahrzeugführer oder Lokomotivbetriebsinspektor spürbar versucht, eine Verspätung aufzuholen und dies auch klappt. Aber das schreibe ich natürlich nicht der S-Bahn Hamburg. Aber vielleicht sollte man das mal tun.
Zitat
LevHAM
Also ich finde das gut! Besonders spät nachts und abends passiert es gerne mal. Kann kommt mit der S1 Hbf rein und steht bis zu 4/5 Minuten, weil die S21 Verspätung hat. Nun müssen 150 Menschen warten, weil noch 30-40 Umsteigen wollen.

Nicht selten verpassen deswegen sämtliche Leute in der S1 ihre Busanschlüsse zB in Barmbek. (Und dürfen sich dann dort 20 Minuten (oder schlimmer) den Arsch abfrieren). Mit dabei stehen dann natürlich auch Leute, die aus der späten S21 kamen. Spätestens da fragt man sich dann, was das soll. Ob die nun am Hbf oder in Barmbek warten ... Dafür wären dann wenigstens über 100 Leute pünktlich angekommen.

Da kann man auch verstehen, dass man nicht auf einander wartet.

Aber so wie ich es hier mitbekommen habe, geht es hierum dass noch nicht mal bis zu 1 Minute höchsten gewartet werden soll und da bin ich schon dafür, dass dann eine Minute gewarte werden soll auf die verspätete S21 bzw. S1. In der Berufsverkehrszeit wo eh alles alle 5 Minuten fährt muss dies vielleicht nicht unbedingt sein, aber sonst sollte schon gerade bei nur sehr kurzen Verspätungen von maximal 1 Mintue schon gewartet werden,

Wir brauchen mehr Investitionen in den ÖPNV! Damit noch mehr Leute mit den ÖPNV fahren- die Umwelt wird danken
Zitat
LevHAM
Also ich finde das gut! Besonders spät nachts und abends passiert es gerne mal. Kann kommt mit der S1 Hbf rein und steht bis zu 4/5 Minuten, weil die S21 Verspätung hat. Nun müssen 150 Menschen warten, weil noch 30-40 Umsteigen wollen.

Nicht selten verpassen deswegen sämtliche Leute in der S1 ihre Busanschlüsse zB in Barmbek. (Und dürfen sich dann dort 20 Minuten (oder schlimmer) den Arsch abfrieren). Mit dabei stehen dann natürlich auch Leute, die aus der späten S21 kamen. Spätestens da fragt man sich dann, was das soll. Ob die nun am Hbf oder in Barmbek warten ... Dafür wären dann wenigstens über 100 Leute pünktlich angekommen.

So ein Quatsch!
Nur um so einen popeligen Busanschluss zu sichern (hier kann theoretisch der Bus unendlich warten, ... [ja dann braucht man halt einen Umlauf mehr und dann kostet es eben den Aufgabenträger mehr, als er auszugeben bereit ist]), sollen Anschlüsse an Qualitätsanlagen aufgegeben werden? Nein der bahnsteiggleiche Anschluss am HBF hat nun einmal Priorität zu haben.
Zum Thema gekappte Anschlusssicherung sowie ankommenden Beschwerden an TFs auch ein paar Anmerkungen:

Zitat
S-Bahner

Es gibt viele Gründe für Verspätungen, aber diese jetzt pauschal auf uns Tf abzuschieben, das wir Schuld sind oder nicht in der Lage sind diese raus zufahren,
empfinde ich persönlich als eine bodenlose Frechheit!

Richtig. Ihr seid genau so Opfer dieses Arneckeschen Ausnutzungssystems wie die Fahrgäste.


Die Beschwerden werden immer schön einzeln an die TFs weitergegeben, und laufen sowieso vermehrt auf, wenn Anschlüsse nicht klappen.

Da sollte man lieber Herrn Arnecke mal erklären, weshalb die Betriebsabläufe in der Elbgaustraße so lange dauern, wie sie dauern und eventuell mehr Personal das ganze sehr wohl beschleunigen könnte.

Außerdem ist die S-Bahn inzwischen schon berühmt für die häufig minimal auftretenden Verspätungen von bis zu 3/4 Minuten. Die TFs sollten generell keinerlei Schuld zugesprochen bekommen. Teilweise bremsen die Züge auch ungewollt zu hart bzw. fahren gar nicht erst los. Oder haben eine Türstörung und und und....die TFs können dafür gar nichts!

Es ist der S-Bahnbetrieb, der so etwas zu verantworten hat.


In jedem Fall kann man sich auch seitens der S-Bahn auf mehr Diskussion um verpasste Anschlüsse einstellen, aber in Hamburg ist man es ja inzwischen gewohnt, fragwürdige betriebliche Entscheidungen einfach von oben nach unten durchzuprügeln. Im Zweifelsfall gibt es die Diskussion dann aufm Bahnsteig, wo so ein M*ll echt nicht hingehört, da die Hotline der S-Bahn Hamburg GmbH so gut wie nie erreichbar ist.

Na klar lassen die Fahrgäste den Dampf am Betriebspersonal ab, was aber genau gar nichts an der Situation zu verantworten hat. Es erklärt nur den mangelnden Zustand einer fehlenden telefonischen Beschwerde und die lange Bearbeitungsdauer von Beschwerde durch schlichtes Einsparen von Personal.

Und das schreibt jemand, der es weiß.
Zitat
Norderstedt
Zitat
LevHAM
Also ich finde ...

Da kann man auch verstehen, dass man nicht auf einander wartet.

Nö, eigentlich nicht, denn Nachts wird ja nur alle 20 Minuten gefahren. Das wäre erst ab 10 Minuten Verspätung verständlich.

Zitat
Norderstedt
Aber so wie ich es hier mitbekommen habe, geht es hierum dass noch nicht mal bis zu 1 Minute höchsten gewartet werden soll und da bin ich schon dafür, dass dann eine Minute gewarte werden soll auf die verspätete S21 bzw. S1. In der Berufsverkehrszeit wo eh alles alle 5 Minuten fährt muss dies vielleicht nicht unbedingt sein, aber sonst sollte schon gerade bei nur sehr kurzen Verspätungen von maximal 1 Mintue schon gewartet werden,

Grundsätlich gilt auch hier, dass es keine "Sichtanschlüsse" geben darf. Nicht einmal im Berufsverkehr und auch nicht bei "zufälligen" nicht vorgesehenen Anschlüssen.

Es sollte so gehandhabt werden, wie beim der U-Bahn. Dort klappt es immer.
Hinzu kommt, dass das mit den 5 Minuten im Berufsverkehr nicht stimmt. Nach Reinbek z. B. fährt auch im Berufsverkehr nur alle 20 Minuten ein Zug. Und dann verkehrt die Linie auch noch an nder Innenstadt vorbei und ist somit ganz besonders auf den Anschluss von der City-S-Bahn angewiesen.
Zitat
Ingo Lange
Zitat
S-Bahner
Hier rede ich aus eigenen Erfahrungen, 5 min Verspätung rausgeholt, einige Zeit später Kaffeetrinken beim Teamleiter, Beschwerde an den Hals geflickt bekommen.
Zu hartes Bremsen, zu hartes Beschleunigen und das ewige leichte "Gasgeben" um die Buchfahrplan Geschwindigkeit zu halten.

Kann man eine S-Bahn so fahren führen, dass Leute sich veranlasst sehen, sich zu beschweren? Das käme mir nie in den Sinn. Im Gegenteil: Ich freue mich, wenn der Fahrer Triebfahrzeugführer oder Lokomotivbetriebsinspektor spürbar versucht, eine Verspätung aufzuholen und dies auch klappt. Aber das schreibe ich natürlich nicht der S-Bahn Hamburg. Aber vielleicht sollte man das mal tun.

Moin moin
Das wäre mal eine gute Idee! Weil dann gib es evt. auch eine Einladung zum Kaffee trinken, aber im positiven Sinne.
So etwas steigert die Motivation.

Klar gibt es die Möglichkeit eine S-Bahn so über die Gleise zu jagen, das keiner mehr stehen bleiben will.
Magnete beim Bremsen benutzen, ab 50 Km/h ca. mit einen Kniff auf die Luftbremsen umschalten, geht gut bei 474 zweite und dritte Serie und die Kisten bremsen viel besser mit Luft als mit Strom im Bereich 50 bis 0 Km/h, verbunden damit das höllische Quitschen der Bremsen und ein guter Ruck beim Anhalten.
Gerade das Quitschen der Bremsen ist ein nicht seltener Beschwerdegrund.
Aber auch "hartes Ranfahren" an VMax. und dann einfach Hebel auf Null (472) ruckt auch gut.

Aber mit diesen "Fahrstil" ist es möglich was rauszufahren.

Grüße
@S-Bahner: Das größte Problem ist doch, dass die meisten Menschen sich gar nicht die Mühe machen, einmal die Hintergründe der gesamten Materie zu erforschen und einmal die Gründe für Verspätungen auszumachen - es ist nämlich meistens so, dass die Fehler ganz woanders liegen, es aber auf einen Kampf zwischen direkt ausführendem Personal und unzufriedenen Kunden liegt.
Ich selber arbeite bei einem Verkehrsträger - und bewege "Dinge" von A nach B, jedoch in der Luft, anstatt auf der Straße oder der Schiene und auch da ist so: Das System ist so sensibel, dass wenn es eine Abweichung gibt oder irgendwas schadhaft wurde, alles zusammenbricht. Ausser wenn ein Flug ausfällt oder massiv verspätet ist, gibt es jedoch seltener bei mir persönlich beschwerden, weil da noch die Faszination reinspielt - die die meisten Menschen bei dem System S-Bahn jedoch nicht haben. Und wenn dann noch Anschlüsse wegfallen, dann wird der "Hass" noch größer. Da muss vor allem von Seiten den Aufgabenträgers deutlich mehr Input kommen.

Habt Ihr nicht einmal die Möglichkeit einmal als Lokführer aufzuklären? - So richtig ungeschönt, ohne Schmalz oder Zuckerguss so zu berichten, dass die Menschen euren Job mit allen Facetten kennen? Ich meine, wenn ich in meinem Freundeskreis immer höre "Die scheiss S-Bahn, da gehört ja wohl nicht viel dazu den Hebel umzulegen und pünktlich zu fahren" (etc.) und ich versuche, auch wenn ich selber weniger Ahnung habe diejenigen aufzulären und Euren Job zu verteidigen, merke ich, dass es erheblichen Aufklärungsbedarf gibt.
Zitat
Pille
Habt Ihr nicht einmal die Möglichkeit einmal als Lokführer aufzuklären? - So richtig ungeschönt, ohne Schmalz oder Zuckerguss so zu berichten, dass die Menschen euren Job mit allen Facetten kennen? Ich meine, wenn ich in meinem Freundeskreis immer höre "Die scheiss S-Bahn, da gehört ja wohl nicht viel dazu den Hebel umzulegen und pünktlich zu fahren" (etc.) und ich versuche, auch wenn ich selber weniger Ahnung habe diejenigen aufzuklären und Euren Job zu verteidigen, merke ich, dass es erheblichen Aufklärungsbedarf gibt.

Solche "Aufklärungen" sind kaum gewollt, warum auch? Es gibt ja keinen Einheitsfahrer/-führer (ouhh, schweres Wort...), der eine versteht es komfortabel und schnell zu fahren, mancher weiß die Marotten der Züge durch passende Bedienung abzufedern, andere lernen nie im Leben das richtige bremsen oder pünktliches fahren interessiert nicht. Die Eigenarten des Herbstes, wie will man den Leuten das verklickern... Signalstörungen und der Zug fährt am Tag nur mit 40 km/h oder deutlich weniger.

Und die Umsteigerelationen, natürlich kann es passieren (und ist fraglos schon x-male passiert), dass nach Warten am Hauptbahnhof oder wo auch immer folgende (Bus-)Anschlüsse verhauen sind. Aber m Spätverkehr sollten Pläne auch die nötige Luft haben, die eine oder andere Minute wieder reinzuholen (da aber siehe oben). Und keiner sieht gerne am Bahnsteig gegenüber bei Einfahrt die Türen zugehen und "seinen" Zug abfahren, da interessieren die Systemzusammenhänge überhaupt nicht.

Gruß

Jan

--
Das Fototagebuch der Bahnfotokiste: [fototagebuch.bahnfotokiste.de]
Zitat
Herbert
Zitat

Gerade die letzten beiden Punkte tragen auch nicht gerade zur Pünktlichkeitsverbesserung bei und werden ja eigentlich durch den Kunden verursacht.

Ohne Kunden hätte der Nahverkehr doch deutlich weniger Beschwerden.

Na ja - das ist auch nicht sehr zielführend, denn dieses Pulkbildungsverhalten ist durchaus eine Sache die nicht von der Hand zu weisen ist und auch das aussteigen lassen - wieviele versuchen sich mal schon reinzudrängeln - eben kontraproduktiv und im allgemeinen fand ich den Beitrag doch durchaus sachlich, denn da steht auch - wenn man ihn ganz liest, dass auch mal die Triebfahrzeugführer (Oh Gott - hoffentlich richtig ;-) auch mal Verspätungen verursachen können.

Alter - ganz alter Spruch ;-) WER OHNE FEHL (ursprünglich mal Sünd) ist, der werfe den ersten Stein! ;-)
Zitat
S-Bahner
Moin moin
Hier muss ich jetzt doch mal meinen Senf dazu geben.

Und vielen dank fuer den anschaulichen Bericht.

Zitat
S-Bahner
Klar ist es, unter bestimmten Voraussetzungen eine kleine Verspätungen raus zufahren. Aber auch dieses kann Beschwerden hinter sich herziehen, weil dieses zu Lasten des Fahrkomforts geht.
Hier rede ich aus eigenen Erfahrungen, 5 min Verspätung rausgeholt, einige Zeit später Kaffeetrinken beim Teamleiter, Beschwerde an den Hals geflickt bekommen.
Zu hartes Bremsen, zu hartes Beschleunigen und das ewige leichte "Gasgeben" um die Buchfahrplan Geschwindigkeit zu halten.
Somit hat sich für mich persönlich das raus fahren von Verspätungen erledigt!

Also das wuerde ich aber gerne mal den Chefs an den Kopf werfen. Bei solchen Verspaetungen sollte es doch bitte Vorgaben geben - entweder sollen die Fahrer versuchen kleine Verspaetungen rauszufahren oder halt nicht. Und wenn es eine gibt die rauszufahren, dann ist der Job des Chefs dafuer zu sorgen das Beschwerden ueber leicht staerkeres Bremsen und Beschleunigen nicht vom Teamleiter and den Fahrer weiter gegeben warden sondern von der Beschwerde-/Oeffentlichkeitsabteilung beantwortet werden! ('Wir machen das um die Puenktlichkeit zu erhoehen.')
Zitat
Pille
@S-Bahner: Das größte Problem ist doch, dass die meisten Menschen sich gar nicht die Mühe machen, einmal die Hintergründe der gesamten Materie zu erforschen und einmal die Gründe für Verspätungen auszumachen - es ist nämlich meistens so, dass die Fehler ganz woanders liegen, es aber auf einen Kampf zwischen direkt ausführendem Personal und unzufriedenen Kunden liegt.
Ich selber arbeite bei einem Verkehrsträger - und bewege "Dinge" von A nach B, jedoch in der Luft, anstatt auf der Straße oder der Schiene und auch da ist so: Das System ist so sensibel, dass wenn es eine Abweichung gibt oder irgendwas schadhaft wurde, alles zusammenbricht. Ausser wenn ein Flug ausfällt oder massiv verspätet ist, gibt es jedoch seltener bei mir persönlich beschwerden, weil da noch die Faszination reinspielt - die die meisten Menschen bei dem System S-Bahn jedoch nicht haben. Und wenn dann noch Anschlüsse wegfallen, dann wird der "Hass" noch größer. Da muss vor allem von Seiten den Aufgabenträgers deutlich mehr Input kommen.

Habt Ihr nicht einmal die Möglichkeit einmal als Lokführer aufzuklären? - So richtig ungeschönt, ohne Schmalz oder Zuckerguss so zu berichten, dass die Menschen euren Job mit allen Facetten kennen? Ich meine, wenn ich in meinem Freundeskreis immer höre "Die scheiss S-Bahn, da gehört ja wohl nicht viel dazu den Hebel umzulegen und pünktlich zu fahren" (etc.) und ich versuche, auch wenn ich selber weniger Ahnung habe diejenigen aufzulären und Euren Job zu verteidigen, merke ich, dass es erheblichen Aufklärungsbedarf gibt.

Moin moin
Diese Mühe habe ich mir zum Teil mal beim Streik gemacht, aber diese Mühe ist vergeblich.
Durch die Berichterstattung in den Medien ist eben das Bild entstanden, wo der Tf eben nur noch der "Hebel nach vorne/hinten legende, Knöpfchen drückende und überbezahlte Überwacher,
der den Zug fahrende Computertechnik" ist.
Es ist unglaublich wie viele Leute denken das der Tf den Zug nicht fährt, sondern "Kollege" Computer.
Und wie erstaunt diese Leute dann sind, das es z.B. bei der S-Bahn alles Handarbeit ist und kein Computer den Zug fährt.
Denn eben mit diesem Bild kann man sagen, warum verdient der da vorne "soviel" Geld?
Aber wenn unser Beruf so leicht ist und überbezahlt, frage ich mich immer warum haben wir einen so eklatanten Mangel an Tf's in allen Evu's?
Warum fallen so viele Bewerber schon bei dem Medizinischen anfangs Untersuchungen durch, wenn der Job nur Hebel legen und Knöpfchen drücken ist?
Warum hören dann viele in der Ausbildung auf? Warum fallen so viele durch die Prüfungen? Weil der Job doch nicht nur Hebel legen und Knöpfchen drücken ist?
Wie man einen Zug fährt/anhält das bringe ich als Praxistrainer (fast)jeden in einem Tag (8 Stunden) bei.
Das ist genauso einfach wie Autofahren, warum muss man eigentlich beim Autofahren einen Führerschein haben? ;-)

Deswegen muss ich Jan Borchers 100% zustimmen das diese "Aufklärung" nicht gewollt ist.

Zitat
christian schmidt
Also das wuerde ich aber gerne mal den Chefs an den Kopf werfen. Bei solchen Verspaetungen sollte es doch bitte Vorgaben geben - entweder sollen die Fahrer versuchen kleine Verspaetungen rauszufahren oder halt nicht. Und wenn es eine gibt die rauszufahren, dann ist der Job des Chefs dafuer zu sorgen das Beschwerden ueber leicht staerkeres Bremsen und Beschleunigen nicht vom Teamleiter and den Fahrer weiter gegeben warden sondern von der Beschwerde-/Oeffentlichkeitsabteilung beantwortet werden! ('Wir machen das um die Puenktlichkeit zu erhoehen.')

So ungefähr habe ich das meinem Teamleiter auch gesagt, hat er nicht gelten lassen.

Grüße
@S-Bahnfahrer: Dann ist aber entweder bei Deinem Teamleiter oder in der Führung der S-Bahn definitiv was falsch eingestellt. Gute Vorgesetzte versuchen sich bei solchen Sachen auch vor die Mitarbeiter zu stellen und wenn Fragen nach Vorgaben kommen - sprich - was soll man denn nun machen - kann man eine Antwort erwarten. Alles andere ist sehr armseelig!
Bericht vom Hbf :-)

Gestern gegen 19 Uhr wurde der Anschluss S1->S21 bei einigen Sekunden Verspätung der S1 nicht mehr realisiert. Die S1 fuhr nach dem ausgedruckten Plan (minutengenau) sogar völlig pünktlich ab, die S21 fuhr mit Einfahrt der S1 aber bereits ab.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.01.2016 10:02 von Herbert.
Lieber "S-Bahner",

[www.s-bahn-hamburg.de]

Verkehrs- und Logistikberufe:
Kommen Sie zu uns, z.B. als
Triebfahrzeugführer

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Dass eventuell auch mal ein Zug defekt sein kann, streite ich nicht ab.

Wenn aber unter gleichen Bedingungen einer der Bahnbediensteten im Fahrdienst
Verspätungen hinzubekommt, obwohl der Fahrgastfluss völlig normal ist
und auch der Zug keine sichtbaren / zu vermutenden Schäden hat
und andere Kollegen von ihm Verspätungen auf der gleichen Strecke deutlich vermindern können
wird man das doch wenigstens mal erwähnen dürfen,
das kann also keinesfalls mit "Überschreiten der Streckenhöchstgeschwindigkeit" zu tun haben.

Es bildet sich durchaus der Eindruck, dass der Bahnmitarbeiter eine Möglichkeit hat,
das Einhalten von Anschlüssen mit zu beeinflussen.

Ich kenne viele sehr motivierte Bahnmitarbeiter im Fahrdienst, es ist also immer noch
kein "Generalverdacht"

Es wird auch bei der S-Bahn wesentlich seltener als z.B. bei der U-Bahn als Ansage
des Bahnmitarbeiters im Fahrdienst auf die Verspätung hingewiesen oder auf den nachfolgenden Zug,
was die Angelegenheit mit den Verspätungen nicht gerade leichter macht.
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