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Regionalverkehrsstrecken welche NICHT im Verkehrsverbung sind
geschrieben von timmithie 
Wenn ich mir im MVV so manche Regionalverkehrsverbindungen angucke, ist mir folgendes Aufgefallen:

Der Ort Dorfen liegt im MVV Bereich und besitzt auch einen Regionalbahnhof. Allerdings sind dort keine Fahrten zum MVV Tarif richtung München erlaubt. Somit muss man entweder erst mit dem Auto oder Bus (MVV Tarif) nach Erding oder Markt Schwaben fahren um dort zum MVV Tarif in die Innenstadt fahren zu können, andernfalls muss man sich das Bayern Ticket holen.
Gibt es auch noch andere Bundesländer in Deutschland wo es ebenfalls so merkwürdig ist?
Im HVV gibt es ein paar sonderbare Extras... so gehören einige Haltestellen der A2 sowohl zum Ring C als auch Ring D, je nachdem aus welcher Richtung man kommt, so kann es sein dass man von dort nach Hamburg ein günstigeres Ticket braucht als andersherum.
Eine weitere Sondergeschichte wäre das Amt Neuhaus, welches zum einige Jahre nach Wende als nordostelbisches Gebiet von Mecklenburg-Vorpommern zum Landkreis Lüneburg wechselte und somit später auch eigentlich in den HVV integriert wurde; in dessen Bussen gelten allerdings nur Zeitkarten.
Ebenso gelten HVV-Zeitkarten pendlerfreundlich auch auf der Strecke Handeloh-Soltau, obwohl Handeloh die letzte Haltestelle im HVV ist.
An den Randgebieten des HVV gibt es ebenfalls einige weniger strikte Grenzziehungen, so fahren einige (Überland)Busse von/nach Wrist Bahnhof bspw zum HVV-Tarif, auch wenn Wrist direkt hinter der Kreisgrenze gelegen nicht mehr im HVV liegt und per Bahn auch eine Fahrkarte nach SH-Tarif erforderlich ist.
Auch gibt es einige (Fernverkehrs)Buslinien, auf die der HVV-Tarif nicht angewandt wird, obwohl sie mehrmals im HVV halten, aber das gibts ja auch von der Bahn als IC oder ICE.
Eine sich komplett im Verbund befindende, regulär im Nahverkehr bediente, aber nicht zum Tarif selber zugehörige Bahnstation fällt mir allerdings nicht ein. Klingt sehr fahrgastunfreundlich.
Zitat
timmithie
Wenn ich mir im MVV so manche Regionalverkehrsverbindungen angucke [...]

Hier wäre auch noch Bad Tölz zu nennen: Buslinien im MVV, Regionalbahn nicht im MVV.

Zitat
Lost Crusader 42
Im HVV gibt es ein paar sonderbare Extras... so gehören einige Haltestellen der A2 sowohl zum Ring C als auch Ring D, je nachdem aus welcher Richtung man kommt, so kann es sein dass man von dort nach Hamburg ein günstigeres Ticket braucht als andersherum.

Das hast du zumindest irreführend formuliert.
Kaltenkirchen wird für Fahrten von Kaki nach Henstedt-Ulzburg (und weiter) sowie für Fahrten von (oder über) Henstedt-Ulzburg nach Kaki dem Ring C zugeordnet. (Kaki-Kamburg kostet also dasselbe wie Hamburg-Kaki.) Andererseits wird Kaltenkirchen für Fahrten von Kaki in Richtung Bad Bramstedt sowie für Fahrten aus Richtung Bad Bramstedt nach Kaki dem Ring D zugeordnet. Kurz zusammengefasst: es gilt hier stets die für die Fahrgäste günstigere Zuordnung.
Im Bereich des MVV gilt eine ähnliche Regelung für die S-Bahn-Haltestellen Leienfelsstraße und Aubing ("neutrale Zone"). Beide Sonderregelungen sind aber eher das Gegenteil von dem, was timmithie problematisiert hat.

Herzliche Grüße von bt
Zitat
bt
Das hast du zumindest irreführend formuliert.
Kaltenkirchen wird für Fahrten von Kaki nach Henstedt-Ulzburg (und weiter) sowie für Fahrten von (oder über) Henstedt-Ulzburg nach Kaki dem Ring C zugeordnet. (Kaki-Kamburg kostet also dasselbe wie Hamburg-Kaki.) Andererseits wird Kaltenkirchen für Fahrten von Kaki in Richtung Bad Bramstedt sowie für Fahrten aus Richtung Bad Bramstedt nach Kaki dem Ring D zugeordnet. Kurz zusammengefasst: es gilt hier stets die für die Fahrgäste günstigere Zuordnung.
So dachte ich auch, bis mich ein Fahrgast mal gefragt hat, warum er in die eine Richtung mehr bezahlt als in die andere. Es ist dummerweise schon über ein Jahr her, daher ist es mittlerweile zugegebener Maßen leicht verschwommen in meinem Kopf und ich weiß nicht mehr, ob er sich auf Einzel-, Tages-, oder Wochenkarten bezogen hatte. Ich weiß aber noch, dass ich ihm beteuert hab, dass das so eigentlich nicht sein sollte, ich das später mal ausgetestet hatte und er tatsächlich Recht hatte - vielleicht (hoffentlich?) war das aber auch eine Macke in der Datenbank und sollte so gar nicht sein.
Zitat
bt
Beide Sonderregelungen sind aber eher das Gegenteil von dem, was timmithie problematisiert hat.
Das stimmt wohl, es sind glücklicherweise alles eher postive Ausnahmen, als Negativbespiele.
Weiß jemand wie es zu dieser Situation im MVV-SPNV gekommen ist?

PS: eine (bekloppte) Sondereglung fällt mir noch ein: fährt man Bus (und nur Bus) innerhalb (und nur innerhalb) des Kreises Schleswig-Flensburg, gilt nicht der Schleswig-Holstein-Tarif. Verlässt man diesen jedoch oder benutzt man die Bahn, kommt der SH-Tarif zur Anwendung. Ob das dadurch günstiger oder teurer ist, weiß ich allerdings nicht.
Zitat
Lost Crusader 42
Weiß jemand wie es zu dieser Situation im MVV-SPNV gekommen ist?

PS: eine (bekloppte) Sondereglung fällt mir noch ein: fährt man Bus (und nur Bus) innerhalb (und nur innerhalb) des Kreises Schleswig-Flensburg, gilt nicht der Schleswig-Holstein-Tarif. Verlässt man diesen jedoch oder benutzt man die Bahn, kommt der SH-Tarif zur Anwendung. Ob das dadurch günstiger oder teurer ist, weiß ich allerdings nicht.

Meist (und wohl auch in diesen Fällen) hat dies mit unterschiedlicher Aufgabenträgerschaft zu tun: Das Land ist für die Bahn zuständig und die Kreise für den Busverkehr. Wenn also nur der Kreis mit seinen Buslinien beitritt, das Land aber nicht mitzieht, haben wir das Ergebnis der Mühldorfer Strecke. Ebenso müssen die Kreise und vor allem die kreisfreien Städte auch ihren Bürgern die Änderungen verkaufen, darum gab und gibt es ggf. noch Regelungen auf Landkreisebene, die manchmal durch Sonderregelungen in den großräumigeren Tarif integriert werden.

Auch für Flensburg gibt es da im SH-Tarif z.B. schon eine Sonderregelung, die erst greift, wenn es den Sondertarif im Kreis nicht mehr gibt. Überhaupt gibt es im SH-Tarif zig Seiten mit Sonderregelungen für einzelne Landkreise oder Verkehrsunternehmen.

Beim Beispiel Bad Tölz ist der Hintergrund, dass die Bahnstrecke überwiegend durch den Nachbarkreis führt, der nicht MVV-Mitglied ist, während die Buslinien durch den MVV-Landkreis führen, zu dem die Stadt auch gehört.

Ein weiteres Beispiel, wo der SH-Tarif nur im Bus und nicht in der Bahn gilt, ist der Ortsteil Herrnburg der Gemeinde Lüdersdorf. Hier finanziert die Gemeinde mit, dass die Linie 5 des Stadtverkehr Lübeck durch ein Neubaugebiet bis zum Bahnhof fährt. Entsprechend ist diese Buslinie, obwohl sie zu Mecklenburg-Vorpommern gehört, auch im SH-Tarif berücksichtigt. Auch in anderen Buslinien, die parallel zu dieser Linie und zur Bahnstrecke verkehren, gilt der SH-Tarif dagegen nicht.
Zitat
timmithie
Gibt es auch noch andere Bundesländer in Deutschland wo es ebenfalls so merkwürdig ist?

Im VBB gibt es ein ähnliches Beispiel.
Die 5 größten Städte haben dort jeweils 3 ringförmige Tarifgebiete: A für die Innenstadt, B für das übrige Stadtgebiet und C für das Umland.

Im Tarifgebiet C von Potsdam liegt unter anderem der Ort Elstal, der auch einen Regionalbahnhof hat. Um von dort mit der Regionalbahn zu einem anderen Bahnhof in den Potsdamer Bereichen zu fahren, muss man aber entweder über Berlin oder über Wustermark fahren - beides gehört nicht zum Potsdamer C-Bereich.

Folge: mit einem Fahrschein für Potsdam ABC oder Potsdam BC kann man den Bahnhof Elstal nicht per Regionalbahn erreichen, obwohl Start und Ziel im Gültigkeitsbereich liegen. Lösung: man fährt mit dem Bus oder nimmt einen Fahrschein für Berlin BC und fährt über Wustermark - denn sowohl Elstal wie auch Wustermark und Potsdam liegen im Berliner C-Bereich.
Unterschiedliche Preise für Bus einerseits und Bahn andererseits gibt es auch im Schleswig-Holstein-Tarif.

Während man auf der Strecke Elmshorn - Itzehoe noch verstehen kann, dass der relativ direkt fahrende Bus günstiger ist als die über Glückstadt laufende Bahnlinie, ist dies bei der Relation Reinfeld - Lübeck (gern genommen als Anschlussfahrschein zum günstigeren HVV-Tarif) nicht so erklärlich. Hier verläuft die Bahnlinie recht direkt, während die Buslinie 8130 noch diverse Dörfer auch abseits der direkten Landstraße mitnimmt.

In beiden Fällen werden aber wohl die meisten Fahrgäste auf beiden Strecken mit dem teureren Bahnfahrschein unterwegs sein. Das dünne Fahrplanangebot der Buslinien lässt zu vielen Zeiten keine andere Wahl.
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