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Neues Tarifprodukt entdeckt: Familienpass
geschrieben von Logital 
Da erzählte mir kürzlich eine Mutter, dass sie mit ihrer Fahrkarte für nur 6 € je Monat mit BVG und S-Bahn fahren kann.
Da ich ihr das schlichtweg nicht glaubte habe ich nun den Streifen schwarz auf weiß vor die Augen bekommen.
Zunächst war ich beinahe sprachlos "Familienpass, 6€,Berlin AB". Was ist das nun wieder?! Ich dachte immer ich kenne mich aus...

Nur Google konnte aushelfen.

Zitat:

" Familien, die durch Vorlage einer entsprechenden Bescheinigung nachweisen können, dass sie nach SGB II § 19 Arbeitslosengeld II oder/und nach SGB II § 28 Sozialgeld beziehen oder nach § 6a BKGG (Bundeskindergeldgesetz) einen Kinderzuschlag bekommen, erhalten Fahrpreisermäßigungen bei BVG und S-Bahn Berlin GmbH. Der FamilienPass 2014 enthält die Kundenkarte FamilienPass 2014, die nach Vorlage der genannten Nachweise "gültig" gestempelt wird. Den erforderlichen Stempel bekommen Sie in Bürgerämtern oder beim JugendKulturService. Dort kann man außerdem den Familienpass 2014 für 6 Euro erhalten.

Mit dem Wertabschnitt zur „Kundenkarte FamilienPass 2014“ kann ein Elternteil mit gültigem Fahrausweis die im FamilienPass eingetragenen Kinder bis einschließlich 15 Jahren in den Verkehrsmitteln von BVG und S-Bahn Berlin GmbH in den Teilbereichen AB des Tarifbereichs Berlin mitnehmen. Diese Mitnahmeregelung gilt montags bis freitags ab 9 Uhr bis jeweils zum Folgetag 3 Uhr sowie samstags, sonntags und an gesetzlichen Feiertagen ganztägig. Der "FamilienPass 2014" ist nicht übertragbar und gilt ausschließlich für die dort eingetragenen Eltern oder Elternteile und deren eingetragene Kinder.

Um einen Wertabschnitt erwerben zu können, muss auf der "Kundenkarte FamilienPass 2014" die Gültigkeitsdauer eingetragen sein. Der Wertabschnitt ist in allen Verkaufseinrichtungen der S-Bahn Berlin und bei der BVG erhältlich. Der Wertabschnitt ist jeweils einen Kalendermonat gültig.

Der Wertabschnitt zum FamilienPass 2014 berechtigt nicht zum Lösen eines Anschlussfahrscheines für den Tarifbereich Berlin, Teilbereich C. Die unentgeltliche Mitnahme von Fahrrädern ist nicht möglich."

Aha.

1. Jahrlich Familienpass kaufen
2. irgendeine Sozialleistung beziehen
3. Familienpass aus 1. freistempeln
4. eigene Kinder irgendwie eintragen auf einer Kundenkarte
5. monatlichen Familienpassabschnitt kaufen
6. Selbst irgendeinen Fahrschein besitzen
7. In Berlin AB einen Kind kostenlos mitnehmen
8. Auf die Sperrzeit achten
9. Durchatmen

Wer denkt sich sowas aus?

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.


Zitat

Wer denkt sich sowas aus?
Menschen die noch sehen, dass es Mitbürger gibt denen es in unserem Sozialstaat dreckig geht. Eine gute alte Freundin von mir ist alleinerziehende Mutter von zwei Kindern und aufgrund einer psychosomatischen Erkrankung nicht in der Lage arbeiten zu gehen. Sie erhält Hartz4 was zum Leben soweit reicht, dass sie tatsächlich einige Male im Monat zur Tafel geht was mir im Herzen sehr wehtut, da sie eine sehr liebe und nette Frau ist.
Für solche Menschen ist diese Fahrkarte gedacht.

Ich kann Deine Empörung oder kritische Verwunderung nicht teilen.

Den Stempel für den Familienpass kriegt man übrigens nicht hinterhergeworfen. Man muß schon Leistungen beziehen was wohl die wenigsten freiwillig machen.

**GraphXBerlin - "Zielverzeichnis Berlin - Eine Sammlung".
Aktuelles dazu und weitere Projekte bei Facebook**
Zitat
Grenko
Den Stempel für den Familienpass kriegt man übrigens nicht hinterhergeworfen. Man muß schon Leistungen beziehen was wohl die wenigsten freiwillig machen.
Das ist nicht ganz richtig. Den Familienpaß als solchen kann jede Familie bekommen.

Zitat
http://service.berlin.de/dienstleistung/150169/
Voraussetzungen

Berliner Familien mit Kindern unter 18 Jahren
Den FamilienPass kann jede Berliner Familie erwerben. Eine Familie besteht aus jeder Eltern-Kind- oder Großeltern-Enkel-Beziehung, auch mit Dauerpflegekind. Selbstverständlich können auch Alleinerziehende den FamilienPass erwerben.
Sie bestätigen mit der Unterschrift die Angaben zu den Mitgliedern Ihrer Familie auf der Passkarte im FamilienPass. Die Eintragungen müssen mit den Angaben in den Personalausweisen Ihrer Familienmitglieder übereinstimmen.

Für alle Angebote gilt, dass mindestens ein (Groß-) Elternteil mit mindestens einem Kind gemeinsam teilnimmt. Grundsätzlich sind Kinder / Jugendliche bis einschließlich 17 Jahre teilnahmeberechtigt. Wenn einzelne Veranstalter andere Höchst- oder Mindestaltersgrenzen setzen, ist dies im FamilienPass extra angegeben.

Erforderliche Unterlagen
Keine Unterlagen benötigt.

Zitat
http://www.berlin.de/rbmskzl/aktuelles/pressemitteilungen/2004/pressemitteilung.42683.php
Der FamilienPass wird für alle Berliner Familien, unabhängig vom Einkommen, angeboten. Familien, die den Nachweis führen, dass sie Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld beziehen, erhalten zusätzliche Vergünstigungen bei BVG und S-Bahn.
Diese Ermäßigung beim VBB ist also eine besondere Zusatzleistung. Mehr darüber auf den Seiten vom Jugendkulturservice gGmbH
Zitat
http://jugendkulturservice.de/ger/familienpass/extra-angebote.php
Besonders preiswert mit BVG und S-Bahn fahren: Eltern bezahlen – alle Kinder begleiten ihre Eltern mit einem Wertabschnitt zu 6 €, der einen Monat gültig ist und für Kinder bis einschließlich 15 Jahre gilt.
Find ich gut.


immer noch keine richtige sig
Zitat
Grenko
Zitat

Wer denkt sich sowas aus?
Menschen die noch sehen, dass es Mitbürger gibt denen es in unserem Sozialstaat dreckig geht. Eine gute alte Freundin von mir ist alleinerziehende Mutter von zwei Kindern und aufgrund einer psychosomatischen Erkrankung nicht in der Lage arbeiten zu gehen. Sie erhält Hartz4 was zum Leben soweit reicht, dass sie tatsächlich einige Male im Monat zur Tafel geht was mir im Herzen sehr wehtut, da sie eine sehr liebe und nette Frau ist.
Für solche Menschen ist diese Fahrkarte gedacht.

Ich kann Deine Empörung oder kritische Verwunderung nicht teilen.

Den Stempel für den Familienpass kriegt man übrigens nicht hinterhergeworfen. Man muß schon Leistungen beziehen was wohl die wenigsten freiwillig machen.

Grenko, da hast du was in meiner Frage falsch verstanden. Als Vater zweier Kinder kann ich aus eigener Erfahrung berichte,n wie wichtig es ist auch die Kinder kostengünstig mobil zu halten, auch wenn sie schon das sechste Lebensjahr überschritten haben und die Familienkasse knapp ist.

Meine Frage zielte in die Richtung? Wer denkt sich solch eine komplizierte Regelung aus?
Warum gelingt es sogar dem eigenwirtschaftlichen Fernverkehr der DB , dass die Familienkinder auf der Fahrkarte kostenlos mitreisen dürfen, dem ÖPNV aber nicht?
Ich persönlich empfehle Familien, die Sozialleistungen beziehen (müssen), die ermäßige Schülerkarte AB im Abo. Für gerade 6€ mehr (12,08€) im Monat kann das Kind sogar allein reisen und ein Fahrrad mitnehmen.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Hallo Logital.

Tut mir leid. Dann habe ich Dich tatsächlich falsch verstanden. Ich dachte Du "empörst" Dich darüber, dass sozial schwache solche Vergünstigungen erhalten.

Grüße
Carsten ;-)

**GraphXBerlin - "Zielverzeichnis Berlin - Eine Sammlung".
Aktuelles dazu und weitere Projekte bei Facebook**
Zitat
Grenko

Ich dachte Du "empörst" Dich darüber, dass sozial schwache solche Vergünstigungen erhalten.

An dieser Stelle möchte ich - off topic - darauf hinweisen, dass ich mit dem Begriff "sozial Schwache" so meine Schwierigkeiten habe. "Sozial schwach" heißt aus meiner Sicht, in der Bahn laut Musik zu hören, einen Döner zu essen, in einem vollen Bus Senioren keinen Platz anzubieten - und hat nichts mit dem Einkommen zu tun.

Wie wäre es schlicht mit "Arme"? Ja, das klingt härter, aber irgendwie auch ehrlicher, und es weist den Betroffenen nicht verbal eine (Teil-) Schuld an ihrer Situation zu. (Wobei ich Dir nicht vorwerfen möchte, dass Du dies bewusst tust.)

So, ich hoffe, nun keine Endlos-OT-Diskussion angestoßen zu haben. Wenn doch: tut mir Leid.
Dazu Hagen Rether: [www.youtube.com]

~~~~~~
Sie befinden sich HIER.
Hallo zusammen,

ich denke, es geht hier um "wirtschaftlich Schwache". Der Begriff "sozial schwach" wird in dieser Bedeutung oft von "Gutmenschen" missbraucht, die den Betroffenen m.E. damit mehr schaden als nutzen.

"Sozial schwach" sind nach meinem Verständnis Leute, wie def sie in ihrem Verhalten beschrieben hat. Sozial schwach sind für mich ebenso beispielsweise rücksichtslose Top-Manager, die den Hals nicht voll bekommen. Die Steigerung solchen Verhaltens nennt man dann asozial, die weitere Steigerung kriminell.

Wirtschaftliche Schwäche kann zur Entwicklung sozialer Schwäche führen, ebenso umgekehrt, das darf man nicht übersehen.

Nur: Asoziale Menschen in ihrem Verhalten zu unterstützen und deren Verhalten schönzureden, dazu habe ich keine Lust. Für schlechtes Benehmen in der Öffentlichkeit gibt es keinerlei Rechtfertigung, weder Krankheit noch Armut.

Wirtschaftlich schwache Mitmenschen sind für mich ein ganz anderes Thema. Ich finde es richtig und wichtig, solche Leute zu unterstützen.

Und ich finde es gut, dass Logital hier den Finger in die Wunde gelegt hat - hinsichtlich unsäglich komplizierter Tarifbestimmungen für Menschen, die oft ohnehin kaum wissen, wie sie allein mit ihrem Alltag zurechtkommen sollen. Eine unkomplizierte Benutzung des ÖPNV sollte für jeden Alltag sein können.

Viele Grüße
Manuel


Zitat
def
An dieser Stelle möchte ich - off topic - darauf hinweisen, dass ich mit dem Begriff "sozial Schwache" so meine Schwierigkeiten habe. "Sozial schwach" heißt aus meiner Sicht, in der Bahn laut Musik zu hören, einen Döner zu essen, in einem vollen Bus Senioren keinen Platz anzubieten - und hat nichts mit dem Einkommen zu tun.

Wie wäre es schlicht mit "Arme"? Ja, das klingt härter, aber irgendwie auch ehrlicher, und es weist den Betroffenen nicht verbal eine (Teil-) Schuld an ihrer Situation zu.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.10.2014 02:19 von manuelberlin.
Und solche Angebote sind enorm wichtig. Soziale Ausgrenzung fängt meist bei den Betroffenen im Kopf an und wird durch fehlende Mobilität enorm vorangetrieben. Gerade bei Kindern in der Familie ist es wichtig, mal aus dem eigenen kleinen Kreis ausbrechen zu können.

Super Sache, das.
Zitat
def
An dieser Stelle möchte ich - off topic - darauf hinweisen, dass ich mit dem Begriff "sozial Schwache" so meine Schwierigkeiten habe. "Sozial schwach" heißt aus meiner Sicht, in der Bahn laut Musik zu hören, einen Döner zu essen, in einem vollen Bus Senioren keinen Platz anzubieten - und hat nichts mit dem Einkommen zu tun.
"Sozial" heißt einfach "gesellschaftlich". Wer sozial schwach ist, gehört zu einer schwachen gesellschaftlichen Schicht, die nur begrenzt über Kapital, Einfluss usw. verfügt. Wer laut Musik in der Bahn hört, der verhält sich asozial ("a-" => "un-"), ist aber nicht zwingend auch sozial schwach.
So sehr ich dieses Ticket an sich begrüße, so dämlich empfinde ich die Handhabung. Sinnvoller wäre es ja sicherlich, pro Person einen Wertabschnitt mit Nummer und Trägerkarte auszustellen, denn Familien sind nicht immer vollzählig unterwegs. Kinder gehen in die Kita / den Hort, (Vor-) Schule, zu Freunden usw. Diese Regelung klingt familienfreundlich und scheint für (nahezu) Mittellose eine gute Wahl zu sein, aber bei den Einschränkungen sehe ich eher das Gegenteil. Vor allem, was soll das mit der Regelung ab 9 Uhr?

Dennis
Zitat
Beförderungsfall Nr. 8821

"Sozial" heißt einfach "gesellschaftlich". Wer sozial schwach ist, gehört zu einer schwachen gesellschaftlichen Schicht, die nur begrenzt über Kapital, Einfluss usw. verfügt. Wer laut Musik in der Bahn hört, der verhält sich asozial ("a-" => "un-"), ist aber nicht zwingend auch sozial schwach.

Kann man so sehen. Muss man aber nicht. Ich sehe es, wie oben erläutert, nicht so und bleibe bei meiner Definition. Damit steige ich dann auch aus, da die Diskussion sonst gleich wieder auf ein "Nein!"-"Doch!"-Niveau zu kippen droht.
Zitat
drstar
So sehr ich dieses Ticket an sich begrüße, so dämlich empfinde ich die Handhabung. Sinnvoller wäre es ja sicherlich, pro Person einen Wertabschnitt mit Nummer und Trägerkarte auszustellen, denn Familien sind nicht immer vollzählig unterwegs. Kinder gehen in die Kita / den Hort, (Vor-) Schule, zu Freunden usw. Diese Regelung klingt familienfreundlich und scheint für (nahezu) Mittellose eine gute Wahl zu sein, aber bei den Einschränkungen sehe ich eher das Gegenteil. Vor allem, was soll das mit der Regelung ab 9 Uhr?

Richtig. Ich hab auch die Regelung noch immer nicht verstanden. Man muss ein Mal im Jahr für 6 EUR den Familienpass kaufen und zusätzlich jeden Monat für 6 EUR den Familienpass-Monatsabschnitt?

Die Bindung der Personen und die 9-Uhr-Grenze sorgen doch dafür, dass es schwieriger wird, damit doch einer Arbeit nachzugehen oder diese anzunehmen. Schließlich ist der Karteninhaber den ganzen Tag damit beschäftigt, irgend ein Familienmitglied irgendwo hinzubringen oder abzuholen.
Wenn das mal alles wäre. Termine z. B. bei Behörden sind auch gern mal um 8 Uhr, Arzttermine auch schon früher, diese ganze Regelung ist absolut dämlich.

Dennis
Zitat
DonChaos
Richtig. Ich hab auch die Regelung noch immer nicht verstanden. Man muss ein Mal im Jahr für 6 EUR den Familienpass kaufen und zusätzlich jeden Monat für 6 EUR den Familienpass-Monatsabschnitt?

Soweit richtig - oder zumindest verstehe ich es auch so.

Allerdings scheint mir die Ausgangssituation nicht zu den Tarifbedingungen zu passen. Die genannte Mutter darf nicht allein für 6 Euro im Monat fahren, sondern braucht selbst irgendeinen Fahrschein, der durch den Familienpass und Monatsabschnitte um eine Mitfahrerfunktion erweitert wird.

Damit ist das Angebot eigentlich fast komplett unsinnig bzw. der Nutzen extrem eingeschränkt, da viele dieser Kinder ohnehin (nach ähnlichem bürokratischen Aufwand) eine ermäßigte Monatskarte für 15 Euro bekommen, während die nicht ermäßigten Monatskarten für Schüler im Abo rund 22 Euro für das erste Kind und 13,50 für jedes weitere Kind kosten.

Der Hauptgrund für diese Angebote dürfte eher sein, dass sie über das Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes finanziert werden und somit den Landeshaushalt nicht belasten. Und dieses Paket ist wiederum so angelegt, dass der bürokratische Aufwand so hoch ist, dass ein erheblicher Anteil der Eltern davor zurück schreckt. Man könnte bei den geringen Eurobeträgen, um die es letztlich geht, eher überlegen, die Regelsätze entsprechend anzuheben, wenn man es wirklich ernst meinen würde mit einer Unterstützung der Familien.
nein, es wäre schon viel einfacher, wenn man den Personen, die durch den Bezug von ALG II zur Nutzung des Berlin-Ticket S oder wie das Teil sich nennt, einfach mal den Preis um den entsprechenden Betrag senken würde, der durch die Bundesmittel in irgendeiner Form bereitgestellt wird. Also dieses Ticket verbilligen. Ich finde diese Bürokratie zum absoluten K****n, da wird unsinnig Geld rausgeworfen für ein Produkt, das niemanden nützt und selbst nur Kosten verursacht. Wenn unser Staat eins gut kann, dann Steuergelder für Unsinn versenken. Damit sollte endlich mal Schluß sein. Es kann doch nicht so schwer sein, daß sich Kommunen, Länder und der Bund zusammensetzen und einen Fördertopf nutzen, in den alle Beteiligten einzahlen. Würde immens Kosten sparen, die man dann in die Subventionierung einbringen könnte, das würde den Personen, die auf ein solches Angebot angewiesen sind, wesentlich mehr helfen als der Murks, der derzeit verzapft wird.

Dennis
Das Ticket lohnt sich nur für folgende Fallkonstellation:

Das Kind kann fußläufig seine Schule erreichen und muss auch sonst nie allein irgendwo hin mit dem ÖPNV. Wenn nun ein Elternteil mit den Kindern mal etwas weiterfahren will, dann kann es unter Ausnutzung dieses Passes auf den eigenen Fahrschein noch ein Kind mitnehmen.

Es ist somit nur ein relativ kleiner Zielkreis. Schon für 12,08€ gibts das ermäßigte Schülerticket AB im Abo.
Zugleich kann ich aus eigener Erfahrung sagen dass die bürokratischen Hürden enorm sind:
1. Irgendeine soziale Leistung muss erfolgreich beantragen werden. Das ist meist mit Stellung von Widersprüchen verbunden.
2. den sogenannten "Berlinpass" beim Bürgeramt abholen (passfoto!)
3. Das Abo der Schülermonataskarte von einer normalen Schülermonatskarte auf die "ermäßigte Schülermonatskarte" umstellen. Dazu muss man zum Fahrkartenschalter gehen mit allen Wertmarken, die man noch zu Hause hat, einen Änderungsantrag ausfüllen. Das alles geht nur jeweils zum 10. des Vormonats.
4. Nun beim Amt beantragen, dass man für die veragangenen Monate die Differenz zurückkriegt. (Beispiel: Beantragung Ende Januar für den Zeitraum ab Februar --> Bescheid gilt erfolgreich ab Februar --> Bescheid wird aber erst am 15. März zugestellt (und das ist schon schnell). Also zum Schalter gehen und das Verkehrsunternehmen stellt für die Monate ab April (10. des Vormats überschritten) die Zahlung um. Die Monate März und Februar muss man sich wieder vom Amt zurückholen. (wieder viel Schriftverkehr, Zahlungsbelege einreichen, Monatskarten einreichen)
5. Der Bescheid gilt natürlich nur 6 Monate, also von Februar bis Juli. Zugleich kann man frühestens Ende Juli für die nächsten 6 Monate beantragen.
6. Also: Spätestens am 10. Juli das Abo rein aus Vorsorge wieder umstellen auf das normale Schüllerticket um es widerum bei erfolgreichen Bescheid nochmals umzustellen, Geld vom Amt wiederholen für die zu viel gezahlte Monate usw.

Also 4 mal Abo umstellen pro Jahr, jedes Mal Wertmakrekn einreichen, viel Briefverkehr mit den Ämtern abhalten.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.10.2014 13:57 von Logital.
Das ist genau das, was ich meine. Unendlich viel Bürokratie, die immens Gelder verschlingt - nicht nur Steuergelder, sondern auch oftmals das Geld Betroffener. Und die haben ohnehin schon kaum welches übrig. Mal abgesehen davon, wer weiß denn, daß man die Differenz überhaupt erstattet bekommt? Frag 10 ALG-II-Bezieher, und keiner wird es wissen.

Dennis
Zitat
drstar
Das ist genau das, was ich meine. Unendlich viel Bürokratie, die immens Gelder verschlingt - nicht nur Steuergelder, sondern auch oftmals das Geld Betroffener. Und die haben ohnehin schon kaum welches übrig. Mal abgesehen davon, wer weiß denn, daß man die Differenz überhaupt erstattet bekommt? Frag 10 ALG-II-Bezieher, und keiner wird es wissen.

Das ist ja der Sinn der Sache. Die Leute sollen abgeschreckt werden, damit sie es aufgeben und das nicht in Anspruch nehmen. Am Ende spart das wieder Geld.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Ich fasse zusammen: dieses Ticket ist in seiner jetzigen Form überflüssig.

Stellt sich die Frage welcher Entscheidungsträger hat da Aktien an so einer Regelung?

Ich habe in dem Zusammenhang die 77 Seiten VBB-Tarif 2014 durchgeflogen ("gelesen" wäre echt gelogen) und frage mich wozu es diese (gefühlt) Tausend Ausnahmeregelungen gibt? Mit Gerechtigkeit hat das nichts zu tun, weil man die Tickets a) kaum kennt und b) deren Anwendung zu kompliziert ist.
Ich bin schon der Meinung, dass man einen Kompromiss aus Einfachheit und Gerechtigkeit beim Tarif finden muss, aber hier beschleicht mich das Gefühl, dass es nur kompliziert aber nicht sozial gerechter geworden ist.
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