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Tempo 30 auf Berliner Ausfallstraßen
geschrieben von nicolaas 
Heute hat das Verwaltungsgericht Berlin geurteilt, dass auf der Berliner Allee in Weißensee Tempo 30 auch tagsüber angeordnet werden muss. Die Stickstoffoxidbelastung lag bereits 2012 über dem Grenzwert. Tempo 30 ist eine der Maßnahmen, die aus dem Luftreinhalteplan hervorgehen.
Der stammt übrigens aus der gleichen Behörde wie die Weigerung, es einzurichten, der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt.
Die Stadtentwicklungsverwaltung wird wahrscheinlich vor dem Oberverwaltungsgericht in Berufung gehen, wartet aber noch auf die schriftliche Urteilsbegründung.
Laut BUND liegt in 78 Ausfallstraßen die Feinstaub- oder Stickstoffoxidbelastung über den Grenzwerten.
Nun möchten sie eine Klage für die Leipziger Straße unterstützen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.01.2016 19:02 von nicolaas.
Zitat
nicolaas
Heute hat das Verwaltungsgericht Berlin geurteilt, dass auf der Berliner Allee in Weißensee Tempo 30 auch tagsüber angeordnet werden muss. Die Stickstoffoxidbelastung lag bereits 2012 über dem Grenzwert. Tempo 30 ist eine der Maßnahmen, die aus dem Luftreinhalteplan hervorgehen.
Der stammt übrigens aus der gleichen Behörde wie die Weigerung, es einzurichten, der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt.
Die Stadtentwicklungsverwaltung wird wahrscheinlich vor dem Oberverwaltungsgericht in Berufung gehen, wartet aber noch auf die schriftliche Urteilsbegründung.
Laut BUND werden in 78 Ausfallstraßen die Feinstaub- oder Stickstoffoxidbelastung über den Grenzwerten.
Nun möchten sie eine Klage für die Leipziger Straße unterstützen.

Herzlichen Glückwunsch wenn die Öffis dann mit Tempo 30 im MIV mitjuckeln dürfen...

T6JP
Zitat
T6Jagdpilot
Herzlichen Glückwunsch wenn die Öffis dann mit Tempo 30 im MIV mitjuckeln dürfen...

T6JP

Wenn es einen besonderen Bahnkörper für Straßenbahnen gibt, sind die ja nicht daran gebunden.
Hm, knapp 500 Meter, zwei Ampeln, drei Weichen und zwei Haltestellen. Würde mich wundern, wenn da jemals irgend ein Bus oder irgend eine Straßenbahn schneller gefahren wären.
Anonymer Benutzer
Re: Tempo 30 auf Berliner Ausfallstraßen
04.01.2016 20:18
Ja... nicht mal als Betriebsfahrt mit dem Bus.
Die ((30)) betrifft ja eh nur die lange Kurve um den Weißensee zwischen Rennbahnstraße und Indira-Gandhi-Straße.
Bei den von DonChaos genannten Gegebenheiten wird selbst heute schon der MIV kaum die ((50)) ausfahren können. An sich finde ich die Begrenzung auf dem Abschnitt für sowieso überfällig und sinnvoll.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.01.2016 20:19 von Nahverkehrsplan.
Da wir heute nicht mehr mit einem T24 im Linienverkehr dort langröhren, kann man auch ganz entspannt mit einer Straßenbahn auf 50km/h beschleunigen. Die jetzt schon dort geltende "30" 22-6 Uhr bremst so aus, dass man in beiden Richtungen an den LZA mögliche Zwischenphasen verpassen könnte.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.01.2016 20:49 von samm.
Zitat
Nahverkehrsplan
Die ((30))[...] die ((50)) [...]

Was bedeuten denn die roten Klammern und warum stehen die Zahlen überhaupt in Klammern?
Mal eine spekulatuve Frage: Wie schnell dürfen Bus und Straßenbahn auf einer Gemeinschaftstrasse fahren? Ist 70 wie bei eigenem Gleiskörper erlaubt, wenn ausreichende Trennung vom MIV besteht?

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Nahverkehrsplan
Die ((30))[...] die ((50)) [...]

Was bedeuten denn die roten Klammern und warum stehen die Zahlen überhaupt in Klammern?

Vermute mal das soll die Verkehrsschilder zur Geschwindigkeitsbegrenzung in ASCII visualisieren.
Zitat
dubito ergo sum
Mal eine spekulatuve Frage: Wie schnell dürfen Bus und Straßenbahn auf einer Gemeinschaftstrasse fahren? Ist 70 wie bei eigenem Gleiskörper erlaubt, wenn ausreichende Trennung vom MIV besteht?

Bei baulich von der Fahrbahn getrenntem Bahneigenen Körper darf 60 gefahren werden.
Sind die Gleise nur abmarkiert, muß mit der für den MIV angegebenen Geschwindigkeit, also ggf. 30, gezuckelt werden.

T6JP
Warum sich eine ganze Stadt nicht ein paar einzelnen Hanseln beugen sollte ...
Es besteht ja auch keine Verpflichtung, dass man die Schadstoffemissionen über Tempolimits vermindert, nur schien das die einfachste Maßnahme zu sein, um sich nicht mit der Autoherstellerlobby, die in Deutschland gern Spritfresser und Feinstaubschleudern produzieren und verkaufen will, anzulegen. Daraufhin hat man sich verpflichtet, dies (und auch den Lärmschutz) über Tempolimits zu regeln und versucht, diese zunächst mal nur zu Papier zu bringen. Schön, dass nun mal aufgezeigt wird, dass Papier zwar geduldig ist, aber eben nicht endlos.
Ich finde die Maßnahme - an dieser Stelle der Berliner Allee - auch sinnvoll. Generell sollte die Stadt noch mehr in Richtung Förderung Öffies und weniger MIV schwenken, aber die niedrigen Spritpreise machen das Leben in der Stadt eher schwerer als angenehmer, da mehr Menschen mit dem Auto in die Stadt fahren.

Die Strategie sollte folgendermaßen aussehen:
Viele Straßen, auf denen Busse oft im Stau stehen und zwei Spuren pro Ri zur Verfügung stehen, sollte mittels einer ganztägigen (6-20Uhr) Busspur Abhilfe geschaffen werden. Auf Straßen wo nur ein 20- oder 10-min Takt besteht, können auch Taxis u.a. Formen abseits des MIVs für die Busspur freigegeben werden.
Zudem sollte wie am Beispiel der Invalidenstr. die Straßenbahn komplett vom MIV getrennt eine eigene Fahrspur zur Verfügung stehen. Auf Straßen, wo die Straßenbahn oft im Stau steht oder generell sinnlos rumsteht oder anhalten muss, sollten die Ampelphasen angepasst werden, wenn dies nicht geht, dann muss dem MIV eine Fahrspur weggenommen werden, wenn nur eine Spur zur Verfügung steht, sollte der MIV dort gänzlich nicht entlangfahren dürfen.

Des Weiteren sollte, um den Feinstaub generell zu mindern, an allen Zugangspunkten zur Stadt und an wichtigen Umsteigepunkten in der Stadt Parkhäuser entstehen, wo jeder Bürger sein Auto zu jeder Tageszeit kostenlos abstellen kann. Die Wege zu den öffentlichen Verkehrsmitteln sollten so kurz wie möglich sein.

Auch sollten in der ganzen Stadt alle Ampelanlagen auf ihrer Wirtschaftlichkeit hin überprüft werden. Folgende Gesichtspunkte müssen beachtet werden:
- Umbau alter Anlagen zu neuen intelligenten Ampelanlagen mit Schaltungen, die dem derzeitigen, tatsächlichem Verkehrsaufkommen gerecht werden (z.B. grüne Welle, längere Grünphase bei Tram- / Busnäherung, längere Grünphase bei Umleitungen des MIV um Staus zu vermeiden, keine Grünphase wenn kein Fußgänger oder MIV an der Ampel wartet)
- Abschaltung vieler Ampelanlagen nachts, sowie Feiertags (Änderung Abschaltzeiten bei bestehenden Anlagen --> fließender Verkehr: Rotphase der Hauptstraße kein Querverkehr??? - darf nicht sein!!!)
- schnelleres Eingreifen in die Ampelanlagen bei Störungen im Straßenverkehr und Staus (Ampelbetreiber, VLB!)

Mit all diesen Maßnahmen könnte man die Feinstaubbelastung in Berlin deutlich reduzieren. Aber es sollte nicht nur auf die Geschwindigkeitsreduzierung hinauslaufen, sondern ein Mix aus allen Maßnahmen, die ich aufgezählt habe, sein.

LG

Im Untergrund liegen Tunnel ;-)
Traurig, dass eine Klage notwendig ist, damit sich eine Verwaltung an ihre eigenen Gesetze hält.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Untergrundratte
- Abschaltung vieler Ampelanlagen nachts

Dass man die Ampel-Nachtabschaltung vor einigen Jahren an vielen Stellen wieder rückgängig gemacht hat, liegt im Lärmschutz begründet. Die in Reihe abgeschalteten Ampelanlagen haben einige Autoliebhaber dazu verleitet, nachts auf den entstandenen Rennbahnen auch mal in der Stadt ein bisschen mehr Gas zu geben, was am Tage nicht geht.

Also wurde die Nachtabschaltung wieder deaktiviert. Dafür hat man sich an vielen Stellen dazu entschlossen, nachts ein anderes Programm zu fahren mit sehr geringen Umlaufzeiten; heißt: die Ampel schaltet viel häufiger. So können Autofahrer, die besonnen fahren, auch ohne Anzuhalten durchfahren, wenn sie ihre Geschwindigkeit der Ampel anpassen. Probiert es aus! Mit freiwillig 30 plus Geschwindigkeitsanpassungen zur nächsten Ampel kann man des nächtens fast haltfrei durch die halbe Stadt fahren und ist dabei häufig auch noch schneller von A nach B unterwegs, als am Tage.
Zitat
DonChaos
Zitat
Untergrundratte
- Abschaltung vieler Ampelanlagen nachts

Dass man die Ampel-Nachtabschaltung vor einigen Jahren an vielen Stellen wieder rückgängig gemacht hat, liegt im Lärmschutz begründet. Die in Reihe abgeschalteten Ampelanlagen haben einige Autoliebhaber dazu verleitet, nachts auf den entstandenen Rennbahnen auch mal in der Stadt ein bisschen mehr Gas zu geben, was am Tage nicht geht.

Dagegen helfen Blitzer. Sollte sowieso viel mehr verbaut werden. Durch überhöhte Geschwindigkeit passieren die meisten Unfälle! Außerdem sollte nachts öfters Streife gefahren werden und solche Raser aus dem Verkehr gezogen werden. Bei schweren Vergehen sollte der Führerscheinentzug und Gefängnis inklusive sein!


Zitat
DonChaos
Also wurde die Nachtabschaltung wieder deaktiviert. Dafür hat man sich an vielen Stellen dazu entschlossen, nachts ein anderes Programm zu fahren mit sehr geringen Umlaufzeiten; heißt: die Ampel schaltet viel häufiger. So können Autofahrer, die besonnen fahren, auch ohne Anzuhalten durchfahren, wenn sie ihre Geschwindigkeit der Ampel anpassen. Probiert es aus! Mit freiwillig 30 plus Geschwindigkeitsanpassungen zur nächsten Ampel kann man des nächtens fast haltfrei durch die halbe Stadt fahren und ist dabei häufig auch noch schneller von A nach B unterwegs, als am Tage.

Habe ich selber schon probiert und klappt super. :)

LG

Im Untergrund liegen Tunnel ;-)
Die Ampeln sind ja eigentlich überwiegen (im Osten) an den Strasenbahnstrecken an.
Wenn ich am Tag mit 50km/h und Nachts mit 30km/h fahre, stehe ich trotzdem und gerade Berliner Aller an JEDER Ampel. Egal wie man fährt .
Zitat
Untergrundratte
Bei schweren Vergehen sollte der Führerscheinentzug und Gefängnis inklusive sein!

Klar, kriminalisieren wir wieder eine neue Gruppe...

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Anonymer Benutzer
Re: Tempo 30 auf Berliner Ausfallstraßen
05.01.2016 14:00
Wer sich nachts nicht an die Höchstgeschwindigkeit hält, um vorsätzlich zu "rasen", der hält sich doch nicht an eine rote Ampel...
Ich bin ja mal gespannt ob der Rückruf/Umbau/Softwareupdate bei VW einen
messbaren Einfluß auf die Stickoxidelastung in Berlin haben wird.
Auch wenn diese Marke nur einen Bruchteil aller Kfz ausmacht sind ja
möglicherweise auch andere Dieselhersteller motiviert den Harnstoffverbrauch
an die echten Erfordernisse anzupassen.
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