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Brennstoffzellenzug: Eine Alternative für den Dieselbetrieb im Regionalverkehr?
geschrieben von Pneumatik 
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Erster-Brennstoffzellenzug-rollt-aufs-Gleis,brennstoffzellenzug106.html

Niedersachsen beschafft sich einie der Coradia iLint Fahrzeuge. Laut Hersteller soll der Wasserstoff für 800 Kilometer reichen. Was sagt ihr, eine Alternative für unsere dichtbewohnte Metropolregion?

Einige Regionalbahnlinien werden demnächst bis an das Ostkreuz reichen, somit sind alle drei genannten Negativauswirkungen vom Dieselbetrieb auch in der Nähe der Innenstadt zu spüren.


Zitat
NDR, Frauke-Ragna Lipprandt
Er soll ein Pionier auf der Schiene sein und könnte eine Revolution in der Verkehrsgeschichte auslösen, hofft der Hersteller: der Coradia iLint - ein mit Brennstoffzellen betriebener Zugprototyp. Gebaut wurde er von Alstom in Salzgitter. Es ist ein Zug, der entwickelt wurde, um drei Dingen Herr zu werden: den stetig steigenden Preisen für fossile Brennstoffe, den strengen Vorschriften für Geräuschemissionen und der Umweltverschmutzung durch Kohlendioxid-Ausstoß. Das Ergebnis wird heute auf dem Alstom-Testgelände der Öffentlichkeit präsentiert.

Auf nicht-elektrifizierten Strecken werden momentan Dieseltriebwagen mit Verbrennungsmotoren eingesetzt. Doch Diesel ist ein teurer Kraftstoff, der beim Verbrennen viel Lärm macht und Dreck ausspuckt. Das wollten die Entwickler bei Alstom zukünftig vermeiden und begannen, mit Wasserstoff zu experimentieren.

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Individuell unterwegs sind in Berlin nur noch Menschen, die nicht mit dem Auto unterwegs sind.
"Franz Fehrenbach"
Hallo Pneumatik!

Danke für den Link. Das war eigentlich schon lange fällig und man darf hoffen, dass sich die Technologie in der Erprobung als alltagstauglich erweist.

Wozu es leider keine Aussage gibt, ist die Frage nach den Kosten für die Triebwagen, den Wasserstoff und die Tankstellen. Dieseltriebwagen sind ja recht kostengünstig, weil man für den Antrieb auf Komponenten aus dem Lkw-Bereich zurückgreifen kann. Und Diesel ist nach wie vor relativ billig sowie einfach zu transportieren und handzuhaben.

Möglicherweise sind Brennstoffzellen-Triebwagen aber günstiger als Akkutriebwagen. Ein moderner Akkutriebwagen hätte umgekehrt den Vorteil, dass man heute in den meisten Einsatzgebieten keine Ladeinfrastruktur mehr bräuchte, sondern unter Fahrdraht nachladen könnte.

Sowas hat die Bundesbahn in den 1970er Jahren mal projektiert ("ETLO 528"). Weil damals in der früheren Bundesrepublik politisch im Raum stand, die Eisenbahn auf Fernverkehrsstrecken und Ballungsräume zusammenzuschrumpfen, hat man das Thema dann 1981 gestoppt, es wären schlicht keine Einsatzstrecken mehr dafür geblieben. Über das Projektstadium ist die Sache nicht hinausgekommen, es gab noch keine Komponentenerprobung, geschweige denn ein Prototypfahrzeug.

Zu dem extremen Nebenbahnsterben ist es zum Glück nicht gekommen, auch wenn es mittlerweile Orte gibt, die 50 Kilometer vom nächsten Bahnhof entfernt liegen.

Den Brennstoffzellen-Triebwagen finde ich jedenfalls eine sehr gute Sache, endlich kommt hier Bewegung in das Thema.

Viele Grüße
Manuel
Zitat
manuelberlin
Ein moderner Akkutriebwagen hätte umgekehrt den Vorteil, dass man heute in den meisten Einsatzgebieten keine Ladeinfrastruktur mehr bräuchte, sondern unter Fahrdraht nachladen könnte.

Stimmt. Gerade Strecken, auf denen ohnehin viel unter Fahrdraht gedieselt wird, sind ja geradezu prädestiniert dafür. Mit fällt da der RE 66 ein, der nur für den relativ kurzen Streckenabschnitt zwischen Passow und Stettin wirklich auf Diesel angewiesen ist.
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