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Die Zukunft beim Bus - Diesel, Oberleitung, Batterie?
geschrieben von B-V 3313 
Guten Morgen,

das Thema scheint ja zur Zeit aktuell zu sein, ich erlaube mir daher einen eigenen Gesprächsfaden zu eröffnen.


Die seit Jahrzehnten bewährten Dieselmotoren haben folgende Errungenschaften und diese müssten alle anderen Antriebstechnologien auch haben (wenn sie sich durchsetzen wollen):

1.) Ein Bus kann heute theoretisch auf den Hof kommen, wird betankt, gereinigt und kann dann wieder sofort los.
Heutzutage sind die Busse unheimlich schnell wieder auf die Strecke zu bringen. Steht kein Werkstattaufenthalt oder eine Durchsicht/ Inspektion/ HU an, kann ein Bus also nach erfolgtem Einsatz z.B. gegen 1:45 Uhr den Betriebshof erreichen, wird gereinigt, evtl. gewaschen, betankt und abgestellt (die genaue Reihenfolge ist dabei wurscht) und dann gegen 3:30Uhr wieder aufbrechen. Diese geringen Standzeiten müssen auch in der Zukunft gewährleistet sein.

2.) Alle Fahrzeugtypen und -marken können auf jedem Hof mit dem "Antriebsstoff" versorgt werden.
Wird bei der BVG ein neuer Fahrzeugtyp in Dienst gestellt, so kann er heute auf jedem Hof mit Diesel betankt werden. Da wir nicht nur unterschiedliche Fahrzeugmarken, sondern auch -typen haben (DD-Busse, Gelenkwagen, Eindecker), muss eine neue Antriebsart genauso universell für alle Fahrzeugarten passen. Dem "Tankrüssel" ist es egal, ob er seinen Diesel in einen Gelenkwagen von Solaris oder in einen Doppeldecker von MAN abgibt. Unterschiedliche Systeme je nach Hersteller wären nicht bis nur schwer möglich und stünden einem flexiblen Betrieb und späteren Beschaffungen im Weg.

3.) Die Betankung der Busse erfolgt derzeit zentral und wettergeschützt.
Heute reichen wenige Zapfsäulen in Hallen für mehrere hundert Busse auf einem Hof aus. Schon aus Kostengründen sollte es nie nötig sein, für alle oder fast alle Busse eine eigene "Ladestation" vorhalten zu müssen.

4.) Es wird derzeit außerhalb der Betriebshöfe keine Infrastruktur zur Betankung benötigt.
Der Vorteil des Busses ist seine Flexibilität. Es muss auch in Zukunft weiterhin möglich sein, kurzfristig Ersatzverkehre anzubieten, eine Endstelle um 50m zu verlegen oder (wie jetzt für die U9-Sperrung) vorrübergehend einzurichten, ohne gleich teure Bauten auf Vorrat (Ersatzverkehr) oder für nur kurze Zeit zum Beladen der Busse vorzuhalten.

5.) Heute steht der Antrieb der Linienlänge nicht im Weg.
Auch in der Zukunft darf der Antrieb bzw. dessen Reichweite bei der Linienplanung keine Rolle spielen. Es muss auch weiterhin ein N2, N7 oder ein 104er möglich sein und Reglementierungen und Einschränkungen der Linienlänge "nur weil der Akku leer ist", sind abzulehnen.


Ich freue mch auf eure Meinungen und Einfälle. ;-)

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.07.2016 07:43 von B-V 3313.
Zu 1: Das kann ein Obus auch, der muß aufm Betriebshof nicht zwingend Flächendeckend Fahrleitung haben.
Zu 2. Tanken müßte ein Obus mit Hilfdiesel seltener, bisherige Tankstellen könnten weiterverwendet werden.
Zu 3. Soviele Säulen bräuchte es nicht mehr, Ladestation entfällt beim Obus ggü reinen Batteriebussen .
Zu 4. Entfällt ebenfalls, moderne Obusse haben Linientaugliche Hilfsdiesel/Batterie.
zu 5. Ggf sind einige Linienanpassungen nötig, oder vom Tagesverkehr zusammengefasste Linienführungen nachts
überbrücken Strippenlose Abschnitte per Hilfsantrieb, bzw. werden Fahrpläne so angepaßt,
das für Batteriebusse Ladezeit an der Endstelle gewährleistet wird-und damit eine Pause für den Fahrer durchbezahlt wird.


T6JP
Dufte, aber warum sollte ein Bus zwei Antriebsarten mitschleppen? Der Hilfsdiesel erhöht nicht nur das Gewicht, sondern auch den Wartungsaufwand und damit die Kosten.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Dufte, aber warum sollte ein Bus zwei Antriebsarten mitschleppen? Der Hilfsdiesel erhöht nicht nur das Gewicht, sondern auch den Wartungsaufwand und damit die Kosten.

Ob er nun Hilfsbatterie oder Hilfsdiesel mitschleppt ist Gewichtsmäßig wohl Bockwurst.
Wartungsintervalle beim Hilfsdiesel dürften geringer sein als bei einem dauerhaft als Antrieb verwendeten Motor.

T6JP
Zitat
T6Jagdpilot
Ob er nun Hilfsbatterie oder Hilfsdiesel mitschleppt ist Gewichtsmäßig wohl Bockwurst.

Nicht ganz. Beim Hilfsdiesel muss auch noch das Gewicht des Kraftstoffs bedacht werden.

Zitat
T6Jagdpilot
Wartungsintervalle beim Hilfsdiesel dürften geringer sein als bei einem dauerhaft als Antrieb verwendeten Motor.

Sicherlich, dafür braucht man mehr technische Geräte in der Werkstatt und andere Teile, die sonst wegfallen könnten (Auspuff etc.).

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
B-V 3313
Zitat
T6Jagdpilot
Ob er nun Hilfsbatterie oder Hilfsdiesel mitschleppt ist Gewichtsmäßig wohl Bockwurst.

Nicht ganz. Beim Hilfsdiesel muss auch noch das Gewicht des Kraftstoffs bedacht werden.

Zitat
T6Jagdpilot
Wartungsintervalle beim Hilfsdiesel dürften geringer sein als bei einem dauerhaft als Antrieb verwendeten Motor.

Sicherlich, dafür braucht man mehr technische Geräte in der Werkstatt und andere Teile, die sonst wegfallen könnten (Auspuff etc.).

Da sollten die BBG in Eberswalde und die Stadtwerke Solingen unter den in Deutschland geltenden Bedingungen die kompetentesten Ansprechpartner sein. Deren O-Busse haben traditionell Hilfsdiesel.

Viele Grüße
Arnd
Das ist eine der Gretchenfragen unserer Gesellschaft. Sind wir bereit, höhere Kosten zu schultern um dadurch die Lebensqualität und -erwartung von Großstadtbewohnern zu verbessern oder wollen wir lieber kostengünstig produzieren und nehmen dafür in Kauf, dass in manchen Straßen gesundheitsgefährdende Zustände herrschen? Elektrizität kann abseits menschlicher Siedlungen produziert werden, Dieselruß wird den Menschen hingegen direkt ins Gesicht gepustet.
Hallo zusammen,

ab 2020 wird die BVG nicht mehr Busse mit reinem Dieselantrieb beschaffen können. Es sollte also nicht darüber diskutiert werden, ob Elektro oder Diesel, sondern wie die BVG zur Überwindung ihrer immer noch deutlichen Ablehnung zukunftsfähiger Antriebstechnologien (s. neueste GN Ausschreibung) gebracht werden könnte. Andere sind da schon weiter.

Zu den fünf Kriterien von B-V 3313. Ich denke, so wie bisher schon, wird es auch künftig unterschiedliche Arten von Bussen für unterschiedliche Liniencharakteristika geben. Eine Notwendigkeit für die Beibehaltung des Dieselantriebes sehe ich dabei aber nicht. Ich will mich mal auf den Ebus mit Batteriebetrieb konzentrieren. Wobei man die auf dem 204 praktizierte induktive Aufladung durch Pantografen ersetzen solltet (wie es ja die BVG offenbar auch vor hat) .

1.) Ein Bus kann heute theoretisch auf den Hof kommen, wird betankt, gereinigt und kann dann wieder sofort los.
Kein Problem für den Ebus. Sollte tatsächlich einmal am Tage eine längere Ladezeit erforderlich sein und dies zum Problem werden, können Hof und Ebusse
mit Wechselakkusysystemen ausgestattet werden. Dann geht das Aufladen eines Ebusse sehr viel schneller als das Betanken eines Dieselbusses.

2.) Alle Fahrzeugtypen und -marken können auf jedem Hof mit dem "Antriebsstoff" versorgt werden.
Kein Problem für den Ebus. Wenn man alle Höfe mit Tankstellen ausstatten kann, kann man alle Höfe auch mit Ladesystemen ausstatten.
Natürlich muss man sich für ein System entscheiden. Wenn die BVG das tut, werden es auch die Hersteller tun.

3.) Die Betankung der Busse erfolgt derzeit zentral und wettergeschützt.
Kein Problem für den Ebus. Ebusse lassen sich auch per "Rüssel" aufladen. Oder durch Akkuwechsel. Oder ...

4.) Es wird derzeit außerhalb der Betriebshöfe keine Infrastruktur zur Betankung benötigt.
Hier müsste für den Ebus tatsächlich (vielleicht je Endstelle) ein Oberleitungsmast oder eine Kabelladestelle errichtet werden.
Diese Ladestellen ließen sich aber vielleicht auch für private E-Autos vermarkten. Da hängt Berlin ja auch hinterher.

5.) Heute steht der Antrieb der Linienlänge nicht im Weg.
Kein Problem für den Ebus. Selbst bei den relativ schwach bestückten 204er Solaris Ebussen (90 kWh) reicht eine Ladung für mehrere Fahrten
(theoretisch für 8, das wären rund 50 km).

Gruß
Micha

Reaktion auf BVG-Idee "Oberleitungsbusse braucht in Berlin kein Mensch"

Fahren künftig wieder Oberleitungsbusse durch Berlin? Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) denken darüber nach, diese Technik wieder einzusetzen, wie die Berliner Zeitung berichtete. Nun gibt es eine erste Reaktion. Der Berliner Fahrgastverband IGEB sieht die Überlegungen mit Skepsis. „Wir halten den Ausbau des Straßenbahnnetzes für wichtiger“, sagte Jens Wieseke, der Sprecher des Verbands, am Donnerstag. „Wir werden den Eindruck nicht los, dass die Obus-Ideen davon ablenken sollen, dass der Ausbau des Berliner Straßenbahnnetzes weiterhin nur schleppend vorankommt.“

Auf Facebook postete der Fahrgastverband eine fiktive Gesprächsszene aus der BVG-Zentrale: „Wie können wir noch den Ausbau der Straßenbahn verhindern oder mindestens verzögern?“ – „Na wir tun einfach so, als ob wir was dafür machen, aber mit dem Obus lenken wir prima ab!“ [www.berliner-zeitung.de]

MfG Holger



Hoch lebe die Meinungs- und Pressefreiheit!



Hallo,

ich muss auch mal meinen Senf dazugeben...

1.O-Bus
-komplizierte Fahrdrahtführung durch 2-Leitersystem
-steht genauso im Stau wie der Dieselbus
-kann nur begrenzt Hindernissen ausweichen...geschweige denn Umleitungen fahren...zB. bei Bauarbeiten
-Kreuzung mit Oberleitung der Strassenbahn?...irgendwo gabs hier schon mal ein Bild vom Roederplatz aus Zeiten des O-Busses...sah irre kompliziert aus
-ich bin als Kind noch O-Bus gefahren...und gefühlt gab es keine Fahrt ohne Störungen

2. Elektrobus mit Akku
...nunja...wenn es eines Tages einen Akku gibt der genausoviel wiegt wie sein Energieäquivalent aus Diesel oder Benzin...und kostet
...kann mit Solarstrom geladen werden...dumm nur wenn die Sonne ned scheint

3. Elektrobus mit Brennstoffzelle
-warum sollte etwas das bei deutschen Hightech-U-Booten funzt ned auch beim Bus funzen???
-Wasserstoff kann "umweltfreundlich" aus Solarstrom "erzeugt" und gespeichert(!) werden

Fazit:
ICH bin für den Bus mit Brennstoffzelle!!!

...ich frag mich nur: Warum wird eine seit Jahrzehnten bewährte Technologie nicht angewand???...Lobbyarbeit???

Gruß Angus
Weil sich nur ein Viertel der zur Wasserstofferzeugung benötigten Energie zurückgewinnen lässt. Wirtschaftlichkeit ist beim Militär kaum ein Kriterium, bei der BVG schon.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
@B-V3313:
Danke fuer das Aufmachen dieses Threads
@Micha:
Das von Dir zitierte Papier ist recht interessant. Unter anderem ist da zu lesen, dass die Anfangsverfuegbarkeit der Batteriebusse aehnlich oder besser als bei den Hybriden war.
@T6Jagdpilot:
Aus dem Thread "OePNV in der Presse":
Zitat
T6Jagdpilot
Hier sowie im Batteriebusfred ist aber immer die Rede von einem PKW, der keinefalls den Belastungen eines Fahrzeugs im Linienverkehr ausgesetzt ist,
geschweige dessen Laufleistung/Lebensdauer erreichen wird.
Im Interesse eines Störungsfreien Linienverkehrs soll auf ausgereifte Technik gesetzt werden,
nicht auf irgendwelchen Ingeneursverliebten Firlefanz, der seine Dauerlastbefähigung noch nicht erreicht hat.
T6JP
Laut Datenblatt hat der Berliner Solaris Bus eine 90kWh Batterie und einen 120kW Motor. Du willst doch nicht im Ernst behaupten, dass die Belastung fuer einen solchen Antriebsstrang hoeher ist als bei einem PKW mit einer 95kWh Batterie und einer Motorleistung von 512kW(!). Dieses System funktioniert stoerungsfrei. Die Entwicklung von Batterieautos ist sicherlich kein "Ingeneursverliebter Firlefanz", sondern ein ernsthafter Beitrag zur Reduzierung von Laerm/Abgasen in der Stadt (mehr als 1 Mio. bisher gebaute Elektroautos). Dass dort noch zu lernen ist, bestreitet kein Mensch, aber die rasante Entwicklung neuer Batterietypen in den letzten 10 Jahren hat ein solches Fahrzeug zu einer vielversprechenden Alternative gemacht. Was die Dauerlastbefähigung angeht: Das System hat seine generelle Zuverlaessigkeit gezeigt; im Alltagsbetrieb in einem Bus geht das nur ueber praktische Versuche. Kein Mensch will alle Busse in den naechsten 5 Jahren durch Batteriebusse ersetzen. Zum wiederholten Male: Ich rede nicht von einer Theorie, sondern ich und ein Freund fahren seit ueber 5 Jahren elektrisch. Wer mehr wissen will:
Info ueber TESLA
Henner
Zitat
dubito ergo sum
Weil sich nur ein Viertel der zur Wasserstofferzeugung benötigten Energie zurückgewinnen lässt. Wirtschaftlichkeit ist beim Militär kaum ein Kriterium, bei der BVG schon.

Auch nur weil es nicht im großen Stil passiert. Entsprechende Anlagen mit Solar/Wind betrieben, sähen in der Bilanz ganz anders aus. Die Möglichkeiten von Wasserstoff sind längst nicht ausgeschöpft, werden von diversen Lobbys aber pauschal in Abrede gestellt.
Zitat
md95129
@B-V3313:
Danke fuer das Aufmachen dieses Threads
@Micha:
Das von Dir zitierte Papier ist recht interessant. Unter anderem ist da zu lesen, dass die Anfangsverfuegbarkeit der Batteriebusse aehnlich oder besser als bei den Hybriden war.
@T6Jagdpilot:
Aus dem Thread "OePNV in der Presse":
Zitat
T6Jagdpilot
Hier sowie im Batteriebusfred ist aber immer die Rede von einem PKW, der keinefalls den Belastungen eines Fahrzeugs im Linienverkehr ausgesetzt ist,
geschweige dessen Laufleistung/Lebensdauer erreichen wird.
Im Interesse eines Störungsfreien Linienverkehrs soll auf ausgereifte Technik gesetzt werden,
nicht auf irgendwelchen Ingeneursverliebten Firlefanz, der seine Dauerlastbefähigung noch nicht erreicht hat.
T6JP
Laut Datenblatt hat der Berliner Solaris Bus eine 90kWh Batterie und einen 120kW Motor. Du willst doch nicht im Ernst behaupten, dass die Belastung fuer einen solchen Antriebsstrang hoeher ist als bei einem PKW mit einer 95kWh Batterie und einer Motorleistung von 512kW(!). Dieses System funktioniert stoerungsfrei. Die Entwicklung von Batterieautos ist sicherlich kein "Ingeneursverliebter Firlefanz", sondern ein ernsthafter Beitrag zur Reduzierung von Laerm/Abgasen in der Stadt (mehr als 1 Mio. bisher gebaute Elektroautos). Dass dort noch zu lernen ist, bestreitet kein Mensch, aber die rasante Entwicklung neuer Batterietypen in den letzten 10 Jahren hat ein solches Fahrzeug zu einer vielversprechenden Alternative gemacht. Was die Dauerlastbefähigung angeht: Das System hat seine generelle Zuverlaessigkeit gezeigt; im Alltagsbetrieb in einem Bus geht das nur ueber praktische Versuche. Kein Mensch will alle Busse in den naechsten 5 Jahren durch Batteriebusse ersetzen. Zum wiederholten Male: Ich rede nicht von einer Theorie, sondern ich und ein Freund fahren seit ueber 5 Jahren elektrisch. Wer mehr wissen will:
Info ueber TESLA
Henner

Und warum stehen die Busse dann dauernd in der Werkstatt?
Wohl kaum wegen quietschender Fahrersitze oder Türschäden.
Mit den Belastungen für das elektrische System zähle ich vor allem die wrackigen Berliner Straßen.

Und lauer mal auf einen Winter, wo die BSR Lauge und Salz bis zum gehtnichtmehr verteilt.
Das ist blankes Gift für Elektronik und kommt seltsamerweise auch in gekapselte Systeme rein..

T6JP

PS @ angus 67- Ich kenne den Obus in Berlin auch aus Kindertagen und habe selten Störungen erlebt.
In der letzten Zeit hab ich auch nur 1x in Belgrad eine "Stangenentgleisung" erlebt, die zu beheben dauerte keine 4 min..
Zitat
T6Jagdpilot
Mit den Belastungen für das elektrische System zähle ich vor allem die wrackigen Berliner Straßen.

Wie genau "belasten" denn die "wrackigen" Berliner Straßen das "elektrische System", wenn du das als Hauptproblem siehst?
Andere Systeme: Federspeicher, Kreiselsysteme ähnlich der Giro-Busse aus den 60er Jahren, wurden die überhaupt untersucht?
Für ganz ökologische Nahverkehrsfans sollten auch vierbeiner als zugmittel nicht ausgeschlossen werden, auch jetzt schon genug gegen Pferde in der Innenstadt gewettert wird, aber keine Feinstaub, extrem leise, und nach Feierabend versorgen sie sich selbst mit Betriebsstoffen - so man ihnen die Möglichkeit gibt. Der grösste Nachteil da ist halt das Tempo, nur wenig schneller als selber laufen.
Und ich fahre häufig genung hinter Fuhrwerken hinterher, diesen Aspekt zu kennen.
Zitat
Ronny_Sommer
Zitat
dubito ergo sum
Weil sich nur ein Viertel der zur Wasserstofferzeugung benötigten Energie zurückgewinnen lässt. Wirtschaftlichkeit ist beim Militär kaum ein Kriterium, bei der BVG schon.

Auch nur weil es nicht im großen Stil passiert. Entsprechende Anlagen mit Solar/Wind betrieben, sähen in der Bilanz ganz anders aus. Die Möglichkeiten von Wasserstoff sind längst nicht ausgeschöpft, werden von diversen Lobbys aber pauschal in Abrede gestellt.

In derselben Brennstoffzelle gewinnt man mehr Energie zurück, wenn der Wasserstoff mit regenerativer Energie erzeugt wurde? Ist da Sympathie im Spiel?

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
Anwort zu Nicolas Jost hier im richtigen Thread:
Zitat
Nicolas Jost
Zitat
md95129
Tatsache: Kein Mensch faehrt ein modernes Batterieauto "batterieschonend", ausser vielleicht mit einer geringeren Geschwindigkeit (ca. 100km/h) auf der Autobahn, um die Reichweite zu erhoehen.
Die Beschleunigung der Autos ist enorm und misst sich beim Spitzenmodell des TESLA mit Sportwagen des Typs Lamborghini und das als "Familienkutsche"!

Zitat
Nicolas Jost
Mit dem Lamborghini muss man sich anschließend aber nicht von Reisebussen überholen lassen, weil man sonst nicht mehr an sein Ziel kommt.
Und genau deshalb kannst du die Dinger anbieten wie sauer Bier - für den Massenmarkt sind sie ungeeignet.

Was soll die Polemik! Ein kurzer Spurt hat auf die Reichweite praktisch keine Auswirkungen. Ich habe die Beschleunigung hier erwaehnt, da T6JP die Spurtkraft von Elektrofahrzeugen angezweifelt hat.
Ja, ueber 300000 Vorbestellungen fuer den neuen TESLA innerhalb weniger Tage sind schon ziemlich saures Bier...

Zitat
md95129
Oder glaubt ihr, all die Fuehrungskraefte von Google, Facebook etc. wuerden ein Batterieauto fahren, wenn es "lahm" waere?

Zitat
Nicolas Jost
Aber natürlich würden sie das.
Vor zehn Jahren fuhren im Silicon Valley plötzlich alle nur noch Toyota Prius. Warum wohl? Weil es gut fürs Ego war, wenn man allen anderen Fahrern gegenüber zeigen konnte, dass man gerade die Welt rettet.
Zumindest gaben das 57% der Prius-Käufer in einer Umfrage der New York Times offen zu. (von hier durchklicken...)

Mit dem Tesla wird es sich nicht unbedingt anders verhalten. Er ist dazu noch ein tolles Spielzeug für Nerdtechnikaffine Menschen.

Könnten wir uns spaßeshalber auch mal an normalen Menschen mit einigermaßen normalen Einkommen orientieren? Und vielleicht auch mal San Jose, das Valley und US-Highways mit ihren eigentümlichen Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht als Maß aller Dinge sehen?

Ich bitte dich einfach, auch mal die Folgen der bundesdeutschen Energiepolitik der letzten Jahre zu bedenken.
Das Netz ist jetzt schon instabil, Strom ist so teuer wie nirgendwo sonst auf der Welt (mal ausgenommen Dänemark) und riesige Monokulturen breiten sich aus, weil man aus Pflanzen (genauer: Nahrungsmitteln) neuerdings Kraftstoff herstellt.
(Letzteres hat nichts mit E-Autos zu tun, ist aber ein Skandal.)

Keiner meiner Freunde/Bekannten hat ein Elektroauto (nur) aus Umweltgruenden oder gar aus Protzerei gekauft. In den meisten Faellen waren es Technik/Fahrvergnuegen/Alltagstauglichkeit, die uns begeisterten. Und woher nimmst Du Dir das Recht, meine Kollegen/Freunde/mich als Nerdtechnikaffine Menschen zu bezeichnen? Neid? Ein Auto wie der TESLA 3 ist fuer viele Menschen in Kalifornien/Oregon/Ostkueste erschwinglich. Ja, und in Berlin und Umgebung gibt es keine Geschwindigkeitsbeschraenkungen...
Ich nehme an, auch in Deutschland sind mitten in der Nacht noch Stromreserven vorhanden.


Zitat
md95129
Behauptung #4: Die Reichweite ist zu gering und Nachladen dauert zu lange.
Tatsache: Batterien fuer eine Reichweite bis zu >800km sind in Arbeit (Bosch!), die Aufladung kann in ungefaehr 1/2h erledigt werden (Auch in Teilladungen, da kein Memoryeffekt).

Zitat
Nicolas Jost
Das schaffe ich aber heute auch mit einer Tankfüllung. Allerdings kann ich die 800 Kilometer dann auch mit mehr als 100 km/h zurücklegen. Und eine Dieselzapfsäule, die in weit weniger als fünf Minuten für einen voll Tank sorgt, findet man immer.

Mit oder ohne Schummelsoftware? Der Diesel ist in den USA dank VW mausetot. Wie oft faehrst Du mehr als 500km am Tag? Was macht ihr eigentlich, wenn die Scheichs mal wieder am Oelhahn drehen?

Zitat
md95129
Behauptung #5: Batterieautos sind viel zu teuer.
Tatsache: Mein LEAF (mit ABS, Klimaanlage und rueckwaertiger Videokamera) inclusive Ladestation hat ca. $22k (zum damaligen Umrechnungskurs ca. Euro 17k) gekostet - allerdings mit mehreren Verguenstigungen von Staat/Land/Firma.

Zitat
Nicolas Jost
Ich nehme an, dass eine dieser "Vergünstigen" aus einem federal refund i.H.v. USD 7500,- bestand. Das zu verschweigen ist unredlich.
Was hat das Auto ohne Abzug der "Vergünstigungen" gekostet? Gerne Listenpreis, wenn du hast.

Ich habe die Verguenstigungen genannt, die 7,5k sind immer noch gueltig, man kann einen LEAF ab 29k - 7,5k kaufen.

Zitat
md95129
Behauptung #7: Batterieautos sind nicht wirklich energiesparend.
Tatsache: Mein Auto wird mit Nachstrom von der Windmuehlenfarm geladen.

Zitat
Nicolas Jost
Und bei Windstille?

In den 5% der Zeit, in der der Wind am Altamont Pass nicht weht, kommt der Strom halt woanders her, vielleicht von einem Kohle und/oder Kernkraftwerk. Was soll's.


Zitat
md95129
Im Stadtverkehr - wo auch ein Bus verkehren wuerde - ist der Energieverbrauch sehr gering, da der Luftwiderstand als Hauptursache der Verluste noch nicht sehr zum Tragen kommt und die Bremsenergie zurueckgespeichert wird.

Zitat
Nicolas Jost
Wie der Jagdpilot schon gesagt hat, du kannst nicht von einem PKW auf einen Linienbus schließen. Mal abgesehen davon, dass beim Anfahren nicht der cW-Wert die entscheidende Rolle spielt, sondern ganz einfach der Rollwiderstand.

Aber mal ganz ehrlich:
Welchen Vorteil hätte ein E-Bus gegenüber einem Linienbus, der die Anforderungen der EURO VI erfüllt?

Ich kann, was die Antriebsanlage betrifft, sehr wohl von einem PKW auf einen Bus schliessen. Wenn der Solaris in Berlin mit einer 90kWh Batterie und einem 120kW Motor auskommt, sollte die Technik eines TESLA mit 95kWh Batterie und 512kW Motor allemal geeignet sein, ein solches Fahrzeug anzutreiben. Warum Du den cW Wert erwaehnst, ist mir schleierhaft: der cW Wert ist eine fahrzeugspezifische Konstante und hat nichts mit der Geschwindigkeit zu tun. Bei meinem Fahrzeug ist der Rollwiderstand sehr gering, die Antriebsleistung bedingt durch den Luftwiderstand geht mit der dritten Potenz und faengt an, ab ca. 50km/h zu ueberwiegen. Ich kann das an meinem Armaturenbrett ablesen. Wegen der geringen Durchschnittsgeschwindigkeit wird der spezifische Energieverbrauch/km eines Busses fuer das reine Fahren deutlich unter der eines PKW liegen.
Die Vorteile eines Batteriebusses: Keine Schummelsoftware erfordelich, sehr leise - auch waehrend der Wendezeiten, kaum Abrieb durch Kupplung/Bremse, keine Abgase vor Ort.

Zitat
md95129
Fazit: Das Batterieauto als PKW(!) ist inzwischen ein ausgereiftes und zuverlaessiges System. Mehr als 1Mio weltweit sind kein Versuchsballon mehr.

Zitat
Nicolas Jost
Um das mal ins Verhältnis zu setzen:
BMW allein hat ziemlich genau 1 Mio. Neuwagen im ersten Halbjahr 2016 verkauft.

Was soll das jetzt wieder? Das Elektroauto wird aus verschiedenen Gruenden nie einen gewissen Marktanteil ueberschreiten. Was ich mit meiner Aussage ausdruecken will: Bei 1 Mio. Fahrzeugen ist eine gewisse Aussage zu Alltagstauglichkeit/Zuverlaessigkeit moeglich und diese sieht sehr gut fuer die Batteriefahrzeuge aus.
Eine Busneuentwicklung wie der Solaris von Firmen mit sehr geringer Erfahrung im Bau eines solchen Fahrzeugs und Erprobung von neuartigen Techniken wie induktives Laden fuehren natuerlich zu einer anfaenglichen Unzuverlaessigkeit des Fahrzeugs, was aber nichts mit dem Antriebskonzept an sich zu tun hat.
TESLA hat gestern den Bau von Bussen angekuendigt, mal sehen was daraus wird. Falls sie das realisieren, wird sicher ein sehr robustes und alltagstaugliches Fahrzeug entstehen. Ich bin uebrigens in keiner Weise mit TESLA liiert, kenne aber viele Ingenieure, die dort arbeiten.
Henner
Kannst du deinen Beitrag bitte bearbeiten und die Zitate auf das Nötigste kürzen? Damit wäre vielen Lesern sehr geholfen.

Vielen Dank! :-)

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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