"Parken im Märkischen Viertel wird teuer" 08.06.2017 09:59 |
Re: "Parken im Märkischen Viertel wird teuer" 08.06.2017 11:04 |
Zitat
Marienfelde
13,3 Mio. € will die Gesobau in ihre 4.900 Parkplätze im Märkischen Viertel investieren - und künftig für 35 € monatlich vermieten. Dies steht in der heutigen Berliner Zeitung (S. 11):
[www.berliner-zeitung.de]
Re: "Parken im Märkischen Viertel wird teuer" 08.06.2017 14:28 |
Re: "Parken im Märkischen Viertel wird teuer" 08.06.2017 17:40 |
Zitat
iGEL
...während in der Wohnung nebenan problemlos 100€ kalt pro Monat für die gleiche Fläche bezahlt werden.
Re: "Parken im Märkischen Viertel wird teuer" 08.06.2017 20:50 |
Re: "Parken im Märkischen Viertel wird teuer" 08.06.2017 21:56 |
Zitat
Lopi2000
Ich bin nach wie vor Fan des japanischen Modells, dass nur ein Auto zulassen lassen darf, wer einen eigenen Parkplatz nachweisen kann.
Re: "Parken im Märkischen Viertel wird teuer" 08.06.2017 23:08 |
Zitat
GraphXBerlin
Ich will kein Forenpolizist sein, aber was bitte hat dieses Thema hier im Forum verloren??? Das hat rein gar nichts mit dem Nahverkehr zu tun.
Re: "Parken im Märkischen Viertel wird teuer" 08.06.2017 23:26 |
Sei mir nicht böse aber irgendwo ist eine Grenze. Meinst Du tatsächlich, dass jetzt unzählige Bewohner auf den ÖPNV ausweichen?Zitat
Ich glaube doch - jedenfalls hat die Einrichtung von Parkraumbewirtschaftungszonen direkte Auswirkungen auf die Fahrgastzahlen der öffentlichen Verkehrsmittel.
Re: "Parken im Märkischen Viertel wird teuer" 08.06.2017 23:33 |
Re: "Parken im Märkischen Viertel wird teuer" 08.06.2017 23:54 |
Zitat
Heidekraut
Ich hab es schon mal geschrieben, MIV ist auch Nahverkehr und sehr öffentlich. Also es gehört hier hin. Auch wenn sich dann die Antiautofraktion hier austoben kann. Schlimm genug, dass man so hohe Mieten zahlen muss, nun muss man auch noch das Auto als Wohnung betrachten. ;-)
Re: "Parken im Märkischen Viertel wird teuer" 09.06.2017 00:10 |
Zitat
GraphXBerlin
Sei mir nicht böse aber irgendwo ist eine Grenze. Meinst Du tatsächlich, dass jetzt unzählige Bewohner auf den ÖPNV ausweichen?Zitat
Ich glaube doch - jedenfalls hat die Einrichtung von Parkraumbewirtschaftungszonen direkte Auswirkungen auf die Fahrgastzahlen der öffentlichen Verkehrsmittel.
Dein Beispiel von 1954 ist nicht annähernd mit der heutigen Zeit vergleichbar bzw. mit diesem Thema.
Mir ist nicht annähernd bekannt, dass irgendwelche Parkraumbewirtschaftungszonenen etwaige neue Linien benötigt bzw. hervorgebracht hat. Warum auch?
Somit hat dieses Thema hier nichts zu suchen. Dies gehört in irgend ein Stadtbezirks-Forum.
Re: "Parken im Märkischen Viertel wird teuer" 10.06.2017 00:22 |
Komischerweise sind diese Parkplätze in jedem Stadtteil gut gefüllt. Somit komme ich zu dem Schluß, dass die Anwohner ungerne auf ihren PKW verzichten und lieber die Kosten zahlen. Somit wiederum kann ich mir kaum eine Steigerung der Fahrgastzahlen vorstellen, zumindest nicht in dem Rahmen, dass das Angebot seitens der BVG verbessert wird. Und wo wir schlußendlich bei dem Sinn des Thread sind. Aber ich will hier gar nicht streiten. Ich empfand dieses Thema nur irgendwie ein wenig zu abwegig zum Thema Nahverkehr.Zitat
Jede neu eingerichtete Parkraumbewirtschaftungszone dürfte zu mehr Fahrgästen im öffentlichen Verkehr führen bzw. schon geführt haben. Dies ließe sich sicherlich auch nachweisen. Seit Einführung der Parkraumbewirtschaftung in Teilen Friedenaus ist die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel durch die Kolleginnen und Kollegen in "meiner" Dienststelle jedenfalls gestiegen. Klar, wenn man sich die Parkgebühren in einer Parkraumbewirtschaftungszone für etwa 20 Tage im Monat einmal ausrechnet.
Re: "Parken im Märkischen Viertel wird teuer" 10.06.2017 06:43 |
Zitat
GraphXBerlin
Komischerweise sind diese Parkplätze in jedem Stadtteil gut gefüllt. Somit komme ich zu dem Schluß, dass die Anwohner ungerne auf ihren PKW verzichten und lieber die Kosten zahlen. Somit wiederum kann ich mir kaum eine Steigerung der Fahrgastzahlen vorstellen, zumindest nicht in dem Rahmen, dass das Angebot seitens der BVG verbessert wird. Und wo wir schlußendlich bei dem Sinn des Thread sind. Aber ich will hier gar nicht streiten. Ich empfand dieses Thema nur irgendwie ein wenig zu abwegig zum Thema Nahverkehr.Zitat
Jede neu eingerichtete Parkraumbewirtschaftungszone dürfte zu mehr Fahrgästen im öffentlichen Verkehr führen bzw. schon geführt haben. Dies ließe sich sicherlich auch nachweisen. Seit Einführung der Parkraumbewirtschaftung in Teilen Friedenaus ist die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel durch die Kolleginnen und Kollegen in "meiner" Dienststelle jedenfalls gestiegen. Klar, wenn man sich die Parkgebühren in einer Parkraumbewirtschaftungszone für etwa 20 Tage im Monat einmal ausrechnet.
Re: "Parken im Märkischen Viertel wird teuer" 10.06.2017 08:34 |
Zitat
Marienfelde
Für das Märkische Viertel würde ich mir nicht isoliertes Handeln der (landeseigenen) Gesobau zu ihrem wirtschaftlichen Vorteil wünschen, sondern ein mit dem Bezirk und der BVG (die ja auch ein Träger öffentlicher Belange ist) abgestimmtes Gesamtkonzept.
Re: "Parken im Märkischen Viertel wird teuer" 10.06.2017 22:03 |
Re: "Parken im Märkischen Viertel wird teuer" 11.06.2017 07:15 |
Zitat
Lopi2000
Zitat
Marienfelde
Für das Märkische Viertel würde ich mir nicht isoliertes Handeln der (landeseigenen) Gesobau zu ihrem wirtschaftlichen Vorteil wünschen, sondern ein mit dem Bezirk und der BVG (die ja auch ein Träger öffentlicher Belange ist) abgestimmtes Gesamtkonzept.
In Großsiedlungen ist es üblich, dass ein Großteil der Freiflächen den jeweiligen Wohnungsunternehmen gehört. Diese sind nun mal gehalten, wirtschaftlich zu handeln und wenn der Senat sie durch Verbote von Mietsteigerungen und hohe Auflagen beim Bauen darin einschränkt, müssen sie andere Wege gehen, Einnahmen zu generieren. Da finde ich ein solches Modell gut und fair, weil niemand dazu gezwungen wird, das Angebot anzunehmen.
Eine Gleichbehandlung würde ich mir übrigens auch wünschen, aber besser wäre, das Modell der Gesobau auf die übrigen Parkraumbewirtschaftungszonen zu übertragen. Insbesondere für Anwohner ist das Parken in den Bewirtschaftungszonen viel zu billig. Ein erheblicher Teil der Autos wird nur wenig bewegt und steht ansonsten die Kieze voll. Hier wäre es besser, insbesondere diejenigen, die ihr Auto nur wöchentlich benötigen zu Alternativen zu bringen und somit auch den ÖPNV zu stärken. Günstig finde ich Modelle wie in anderen europäischen Großstädten, wo es für Anwohner nur einen Rabatt auf die Stundenpreise gibt und kein grundsätzlich kostenfreies Parken, wenn man sich für eine minimale Bearbeitungsgebühr registriert hat.
Re: "Parken im Märkischen Viertel wird teuer" 11.06.2017 12:28 |
Zitat
Marienfelde
0. Meine Position zur Mietpreisbindung ist bekannt:
... Rückbezug auf das Reichsmietengesetz vom 24. März 1922...
... Abzugs privaten Kapitals wäre ein viel stärkeres Engagement der öffentlichen Hand im Wohnungsbau erforderlich. "Wohnraum darf doch keine Ware sein!", meinte ein guter Genosse um das Jahr 1980. Das hat mir immer eingeleuchtet."
Zitat
Marienfelde
5. Geht man wie unter 2. von "realen Stellplatzkosten" von 33,33 € aus - die dann wohl die Obergrenze einer Bewohnerparkgebühr sein müßte, und einem pauschalen Abschlag wegen des ja nicht vorhandenen "individuellen" Parkplatzes, könnte man vielleicht eine Gebühr von 25€ monatlich für einen Bewohnerparkausweis rechtfertigen. Bezogen auf die "billigsten" Parkraumbewirtschaftungszonen im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg (Montags - Samstags 1 € von 9 - 22 Uhr), wäre den Bewohnern ein Rabatt von etwa 92 % einzuräumen.
Zitat
Marienfelde
6. "Wir leben in einer Gesellschaft, die sehr von privaten PKW mitgeprägt ist - was man unserer Stadt leider durchaus ansehen kann. Ich denke, dies über für breite Schichten der Berliner/innen unbezahlbare Anwohnerparkplätze grundsätzlich ändern zu wollen, wäre nicht der richtige Weg." - um mich noch einmal selbst zu zitieren.
Zitat
Marienfelde
P.S.: Der Beitrag ist recht lang geraten - es ging einfach nicht kürzer.
Re: "Parken im Märkischen Viertel wird teuer" 12.06.2017 00:38 |
Zitat
Lopi2000
Im Grundsatz finde ich es richtig, dass Wohnraum zumindest keine "normale Ware" sein, sondern einen deutlichen Schutz gegenüber zu starken kapitalistischen Auswüchsen haben sollte. Allerdings denke ich, dass eine so starke Regelung, die faktisch langfristig eine vollständige Verstaatlichung des Wohnungswesens bedeuten würde, zu erheblichen Folgeproblemen führen würde. Letztlich liegen die hohen Kosten für Neubauten (die sich auch auf den Bestandsmarkt auswirken) ja auch nicht nur in der Rendite der Eigentümer sondern auch in den gestiegenen Baukosten durch höhere Auflagen und durch knappe Ressourcen (Grundstücke mit Baurecht und Baufirmen). Man müsste mindestens diese mitverstaatlichen, damit dieses Modell dauerhaft funktionieren kann.
Zitat
Lopi2000
Es geht ja nicht darum, zu verdrängen, sondern darum, realistische Kosten anzusetzen und nicht zulasten der noch ärmeren, die sich keine Autos leisten können oder wollen, die Autobesitzer zusätzlich zu subventionieren.
Re: "Parken im Märkischen Viertel wird teuer" 12.06.2017 08:52 |
Zitat
der weiße bim
Zitat
Lopi2000
Im Grundsatz finde ich es richtig, dass Wohnraum zumindest keine "normale Ware" sein, sondern einen deutlichen Schutz gegenüber zu starken kapitalistischen Auswüchsen haben sollte. Allerdings denke ich, dass eine so starke Regelung, die faktisch langfristig eine vollständige Verstaatlichung des Wohnungswesens bedeuten würde, zu erheblichen Folgeproblemen führen würde. Letztlich liegen die hohen Kosten für Neubauten (die sich auch auf den Bestandsmarkt auswirken) ja auch nicht nur in der Rendite der Eigentümer sondern auch in den gestiegenen Baukosten durch höhere Auflagen und durch knappe Ressourcen (Grundstücke mit Baurecht und Baufirmen). Man müsste mindestens diese mitverstaatlichen, damit dieses Modell dauerhaft funktionieren kann.
Dieses Modell wurde in den Bezirken des sowjetischen Sektors von Berlin doch bis 1990 praktiziert. Zur Einstellung des Wohnungsbaues hat sie nicht geführt, aber zur starken Vernachlässigung der Instandhaltung bestehender Bausubstanz, da die Einnahmen dafür nicht ausreichten.
Im übrigen steigen die Mieten vor allem durch höheren Komfort. Eine kleine Wohnung mit Ofenheizung, knarrenden Holzdielen, einfach verglasten Fenstern, ohne Badewanne/Dusche/Einbauküche, Leimfarbanstrich oder Ölsockel statt Tapete wie vor 50 Jahren ortsüblich wäre heute kaum vermietbar.
Zitat
Lopi2000
Es geht ja nicht darum, zu verdrängen, sondern darum, realistische Kosten anzusetzen und nicht zulasten der noch ärmeren, die sich keine Autos leisten können oder wollen, die Autobesitzer zusätzlich zu subventionieren.
Dauerhaft genutzter Parkraum sollte genauso wie Wohnraum vermietet werden, egal ob auf Privatgrundstücken, Parkhäusern oder öffentlichen Straßen/Plätzen. Was nichts kostet, wird nicht wertgeschätzt. Unfair ist es ohnehin gegenüber Leuten, die ihren Wagen stets auf dem eigenen Grundstück oder in Garagen abstellen.
Re: "Parken im Märkischen Viertel wird teuer" 12.06.2017 17:24 |
Zitat
Marienfelde
4. "Jeder Mensch hat das Recht auf angemessenen Wohnraum." (Artikel 28 Abs. 1 S. 1 der Verfassung des Landes Berlin). Es bedarf eines starken öffentlichen/genossenschaftlichen Sektors, um diesen Anspruch verwirklichen zu können.
5. Soweit ich weiß, war die Gemeinnützige Heimstättenbaugesellschaft der BVG im Zeitpunkt ihres Verkaufs in einem ordentlichen Zustand. Die Konzepte, außer den Betriebshöfen Charlottenburg, Müllerstraße, Gradestraße usw. auch Wohnungen für die dort Beschäftigten zu bauen, waren alles andere als dumm.
Vielleicht sollten Politik und BVG darüber nachdenken, ob solche Konzepte auch heute (wieder) sinnvoll sein könnten.
6. Berlin ist eine Mieterstadt, keine Stadt von Haus- und Grundstückseigentümern. Fairneß von Leuten mit relativ wenig Geld zu fordern, ist schwierig. Wenn der Staat am "Arbeitsmarkt" durch seine Politik für die Mehrung von Arbeitsplätzen gesorgt hätte, von denen man nicht ordentlich leben kann, wäre es sogar zynisch (gemeint ist die in unserem Land betriebene Politik).