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Erfolgsstory Straßenbahn
geschrieben von Ex-Tramy 
Ich denke hier werden zwei Themen vermischt. Der Feinstaub den ein Dieselmotor emittiert, ist von der Partikelgröße nicht mit dem Abrieb zu vergleichen.
Selbstverständlich ist er deswegen immer noch ein Thema und Wert sich Gedanken drüber zu machen wie man ihn vermieden bekommt. Spielt aber einfach in einer anderen Liga. Die Gesundheitsrisiken, deretwegen Dieselfahrzeuge aktuell ins Gerede kamen, gehen aber von dem sehr viel feineren Verbrennungsstaub aus.

Gruß

Jonas
Jay
Re: Straßenbahn in Wien
05.01.2008 15:04
Mäuserich schrieb:
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> Straßenbahn in Wien

Netter Link mit besonders geistreichen Autofahrer-Kommentaren drunter, die mal wieder die "Hauptsache Ich"-Mentalität vieler Autofahrer aufzeigen. Schiebt den Bus bloß an die Seite, damit er mich beim durchfahren nicht stört. Und 500m weiter parkt dann ebenjener Autofahrer innerhalb des Haltestellenbereiches einer socleh Haltebucht...
Aber gut, Mäuserich hat den Link ja aus einem anderen Grund gebracht, und der ist in der Tat ernstzunehmen und aus meiner Sicht (kurioserweise) vor allem ein Problem von Neufahrzeugen. Bekanntermaßen gilt das auch insbesondere für die GT6N der BVG, weniger jedoch für die "alten" KT4D. "Schuld" ist hier der Fortschritt, denn die Technik löst das Sanden automatisch aus, auch wenn es aus Sicht des Fahrers nicht unbedingt notwendig ist. Und genau da liegt dann auch wieder der Unterschied und die fehlende Vergleichbarkeit zum Auto - der Sand wird nicht kontinuierlich, sondern gezielt gestreut, um das Bremsen/Anfahren insbesondere bei Nieselregen und rutschigen Verhältnissen zu verbessern. Gerade der (Niesel)regen sorgt aber auch für die Bindung von Feinstaubpartikeln.

@Mäuserich: Wäre aber trotzdem schön, wenn du beim Linken auch noch nen Kommentar zu schreibst, und nicht nur "friss oder Stirb" den Link in den Raum wirfst, ohne mitzuteilen was du damit erreichen/aussagen willst.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Wieso werden die automatisch ausgelöst? Wofür kriegt der Fahrer sein Geld? Ließe sich doch bei den Flexitys wieder ändern?
Jay schrieb:
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> Mäuserich schrieb:
> --------------------------------------------------
> -----
> > Straßenbahn in Wien
Diese Feinstaubdebatte ist ein wenig "Alter Wein in neuen Schläuchen".
Letzten Sommer wurde diese Diplomarbeit am Institut für Verbrennungskraftmaschinen und Kraftfahrzeugbau der TU Wien veröffentlicht und sorgte für ein paar Schlagzeilen in den österreichischen Medien.
Schnell konnte dabei festgestellt werden, dass diese Studie voller Ungereimtheiten und Ungenauigkeiten ist. Auf jeden Fall werden diese dort angegebenen hohen Werte in der Fachwelt kaum als realistisch gesehen, auch wenn es natürlich eine (geringe) Feinstaubproblematik mit dem zerriebenen Sand gibt.
Zudem lohnt es sich auch nach den verschiedenen Tätigkeitsfeldern des betreuenden Professors zu suchen - da merkt man schnell, woher der eigentliche Wind weht...

Ein paar Links zur Debatte vom letzte Sommer:

[wien.orf.at]
[diepresse.com]
[www.ots.at]

Das betreuende Institut:
[www.ivk.tuwien.ac.at]

> Aber gut, Mäuserich hat den Link ja aus einem
> anderen Grund gebracht, und der ist in der Tat
> ernstzunehmen und aus meiner Sicht (kurioserweise)
> vor allem ein Problem von Neufahrzeugen.
Ist dem wirklich so? Man hört immer wieder, dass die Sandstreueinrichtungen in modernen Fahrzeugen den Sand (automatisch) sehr sparsam dosieren, so dass in der Summe eine Ersparnis rauskommt. Ich kann mich daran erinnern, dass die BVG vor einiger Zeit mal berichtet hat, dass der Verbrauch von Bremssand dank verschiedener Maßnahmen um ca. 50% reduziert werden konnte. Wer weiß dazu genaueres?

Ingolf
Zitat
aus dem Artikel "Die Presse"
Grund dafür ist der für Anfahr- und Bremsmanöver auf die Schienen aufgebrachte Bremssand, der von den Rädern anschließend zermahlen wird.

Das ist doch schon arg fern der Realität, elektrisch betriebene Schienenfahrzeuge beschleunigen und bremsen im Regelfall auch elektrisch, dabei entsteht kein Feinstaub.

Diese sehr fragwürdige Studie diente allerdings auch dem Österreicher Thomas Necker, seines Zeichens Betriebsvorstand der BVG, die Berliner Straßenbahn als schädliche Feinstaub-Erzeugerin darzustellen - im Gegensatz zu den mit Partikelfiltern ausgestatteten Bussen.

Gruß, Tatra83
Tatra83 schrieb:
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> Diese sehr fragwürdige Studie diente allerdings
> auch dem Österreicher Thomas Necker, seines
> Zeichens Betriebsvorstand der BVG, die Berliner
> Straßenbahn als schädliche Feinstaub-Erzeugerin
> darzustellen - im Gegensatz zu den mit
> Partikelfiltern ausgestatteten Bussen.

Partikelfilter an den Bremsbelägen... lustige Vorstellung. :-)

Bis dann
die Fritztram
Jay schrieb:
-------------------------------------------------------

>
> @Mäuserich: Wäre aber trotzdem schön, wenn du beim
> Linken auch noch nen Kommentar zu schreibst, und
> nicht nur "friss oder Stirb" den Link in den Raum
> wirfst, ohne mitzuteilen was du damit
> erreichen/aussagen willst.

Nicht nötig. Die Quelle soll für sich reden.

> ohne mitzuteilen was du damit
> erreichen/aussagen willst.

Mir soll also eine hintergründige Aussage unterstellt werden, an der ich dann festgenagelt werden soll. Natürlich habe ich das schon vorausgeahnt und erfolgreich unterbunden. Der Link soll im Mittelpunkt stehen. Natürlich waren die nachfolgenden Kommentare auch voraus zu ahnen. Das Forum ist manchmal zu berechenbar.

----
[[["Aber! Das ist ja eine Kinderkarte!" "Da sieht man mal, was für Verspätung eure Züge haben"]]]
Re: Straßenbahn in Wien
05.01.2008 18:04
Zitat

Mäuserich schrieb:
-------------------------------------------------------
> Nicht nötig. Die Quelle soll für sich reden.

Eben. Hat sie auch. Und was ist nun dabei herumgekommen?

Und wenn dem wirklich so dramatisch wäre, ist der "Feinstaub" der U-Bahn in den Tunnelstrecken wohl noch gefährlicher als bei der Straßenbahn.

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
histor schrieb:
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>
> Eben. Hat sie auch. Und was ist nun dabei
> herumgekommen?

Jeder konnte sich frei von Beeinflusungen ein Bild machen, wie die Erfolgsstory Straßenbahn wirklich aussieht. Wien ist zwar nicht Berlin, aber die Probleme sind die selben.
Wenn eine Straßenbahn an einer Haltestelle der Straßenbahn steht, kannn und darf sie nicht überholt werden. Was ist nun, wenn in diesem Stau ein Einsatzfahrzeug der Polizei (vielleicht sogar der Kripo) steht und nicht überholen kann? Vielleicht hängt auf diese Weise sogar der Sanitäter oder Notarzt fest. Wer will es verantworten, wenn ein Patient deswegen stirbt? Soll der Sanni in die Menge von Ein- und Aussteigenden rasen um pünktlich anzukommen? Ein Rotsignal einer LZA kann mit Sonderrechten übergangen werden, aber darf man mit Sonderrechten eine Straßenbahn, die be- und entläd, einfach überholen?

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[[["Aber! Das ist ja eine Kinderkarte!" "Da sieht man mal, was für Verspätung eure Züge haben"]]]
Re: Straßenbahn in Wien
05.01.2008 19:14
Ja, hier spricht wieder der Warner vor dem gefährlichsten Verkehrsmittel. Mit den Verkehrstoten haut es nicht hin, mit dem Feinstaub kaum. Jetzt muss der Rettungssanitäter herhalten. Du hast die Feuerwehr noch vergessen. Wie lief das denn in den vergangenen ca. 100 Jahren, seit es elektrische Straßenbahnen gibt?

Freundliche Grüße
Horst Buchholz - histor
histor schrieb:
-------------------------------------------------------
Wie lief das
> denn in den vergangenen ca. 100 Jahren, seit es
> elektrische Straßenbahnen gibt?

Wie war der Autoverkehr vor 100 Jahren?

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[[["Aber! Das ist ja eine Kinderkarte!" "Da sieht man mal, was für Verspätung eure Züge haben"]]]
ex-Dresdner schrieb:
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> Falsch ist eben nur die in den 60er- bis
> 80er-Jahren weit verbreitete (und leider auch
> heute noch nicht ausgestorbene) Meinung, daß neben
> einem gut ausgebauten Schnellbahnsystem kein Platz
> mehr für ein schienengebundenes
> Oberflächenverkehrsmittel wäre.

Tja, nun gibt es einen mehr, der glaubt, dass Platz für beide Systeme da sein sollte. Ich danke nochmals ex-Dresdner und Ingolf für die sicherlich zeitraubenden, aber dafür sehr überzeugenden Beiträge. Schönen Dank, dass Ihr einem Unwissenden aufhelft!
;-)

> So, nun habe ich aber erstmal genug geschrieben.

Aber hoffentlich nur für heute!
:-)

Grüße
thomas
Zitat
Mäuserich
Ein Rotsignal einer LZA kann mit Sonderrechten übergangen werden, aber darf man mit Sonderrechten eine Straßenbahn, die be- und entläd, einfach überholen?

Unter Inanspruchnahme von §35 und §38 der StVO darf das jedes Fahrzeug von Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdienst. Selbstverständlich wird der Fahrer des Einsatzfahrzeuges mit Blaulicht und Martinshorn seinen Überholvorgang schon weit vorher ankündigen. Ich selbst bevorzuge eher das Fahren auf der Gegenfahrbahn mit dem Rettungswagen und warne mittels Martinshorn schon weit vor der haltenden Straßenbahn bzw. dem Bus. Ob Bus oder Straßenbahn ist dabei zweitrangig, denn hinter beiden kann plötzlich ein Fahrgast vor deinen Rettungswagen treten.

Gruß, Tatra83
Re: Straßenbahn in Wien
05.01.2008 19:37
Zitat

Mäuserich schrieb:
> Wie war der Autoverkehr vor 100 Jahren?

Was hat denn das damit zu tun, ob Straßenbahnen an einer Haltestelle überholt werden dürfen ? Außerdem ist Dir sicher bekannt, dass es da massenhaft Pferdefuhrwerke gab, die die Straßen ebenso verstopften, wie heute die Autos. Wenn Du solche Photos noch nicht gesehen hast, sag gern Bescheid. Ich mail Dir dann welche.
Die Sonderrechte hat das Fahrzeug übrigens auch mit ausgeschalteter Sondersignalanlage. Der Gebrauch der Sondersignalanlage zeigt dagegen die Nichtbeachtung bestimmter Verkehrsregeln an. Da sich die Straßenbahn bei straßenbündiger Fahrbahn an die StVO zu halten hat, in der auch diese Sonderrechte geregelt sind. Macht es wenig unterschied ob eine Straßenbahn oder ein sonstiges Fahrzeug überholt wird.
Dass ohne Horn irgendetwas anders ist, ist übrigens ein Gerücht. Lediglich die Haftungsfrage bei einem Unfall ändert sich zu Ungunsten des Fahrers des BOS-Fahrzeuges, denn dieser hat stets die optische mit der akustischen Signalanlagen zusammen zu benutzen. Nur aus Rücksicht auf den eigenen Kopf, Verkehrsteilnehmer und Anwohner wird das Horn gelegentlich nicht mitbenutzt. (Ich glaube die Polizei hat da etwas andere gute Gründe, da sie sich vielleicht gelegentlich nicht auf drei Blocks vorher ankündigen möchte. Generell muss das nichteinhalten von Verkehrsregeln aber optisch und akustisch angezeigt werden.)

Gruß

Jonas
Rainy-Science schrieb:
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>
> Tja, nun gibt es einen mehr, der glaubt, dass
> Platz für beide Systeme da sein sollte.

Den Platz hat man aber nicht überall. Da, wo man in eine Richtung zwei Fahspuren hat, und jeweils eine wird für Straßenbahn verschwendet, bleibt nur eine Fahspur übrig. Man hat auch nicht immer einen Mittelstreifen.

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[[["Aber! Das ist ja eine Kinderkarte!" "Da sieht man mal, was für Verspätung eure Züge haben"]]]
Zitat

Mäuserich schrieb:
-------------------------------------------------------
> Den Platz hat man aber nicht überall. Da, wo man
> in eine Richtung zwei Fahspuren hat, und jeweils
> eine wird für Straßenbahn verschwendet, bleibt nur
> eine Fahspur übrig. Man hat auch nicht immer einen
> Mittelstreifen.

In Lyon geht das ! In Stockholm auch (wo man die Straßenbahn stillegte, Busse einsetzte und jetzt 2 der 4 Fahrstreifen im Odenplan für Busse reserviert, was man auch für die Straßenbahn hätte machen können). Erfahrungsgemäß suchen sich Autofahrer notfalls andere Routen. Manche fahren dann auch mit der Straßenbahn. Was ist das Problem?

(edit = Überschrift)



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.01.2008 20:46 von histor.
Ein großer Vorteil der Straßenbahn zeigte sich soeben in Frankfurt/oder. Infolge des Eisregens fuhr kein einziger Bus, die Autos schlichen durch die Stadt. Ganz normal pünktlich fuhr einzig die Straßenbahn...
Nicolas schrieb:
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> Ein großer Vorteil der Straßenbahn zeigte sich
> soeben in Frankfurt/oder. Infolge des Eisregens
> fuhr kein einziger Bus, die Autos schlichen durch
> die Stadt. Ganz normal pünktlich fuhr einzig die
> Straßenbahn...

Bei mir im Sichtfeld hat sich gerade nen Auto beim Linksabbiegen um 180° gedreht und wäre fast gegen ein Geländer gerutscht. Und das Einkaufengehen war vorhin auch nicht gerade einfach.

Die BVG meldet auf ihrer Homepage übrigens u.a.: "Linieneinstellung wegen Glätte" für 369.

Beim letzten "Argument" von Mäuserich frag ich mich für wen man da den Platz "verschwendet" - für die Straßenbahn sicher nicht. Ich kenne Stellen, da scheint man die Notwendigkeit eines Fußweges schon für eine solche zu halten, weswegen jener nur nen Meter breit ist. Hauptsache das heilige Auto hat genug Platz...

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Jay schrieb:
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Ich kenne Stellen,
> da scheint man die Notwendigkeit eines Fußweges
> schon für eine solche zu halten, weswegen jener
> nur nen Meter breit ist. Hauptsache das heilige
> Auto hat genug Platz...

Jede Tageszeitung wird bestätigen, welchem bedeutenden Wirtschaftsfaktor der Platz weggenommen wird. Es sind nicht nur Privatfahrer unterwegs sondern auch Dienstfahrzeuge von Firmen und der Güterverkehr. Die brauchen ihren Platz.

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[[["Aber! Das ist ja eine Kinderkarte!" "Da sieht man mal, was für Verspätung eure Züge haben"]]]
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