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S-Bahn BR477
geschrieben von T.Friedrich 
S-Bahn BR477
06.10.2002 17:00
Hallo !
Wer weiss wie lange die Altbauzüge (477 ?) noch verkehren,
was bedeuten die im Frontfenster angebrachten Zahlen/Buchstaben
(z.B. nur ´ne 5 oder früher hab ich mal gesehen N4 oder so),
warum wird der Abschnitt Charlottenbg-Zoo fast für ein Jahr gesperrt
und warum ab 1/2003 Linientausch S1/S7 - denn für immer oder
nur vorübergehend.
Bin (leider) Nicht-Berliner aber gerne dort zu Besuch, so auch wieder
im Nov 02, Feb/Apr/Jul 03.
MfG Thomas Friedrich mailt mir doch bitte die Antwort/en. DANKE
Anonymer Benutzer
Re: Zahlen im Frontfenster / Tausch S1/S7
06.10.2002 18:27
Das Liniensystem der Berliner S-Bahn ist aus sogenannten Zuggruppen aufgebaut, die jeweils im 20-Minuten-Takt verkehren. Dadurch bestehen manche Linien, die im 10-Minuten-Takt oder noch öfter fahren (z.B. die S7) aus mehreren Zuggruppen. Jede Linie hat einen Buchstaben, wobei die Stammzuggruppe auch diesen Buchstaben als Kennzeichen trägt, die weiteren Zuggruppen der Linie den Buchstaben mit einer römischen Ziffer dahinter (z.B. W I). Das erklärt die Buchstaben, die jedoch seit einiger Zeit nicht mehr angezeigt werden. (Früher, als es noch keine Liniennummern gab, dienten dagegen allein die Buchstaben dem Fahrgast als Orientierung und waren [glaube ich] sogar in manchen Fahrplanveröffentlichungen enthalten.)

Die Ziffern, die auch heute noch zu sehen sind, geben die laufende Nummer des Zuges innerhalb einer Zuggruppe an. Hierbei beginnen die Nummern der Stammzuggruppe mit 1, die anderen Zuggruppen teilweise mit höheren Ziffern wie z.B. 21 oder 51.

Von dem Linientausch S1/S7 habe ich noch nichts gehört, es geht dabei sicherlich um die Strecke Wannsee - Potsdam. Dieser Tausch ist im unmittelbaren Zusammenhang mit der Sperrung Charlottenburg - Zoo zu sehen, wodurch die Verbindung Potsdams mit der S7 nur bis Charlottenburg unattraktiv wäre. Die Verbindung mit der S1 bis Potsdamer Platz und Friedrichstraße ist dann wesentlich besser, zumal ja zur Stadtbahn noch die Ausweichmöglichkeit mit dem RE1 (wenn auch nur alle 30 Minuten) zur Verfügung steht.

So, das ist alles, was ich als Hamburger zu diesen Berliner Fragen sagen kann, ich hoffe, daß ich hier nichts falsches erzählt habe,

Olaf Meister
Hallo Herr Meister !
DANKE für die rasche Antworten,
Sie haben mir damit wirklich geholfen, nochmals vielen Dank.
MfG ThomasFriedrich
Zum Thema Zuggruppen hier noch ein Tipp:

[user.cs.tu-berlin.de]

Dort werden die Zuggruppen der Nachkriegszeit erklärt.

Mehr Einblick in die Geschichte der Berliner S-Bahn:
www.berliner-verkehrsseiten.de , dort speziell in der Linkliste erklärt sich jede Frage.
Hi und guten Morgen Thomas und alle Anderen,

"...So, das ist alles, was ich als Hamburger zu diesen Berliner Fragen sagen kann, ich hoffe, daß ich hier nichts falsches erzählt habe..."

Kompliment! Als Berliner lässt sich das, was ich an Kenntnissen über Hamburg besitze, nicht annähernd mit dem aufwiegen, was Du hier über Berlin dokumentieren kannst. Die Erklärung ist komplett richtig. Bis auf den klitzeklitzekleinen Fehler. Wenn es nicht lohnt, die S7 "nur" von Potsdam Hbf. nach Charlottenburg fahren zu lassen, warum sollte es dann eher lohnen, sie von Wannsee nach dort einzusetzen? Das ist nämlich der Fall!

Während der Umklappung der S-Bahnsteige des Bahnhofes Charlottenburg von Januar bis Dezember 2003, die dazu dienen soll, einen kürzeren Umsteigeweg zwischen S-Bahnen und der U-Bahnlinie 7 (U Wilmersdorfer Strasse) zu schaffen, werden die von weiter westlich als Westkreuz kommenden Linien, also S7, S75 und S9 (letztere zwei von Spandau) gesplittet.
Nun kann ich wieder nur vermuten.
Abgesehen von den planungstechnischen Vorbereitungen wurde/wird mit der Sperrung Zoo-Chab (internes Kürzel der S-Bahn für Charlottenburg) gewartet, bis der Nord-Süd-Tunnel wieder geöffnet wird, damit der Plan nicht zu sehr und vor Allem nicht schon wieder und noch mehr aus den Fugen gerät.

Vom Plan der S7 her gesehen * lässt es sich während dieser Zeit wahrscheinlich nicht damit vereinbaren, dass die Strecke Wannsee-Potsdam weitesgehend eingleisig ist. Eine Zugkreuzung liesse sich so nur unter blödesten Bedingungen realisieren, da ausser an den Bahnhöfen Griebnitzsee und Babelsberg nicht gekreuzt werden kann. Das führt zur zwangsläufigen Zurückziehung der S7 nach Wannsee. Zeitgleich bedient man sich der Option, den in den nächsten Tagen zu eröffnenden Nord-Süd-Tunnel einzuspannen. Somit ergibt sich mit der S1 während dieser Phase eine ebenso lukrative wie interessante und günstige Möglichkeit, die Stadt zu durchqueren bzw. von einem Ende (Oranienburg im Norden) zum anderen (Potsdam im Südwesten Berlins) zu gelangen.

Nähere Infos dazu demnächst auf meiner Homepage!

[www.linkwork02.de]

Oder direkt:
[mitglied.lycos.de] (ohne Navi-Frame)


* = die ja normalerweise bis Ahrensfelde im äussersten Nordosten Berlins fährt und somit eine der längsten, wenn nicht sogar die längste Linie ist (Potsdam liegt ja im Südwesten Berlins genau entgegengesetzt dazu)
Sorry übrigens für die namentliche Verwechslung!

Ich meinte natürlich Olaf Meister mit meiner Lobhudelei! ;-D
Anonymer Benutzer
Re: Zahlen im Frontfenster / Tausch S1/S7
10.10.2002 13:57
Erstmal danke für die Komplimente :-) - vielleicht liegt es daran, daß man sich als Eisenbahnfreund unabhängig vom Wohnsitz fast immer irgendwie für die Berliner S-Bahn interessiert, die Hamburger Verkehrsmittel dagegen überwiegend nur auf regionales Interesse stoßen...

Mit dem wohl etwas unglücklich formulierten "es lohnt sich nicht" meinte ich eher, daß eine Verbindung nur bis Charlottenburg für die Potsdamer relativ unattraktiv, in jedem Fall aber nicht so attraktiv wie eine durchgehende S1 wäre.
Grüss' Dich Olaf,

das kann ich eigentlich nicht behaupten. Ich finde das Hamburger Nahverkehrsnetz beispielsweise durchaus attraktiv. So etwas wie eine Kreuzung zwischen S- und U-Bahnhof an zwei nebeneinander befindlichen Bahnsteigen wie bei Euch Ohlsdorf oder Barmbek, gibt es bei uns nur auf der U5/S5 in Wuhletal im östlichen Stadtbereich. Desweiteren gefallen mir Punkte wie auf der U1/U3, die sich Kellinghusenstrasse treffen, wo die Trasse der U1 aber schon vorher aus einer Kurve heraus schräg unter der Station Eppendorfer Baum aus dem Tunnel auftaucht. Ach ja, und über so viele kleine Kanäle fahren die U-Bahnen in Berlin nicht, ja nicht mal die S-Bahn. Oder willst Du behaupten, die Spree wäre "ein kleiner Kanal?" ;-D

Bis die Tage, CPR (Carsten Preuß, Reinickendorf)
Anonymer Benutzer
Re: Hamburg <-> Berlin
11.10.2002 11:44
Hallo Carsten,

Es stimmt schon, daß auch das Hamburger Netz reizvolle Stellen hat. Aber interessanter ist das Berliner Netz halt doch, vielleicht aus folgenden Gründen :

* Das Netz ist einfach größer.

* Berlin hat ein Straßenbahnnetz, Hamburg dagegen nicht (mehr).

* In den letzten Jahren ist insbesondere das S-Bahn-Netz ständig gewachsen. Es gibt also mehr aktuelle Entwicklungen.

* Die Geschichte des ganzen Nahverkehrs ist einfach wesentlich interessanter. Das Hamburger Netz wurde (zum Glück) niemals geteilt und es wurde erst recht kein Verkehrsmittel jahrzehntelang boykottiert und vernachlässigt so wie die S-Bahn in West-Berlin. Und Schnellbahntunnel sind in Hamburg auch nie voll Wasser gelaufen.

* Und reizvolle Strecken gibt es ja auch in Berlin, z.B. die Stadtbahn über die Museumsinsel.

Bis dann,

Olaf
Hallo Olaf,

von der Hamburger S-Bahn habe ich geträumt, seit die Tunnellinie gebaut wurde! Erfahren hatte ich davon, als mir mal jemand einen Stadtplan von Hamburg mitbrachte, wo sie als "im Bau" eingezeichnet war. Befahren hab ich sie erst 1990, aus den bekannten geschichtlichen Gründen. Ist schon eindrucksvoll das Ganze. Ebenso die anderen Anlagen, einschließlich der ganzen "Luftschlösser" (?) um den Hauptbahnhof herum. Irgendwie finde ich, dass die Hochbahn leichter und wendiger wirkt als in Berlin, wo alles etwas trutziger aussieht. Besonders da oben, frag mich jetzt nicht genau wo das ist, wo sie irgendwie in einer Kurve in den Himmel steigt, fast wie Achterbahn. Muss irgendwo nordöstlich vom Stadtpark sein, war aber letzten Sommer (2001), als ich da war, leider nicht in Betrieb.

Klitzekleine Korrektur zu Deinem Aufsatz über die Zuggruppen in Berlin: Die Kennzeichnung war eigentlich nur betriebsintern, auch wenn sie in manchen Fahrplänen auftauchte. Daran orientiert haben sich wohl nur eingefleischte Fans. Normalerweise fuhr man einfach nach Zielrichtungsschild und Bahnsteiganzeige. Man sagte also nicht "Ich fahr mit dem H", sondern höchstens "Ich fahr mit dem Bernauer, oder Zeuthener, oder Ahrensfelder". War für Auswärtige sicher etwas doof, wenn sie das Netz nicht im Kopf hatten. Dafür musste man nicht bei jeder Linienänderung neue Pläne drucken - sicher ein wichtiger Punkt für die DDR-Wirtschaft!

Zuuurückbleim!!!
Stefan
Naja, die Zuggruppenbezeichnung war natuerlich nur eine interne Bezeichnung. Richtigstellen will ich jedoch, dass diese Zuggruppen auch heute noch intern den Betriebsablauf bestimmen. Das geamte System ist nach diesem alten Schema aufgebaut (jede Zuggruppe im 20 Minuten Takt), geordnet nach Stammzuggruppe und Verstärkergruppe I und II bzw. III.
Daran wird sich auch in den nächsten Jahren nichts ändern.
Hallo Stefan,

nach Deiner Beschreibung vermute ich, daß Du mit der "Achterbahn" das Viadukt der U2 zwischen Barmbek und Habichtstraße direkt am Bahnhof Barmbek meinst.

Einige Ausblicke die man auch vom Viadukt so ähnlich sehen kann, sind hier zu sehen.

Gruß aus Hamburg

Ingo
Hall Ingo,

ganz vielen Dank! Das ist ja herrlich. Werde gleich mal versuchen, die Karte auszudrucken.

Stefan
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