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Wofür steht das "S" in S-Bahn
geschrieben von juergen_waszkewitz 
Hallo Berlin!

Wir haben im hamburger Forum die Frage klären wollen, ob das "S" in S-Bahn für Stadt oder Schnell steht, also S-Bahn eine Abkürzung für Stadtbahn oder Schnellbahn ist.

Wir konnten diese Frage nicht mit Sicherheit beantworten, aber es scheint so, als ob der Begriff S-Bahn seinen Ursprung in Berlin hat.

Vielleicht wisst Ihr ja, was das "S" bedeutet?

Grüße aus Hamburg,
Jürgen

Hallo,

gerade für Berlin lässt sich das recht eindeutig klären: S-Bahn = Schnellbahn, da der Begriff Stadtbahn bereits für die Strecke "Charlottenburg - Zoo - Alex - Ostbahnhof" gebraucht wird.

Aus diesem Grund ist die Berliner "Tram" auch noch eine Straßenbahn und keine Stadtbahn wie in anderen Städten.

MfG

Christian

Dazu gibt es eine Legende aus Berlin, wo der Begriff geschaffen wurde. Nachdem 1928 der Bahnhof Halensee an das Netz der neuen elektrischen Ringbahn angeschlossen wurde, so erzählt man sich, wurde der Name geboren. Der damalige Stationsvorsteher soll hier die Bezeichung Stadt-Schnellbahn (SS-Bahn) für das neue eletrkrische Verkehrsmittel zum griffigen "S-Bahn" verkürzt haben. Anfangs kursierte also noch die Abkürzung "SS-Bahn", welches nochmals zu "S-Bahn" abgekürzt wurde. Belegt kann dieses durch die Abendausgabe des Berliner Lokalanzeigers vom 16.12.1930 (nachzulesen im Berlin-Archiv Breitestrasse, wo die Ausgabe auf Microfilm zu lesen ist).

Also ist die Abkürzung "S-Bahn" als Abkürzung von "SS-Bahn", und diese erst für die Bezeichnung "Stadt-Schnellbahn" zu verstehen.

Du kannst diese Aussage auch gerne nochmals von der historischen S-Bahn , oder dem S-Bahn Museum in Berlin einholen (mail sie an).

Das Zeichen (S in grün) tauchte erstmals an den Stationen der Nord-Süd-S-Bahn auf (1936 eröfnet). Vorher gab es verschiedene Darstellungen des Stadtschnellbahn-S. Hambrug hat sich das grüne S in rot kopiert, jedoch versteht sich heute deutschlandweit das grüne S als Symbol für eine S-Bahn.

Im laufe der Geschichte Berlins wurde die Abkürzung in der Bevölkerung auch anders interpretiert:
Sowjet-Bahn, Schrottbahn, Schrumpfbahn.

www.berliner-verkehrsseiten.de

Christian Kaßbohm schrieb:

> Aus diesem Grund ist die Berliner "Tram" auch noch eine
> Straßenbahn und keine Stadtbahn wie in anderen Städten.

Das hat damit überhaupt nichts zu tun. Andere Städt wollen sich etwas aufwerten, wenn sie eine aus Strassenbahnen gebastelte S-Bahn anbieten. Heute versteht man unter einer etwas besser ausgebauten Strassenbahn (eigene Trasse) schnell mal eine Stadtbahn, aber das ist eigentlich nicht korrekt. Die Berliner S-Bahn mit einer Starssenbahn auf eigener Trasse zu vergleichen ist schon dreist (Transportleistung durch die Fahrzeugmaße, Geschwindigkeit, Einbettung in die EBO lassen keinen Vergleich zu).

Die Berliner Strassenbahn wurde vom damaligen BVG-Direktor mit Widerstand der Bevölkerung der Produktname "Tram" gegeben, damit das Logo sich in die Logos der anderen Produkte besser einfügt. Die Berliner Strassenbahn (oder auch: "die Elektrische" oder "Groschenbahn") kann nun wirklich nicht als Stadtbahn bezeichnet werden, da sie kaum eigene Trasen hat, viel zu langsam ist, keine richtige Ampelvorrangschaltung besitzt, sich durch enge Strassen der Innenstadt quält, was Fahrzeit kostet. Da passt der Begriff Starssenbahn schon sehr gut.
aki
Re: Wofür steht das "S" in S-Bahn
23.05.2003 10:07
Marco Miseroni schrieb:

> Die Berliner Strassenbahn wurde vom damaligen BVG-Direktor
> mit Widerstand der Bevölkerung der Produktname "Tram" gegeben,

Widerstand der Bevölkerung ist dann vielleicht doch eine Nummer zu hoch gegriffen. Ich kann mich jedenfalls an keine Demos mit tausenden Teilnehmern erinnern.
Auch hat bei der (meiner Meinung nach sinnvollen) "Umbenennung" der Grund, dass das Wort 'Tram' in sehr vielen Sprachen verständlich ist, sicherlich eine Rolle gespielt.

> ... Strassenbahn ...

Ja aber wenn dann doch bitte Straßenbahn mit einem Esszett (oder sind hier so viele Schweizer?).

Grüße
aki

Widerstand ohne Demos, Widerstand aber da der Begriff nicht angenommen wird.

Strassenbahn mit ß, ja klar, aber im Netz versuche ich dieses Sonderzeichen zu vermeiden.
aki
Re: Wofür steht das "S" in S-Bahn
23.05.2003 11:35
Marco Miseroni schrieb:

> Widerstand ohne Demos, Widerstand aber da der Begriff nicht
> angenommen wird.

Kennst Du Untersuchungen? Oder verallgemeinerst Du Dein Verhalten?
Davon abgesehen ging es der BVG ja wohl nicht darum, den Sprachgebrauch der Bevölkerung zu ändern (selbst unternehmensintern heißt der Bereich bei der BVG ja noch Straßenbahn - auch auf bvg.de ist immer von Straßenbahn die Rede), sondern einen allgemeinverständlichen Produktnamen zu plazieren und das ist ja wohl gelungen. Oder weißt Du beim Anblick des Tram-Logos nicht was gemeint ist?
Straßenbahn
23.05.2003 12:00
Hallo Marco,

ich wollte mit meinem Beitrag keinesfalls die Straßenbahn mit der S-Bahn vergleichen.

Die Berliner Straßenbahn wird jedoch auch nie Stadtbahn genannt werden, da dieser Begriff in Berlin bereits anderweitig vergeben ist (an die S-Bahn - ob nun nur eine Teilstrecke oder insgesamt sei mal dahingestellt).

Marco schrieb:
>> Die Berliner Strassenbahn ... kann nun wirklich nicht als Stadtbahn bezeichnet werden, da sie kaum eigene Trasen hat, viel zu langsam ist, keine richtige Ampelvorrangschaltung besitzt, sich durch enge Strassen der Innenstadt quält, was Fahrzeit kostet. Da passt der Begriff Starssenbahn schon sehr gut.<<

Kaum eigene Trassen? Laut BVG-Homepage liegen 108 km der 188 km Streckenlänge (das sind "nur" 57%) auf eigenem Gleiskörper (also in Straßenmitte oder Seitenlage vom Autoverkehr getrennt). Die wichtigsten Trassen (Prenzlauer Allee, Greifswalder Straße - Hansastraße, Landsberger Allee) haben eine eigene Trasse. Natürlich gibt es das ein oder andere Nadelöhr, was besonders im Berufsverkehr die Durchschnittsgeschwindigkeit runterreißt, aber diese lassen sich oft städtebaulich nicht verhindern. Viele Strecken haben mitlerweile Vorrangschaltung, was die Fahrzeiten zum Teil wesentlich verkürzt hat. Daß sich die Straßenbahn durch die Innenstadt quält (z.B. Alex - Fußgängerzone) und da auch mal an einer Ampel warten muß läßt sich wohl kaum vermeiden, außer man untertunnelt die Innenstadt, aber dann könnte man das ganze ja gleich Stadtbahn nennen ;o)

Und die BVG-U-Bahn-Ansagen lauten auch heute noch: "Übergang zur Straßenbahn."
Tram würde ich eher in Süddeutschland ansiedeln.
Bei den Ansagen in den H Zügen wurde "früher" aber auch übergang zur Straßenbahn durchgesagt.
in nürnberg heißts etz offiziell auch tram, aber die leute sagen straßenbahn dazu...gehört auch so...
Gregor
Begriff S-Bahn
19.06.2003 13:16
In Karlsruhe heißt es auch nicht Tram sondern Straba, eventuell "Schdrasenbahn". Um größte Verwirrung hat jedoch Karlsruher Verkehrs-Verbund gesorgt. Die Umland-Straßenbahnlinien sind hier als Stadtbahn bekannt, jedoch mit den Nummern S-1 bis S-9 und mit dem (un-)entsprechenden grünen S-Bahn-Symbol versehen.
Dabei ist die im größten Teil straßenverkehrsunabhängige "Tram" noch immer eine Straßenbahn, und die (teilweise 2-System-)Umlandbahn (die in der Stadt die gleichen Gleisen fährt und sonnst meist eingleisig!) sogar eine S-Bahn.

P.S. In Offenburg funktioniert 60-Minuten-Takt-Betrieb mit Dieselfahrzeug als S-Bahn (?!)

Hallo,

hab heute mal die älteren Nachrichten gelesen, dabei ist wollte ich noch sagen, dass das "S" in S-Bahn nicht für Schnellbahn steht, sondern für Stadt-, Ring- & Vorortbahnen, da das aber zu lang ist (mal ehrlich SRV-Bahn klingt irgendwie doof), hat man sich für S-Bahn entschieden.

Gruß, Liebschi
Hallo,

was das "Tram" angeht, so bin ich auch der Meinung, dass das eher die Bayern sagen, aber man brauchte 1990 ein Logo für die Straßenbahn, und da S-Bahn und Stadtbahn schon weg waren, und Straba blöd klang, hat man sich auf Tram entschieden.

Ciao, Liebschi
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