was isn eigentlich ausm STAR projekt geworden? läuft da noch was?
oder aufgegeben?

Eingefroren, da das Projekt zeitlich begrenzt war (Das geld war einmal bezuschusst worden). So steht derzeit keine Finanzierung für "Spielerchen".

war überhaupt mal ernsthaft an eine automatisierung der ubahn in berlin gedacht worden? oder iner linie, zb der u5? und wie hätte die ausgesehen?

Ja, alles schon so lange her ... angefangen um 1930 mit den ersten LZB-Versuchen im Kleinprofilnetz.
Später dann die Realisierung der LZB-Technik auf der U9 ab etwa 1976(mittlerweile wegen Geldmangel ausgeschaltet).
Richtig gut entwickelt hatte sich das SELTRAC-System auf der U4 (ab 1981). Vorher Testweise auf der Strecke zwischen Bülowstrasse Gleisdreieck - Sektorengrenze (heute etwa Mendelsohn -B-Park) ohne Fahrgäste. Die Züge fuhren allein, der Fahrer saß nur für den Störfall im Fahrstand, hatte aber keine Aufgabe zum Fahren. Sinnvoller wäre es gewesen, der Fahrer als Kundenbetreuer im Zug einzusetzen.
Eine schöne Abhandlung über die SELTRAC Zeit gibt es im Buch "U4 Geschichten aus dem Untergrund ( www.gve-ev.de ) .
SELTRAC musste 1994 abgeschaltet werden, da die Technik so alt war, dass keine Ersatzteile mehr zu beschaffen waren (wie schnell die Computertechnik sich entwickelt erleben wir ja selbst). Wer könnte denn heute noch ein neues 5,5 Zoll-Diskettenlaufwerk besorgen?

Bilder von Gleisdreieck:
www.berliner-verkehrsseiten.de/u-bahn/Stellwerke/stellwerke.html

Und wieder die Empfehlung:
ALBA, Berliner U-Bahn, Buch von Poppel / Lemke

Welche Fahrzeuge im SELTRAC-Versuch teilgenommen hatten:
[www.berliner-verkehrsseiten.de]

Hallo Michael,

abgesehen von den Systemen die Marco erwähnte wäre das STAR-Projekt auch keine LZB mit Induktionsschleifen sondern balisengesteuert gewesen, wenn ich nicht irre. Die Informationen wären an bestimmten Punkten über magnetische Balisen ins Fahrzeug übertragen worden. Die Abfertigung sollte kameraüberwacht mit Lasern erfolgen (Abtasten des Gleisraumes). Während die Metro Madrid komplett mit ATO betrieben wird hielt/hält man das in Berlin wegen der Altbaustreckenanteile für schwer durchführbar.

Gruß
Alex

Das soll auch so nicht verstanden werden. LZB und Star sowie SELTRAC sind alle verschiedentlich arbeitende Systeme. Aber alle führen zu einem Ziel:
Züge ohne Fahrer fahren zu lassen. Und um dies zu ermöglichen, gibt es verschiedene Techniken.
Das LZB-System auf der U9 war allerdings noch nicht so weit weiterentwickelt, aber die Planer dieser Technik arbeiteten auf dieses Ziel hin (ein halber Schritt).
SELTRAC ist ein System, welches diesen Gedanken weiterführte und ausführte.
STAR wurde ganz anders aufgebaut, führt aber zum gleichen Ziel.

Mittlerweile sollen balisengesteuerte Systeme auch nicht mehr der neueste Hit sein. GPS-Ortung ist jetzt angesagt. Hast Du Informationen ob und wo in Deutschland Projekte mit GPS- oder Balisensteuerung unterwegs sind?

Allgemein ist die technishce Alterung wohl das Hauptproblem. Abgesehen von dem 5 1/2-Zoll-Laufwerken die Du erwähntest war der Lochkartendrucker der U9-LZB-Zentrale auch so ein Beispiel. Das kann es irgendwie nicht sein. Signale funktionieren über Jahrzehnte und die Hersteller von LZBen bieten nach 20 Jahren keine oder sehr teure Ersatzteile an. Mich würde mal interessieren wie die das in München hinkriegen, so neu ist das LZB-System dort ja auch nicht mehr.

Gruß
Alex

Nicht zu vergessen das "PUSH"-System der Hamburger Hochbahn, deren Erprobung erfolgreich abgeschlossen wurde, die Züge konnten absolut Fahrerfrei fahren, der Fahrer blieb nur zur Beobachtung im Zug, da es ein Forschungsprojekt war.
Push heißt Prozessrechnergesteueretes U-Bahn-Automationssystem Hamburg. Die Unterlagen habe ich noch irgendwo im Archiv, die HHA hat aber nie an einen weiteren Ausbau des Systems gedacht.

Gruß André
www.hochbahnbuch.de

@ Alex:
Die Berliner S-Bahn erprobt derzeit auf dem Südring (Abschnitt: Treptower Park - Neukölln bis Ausfahrt Hermannstrasse) eine die mechanische Fahrsperre ablösende Balisentechnik, sehr ähnlich der Euro-Balise, die auch Europaweit beid en UIC-Bahnen erprobt wird (einheitliches, europäisches Zugbeeinflussungssystem).
In der Stellwerkstechnik wird auch erkennbar, dass es in einigen Jahren schwierig sein wird, Ersatzteile für die Relaistechnik (Stellwerke verschiedenster Bauarten bei BVG und DB) preiswert oder im Preisverhältnis zu erwerben ...
München:
Habe ich mich auch schon gefragt!

GPS stelle ich mit bei Tunnelbahnen recht kompliziert vor ....

Die DSB (Dänemark) experimentiert im Fernverkehr mit sehr guten Ergebnissen mit GPS, setzt es zur Disposition ein (Zuglaufüberwachung) und verbindet es auch mit der Sicherungstechnik. Zu sehen an einem Modell auf der Messe (Innotrans 2002). Allerdings ungüstig einzusetzen auf Bahnen, mit sehr dichter Zugfolge (S-Bahnen, Strasenbahnen, U-Bahnen).

Die DB experimentiert auf einigen wenigen Strecken mit GPS, es gibt verschiedene Varianten. Aufgabenstellung bei allen Systemen:
- Einsparung der Gleisschaltmittel (Isolier- und Achszählkreise) am Fahrweg
- Einsparung der Signalmasten am Fahrweg
- Folge durch beide Punkte: Einsparung großer Verkabelungen, Wartungsarbeiten
Zielsetzung:
Anzeige der Signale durch das Stellwerk direkt in das Fahrpult des Zuges (LZB), Einstellen der Fahrwege durch die Daten des Zuges (FFB System der DB), als weiterer Schritt: Nicht das Anzeigen der Signale im Fahrpult, sondern das direkte umsetzen der Signale durch die Zugsteuerungstechnik. Der Zug fordert am Fahrweg direkt seine Fahrwünsche an, und erhält dann die Rückmeldung ob der Fahrweg steht.
Einsetzbar jedoch nur auf schwach frequentierten Strecken, ungeeignet etwa für den Berliner Nahverkehr oder im Fernverkehr auf der Stadtbahn (hier bedarf es auch weiterhin der Überwachung durch die Betriebsleitung, die dann die Fahrwege vorgibt und die Züge leitet).

@ loopi:
Dann wollen auch den erfolgreichen Einsatz der Technik auf der Wiener U-Bahn nicht vergessen. Ist das eigentlich noch in Betrieb?

kein Text

Ja, Wien fährt voll LZB ohne ortsfeste Signale. Nur die Stadtbahnlinie U6 fährt so wie Berlin.

Gruß André
www.berlin-metro.de/wien.htm