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Sicherheitsrisiko im Tunnel - Todesfalle U-Bahn
geschrieben von tobyBERLIN 
Diesen Artikel fand ich unter [www.n-tv.de]:

Sicherheitsrisiko im Tunnel
Todesfalle U-Bahn

In Deutschland gibt es rund 650 unterirdische U- und S-Bahnhöfe - mit zum Teil erheblichen Sicherheitsmängeln, wie jetzt eine vom Bundesverkehrministerium in Auftrag gegebene Studie belegt, die Ende des Jahres abgeschlossen sein soll.

Brandschutzexperten und Verkehrsplaner machten auf fehlende Sicherheitsvorkehrungen besonders älterer Bahnhöfe aufmerksam. Die Sicherheitsstandards vieler Anlagen seien nicht mehr auf dem neuesten Stand. Oft verfügten die Bahnhöfe für den Ernstfall nicht über genügend Fluchtwege. Diese seien zudem zu lang und zu schmal, um ein großes Menschenvolumen zum Ausgang zu befördern.

Allgemein gilt, dass unterirdische Stationen über zwei brandtechnisch unabhängige Ausgänge verfügen müssen. Bei Explosionen und Bränden könne ein baulich veralteter Bahnhof zu einer tödlichen Falle für Reisende werden, warnen die Experten.

"Einige Bahnhöfe müssten aus Sicherheitsgründen geschlossen werden", sagte Alfred Haack, der Chef der Studiengesellschaft für unterirdische Verkehrsanlagen (Stuva), dem Nachrichtenmagazin "Focus". Dies hätte allerdings zur Folge, dass das ganze Verkehrssystem zusammenbräche. Eine Schließung veralteter Anlagen steht demnach zur Zeit nicht wirklich zur Debatte.

Die Sicherheitsexperten empfehlen indessen den Umbau älterer U- und S-Bahnhöfe. Mit einer Erweiterung der Fluchtkapazitäten und der Nachrüstung mit modernen Rauchabzugssystemen könnte eine Schließung vermieden und die Sicherheit der Fahrgäste erhöht werden.

Der Berliner U-Bahnbrand Anfang Juli im Bahnhof Deutsche Oper hat die Diskussion um die Sicherheit wieder angestoßen. Es gäbe viel zu beanstanden am U-Bahnsystem der Hauptstadt. Für die notwenig gewordenen Umbauten der Anlagen veranschlagte Haack 16 Millionen Euro.

Die Berliner und die Hamburger U-Bahnen sind die ältesten im Land und bedürfen nach Einschätzung der Experten dringend einer Generalüberholung. Ein echtes Bewusstsein für Brandgefährdung in geschlossenen Zugschächten gibt es laut der Studie erst seit den 80er Jahren. Jetzt müsse dringend nachgerüstet werden.

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Meine Frage nun: wo in Berlin gibt es eindeutige Mängel und wo ist es eigentlich fast zu gefährlich, um die U-Bahn bzw. die S-Bahn zu nutzen. Ich denke da an Teile der U8 und besonders der U2?!!
Hallo Toby,

das Programm zum Nachrüsten der zweiten Ausgänge auf Berliner U-Bahnhöfen läuft ja bereits. Die U2 schätze ich trotz des Alters als nicht gefährlich ein, da sie sehr flach unter der Erde liegt und somit die Gefahr des "Verrauchens" gering ist. Demnach wäre Alex U5 oder Hermannplatz U7 kritisch zu betrachten. Die Evakuationswege erscheinen mirt aber nicht problematisch (außer am Alex).

Zu den Rauchabzugsanlagen: Da haben auch *alle* anderen U-Bahnhöfe in Deutschland einen Nachteil. Es gibt nämlich keine (außer ein paar Anlagen in München afair). In Helsinki sind die Zugangsbauwerke z.B. grundsätzlich mit Sprinklern ausgerüstet, in Hamburg die Züge DT4. Rauchabzugsanlagen sind eine sinnvolle Hilfe im Notfall und simple Rauchmelder sollten irgendwann auch Standard sein. Eine gewisse Hygiene ist auch nicht schlecht. Am Ernst-Reuter-Platz wurde mal durch eine weggeworfene Kippe der Müll im Einfahrtsbereich des U-Bf. angezündet. Wer mal einen Blick in die Kurve am Mehringdamm wirft kriegt auch so seine Zweifel was die Reinlichkeit angeht. Auch aus diesem Grund wollte die BVG ihre U-Bahnhöfe entrümpeln. Die ganzen Aufbauten auf den Bahnsteigen steigern die Brandlast unnötig.

Hifreich wären auch Schilder im Tunnel mit dem nahesten Weg zum Notausgang wie in Hamburg. Notausgänge sollten blau beleuchtet sein und die Leuchtkörper wegen der Rauchentwicklung am Boden angebracht werden (siehe S-Bf. Friedrichstr. unten).

Es gibt also Möglichkeiten die Anlagen sehr sicher zu machen, passiert ist bis jetzt nichts.

Gruß
Alex
Hallo Alex,
>
> das Programm zum Nachrüsten der zweiten Ausgänge auf Berliner
> U-Bahnhöfen läuft ja bereits. Die U2 schätze ich trotz des
> Alters als nicht gefährlich ein, da sie sehr flach unter der
> Erde liegt und somit die Gefahr des "Verrauchens" gering ist.

?? Das leuchtet mir nicht ein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es hinsichtlich des gefürchteten Kamineffektes einen Unterschied zwischen einer großen und einer geringen Tiefenlage gibt. Eine geringe Tiefenlage ist diesbezüglich vielleicht sogar kritischer zu sehen wegen einer erhöhten Luftzirkulation. Dafür sind allerdings die Fluchtwege kürzer, besonders wenn keine Zwischengeschosse zu überwinden sind.

Übrigens scheint mir die Brandschutzuntersuchung ein "alter Hut" zu sein. Ich erinnere mich an eine Untersuchung, das muss weniger als ein Jahr her sein, wo verschiedene Tunnelstationen getestet wurden. Das Ergebnis war selbst in München nicht überall überzeugend - insbesondere die S-Bahn-Station Hauptbahnhof wurde damals bemängelt.

Erleben möchte ich jedenfalls ein Brandereignis im Tunnel nicht; egal wie alt oder modern das System ist.

Gruß,
Tramubus
Hallo Tramubus,

kenne mich da nicht genau aus, aber den Kamineffekt hat man wohl wenn der Tunnel eine Neigung hat (siehe Unglück in Kaprun). Straßen- und Eisenbahntunnel dürfen deshalb nur ganz geringe Neigungen haben. Inwiefern einem dann die Ausgänge wieder einen Strich durch die Rechnung machen, keine Ahnung. Sicher ist aber, das der Weg ins Freie bei Bahnhöfen in einfacher Tiefenlage kürzer ist und der Rauch an die Oberfläche abziehen kann.
Bei dem Projekt in München ging es darum, wie die Ausgänge verrauchen würden. Während der Bahnsteig u.U. rauchfrei ist, wären die Zugangsgeschosse je nach Windrichtung dicht. Das ist wohl das Hauptproblem bei der Rauchentwicklung, das Vernebeln der Fluchtwege.

Gruß
Alex
Hallo Alex

>Hifreich wären auch Schilder im Tunnel mit dem nahesten Weg zum Notausgang...
>..und die Leuchtkörper wegen der Rauchentwicklung am Boden angebracht werden

nach meinem Wissen, ist das bei der BVG in Arbeit.
Schilder werden auf allen Linien angebracht, tiefliegende Lampen überall
wo nur ein Ausgang ist.
Blaue Lampen, allerdings in "Hochlage" sind am Notausstieg Standart.

Grüsse Jürgen

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