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"Wiedergefundene" C-Wagen
geschrieben von Johannes S. 
Hi!

Ich habe vor längerer Zeit mal gehört, dass man in einem Tunnel am Alexanderplatz vier als eiserne Reserve abgestellte C-Wagen gefunden hat. Stimmt das und was hat man mit den Wagen gemacht?

Gruß
Johannes

Man findet keine Wagen im U-Bahn-Netz. Es gab keine geheimnisvollen Ecken im Netz, in denen man plötzlich irgendwelche Züge fand. Das gesamte Netz ist schon immer bekannt gewesen, alle Abstellgleise waren den Betriebsleitern seit beginn an bekannt. Alles Märchen. So auch deine Aussage ein Märchen. Auch heute wird man kein Abstellgleis plötzlich finden, auf denen irgendwelche vergessene Wagen stehen.
Alle Züge haben eine Geschichte und sind nachweisbar. Die zum Museumsbestand gehörenden Fahrzeuge der Bauart C stammen alle aus dem Westnetz, denn die C-Fahrzeuge aus dem Ostnetz wurden restlos als Reparationsleistung nach Moskau verbracht.

Wenn mehr Info gewüscht, bitte nachlesen:
[www.berliner-verkehrsseiten.de]
Anonymer Benutzer
Re: "Wiedergefundene" C-Wagen
26.09.2003 07:21
mööööönsch Marco... musste immer so hart den Jungs ihre Illusionen nehmen? ;-)
Hallo Marco,

apropos Moskau... Der kürzlich in St. Petersburg "gefundene" C-Wagen wurde doch sicherlich als Wartungsfahrzeug dorthin überführt und war nicht im Einsaz mit Fahrgästen in St.Petersburg, oder?

Abgesehen davon habe ich bei einer Begehung des Hermannstr.-Tunnels 1991 die dort abgestellten B-Wagen gesehen. Da man mir letztens einreden wollte, die wären da nie gewesen, könntest Du mir das vielleicht bestätigen oder widerlegen? Man wird ja auch nicht jünger und hat schon mehrere Tunnel gesehen ;-) Danke.

Gruß
Alex
@ DCaspers :
;-)
Ich kann dir schon gar nicht mehr erzählen, wieviel Märchen aus der Verkehrsgeschichte ich schon gehört habe ... Irgendwann schüttelst du nur den Kopf, welche Geheimnisse immer erfunden werden ...
Zudem diese Märchen immer von Leuten erfunden werden, die Null Ahnung haben, da sie so fehlerbehaftet sind. Die sollten sich mehr Mühe geben, sodass selbst ich ins grübeln komme! Dann wären sie qualitativ sehr wertvoll! Willst du mal so einige Märchen hören, die ich so in meinem Leben schon gehört habe? ;-)

@ Alex Seefeldt :
Moskau:
Nein, nicht mehr im Fahrgasteinsatz, als einzeln fahrendes Fahrzeug, seit 35 Jahren nicht mehr im Einsatz gewesen ist das nicht vorstellbar. . Ich bin auch der Meinung, dass es sich um das Fahrzeug handelt, welches jahrelang als Werkstattraum in einem Depot stand, ohne Drehgestelle ect. Richtig ist, dass der Wagen nach Petersburg gebracht wurde. Über die Hintergründe grüble ich ebenso, zudem die Redaktion der Berliner Verkehrsseiten kürzlich eine E-Mail aus Moskau erhielt, in der ein U-Bahn-Fan uns nach Verbleib des Wagens fragte! Skurril!


Zur Hermannstrsse:
Sorry, aber irgendwie merkwürdigerweise streiten die U-Bahner der Arbeitsgemeinschaft U-Bahn (AG-U) immer wieder die wahre Geschichte der historischen Großprofilzüge ab. Mag sein, dass als Ost-Berliner sie nie von der historischen Sammlung wussten, oder nach der Wende total überrascht waren, dass es noch Fahrzeuge gab. Ich hatte auch den Eindruck, dass viele nicht den jahrelangen Verwendungszweck wussten. Bei Sonderfahrten mit dem Zug der Bauart B2 wurde soviel Mist erzählt, das sich die Tunnelbalken biegen ....
Der heutige Museumszug B2 dienste viele jahre als Schleifzug (Arbeitszug), hatte daher auch zeitweise eine Arbeitszugnummer. Zwar trug er einen Zettel in der Türscheibe "Bitte keine Teile entnehmen, Museumszug!", jedoch ging das Arbeitszugpersonal keineswegs pfleglich mit ihm um. Die starken Flachstellen, die noch heute zu hören sind, stammen noch von der harten Fahrweise als Schleifzug. Kann man sich hier in MP3 reinziehen:
[www.berliner-verkehrsseiten.de]
Der Zug stand überwiegend (siehe Verzeichnis [www.berliner-verkehrsseiten.de]) in der Wendeanlage Tempelhof.

Zur Hermannstrasse:
Die Anlage von der Leinestrasse kommend fürhrte bis an den Bahneinschitt des S-Bahnhofes Hermannstrase heran. Bis zur Eröffnung nach der Wende nutze die BVG diese langen Gleise als Abstellkammer.

Hier die beiden Streckengleise von Leinestrasse nach Hermannstrasse.
Die ersten 150 Meter wurden als normale Wendeanlage genutzt (Aufnahmen vom Stellwerk hier [www.berliner-verkehrsseiten.de]. Die Wendeanlage war begrenzt durch eine klappbare Haltscheibe, bis zu der die Regelzüge fahren durften.
Dreht man sich nun um, sah man folgendes Bild:

Hier wurden die letzten C-Züge der BVG aufgestellt. Die Verwendung war nicht immer ganz klar. Als Museumszug für später, aber nach und nach wurden Züge dort entnommen und verkauft, später verschrottet.

Der heutige Museumszug Bauart C stammt auch aus dieser Abstellkammer. Dieser Wagen 1306 wurde später verkauft und dann verschrottet.
Die Fahrzeuge waren stets ohne Fahrstrom, also dunkel, lediglich wenn ein ganz netter Fotograf drum bat wurde der Fahrstrom zugeschaltet, sodass die Züge wie hier leuchteten.

Welche Fahrzeuge sich hier tummelten ist dem Fahrzeugverzeichnis zu entnehmen:
[www.berliner-verkehrsseiten.de]


Leider versäumte man vor rund 10 Jahren, den C-Fahrzeugen, die auf dem Schrott landeten Ersatzteile auszubauen. So ist der heutige Museumszug C nicht fahrbar, da ein technisches Teil zur Ansteuerung des Fahrmotors defekt ist und nachgebaut werden muss. Das ist richtig schade. Sitzbänke und Haltestangen, Fensterscheiben und Türen: alles wurde drin gelassen. Die Züge wurden auf den Tieflader geschoben und bei Koch&Lange (Autoverwertung in Spandau) zerkloppt. Ich hätte heulen können, als ich die Züge dort sah ....

Wagen 1382 wurde erst 1998in Ferch zerkloppt ...

Ähnlich wurde mit dem Fahrzeug Kleinprofil 515 umgegangen, der jahrelang als Museumsfahrzeug aufgehoben wurde, aber dann trotzdem noch zerkloppt wurde. Und dieses Fahrzeug war ein Unikum hoch 3 ....
[www.berliner-verkehrsseiten.de]
> Wagen 1382 wurde erst 1998in Ferch zerkloppt ...

Wie bitte? Noch 1998 hat es C-Wagen gegeben, die zur Verschrottung gebracht wurden? Oder "nur" 1382?
Warum hat man das gemacht? War die Kiste nicht mehr zu retten? Man hätte ja zumindest noch ein paar Teile für den Wagen der AG U ausbauen können...
Nicht nur der ...

Siehe einfach in der Liste nach:
[www.berliner-verkehrsseiten.de]

Wagen 515 ist auch noch vor wenigen Jahren auf den Gleisen gestanden...

Und es werden nicht die letzten sein. Etwas Holz zum zerklppen ist ja noch da.

Und : Hätte man nicht..
Ja, man hätte, schrieb ich ja. Man geht einfach nur dumm mit dem historischen Erbe um.

Also: Trete dem Verein AG-U bei, es gibt viel zu tun.
> Also: Trete dem Verein AG-U bei, es gibt viel zu tun.

Ich würde ja gerne, aber ich bin weder volljährig noch wohne ich in Berlin. Daher würde das leider nicht viel helfen. ;-)
Ja, du wohnst recht weit weg, das stimmt. Desto mehr macht es mich neugierig, wie kommst du dann zum Interesse U-Bahn?

Nordbahnhof, Bw:
[sbw-nob.de.ms]
Das ist eine gute Frage. Ich war 2000, zum Tag der dt. Einheit das erste Mal in Berlin. Etwas später habe ich ein altes, antiquarisches Buch (Berliner U-Bahn v. Lemke/Poppel, Auflage 1985) geschenkt bekommen. Nachdem ich das gelesen hatte, und zusammen mit meinem generellen Eisenbahninteresse, muss es dann irgendwie angefangen haben. Mein Wissen und meine (im wahrsten Sinne des Wortes) Erfahrungen im Berliner Netz konnte ich dann mit jedem weiteren Berlin-Besuch ausbauen.
Und nach meinem eigenen Internetauftritt bin ich dann auch auf die Fachkreise wie dieses Forum oder bln.verkehr gestoßen.

Zugegeben, es ist nicht das einzige Interessensgebiet, was ich mir auf diese Weise eröffnet habe, aber das einzige, wo ich auch gerne dabeibleibe. :-)



Nachricht bearbeitet (27.09.03 18:24)
Na, dann schätze ich, sind die Berlin-Besuche richtige Erlebnisreisen?


Da reicht doch die Zeit hinten und vorne nicht, was? (Baustellenbesichtigungen, Sonderfahrten, Recherche alte Orte, Museen, ect ...)
Da wird ja dann viel geboten, wo man als Berliner schon kaum alles unter den Hut bekommt.
Da hast du Recht. Ich habe jetzt erst, nach fünf Besuchen, einen einigermaßen guten Überblick, sodass ich sagen kann, dieser Bahnhof sieht so und so aus, hier und da sind gute Fotomöglichkeiten etc.. Schließlich will ich ja auch die Stadt an sich sehen und nicht <I>nur</I> das, was unter ihr los ist.
Auch alle Fahrzeugtypen im Regelbetrieb habe ich noch nicht fotografieren können. Der HK fuhr mir letztens erst wieder vor der Nase weg...

Leider habe ich es bisher nicht hinbekommen, zu einem besonderen Anlass in Berlin sein zu können. Das mag auch daran liegen, dass ich "meine" Reisen nun mal nicht so einfach alleine planen kann. Nur nach Alltags-Insider-Tipps wie z.B. DL auf U5 oder 477.6-Umlauf 62 auf S75 konnte ich mich erfolgreich richten.
Das ist nachvollziehbar. Zur Besseren Abstimmung der Termine hier ein Tipp:
Eine Terminübersicht für den Berliner Bahnfan, die in keinem Favoriten-Ordner fehlen sollte:
[www.epilog.de]

Schon abgehakt?
[ ] U-Bahn-Museum
[ ] Deutsches Technik Museum Anhalter Bahnhof / Gleisdreieck
[ ] Panoramafahrt S-Bahn
[ ] Cabriofahrt U-Bahn
[ ] Historischer Bus "DE" auf der Linie 218
[ ] S-Bahn Museum Griebnitzsee

und noch vieles mehr.

Auch eine spannende Geschichte aus Berlin:
[www.berliner-verkehrsseiten.de]
Danke. Ich werde mir das mal ansehen.

Ich muss wohl demnächst mal einen Wochenendtrip machen. Denn nur da haben ja die beiden Museen auch offen. Bisher habe ich es möglichst vermieden, an Wochenenden nach Berlin zu fahren wegen der dünneren Takte und der damals noch kürzeren Ladenöffnungszeiten.

Deine Liste kann ich leider nur ungenügend beantworten. ;-)

[ ] U-Bahn-Museum (da gewesen, aber nur wochentags)
[X] Deutsches Technik Museum Anhalter Bahnhof / Gleisdreieck
[ ] Panoramafahrt S-Bahn (nur wochentags im Vorbeifahren gesehen)
[ ] Cabriofahrt U-Bahn (für mich im Augenblick nicht möglich wegen der Altersgrenze)
[ ] Historischer Bus "DE" auf der Linie 218 (Das ist mir völlig neu. Was hat es damit auf sich?)
[ ] S-Bahn Museum Griebnitzsee

Wobei mich ehrlich gesagt die Museen weniger interessieren als ein "Blick hinter die Kulissen" es tun würde.



Nachricht bearbeitet (27.09.03 20:57)
[ ] Historischer Bus "DE" auf der Linie 218 (Das ist mir völlig neu. Was hat es damit auf sich?)

Sollte dich nicht nur das stählernde Rad interessieren, sondern der Berliner Nahverkehr allgemein, gehört der Bereich Omnibus auch dazu.

Die [www.traditionsbus.de] hält einen historischen Wagenpark vor. Einige "Pferde" müssen auch noch bitter ihren Lohn verdienen. Zu deutsch: der Verein verdient etwas Geld nebenbei ein, indem die nicht ganz betagten Fahrzeuge noch Leistung bringen müssen. Die ATB stellt auf der Linie 218 einen Umlauf. So kommt etwas Geld in die Kasse (ebenso werden die neueren Wagen für Schulbusse benutzt).

So kann man also auf der Ausflufslinie 218 mit einem historischen Fahrzeug fahren, jeden Tag.
Fahrplan: [www.traditionsbus.de]

Die Museen bieten aber auch viel Einblick, und besonders das U-Bahn Museum zeichnet sich ja durch das sehr freundliches Personal aus. Allesamt U-Bahner aus dem Betrieb oder Senioren, die gerade viel Geschichte miterlebt haben. Es ist imer spannend, sich mit ihne zu unterhalten. Wer kann die Geschichte spannender erläutern, wie die Beschäftigten von damals?

Einblicke in die Hallen oder Stätte, die dem Fahrgast verborgen bleiben, öffnen sich ja auch auch hier und da. gerade erst jetzt gab es viele Besichtigungen im Rahmen der Schienenverkehrswochen (etwa die Betriebszentrale der Berliner S-Bahn).
Anzufügen wäre diesbezüglich noch:
Besichtigung der Schutzanlage Gesundbrunnen: Sie befindet sich im U-Bahnhof, und ist stark mit ihr verbunden. Eigentlich kann man auch sagen, dass die Hohlräume und Kammern über der U-Bahnstation später zu einer Schutzanlage hergerichtet wurde. Wenn du dir die Schriftzüge an den Wänden wegdenkst, klettert man eigentlich durch die Hohlräume eines U-Bahnhofes. Jeden Samstag, Verteilerhalle Süd des U-Bhf Gesundbrunnen:
[www.berliner-unterwelten.de]
Danke für die vielen Infos. Dann werde ich auf jeden Fall beim nächsten Mal einen Abstecher zur 218 einplanen. Vielleicht habe ich ja auch das Glück, an einem Wochenende, wo die beiden Bahnmuseen geöffnet haben, kommen zu können.

Aber eine Besichtigung der historischen Fahrzeuge von AG-U und HISB ist außerhalb von Sonderfahrten nicht möglich, oder?
Nein,leider nicht...:-((
Allerdings sind jeden Samstag die historischen Straßenbahnfahrzeuge des DVN-Berlin zu bewundern.
Diese sind auf dem Straßenbahnbetriebshof Pankow-Niederschönhausen sowie in der Wagenhalle Schmöckwitz untergebracht.
Desweiteren führt dieser Verein ein mal im Monat sog. Themenfahrten durch(Fahrten mit historischen Fahrzeugen auf dem Netz der Berliner Straßen-bahn)
Nähere Infos unter www.dvn-berlin.de



Niklas

www.mkb-berlin.de


P.S.: Darf man fragen,wie alt du bist?!
Ich fühle mich mit 16 so Jung hier...:-))
Weißt du auch die Uhrzeiten für das Depot Pankow?

Vielleicht komme ich das nächste Mal an einem Samstag, da kann ich auch wenigstens die Panorama-S-Bahn im Ostbahnhof aufnehmen...

Übrigens, Niklas, wir sind dann wohl gleiches Baujahr. Ich bin auch 16. :-)
Nein,die Uhrzeiten kenne ich leider nicht.
Ich war auch noch nicht da drin.
Ich bin nur mal auf einer Aussetzfahrt im Mai dieses Jahres nach einer Themenfahrt vom Hackeschen Markt aus auf einem Wagen mitgefahren.
War ein tolles Erlebnis.

Vielleicht steht eine Telefonnummer auf der Seite www.dvn-berlin.de ,dann kannst du die Uhrzeiten erfragen.

Wann habt ihr eigendlich Herbstferien??

Niklas :o))
Wird sowieso nichts mit dem Depot. Mein nächster Besuch ist von einem Sonntag bis Donnerstag.

Die NRW-Herbstferien gehen vom 20.10. bis 02.11., so weit ich das erkannt habe. ;-)
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