Hallo.

ich habe eine Frage den AEG-Tunnel zwischen der Acker- und Brunnenstraße betreffend.

Da er zwischen Ostberlin und dem französischem Sektor lag/liegt:
Weiß jemand, wie er in die Grenzsicherungsanlagen einbezogen war? Und ist dort jemals eine Flucht versucht worden bzw. gelungen?
Ich habe außerdem von der Tiefenlage des Tunnels keine Vorstellung. Wäre nett, wenn mir da jemand weiterhefen könnte.

Gruß
Gunnar

Hallo Gunnar,

der Tunnel lag nicht unter den Grenzanlagen. Er beginnt auf dem AEG-Gelände Hussiten/Voltastr. und unterquert lediglich die Straßenkreuzung um das AEG-Gelände der anderen Straßenseite anzuschließen. Bin da selber durchgelatscht und mein Institut steht oben drüber, kannste glauben ;-)

Er diente nur Werkzwecken und zur Demonstration und ist max. 200m lang. Heute erinnert er nicht wirklich an einen U-Bahntunnel sondern eher an einen Abwasserschacht. Marco hatte hier netterweise mal ein Foto reingestellt. Müsste mit der Suchfunktion zu finden sein.

Gruß
Alex

Hallo Alex,

danke für die Info eines Insiders:-)

Ich hab mal gelesen, dass der Tunnel als Referenzobjekt gebaut wurde bevor
Siemens die Hochbahn begann. Ich glaube mich zu erinnern, dass da was von 1,5 Kilometern Strecke stand, in der eine Werksbahn bis zur Ackerstraße verkehrte, werde heut abend noch ma nachschaun.


Gruß
Gunnar

Die Werksbahn, die du meinst, so vermute ich, lag nicht an diesem AEG Gelände. Was du meinst, befand sich in Mitte.

Hallo Gunnar,

ja die Röhrenbahn war als Konkurrenz zur Hochbahn gedacht, 1894. Es waren zwei Ringlinien und eine Ost-West und Nord-Süd-Durchmesserlinie angedacht. DIe Nord-Süd-Linie verlief so wie die U6 und am Ende gab es Wendeschleifen wie bei der Strab.

Solltest Du den AEG-Tunnel meinen der für die GN (Gesundbrunnen-Neukölln)-Bahn gedacht war... Dieser Tunnel war bereits vor dem ersten Weltkrieg fertig und hatte die Bahnhöfe Bernauer und Voltastr. . Zugbetrieb gab es m.W. nie mit der AEG. Erst später wurde die Anlage Bestandteil der U8 (1930 - Linie D). Das wären dann etwas über 1km. Aber die Röhre auf dem Werksgelände ist bei weitem kürzer.

Oder meinst Du die drei Testpfeiler für die Schwebebahn in der Brunnenstr. ?

Gruß
Alex

In Mitte?
Da liegt der andere Tunnel ja inzwischen auch;-)

Aber im Ernst: Im Stadtteil Mitte und ebenfalls zwischen Acker- und Brunnenstraße und ebenfalls errichtet von der AEG? Das die beiden Tunnel (wenn es denn zwei gibt) nichts mit einander zu tun haben, kann ich mir nicht recht vorstellen.
Existiert dieser andere Tunnel denn noch ?

Gruß
Gunnar

Der AEG-Versuchstunnel von 1895 ist auf der Seite des Vereins Berliner Unterwelten e.V. beschrieben (mit Bild):
[www.berliner-unterwelten.de]

Du findest auf der Homepage des Vereins auch noch vieles andere Interessante über unterirdische Bauwerke Berlins.

Mario

@ Gunnar: Nein, das wäre dann kein Tunnel, nur eine Strecke.
Mit Tunnel und AEG gibt es nur diesen Ding hier unter dem alten AEG Gelände.
Manchmal gibt es auch Führungen durch die halbe Anlage (ganz durch geht nicht mehr).

[seminare.berliner-unterwelten.de] Termine wird es 2 Stück im Jahr 2004 geben.

Hallo Alex,

ich zitiere mal:

"... 1894 war auf einer 1,5 km langen Strecke zwischen der Ackerstraße und der Brunnenstraße eine normalspurige Werksbahn der AEG entstanden, die zugleich als Referenzobjekt für ihre geplante "Röhrenbahn" diente. Etwa zwei Jahrzehnte beförderte die Oberleitungsbahn täglich Personen und Güter. Vor und nach dem zweiten Weltkrieg diente bzw. dient bis heute der Tunnel als Lagerraum. Obwohl teilweise immer noch Schienen vorhanden, befuhren später nur noch Elektrokarren die Verbindung."

aus: Tunnel, Gräben, Viadukte/Petra Domke, Markus Hoeft - Berlin: Kulturbild-Verlag, 1998

Da hab ich mich von der Kilometerangabe täuschen lassen und fälschlicherweise angenommen, die Strecke verlaufe von der Voltastraße in Nord-Süd-Richtung bis zur Invalidenstraße. Offensichtlich haben sich die Autoren in der Längenangabe geirrt.

Da du den Tunnel ja kennst und auch auf der Seite der Berliner Unterwelten 300m angegeben sind, wirds wohl stimmen.

Ich wollte hier keinen neuen Mythos beschwören;-)

Danke nochmal

Gruß
Gunnar

Danke für die Links:-)

Gruß
Gunnar

Die Werkbahn der AEG war natürlich länger als die 300 unterirdischen Meter im Versuchstunnel, dieser diente in erster Linie der Sammlung praktischer Erfahrungen beim Bauen im Berliner Untergrund. Die Verbindung zum Werksteil in der Ackerstraße hätte sich einfacher oberirdisch herstellen lassen, schließlich waren die Straßen damals noch nicht mit parkenden Autos vollgestellt, sondern dienten als Verkehrsweg.

Mario



so long

Mario