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Medienverbot bei Anschlägen auf Busse und Bahnen?
geschrieben von Alekz 
Mittlerweile liest man ja jede Woche einen Zeitungsartikel über Busse oder Bahnen, die mit Steinen und ähnlichen beworfen wurden. Mich würde einfach mal Eure Meinung interessieren. Seit Ihr der Meinung, es sollte ähnlich wie bei Suiziden ein Medienverbot verhängt werden um keine Trittbrettfahrer zu animieren oder sollte jeder ein Recht haben, von solchen Anschlägen durch die Presse zu erfahren?
Wäre vielleicht mal ein Vorschlag, aber ob es Täter abhält ist mehr als fraglich, da ich denke das viele diese Anschläge nicht verüben um in die Zeitung zu kommen sondern sie aus anderen niederen Motiven verüben.

Aber einen Versuch wäre es wert, nur ob bestimmte Zeitungen das Mitmachen würden bezweifel ich fast

Vielleicht sollten aber Erfolge im Kampf gegen Graffitti, Scratching und ähnliches groß in der Zeitung erscheinen um potentielle Täter abzuschrecken. (Vage Hoffnung)

Übrigens scheinen auch nicht alle Anschläge veröffentlicht zu werden. Im Wedding wurde neulich ein 120er beworfen. Hab aber nichts in der Zeitung darüber gelesen.

Gruß
Ob diese Sachbeschädigungen, so unverständlich auch die Motive der Täter sind, gleich als Anschläge hochstilisiert werden sollten, bitte ich zu überdenken. Man stellt sich dadurch mit der Boulevardpresse auf eine Stufe.
Bei Anschlägen denke ich immer gleich an die erschreckenden Selbstmordattentate in Israel, Irak, Rußland u.s.w.

Mario



so long

Mario
Gut, davon ist natürlich keine Rede. Es bleiben aber meiner Meinung nach trotzdem Anschläge, die unter Umständen auch anders ausgehen könnten, als das nur Scheiben zu bruch gehen. Wollen wir es nie hoffen!
Was die Motivation durch Medien zu diesen Taten angeht, so müsste man mal eine Statistik der vergangenen Jahre sehen, denn dort wurde dieses Thema in den Medien ja nicht so intensiviert.
>Was die Motivation durch Medien zu diesen Taten angeht, so müsste man >mal eine Statistik der vergangenen Jahre sehen, denn dort wurde dieses >Thema in den Medien ja nicht so intensiviert.

Ich weiß gar nicht, aber wann haben denn generell diese Vandalismusgeschichten, die u.a. aus der Zerstörungswut "perspektivloser" Zeitgenossen herrühren, so dramatisch zugenommen? Ist das eine Erscheinung der "modernen Zeit" (so ab 1990) oder gab es diesen Blödsinn schon früher?
Denn man sollte ja versuchen, nicht nur die Erscheinungsform, sondern auch die Ursache zu bekämpfen...
Ich weiß nicht, wann das zugenommen hat. Naja, die Mitarbeiter von den Bahnhöfen abzuziehen, war im Bezug auf Vandalismus wohl keine gute Idee. Ansonsten denke ich, dass das Leben der "Täter" (ohne mich jetzt zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen) wahrscheinlich immer perspektivloser wird und somit nimmt die Anzahl der Drogenkonsumenten, der Gewalttäter und auch der Vandalen immer mehr zu.
Ich denke trotzdem, dass die Medien ihren Teil dazu beitragen.
Eines möchte ich aber noch loswerden: Ich möchte diejenigen, die Busse mit Steinen bewerfen oder S-Bahnen beschiessen nicht mit Graffiti-Sparayern auf eine Stufe stellen. Ich glaube, bei den meisten Sprayern liegt die Motivation nicht in der Zuerstörungswut, auch wenn es natürlich auch da Ausnahmen gibt.
für mich sind egal sprayer oder steinewerfer verbrecher! auch wenn des bissle drastisch klingt! ich würd einfach mal die strafen auf 10.000€ erhöhen, dann würden sich die leute auch mal gedanken machen ob sie des wirklich tun sollen...außerdem muss man einfach rigoroser durchgreifen!!

naja in nürnberg is des problem besonder hoch - leider!!

gruß MS

Ich glaube die meinen mit Sprayern auch eher die, die an jede x-beliebige Hauswand malen und das nicht immer schön. Oftmals sind da alle möglichen Mittelchen im Spiel und sie rotten sich in bestimmten Gruppen zusammen und ziehen dann randalierend durch die Straßen. Professionelle Sprayer haben das gar nicht nötig.

Was das mit einer Lebensperspektive zu tun hat - gute Frage, ich kenne welche, die gehen aufs Gymnasium und hätten alle Chancen. Nur wer diese nicht nutzt, hat Pech gehabt.
Da schliesse ich mich dem Beitrag von NOVAEARION an. Mit Sprayern meine ich nicht die, die Sitze aufkratzen oder Scheiben "scratchen". Ich meine die, die professionelle, oftmals sehr gut aussehende Werke schaffen. Denen geht es nicht darum, zu zerstören, sondern etwas zu verschönern. Und ich muss sagen, das mir ein sauberes Buntes Bild, z.B. inform von Körpern oder Buchstabenkombinationen an der Aussenwand eines immer gleich aussehenden Zuges gut gefällt, obwohl es natürlich Kosten verursacht und somit einen Schaden darstellt. Deshalb kann ich auch die Wut der Verkehrsunternehmen gut verstehen. Wichtig finde ich, dass man sich in beide Lagen versetzt. Oftmals frage ich mich doch, warum BVG/S-Bahn nicht bereit sind, ausrangierte Züge für Sprayer zu "spenden". Die würden sich sicherlich freuen ...
So könnte man die zur verschrottung vorgesehenden Züge beim Tag der offenen Tür zusammen mit den Graffiti-Zeichnungen presentieren? Ich habe festgestellt, das die Mehrheit PROFESSIONELLEM Graffiti durchaus aufgeschlossen ist.
Natürlich. Ich persönlich habe z.B. nichts dagegen, wenn ein Trafohäuschen oder so an einer kompletten Wand ein richtiges Großbild aus Grafittifarben erhält. Umso besser, wenn es erlaubt bzw. gewollt ist. Da muss ich sagen: Respekt.

Nur unter "Sprayer" denke ich halt tatsächlich zuerst mal an diejenigen, die sich irgendwo treffen, dann meinetwegen in eine Abstellanlage eindringen und Züge vollschmieren. Und dagegen bin ich, wie auch die BVG, in höchstem Maße allergisch.
Scratcher und solche, die die Fenster gleich einwerfen, sind für mich noch einige Stufen krimineller. Die würde ich, @ schedel, ebenfalls rigoros verfolgen und bestrafen.

Was den Personalabzug betrifft: Natürlich, das ist einer der Fehler, die man gemacht hat. Als ich z.B. das letzte Mal in München war (2001), wo der Verkehrsbetrieb sehr viele "schwarze Sheriffs", also Security-Streifen ausschließlich im U-Bahn-Bereich eingesetzt hat, war keine einzige Scheibe zerkratzt, kein Sitzpolster beschmiert.
GoKa schrieb:

> Natürlich. Ich persönlich habe z.B. nichts dagegen, wenn ein
> Trafohäuschen oder so an einer kompletten Wand ein richtiges
> Großbild aus Grafittifarben erhält. Umso besser, wenn es
> erlaubt bzw. gewollt ist. Da muss ich sagen: Respekt.

Nur Handlungen im Auftrag oder mit Zustimmung des Eigentümers sind legal.

> Nur unter "Sprayer" denke ich halt tatsächlich zuerst mal an
> diejenigen, die sich irgendwo treffen, dann meinetwegen in eine
> Abstellanlage eindringen und Züge vollschmieren. Und dagegen
> bin ich, wie auch die BVG, in höchstem Maße allergisch.
> Scratcher und solche, die die Fenster gleich einwerfen, sind
> für mich noch einige Stufen krimineller. Die würde ich, @
> schedel, ebenfalls rigoros verfolgen und bestrafen.

Durch Sachbeschädigungen wird die Wirtschaftlichkeit von Verkehrsunternehmen negativ beeinflusst. Sinnvolle Investitionen können nicht getätigt werden bzw. müssen verschoben werden, da die Wiederherstellung des ordentlichen Zustandes des Fahrzeuge und Anlagen erst mal vorgeht.

> Was den Personalabzug betrifft: Natürlich, das ist einer der
> Fehler, die man gemacht hat. Als ich z.B. das letzte Mal in
> München war (2001), wo der Verkehrsbetrieb sehr viele "schwarze
> Sheriffs", also Security-Streifen ausschließlich im
> U-Bahn-Bereich eingesetzt hat, war keine einzige Scheibe
> zerkratzt, kein Sitzpolster beschmiert.

Da sind die Münchner Verkehrsbetriebe gut dran, in der deutschen Hauptstadt werden die Betriebskostenzuschüsse für die BVG und nun auch für die S-Bahn wegen der Haushaltslage regelmäßig gekürzt, so dass mehr Sicherheits- und Servicepersonal einfach nicht finanzierbar ist. Die ständige Besetzung aller Betriebsstellen ist nicht sehr effektiv. Wichtig ist, dass sich der Kunde jederzeit an einen Betriebsbediensteten wenden kann. Dass diese Funktion der Notruf- und Informationssäulen nicht optimal ist, muss angesichts der finanziellen Defizite in Kauf genommen werden, unter den gegebenen Umständen ist es die wirtschaftlichste Lösung.
Der Respekt vor fremden Eigentum kann meiner Meinung nach nur durch konsequente Anwendung bestehender Gesetze, empfindliche Strafen und unnachsichtige Verfolgung der Täter erreicht werden.
Man müsste mal ausrechnen, wieviel weniger ein Fahrschein kosten könnte, wenn sich ALLE Nutzer wie zu Hause benehmen würden!


Mario
> für mich sind egal sprayer oder steinewerfer verbrecher!
Aber aus gutem Grund sind die Strafen für Sprayer und Steinewerfer unterschiedlich. Ersteres ist nämlich Sachbeschädigung und letzteres Gewalt gegen Personen.

Was den Anfang an geht, gab es schon in den 80ern massenhaft Graffiti (zumindest in Hamburg).

Ich denke auch das Personalabzug einer der Gründe für die Zunahme von Graffiti ist, Veränderungen in der Gesellschaft (um das mal vorrsichtig zu umschreiben) wohl auch.

Re Medienverbot, ich denke sowas ist einfach nicht machbar, und auch nicht wünschenswert. Die Presse hat schon die Aufgabe über solche Probleme zu berichten (und darüber, was denn unsere Entscheidungsträger zu tun gedenken).

Selbstmord ist eine ganz andere Sache, und ein sehr schwieriges Thema. Zum Beispiel ist bei Selbstmord der Täter auch immer das Opfer, dessen Interessen geschützt werden sollen.

Christian

"Nur Handlungen im Auftrag oder mit Zustimmung des Eigentümers sind legal."

Das ist schon klar. Nur gefällt mir eine bunte Schallmauer besser als eine trübe grau angestrichene.

"Durch Sachbeschädigungen wird die Wirtschaftlichkeit von Verkehrsunternehmen negativ beeinflusst. Sinnvolle Investitionen können nicht getätigt werden bzw. müssen verschoben werden, da die Wiederherstellung des ordentlichen Zustandes des Fahrzeuge und Anlagen erst mal vorgeht."

Das klingt wie ein Zitat der BVG aus irgendeiner Zeitschrift. Die Frage ist (um mal etwas weiter zu gehen), welchen Fahrgast ein PROFESSIONELL durch Graffiti gestalteter bunter Bahnhof nicht gefällt? Wäre doch mal was für Friedrichstr. U6, da ist eh alles so schlicht trübe weiß.
> Das klingt wie ein Zitat der BVG aus irgendeiner Zeitschrift. Die Frage ist
> (um mal etwas weiter zu gehen), welchen Fahrgast ein PROFESSIONELL
> durch Graffiti gestalteter bunter Bahnhof nicht gefällt? Wäre doch mal
> was für Friedrichstr. U6, da ist eh alles so schlicht trübe weiß.

Also bitte, wenn schon, dann sollte man ganz dringend mal in U9 Schloßstraße anfangen... ;-)

> Der Respekt vor fremden Eigentum kann meiner Meinung nach nur durch
> konsequente Anwendung bestehender Gesetze, empfindliche Strafen und
> unnachsichtige Verfolgung der Täter erreicht werden.

Das ist doch der Teufelskreis, in den wir uns hineinbewegen! Wie willst du Täter verfolgen bzw. Gesetze anwenden, wenn du nur noch stumme SOS-Infosäulen auf den Bahnhöfen bzw. im U-Bahn-Bereich allgemein hast?

> Man müsste mal ausrechnen, wieviel weniger ein Fahrschein kosten
> könnte, wenn sich ALLE Nutzer wie zu Hause benehmen würden!

Wer weiß, wie es bei solchen Leuten zu Hause aussieht...
GoKa schrieb:

> Wer weiß, wie es bei solchen Leuten zu Hause aussieht...

Da hast du auch wieder recht.

In anderen (außereuropäischen) Ländern scheint das mit restriktiven Maßnahmen zu funktionieren, z.B. Metro Singapur.
Würde mich auch mal interessieren, was demjenigen blüht, der in Phöngjang im G1-Wagen unter Kim´s Portait die Fensterscheibe zerkratzt oder bemalt!

Mario



so long

Mario
Alekz schrieb:

>>"Durch Sachbeschädigungen wird die Wirtschaftlichkeit von
>>Verkehrsunternehmen negativ beeinflusst. Sinnvolle Investitionen
>>können nicht getätigt werden bzw. müssen verschoben werden, da die
>>Wiederherstellung des ordentlichen Zustandes des Fahrzeuge und
>>Anlagen erst mal vorgeht."

>Das klingt wie ein Zitat der BVG aus irgendeiner Zeitschrift. Die Frage ist
>(um mal etwas weiter zu gehen), welchen Fahrgast ein PROFESSIONELL
>durch Graffiti gestalteter bunter Bahnhof nicht gefällt? Wäre doch mal was
>für Friedrichstr. U6, da ist eh alles so schlicht trübe weiß.

In diesem Punkt stimmt die BVG-Meinung mit meiner überein.

Friedrichstr. U6 ist wirklich ziemlich öde. Immerhin hat man mit farbigen Lichtakzenten an der Decke versucht, etwas Stimmung auf den Bahnsteig zu bringen. Schon das war gegen die untere Denkmalschutzbehörde und die TAB schwer durchzusetzen. Der lange Jahre dort existente Intershop-Laden (und die Preise!) waren natürlich viiiiiel besser!
Farbgestaltung durch Graffiti ist schwer zu erhalten, da die Reinigung der Hintergleisflächen periodisch vollzogen wird und nach dem Dampfstrahlen neben dem Dreck ein erheblicher Teil der Farbe ab sein dürfte. Und die Reste sind bestimmt nicht mehr sehenswert (wer bezahlt die Restaurierung?).

Mario
Naja, ich finde ja auch, dass verschiedene Kosten vermieden werden können, insbesondere durch sinnloses Scheibenkratzen. Ich finde es nur immer etwas "unglücklich", wenn Sprayer dargestellt werden, als wären dies dumme, drogenabhängige, arbeitslose "Penner". Ich dachte früher auch mal so, wurde aber eines Besseren belehrt. In meiner früheren Schulzeit habe ich einige kennengelernt und habe mit unter grosse´n Respekt, vor dem was die tun. Dazu zählt natürlich kein Scheibenkratzen (-; Mitunter sind das sehr gebildete Menschen in hohen Positionen. Ich kenne einen, der ist Bankkaufmann, ein anderer studiert Medizin. Ich habe viele Bücher darüber gelesen, die doch sehr interessant waren. Vor allem, was die sich für eine Arbeit machen. Vormittags studieren, nachmittags der Job und abends bei Kälte im Winter stundenlang ne Mauer besprühen. Da sieht man, dass die Motivation nicht die ist, etwas zu zerstören.
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