Hallo André,

das interessiert mich nun doch, da eröffne ich mal einen neuen thread. Die BVG will bekanntlich vermehrt ESTWe im U-Bahnnetz einführen. Demnach ist LISI also ein Pendant zur ESTW-Technik im Eisenbahnwesen für die Berliner U-Bahn?

Gruß
Alex

Bitte nicht den Begriff "ESTW-Technik" in diesem Zusammenhang nenen. Es
handelt sich um eine artverwandte Technik, jedoch mit großen Unterschieden.

Bei der U-Bahn nennen wir das mal bitte "LISI" Technik.

Aber diese Technik wird das gleiche Ziel erreichen: Steuerung der geamten Netzanlage von einer Betriebszentrale aus. Noch ist die Betriebszentrale der BVG auf 2 Standorte verteilt, aber in einiger Zeit wird sich alles in der neuen Leitstelle vereinen (Stellwerk, Leistelle, Sicherheitszentrale).

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Stellwerke unter Berlin: Eine Fotogalerie alter Stellwerke aus dem Untergrund
Berlins: [www.berliner-verkehrsseiten.de]

Zitat Marco Miseroni:
<< Bitte nicht den Begriff "ESTW-Technik" in diesem Zusammenhang nenen. Es
handelt sich um eine artverwandte Technik, jedoch mit großen Unterschieden.

Bei der U-Bahn nennen wir das mal bitte "LISI" Technik.

>> Die Frage von Alex Seefeldt war, ob die LISI-Technik die BO-Strab-Variante der ESTW-Technik sei. Von daher verstehe ich nicht, warum du Alex Seefeldt vorwirfst, Begriffe von der EBO auf die BO-Strab zu übertragen.

@ Jan:
Weil er es in einem anderen Forum so verglichen hatte.

Ja und wo sind denn die großen Unterschiede?

Ich frage auch deshalb, weil bei der Betriebsleitung der U-Bahn auch von ESTW gesprochen wird wenn man LISI meint.



Gruß
Alex



Nachricht bearbeitet (12.11.03 22:31)

ESTW:
Siehe
[www.stellwerke.de]

LISI:
Kurz und knapp erklärt:
Das gesamte Netz besteht aus vielen kleinen Relaisstellwerken. LISI ist eine elektronische Fernbedienung dieser Relaisstellwerke.

Die alten Relaisstelltische werden betriebsbereit gehalten, können jederzeit von LISI getrennt werden, um etwa bei Bauarbeiten eine detailierte Ortssteuerung zu übernehmen.

Vorteil: Bei Störung der Verbindung zur LISI-Ebene können die einzelnen Stellwerke vom örtlichen Personal übernommen werden (wenn man noch Personalreserven hat). Mittlerweile ist man jedoch bei der ESTW-Technik auch schon soweit (Stellwerk WKB oder Charlottenburg Fernbahn ....) Notbedienplätze in der US aufzubauen (auch gibt es schon provisorische Bedienplätze für die US, mit integriertem BAR16 / EKIR für den BZ-autarken Betrieb).

Nachteil: Es müssen beide Ebenen instandgehalten werden, also jeweils ein doppeltes Stellwerk. Die Kostenersparnis im Vergleich zur Rechnertechnik entfällt: Im Störungsfall müssen auch hier die immer teurer werdenen Relais ausgetauscht werden. Die Störungssuche bleibt auch herkömmlich aufwendig.

Die Bedienoberfläche auf den Monitoren ist nahezu identisch mit dem der ESTW-Technik. Der Unterschied liegt also im Aufbau / Verbindung vom Bildschirmarbeitsplatz zur Aussenanlage.

Gerne spricht man daher auch gerne von ESTW, aber dieser Begriff betitelt den reinen elektronischen Aufbau (=Rechnertechnik) der Anlage bis zur Aussenanlage. Man könnte LISI auch bezeichnen als "Ralais-elektronisches Stellwerk".

Bei der BVG entschloß man sich zur LISI-Technik, da das gesamte Netz mit Gleisbildstellwerke / Spurplan (= alles Relaistechnik) ausgestattet ist. Die Verbindung zwischen alten Simensanlagen und der WSSB-Technik bereitete keine Probleme.

Die Bahn entschloß sich dagegen, da die alten Stellwerke aus allen Stellwerkstechniken (mechanisch / elektromechanisch / Gleisbild) besteht.


Alles beantwortet?

Hallo Marco,

ja, im großen und ganzen, danke. Meine Frage habe ich noch unter bln.verkehr gepostet, damit Du nciht immer den doppelten Aufwand hast.

Gruß
Alex

Neue Stellwerke werden natürlich nur noch als elektronische Stellwerke gebaut (zum Beispiel Verlängerung in Pankow und Erneuerung Uhlandstr.). Als nächstes ist wohl die fast 50 Jahre alte Relaistechnik zwischen Seestraße und Tegel dran.

Mario



so long

Mario