Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
ENDLICH! IN SPANDAU WIRD WIEDER VORNE EINGESTIEGEN!
geschrieben von 331er 
Moin Leute!

Der Vorstand und die Politik haben es endlich gerafft:

Ab Montag den 1. Dezember 2003 muss auf den Linien
X34, X49, 130, 131, 132, 134, 135, 136, 137, 139, 145, 149, 232, 234, 235, 237, 334, 349, 638, 639, 671, 697

rund um die Uhr vorne beim Fahrer eingestiegen und der Fahrausweis vorgezeigt werden! Damit auch die letzte Schlafmütze mitkriegt was los ist, werden an den Türen große, rote Aufkleber, die auf den Testbetrieb aufmerksam machen angebracht.
Dieser Test bezieht sich auf sämtliche Linien die vollständig vom Betriebshof S gefahren werden (daher fehlen auch X33 und 133)

Dieser Testbetrieb läuft erst einmal für drei Monate!

Tja, alles Gute kommt wieder...

Gruß 331er

LOL

Wie lange sollen denn die Busse brauchen?


A jar.
Nochmehr Kontrolle? Naja ... bin begeistert (-;
Anonymer Benutzer
Re: ENDLICH! IN SPANDAU WIRD WIEDER VORNE EINGESTIEGEN!
01.12.2003 15:03
Und ja schön anstellen ohne vorzudrängeln.
Rechte Seite für Barzahler, linke Seite für Zeitkarten oder Umsteiger.

Übrigens sollte man die Busfahrer auch mit Lupe und UV Lampe ausstatten, damit sie dann auch die Echtheit der Tickets überprüfen können.
Busfahren macht dann endlich wieder Spass - erst vom Fahrer anschnauzen lassen, dann an jeder Haltestelle die Auslagen der Geschäfte ausgiebig betrachten und nach 30min schon 6 Haltestellen geschafft mit mindestens 3 weiteren Fahrscheinkontrollen von mobilen Teams. Wie im Jahre 91 auf der Osloer Str., da war man zu Fuß schneller.
Im BUS steige ich oft und gern vorn ein, da sieht man gleich, von was für einer Type man gefahren wird und kann möglichst den Fan-Aussichtsplatz besetzen.
Was ich nicht verstehe, dass der Vorn-Einstieg nochmals getestet werden muss! Wenn ich mich dunkel zurückerinnere, war genau dieses Einstiegssystem bereits Gegenstand eines 30-jährigen Feldversuchs in einem eingemauerten Städtchen. ;-)
Dieser Langzeitversuch fiel der Deregulierung zum Opfer, will die BVG denn wirklich einem mündigen Bürger vorschreiben, duch welche Öffnung er sein Transportmittel zu besteigen hat?
Konsequenter Weise sollte der Versuch auf die Straßenbahn ausgedehnt werden. Die Beiwagen sind zum Glück schon abgestellt, die noch in Doppeltraktion fahrenden Wagen könnten mit dem eingesparten Kontrollpersonal bei halbierter Taktzeit einzeln fahren.

Mario
Warum stellen wir denn nicht gleich wieder Schaffner ein, wie's noch vor 40 Jahren der Fall war?
In jedem Wagen ein Kontrolleur und die Sache ist geritzt. Schwarzfahrer haben null Chance.

Unioner
> Warum stellen wir denn nicht gleich wieder Schaffner ein, wie's noch vor 40 Jahren der Fall war?

Weil heute ein Kurzstreckenfahrschein dann 10 Euro kosten müsste.

Schlechte Idee!
01.12.2003 16:14
Also das mit dem vorne einsteigen halte ich für eine sehr schlechte Idee. Ich kenne dieses System aus Osnabrück.Erstmal ist es sehr lästig wenn man eine Zeitkarte hat oder umgestiegen ist jedes mal die Karte rauszukramen und wenn dann großer Andrang ist und sich die ganzen Leute durch die erste Tür zwängen hat der Bus schon automatisch Verspätung.

Gruss Dominik
> Warum stellen wir denn nicht gleich wieder Schaffner ein, wie's noch vor 40 Jahren der Fall war? In jedem Wagen ein Kontrolleur und die > Sache ist geritzt. Schwarzfahrer haben null Chance.

In Amsterdam gibt es das tatsächlich wieder. Kommt mir aber sehr altmodisch vor (Einstieg dauert zu lang) und zudem ist es teuer...

Mahlzeit,
ich habe heute von 11 Uhr bis 19 Uhr im dicksten Berufsverkehr auf dem 145er meine Runden gedreht und ich hatte nicht eine Minute Verspätung durch das kontrolölieren, und ich habe mir wirklich Zeit genommen jeden Fahrausweis zu kontrollieren und vor allem um auf die Blindschleichen, die sich von den Aufklebern nicht davon aufhalten lassen, hinten kräftig auf den Grünen Knopf zu drücken! Auch Fahrgäste, die doch hinten bei offener (Ausstiegs-)Tür eingestiegen waren habe ich höflich aber bestimmt nach vorne gebeten! Und trotzdem: keine Verspätung! Ich habe heute viele meiner "Pappenheimer" zum ersten Mal Fahrausweise kaufen sehen, die man zwar seit Jahren fahren sieht, aber nie einen Fahrschein erworben hatten!

Also ich bin für die Wiedereinführung dieses Systems in ganz Berlin!

Gruß 331er

Na wenn es funktioniert, warum nicht?


A jar.


Müsstest Du nicht 145er heißen? Statt 133er? *smile*
Ich verstehe die ganze Aufregung nicht, das System des Vorneeinsteigens hat jahrelang funktioniert.
Das dabei auch der Fahrplan eingehalten werden kann, wundert mich auch nicht. An vielen Haltestellen kann man doch sehen, wie die ganze Menschentraube erst lange Zeit wartet, bis alle ausgestiegen sind, um sich dann in den Wagen zu quetschen. Da hätte der Fahrer doch allemal Zeit, vorne die Fahrausweise zu kontrollieren.
Das für einige Leute nun anscheinend eine Welt zusammenbricht, nur weil ein Fahrschein vorgezeigt werden muß, ist mir völlig unverständlich.

Gruß, Jobst
Amsterdam
03.12.2003 01:02
> Warum stellen wir denn nicht gleich wieder Schaffner ein, wie's noch vor 40 Jahren der Fall war? In jedem Wagen ein Kontrolleur und die > Sache ist geritzt. Schwarzfahrer haben null Chance.<

>In Amsterdam gibt es das tatsächlich wieder. Kommt mir aber sehr altmodisch vor (Einstieg dauert zu lang) und zudem ist es teuer...<

Nach meinen Beobachtungen im September dauert es nur an einigen wenigen Haltestellen bei starkem Betrieb etwas länger und hauptsächlich sind es Touristen, die Probleme machen! Und einige sonst Arbeitslose haben eine sinnvolle Beschäftigung!



Beste Grüße
Harald Tschirner
Hallo 331er,

ich habe von 1989-1999 in Berlin gelebt. Aus meiner (Fahrgast-) sicht kann ich berichten, dass das Busfahren seit 1995 (Aufhebung der Vordereinstiegspflicht) weitaus angenehmer geworden ist:

- ich muss mich nicht laenger mit gestressten Busfahrern auseinandersetzen, die meine Fahrkarte sezieren (einmal hat mir ein Busfahrer mit Gewalt die Monatsmarke von der Karte abgerissen, um mir zu demonstrieren, dass diese nicht angeklebt und ich demnach mutwilliger Schwarzfahrer sei). Besonders unangenehme Zeitgenossen waren uebrigens Busfahrer, die schwarze, aermellose Lederwesten trugen (Du besitzt doch nicht etwa auch eine?). Ich kann mich noch an die Leserbriefe im Tagesspiegel erinnern, wo vehemt eine Aufhebung des Vordereinstiegs gefordert wurde! Uebrigens, es gab damals einen Beschluss des Senats, den Vordereinstieg abzuschaffen (und nur noch dreituerige Busse zu erwerben). Der muesste doch eigentlich noch gelten...

- die Einstiegszeiten haben sich (fuer mich) enorm verkuerzt. Das faellt natuerlich an Umsteigepunkten besonders auf. Als Verkehrsplaner hatte ich natuerlich angefangen, die durchschnittliche Einstiegszeit per Fahrgast zu erheben. Resultat: mit Vordereinstiegspflicht = 3 sek/Fahrgast, ohne Vordereinstiegspflicht < 1 sek/Fahrgast. Wenn Du sagst, Du konntest im Berufsverkehr puentklich sein und die Fahrkarten gruendlich ueberpruefen einschliesslich Auseinandersetzung mit den letzten "Blindschleichen", dann denke ich, Du solltest das mal den BVG-Fahrplanern erzaehlen. Die werden sich sicher freuen, zusaetzliche Fahrzeitminuten einsparen zu koennen.

- das Busfahren ist angenehmer geworden. Ich muss nicht mehr von vorne durch den gesamten Bus rennen, um einen Sitzplatz zu finden und wieder hinten aussteigen, sondern habe einen maximalen Weg von ca. 6m (Tuer - weitester Sitzplatz - Tuer). Das heisst, wenn der Bus losfaehrt, sitze ich meist schon. War in deiner "guten alten Zeit" so gut wie nie der Fall. Ist doch auch sicherer, wenn man im Bus weniger laeuft, oder? In dem Zusammenhang, warst Du etwa begeisterter Teilnehmer des BVG-Gesellschaftsspiels "Rentner-Kegeln"?

- Du wirst das sicher besser wissen, aber aus meiner Sicht sind Deine Kollegen entspannter und freundlicher geworden, seid sie nicht taeglich hunderte Mitmenschen ansehen und ansprechen muessen. Aber bestimmt wurde ihnen das unter Androhung von Lohnentzug auf einem Kundenseminar verordnet, oder?

Da Du ja anscheinend ein persoenliches Interesse daran hast, dass alle einen Fahrschein haben, warum nicht den OEPNV als Teil der kommunalen Infrastruktur behandeln, und alle Buerger an der Finanzierung beteiligen?Wie z.B auch bei der Strassenbeleuchtung. Mein Vorschlag: alle zahlen einen gewissen Aufschlag auf ihre Stromrechnung. So kriegst Du fast alle: Einwohner (groessere Familien verbrauchen mehr Strom), Touristen (ueber Aufschlag auf Hotelrechnung), Shopping Centres, Firmen, Autofahrer, Schwarzfahrer,...
Und dann waere uns beiden gedient (es sei denn, Du kontrollierst um des Kontrollierens willen): Du bist alle Schwarzfahrer los, hast noch mehr Spielraum in der Fahrzeit, und ich kann wieder problemlos den Bus benutzen. Und der Umwelt waere auch gedient.

Und falls Du Heilig Abend Dienst hast: lass' ja niemanden ohne Fahrschein mitfahren! Das koennte den finanziellen Kollaps fuer die BVG bedeuten.

Gruss aus Dubai

Peter
Hatte ich noch vergessen:

wie ich mitbekommen hatte, gab es vor 1995 fuer die Busfahrer noch eine Kontrollzulage, die dann mit Abschaffung des kontrollierten Einstiegs wegfiel. Ist das etwa der Grund, weshalb der BVG Personalrat so vehement fuer die Wiedereinfuehrung der Vordereinstiegspflicht argumentierte?
Natürlich ist der Einstieg vorne - und dann auch noch mit Fahrausweiskontrolle - totaler Schwachsinn; man muß sich nur klarmachen, daß es nicht sinnvoll sein kann, nur eine Tür zum Einsteigen, aber zwei zum Aussteigen vorzuhalten, insbesondere wo es auch noch bestimmte Haltestellen gibt, wo man nur einsteigt (zum Beispiel Bf Zoo). Anscheinend hat der Versuchsbetrieb auch voll durchgeschlagen, und die Verspätungen vermehrt.

Ein Grund, wieso Busfahrer nicht so begeistert über das Einsteigen von der mittleren oder hinteren Tür sind, ist wahrscheinlich die «Fehlkonstruktion», daß der Fahrer nicht wie bei der Straßenbahn die Türen schließen kann, sondern die Türen von der letzten Oberschlafmütze aufgehalten werden, die sich gerade noch in den Bus geschoben hat und sich gemütlich im Türbereich aufhält (Komisch, wieso steht denn keiner hier?). Hier sollte man ansetzen, anstatt einen Weg zu suchen, wie man sich noch mehr Verspätung einhandeln kann.

Mit einer Türsteuerung wie bei der Straßenbahn wäre sowohl dem Fahrer als auch den Fahrgästen gedient: Der Fahrer hat endlich die Kontrolle über sein Fahrzeug, und der Fahrgast darf weiterhin in der geliebten mittleren Tür einsteigen, und der Bus kommt darüberhinaus schneller vom Fleck.
Könnte man nicht einfach Einstieg nur vorne auf abends (z.B. nach 21 Uhr) und vielleicht Sonntags begrenzen?

Christian

Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen