Hallo Forum,

hier sind die Eisenbahn-Historiker gefragt:-)

bei Fahrten mit dem RE zwischen Ostbahnhof und Schönefeld fielen mir kurz hinter Karlshorst eine Ausfädelung (als Damm noch vorhanden) und beim Abzweig auf den BAR Richtung Süden alte Brückenwiderlager auf.

Ein Blick auf die Karte zeigt an der Stelle eine Bogenschneise und lässt eine frühere Verbindung zum nördlichen BAR vermuten.

Mich würde interessieren, ob diese Kurve mit dem Bau der Verbindung zwischen Rummelsburg (Frankfurter Bahn) und Biesdorf (BAR) aufgegeben wurde (ist zu vermuten) und wann dies geschah.

Gruß
Gunnar

Siehe [www.stadtplandienst.de]

Bert Knoop schrieb:

> Siehe [www.stadtplandienst.de]

Mist! Abgeschnitten.
Also nochmal: [www.stadtplandienst.de]

Hallo Gunnar,
die Verbindungskurve von Karlhorst zum nördlichen BAR wurde etwa ab 1956 aufgebaut. Allerdings war bei Planung und Bau ein Fehler gemacht worden! Die Kurve sollte die Verbindungskurve zum südlichen BAR überqueren. Widerlager und Damm waren zu niedrig (die Verantwortlichen hatten sich danach nach dem Westen abgesetzt). So blieb das Bauwerk bis heute ungenutzt liegen. Das Brückenbauwerk im Verlauf der Kurve über die Frankfurter Schiene war fertiggestellt und es gab auch ein Gleis vom Verschiebebahnhof Wuhlheide bis zum Brückenbauwerk. Mit der Elektrifizierung der Frankfurter Strecke wurde der Überbau ausgehoben und auf der Wuhlheider Seite gelagert.
Diese Verbindungskurve sollte mal die Vnk-Strecke (Verbindungskurve nach Kaulsdorf ) ersetzen. Das Stellwerk am Beginn der Strecke wurde nach dieser Strecke benannt (Vnk, auf diesem Stellwerk tat übrigens der S-Bahnmörder Dienst) Die Vnk-Strecke wird heute nur noch von der DB AG bis zum BAR genutzt, von Tierpark Friedrichsfelde bis Kaulsdorf wurde die U-Bahn nach Hönow aufgebaut und wird somt von der BVG genutzt.
Gruß Ulli

Hallo Ulli,

danke für ausführliche Information:-)

> die Verbindungskurve von Karlhorst zum nördlichen BAR wurde
> etwa ab 1956 aufgebaut. Allerdings war bei Planung und Bau ein
> Fehler gemacht worden! Die Kurve sollte die Verbindungskurve
> zum südlichen BAR überqueren. Widerlager und Damm waren zu
> niedrig (die Verantwortlichen hatten sich danach nach dem
> Westen abgesetzt). So blieb das Bauwerk bis heute ungenutzt

Das heißt, dass auf den Widerlagern an der Verbindungskurve zum südlichen BAR nie eine Brücke auflag?
Erstaunlich, dass nach so einer Peinlichkeit die Zeugen, also die Widerlager nicht dem Erdboden gleich gemacht wurden:-)

> Diese Verbindungskurve sollte mal die Vnk-Strecke
> (Verbindungskurve nach Kaulsdorf ) ersetzen. Das Stellwerk am
> Beginn der Strecke wurde nach dieser Strecke benannt (Vnk, auf
> diesem Stellwerk tat übrigens der S-Bahnmörder Dienst) Die
> Vnk-Strecke wird heute nur noch von der DB AG bis zum BAR
> genutzt, von Tierpark Friedrichsfelde bis Kaulsdorf wurde die
> U-Bahn nach Hönow aufgebaut und wird somt von der BVG genutzt.

Die Kurve ging also früher entlang der heutigen U-Bahnstrecke über den BAR hinaus nach Kaulsdorf? Eigentlich logisch, wenn mans sich auf der Karte anguckt.
Nochmal danke, wieder was gelernt.

Gruß
Gunnar