Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Ein wenig OT: 20 Jahre Mauerfall - Rund um die Mauer...
geschrieben von Oberdeck 
Hi Leute,

am 9. November jährt sich der Mauerfall zum 20. Mal. Aus diesem Anlaß eröffne ich heute -am Tag des Mauerbaus vor 48 Jahren- dieses Thema, das sich mit allen möglichen Dingen befassen soll, die mit der Mauer zu tun haben. Das können Fotos sein, Geschichten, Erinnerungen, Fakten, Videos, Meinungen und Informationen aller Art. Ich selbst beginne mit ein paar Aufnahmen von meinem Opa, die kurz nach dem Mauerbau entstanden sind und den Anfangszustand dieses unmenschlichen Bauwerkes zeigen. Außerdem schließen sich einige Bilder aus der Zeit nach dem Mauerfall an, die ich 1989 und 1990 aufgenommen habe. Aber hier zunächst drei Fotos aus den '60ern, als erstes eines vom Grenzübergang Heinrich-Heine-Straße...


Berlin-Kreuzberg (Heinrich-Heine-Str.).

Am Brandenburger Tor war der Grenzübertritt ebenso unmöglich wie an anderen Stellen...


Berlin-Tiergarten (Straße des 17. Juni).

Und hier noch der Klassiker, das Springer-Hochhaus im Schatten der Mauer...


Berlin-Kreuzberg (Zimmerstr.).

In der Nachwendezeit konnte man dann das Grenzgebiet genauer erkunden und dabei manchmal interessantes entdecken, wie diese alten Hinweise auf dem U Alexanderplatz...


Berlin-Mitte (U Alexanderplatz), 1990.

Hinter der Bornholmer Str. waren die Straßen zwischen den Häusern vermauert und für die Ost-Berliner S-Bahn gab es seit der Verlegung der Gleise in Richtung Süden überhaupt keine Möglichkeit mehr, den Bhf. Bornholmer Str. zu erreichen, durch den die Züge der BVG-S-Bahn ohne Halt durchfuhren. Als Kind konnte ich da manchmal die Ost-S-Bahn sehen, wenn ich mit der S1 fuhr. Hier ein Bild, das ich 1990 aus einem der verlassenen Wachtürme heraus aufgenommen habe...


Berlin-Prenzlauer-Berg (Norweger Str.), 1990.

Der U Potsdamer Platz lag über 30 Jahre im Dornröschenschlaf und wurde von den BVB zum Abstellen von Zügen der Linie A genutzt. Die Züge durften bis zum Mauerfall nur von speziell Berechtigten, die zehnfach durchleuchtet waren und von Grenztruppen bewacht wurden, in den U-Bhf. Potsdamer Pl. gefahren werden...


Berlin-Mitte (U Potsdamer Platz), 11-07-1990.

Abschließend noch eine Aufnahme von der Waltersdorfer Chaussee, an der die Busse der BVG nach dem 9. November 1989 endlich wieder durch die Mauer fahren durften...


Berlin-Neukölln (Waltersdorfer Chaussee), 1989.

Viele Grüße vom Oberdeck...


Kann ich am Baum zundern?
Krasse Bilder!
Vielen Dank für die Mühe, die genauen Informationen wie Zeitpunkt und Ort zu notieren.

Wenn du mehr hast... sehr gerne! *MEHRDAVONWILL-Schildhochhalt*

Lg Chris-Logan aus der Mittagspause
Wirklich schöne Aufnahmen. Waren da auf dem Bahnhof Potsdammer Platz wirklich noch die Reklameplakate zu sehen? Die dürften dann ja 28 Jahre alt gewesen sein. Bilderrätsel: Kann jemand sagen, welche Wagen GI dort standen? ;-) Gibt es einen Thread über die damalige Farbgebung der BVB? Gab es in der Waltersdorfer keinen Shuttelverkehr zur Interflug vor dem Fall der Mauer? Auch die Zimmerstraße unmittelbar 1961, so habe ich sie kaum noch in Erinnerung.

Für mich ist heute noch der hintere Ausgang des S-Bahnhof Wollankstraße (der einstmals der erste Personenkopfbahnhof der Nordbahn war) mit seinem Tunnelgang in meiner Kindheitserinnerung die "Pendeltür zum Westen", vor dem Bau der Mauer. Jedesmal, wenn ich da aussteige oder mit dem Fahrrad durch fahre, fällt mir das wieder ein. Leider habe ich kein Foto davon. Es sieht heute fast noch genau so aus.
JA, die Plakate waren Original. Auch auf den Geisterbahnhöfen der damaligen Linie 6 und 8 waren an den Wänden große verblaßte Werbeplakate aus den letzten Tagen kurz vor Schließung des Bahnhofs.
Heidekraut schrieb:
-------------------------------------------------------
........
> Gab es in der Waltersdorfer keinen Shuttelverkehr
> zur Interflug vor dem Fall der Mauer?>

Shuttleverkehr von West-Berlin nach Schönefeld fand vom ZOB statt mit Ostbussen
Woran ich mich noch erinnern kann:
Im November 1989 ging ich als Steglitzer in Moabit auf die Berufsschule, ich fuhr also jeden Tag mit der U9 ab Turmstrasse (und hätte auf dem Weg nach unten locker meine Hausaufgaben machen können :D ).
Am 9.November hörte ich auf dem Weg nach unten drei(!) Züge abfahren und wunderte mich schon. Als ich unten stand, kam auch schon men Zug nach Steglitz, obwohl das Signal noch "rot" zeigte, was es bis dahin nie gemacht hatte.
Am Zoo wusste ich dann auch, warum so viele Züge unterwegs waren: Man konnte keinen Bahnsteig mehr erkennen! Nur Menschen, Menschen, Menschen. Die ganze Abfertigung über war die Ansagerin nur am reden, die Kollegin für die Gegenrichtung kam fast nicht zu Wort.
Und wer die U9 kennt, kann sich vorstellen, was im Tunnel zwischen Walther-Schreiber-Platz und Schloßstrasse passierte: die Züge stauten sich. Am Rathaus in die Kehranlage und wieder raus - das überforderte die Strecke hier schon ein bissl.

Am nächsten Tag ging es von der Schule asu zum Grenzübergang Invalidenstraße. Es blieb für beide Richtungen für die Autos nur noch eine einzige Fahrspur insgesamt übrig. Die Westberliner Polizei und die Volkspolizei (vermutlich) ließen immer wieder ein paar Autos durch und wartetn dann ab, bis aus der Gegenrichtung nix mehr kam. Die Grenzpolizei war eigentlich nur noch damit beschäftigt, Leute von der Mauer herunterzuholen - mit mäßigem Erfolg.

Und hier hab ich noch einen Link, der die Verhältnisse bei der S-Bahn zeigt, insgesamt fünf Seiten.
Heidekraut schrieb:
-------------------------------------------------------

> Gab es in der Waltersdorfer keinen Shuttelverkehr
> zur Interflug vor dem Fall der Mauer?

-> Da gibt es hier etwas nachzulesen.

-> Bilder vom Winter 1989/90 gibt es auch hier.


Danke @Bahner für den Link, die Geschichten sind Filmreif. das kann sich kein Buchautor besser ausdenken, wie das geschrieben ist. Wie das Leben es schrieb.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.08.2009 02:28 von Heidekraut.
Hi Leute,

die ersten Geschichten finde ich ja schon interessant. Da ich vor einigen Jahren mal in der Nähe des S-Bhf. Wollankstr. gearbeitet habe, kann ich mich auch gut an den Tunnel erinnern, da ich dort immer hindurchgegangen bin.

Die Nacht des Mauerfalls war für mich eine ganz besondere, da ich als gebürtiger West-Berliner in jener Nacht zum ersten Mal in Ost-Berlin war. Davon werde ich bei nächster Gelegenheit etwas genauer berichten.

Die alten Werbeplakate von 1961 hingen z.B. auch im "Mäusetunnel" (Verbindungsgang zwischen U2 und U6 am U-Bhf. Stadtmitte), da zeige ich demnächst auch mal ein Foto.


Viele Grüße vom Oberdeck...


Kann ich am Baum zundern?
Anonymer Benutzer
...
14.08.2009 15:03
...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.01.2011 15:14 von 54E.
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen