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SRS setzt Streckensanierung fort und kauft KTNF6 aus Cottbus
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Die Schöneicher-Rüdersdorfer Straßenbahn setzt die Sanierung ihrer Infrastruktur fort. In diesem Jahr wurde der Rüdersdorfer Streckenabschnitt zwischen Autobahnbrücke und Kalkberger Platz mit der Ausweichstelle Torellplatz und den Haltestellen Torellplatz und Heinitzstraße grunderneuert und barrierefrei ausgebaut. Die Kurve zwischen Autobahnbrücke und Torellplatz erhielt die nach BoStrab maximal mögliche Überhöhung, so dass die erlaubte Höchstgeschwindigkeit in der Kurve von 40 auf 50 km/h erhöht werden konnte. Die Ausweichstelle Torellplatz wurde leicht verlängert, sodass sie künftig zwei Züge pro Richtung aufnehmen kann. Erstmalig bei der SRS wurde eine der beiden Weichen mit einem Verschluss und einer Endlageprüfung ausgestattet. Sollte sich die Technik bewähren, werden auch andere Weichen damit ausgerüstet, so dass sie dann theoretisch mit der Streckengeschwindigkeit befahren werden könnten. Die Gleisbögen zwischen Torellplatz und Heinitzstr. wurden leicht verändert, die Kurve zwischen Heinitzstr. und Kalkberger Platz ist ebenfalls überhöht und lässt damit höhere Geschwindigkeiten zu.

Die weiteren Planungen der SRS sehen für die Zukunft den Umbau der Straße der Jugend mit eigenem Gleiskörper, die Verlängerung der Zweigleisigkeit von Berghof Weiche bis Berghof und den Umbau der Endhaltestelle in Friedrichshagen zur Verkürzung des Umsteigeweges vor.

Neben der Grundsanierung der Strecke will die SRS nun auch gebrauchte teilniederflurige Fahrzeuge des Typs KTNF6 aus Cottbus übernehmen. Das erste von insgesamt drei Fahrzeugen soll im Frühjahr in Betrieb genommen werden. Vorher wird unter anderem noch die Lackierung, Inneneinrichtung, Verkaufs- und Funktechnik an die SRS-Bedürfnisse angepasst. Die anderen beiden Fahrzeuge sollen im Abstand von etwa 6 Monaten folgen. Anschließend ist ihr Einsatz im 40-Minuten-Takt geplant, so dass sich zusammen mit den aus Heidelberg übernommenen Altfahrzeugen des Typs GT6 weiterhin ein 20-Minuten-Takt ergibt. Die beiden Tatra-Fahrzeuge werden mit Übernahme der Cottbuser Fahrzeuge voraussichtlich ausgemustert. Die "Heidelbeeren" genannten GT6 sind zwar deutlich älter als die Tatra-Wagen, werden als Zweirichtungsfahrzeuge aber weiterhin für den Bau- und Störungsbetrieb benötigt.

Derzeit befindet sich der Cottbuser Wagen 171 zu Testzwecken in Schöneiche. Mit diesem Fahrzeug erfolgte am Dienstag eine Präsentations- und Besichtigungsfahrt vom Betriebshof zum Torellplatz und von dort weiter über Alt-Rüdersdorf wieder zurück zum Betriebshof. SRS-Geschäftsführer Detlef Bröker dankte am Torellplatz den Gemeinden, vertreten durch die Bürgermeister, und dem Ministerium für Infrakstruktur und Landwirtschaft, vertreten durch den neuen Staatssekretär Jörg Vogelsänger, für die andauernde Unterstützung. Alle Anwesenden bekräftigten die Bedeutung der SRS für die Gemeinden und die Notwendigkeit zur langfristigen Sicherung des Betriebs. Ulrich Tomsch, Geschäftsführer von Cottbusverkehr, und Bröker kritisierten die vor mehreren Jahren eingestellte Fahrzeugförderung durch das Land Brandenburg, da sich alle Betriebe im Land bis ca. 2020 um eine Nachfolge für die alternden Tatra-Fahrzeuge kümmern müssen. Vogelsänger machte ihnen jedoch wenig Hoffnung, dass dafür in den nächsten Jahren ausreichend Finanzmittel zur Verfügung stehen könnten. Tomsch zeigte sich stolz darauf, dass Cottbus 2003 der erste Betrieb war, der ausschließlich Fahrten mit Niederfluranteil anbieten konnte, doch während Frankfurt (Oder), Brandenburg (Havel) und Potsdam neben den Tatras auch neuere Fahrzeuge besitzen, muss Cottbus seinen Fuhrpark in den nächsten Jahren komplett erneuern. Somit können die KTNF6 auch für Schöneiche nur eine Zwischenlösung bis zur Anschaffung von Neufahrzeugen sein.

(Foto: KTNF6 171 steht in der noch nicht ganz fertiggestellten Ausweichstelle Torellplatz. Im Hintergrund nähert sich SRS-Tw 48 zur Überholung - Tom Gerlich)



Artikel geschrieben von Tom Gerlich



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.11.2009 10:42 von BahnInfo-Redaktion.
Na das sind doch gute Neuigkeiten.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Schade, die Düwags gefallen mir besser als der Tatra, sowohl von der Optik als auch vom Fahrverhalten.

Gruß KB
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Lehrter Bahnhof 1871-1959(!)

Gegen Tempo 30 auf Hauptstrassen
Kursbuch schrieb:
-------------------------------------------------------
> Schade, die Düwags gefallen mir besser als der
> Tatra, sowohl von der Optik als auch vom
> Fahrverhalten.

Die Düwags sind aber nicht (teil-)niederflurig, womit hier der Hauptgrund der Anschaffung der KTNF6 liegen dürfte. Wobei man mit denen in der Tat sehr angenehm reisen kann, da stimme ich zu.

Viele Grüße
Florian Schulz

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Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Hallo,

geschrieben von: Kursbuch
> Schade, die Düwags gefallen mir besser als der Tatra, sowohl von der Optik als auch vom Fahrverhalten.

Und wo ist das Problem? Die KTNF6 werden vsl. die beiden KT4D ersetzen, es bleibt also beim Mischbetrieb Tatra / DÜWAG (nur leider dann ohne Beschleunigerwagen). Demzufolge gibt es keinen Grund zum Trauern für DÜWAG-Fans. Hast Du etwa den Ausgangsbeitrag nicht aufmerksam gelesen?

Grüße vom ex-Dresdner
ex-Dresdner schrieb:
-------------------------------------------------------
> Hallo,
>
> geschrieben von: Kursbuch
> > Schade, die Düwags gefallen mir besser als der
> Tatra, sowohl von der Optik als auch vom
> Fahrverhalten.
>
> Und wo ist das Problem? Die KTNF6 werden vsl. die
> beiden KT4D ersetzen, es bleibt also beim
> Mischbetrieb Tatra / DÜWAG (nur leider dann ohne
> Beschleunigerwagen). Demzufolge gibt es keinen
> Grund zum Trauern für DÜWAG-Fans. Hast Du etwa den
> Ausgangsbeitrag nicht aufmerksam gelesen?
>
> Grüße vom ex-Dresdner


Doch hab ich gelesen und der Einsatz der KTNF6 wird Begehrlichkeiten wecken - ob sinnvoll oder nicht sei mal dahin gestellt.
Irgendwann geht dann das Gemecker los, das die böse SRS arme Behinderte nur alle 40min mit nimmt usw. Da reicht ein emotionsgeladener Beitrag in der Unterschichten-Regenbogenpresse :-(
Da Cottbus seinen Fuhrpark in den nächsten Jahren erneuern muß, könnte das dann das Ende der Duewags auf der SRS bedeuten, denn Geld für neue Fahrzeuge ist bekanntlich nicht da.

Gruß KB
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Lehrter Bahnhof 1871-1959(!)

Gegen Tempo 30 auf Hauptstrassen
Kursbuch schrieb:
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> Da Cottbus seinen Fuhrpark in den nächsten Jahren erneuern muß, könnte das dann das Ende der Duewags
> auf der SRS bedeuten, denn Geld für neue Fahrzeuge ist bekanntlich nicht da.

Das Ende der Düwags liegt am fortgeschrittenen Alter dieser Fahrzeuge. Die jüngsten sind Baujahr 1973 und damit noch älter als der allererste KT4D-Prototyp, der in Potsdam schon vor Jahren restauriert wurde und seitdem als Museumswagen genutzt wird.
Wenn die SRS wirklich Düwags haben wollte, hätte man auch Mannheimer Hängebauchschweine zum Schrottpreis haben können. Diese ehemaligen 6-achser erhielten Anfang der 1990er neue niederflurige Mittelteile, haben durch Drehgestellbauweise eigentlich bessere Laufeigenschaften als die KTNF6 mit ihren Einzelradfahrwerken unter dem Mittelteil. Aber die Mannheimer sind noch älter als die "Heidelbeeren" und wohl tatsächlich schrottreif.

Cottbusverkehr braucht sich nicht zu beeilen mit dem Neukauf, die KTNF6 sind fast so gründlich wie die Berliner modernisiert worden (also sparsam im Verbrauch und wartungsfreundlich) und machen bei guter Pflege noch weitere 10 Jahre. Sie haben eigentlich die gleiche Lebenserwartung wie die ersten Berliner GT. Die Strategie der SRS, zuerst in die Infrastruktur und danach in Fahrzeuge zu investieren, halte für vorteilhaft.

so long

Mario
Hallo,

geschrieben von: Kursbuch
> Doch hab ich gelesen und der Einsatz der KTNF6 wird Begehrlichkeiten wecken -
> ob sinnvoll oder nicht sei mal dahin gestellt. Irgendwann geht dann das Gemecker
> los, das die böse SRS arme Behinderte nur alle 40min mit nimmt usw. Da reicht
> ein emotionsgeladener Beitrag in der Unterschichten-Regenbogenpresse :-(


... mit den Begehrlichkeiten hast Du zwar sicher nicht ganz unrecht, in der Tat habe auch ich den Eindruck, daß die Leute (auch Alte und Fußlahme) in typenreinen Hochflurbetrieben (Plauen, Görlitz, ...) weniger über die Stufen jammern als in Betrieben mit gemischtem Wagenpark.
Aber: Die Begehrlichkeiten dürften bei vielen SRS-Fahrgästen längst vorhanden sein, denn dafür genügt ja der vergleichende Blick auf den großen Nachbarbetrieb Berlin. Im Übrigen denke ich, daß viele Schöneicher und Rüdersdorfer die Stillegungsdiskussionen vor wenigen Jahren noch nicht vergessen haben, sowas kann Fahrgäste durchaus bescheidener machen, was dann auch den Begehrlichkeiten ein bissel entgegenwirken dürfte ...

> Da Cottbus seinen Fuhrpark in den nächsten Jahren erneuern muß, könnte das
> dann das Ende der Duewags auf der SRS bedeuten, denn Geld für neue Fahrzeuge
> ist bekanntlich nicht da.


Naja, es wird wohl eher andersherum ein Schuh draus: Die nicht besser werdende Substanz der größtenteils über 40 Jahre alten GT6 wird über kurz oder lang ihren Ersatz unvermeidbar werden lassen. Ob man dann allerdings den Fuhrpark typenrein auf KTNF6 umstellen wird, möchte ich bezweifeln. Dafür hat man die Vorteile von ZR-Wagen bei Baumaßnahmen in den letzten Jahren zu sehr schätzen gelernt. Und die KTNF6 werden auch irgendwann so alt sein, daß eine Übernahme weiterer Wagen ohnehin nicht mehr lohnt.

Grüße vom ex-Dresdner
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