Über eine gemeinsame Fahrzeugausschreibung der Brandenburger Straßenbahnbetriebe, außerhalb von Potsdam, wurde immer mal wieder gemunkelt. Grund dafür war auch die bisher fehlende Förderung durch das Land Brandenburg, doch unter dem neuen Minister für Infrastruktur und Landwirtschaft, Jörg Vogelsänger, gab es nun nicht nur die erhoffte Wendung, sondern weit mehr. Der am heutigen 1. April getroffene Beschluss geht weit darüber hinaus: Das Land Brandenburg schreibt die Fahrzeuge selbst aus und erstellt einen landeseigenen Fahrzeugpool und stellt die Fahrzeuge anschließend den Betrieben zur Verfügung.

Wie beim Flexity Berlin, wird es vier verschiedene Versionen geben. Die kurze Variante ist knapp 20 Meter lang und soll einen im Solo-Betrieb verkehrenden KT4D ersetzen. Die lange Variante ist 30 Meter lang und ersetzt die KTNF6. Beide Längen sollen zudem als Ein- und Zweirichtungsfahrzeug zur Verfügung stehen. Die 20-Meter-Fahrzeuge werden traktionsfähig ausgeführt, um eine KT4D-Doppeltraktion ersetzen zu können. Auch gemischte Traktionen aus Ein- und Zweirichtungsfahrzeug sollen möglich sein.

Die betroffenen Betriebe in Brandenburg an der Havel, Cottbus, Frankfurt / Oder und Schöneiche sollen nun ihren Bedarf an das Ministerium melden. Geplant ist ein großer langfristiger Rahmenvertrag, wie ihn die Deutsche Bahn unter anderem mit Bombardier abgeschlossen hat. Damit sollen nicht nur die KT4D und KTNF6 nach und nach abgelöst werden, sondern optional später auch die Niederflurfahrzeuge der 1. Generation.

Durch den landeseigenen Pool besteht zudem die Möglichkeit auf einige Reservefahrzeuge zu verzichten, da diese dann zwischen den Betrieben ausgetauscht werden können. Aus diesem Grund werden RBL und Funktechnik modular ausgeführt, sodass ein schneller Wechsel möglich ist. Langfristig ist auch hier eine Vereinheitlichung angedacht.

Für die übrigen Betriebe sind Sonderlösungen angedacht. In Strausberg wird geprüft, ob ein Anschluss an die Berliner Flexity-Bestellung möglich ist, oder ob die vorhandenen KT8 grundlegend saniert und mit einem Niederflurmittelteil ausgestattet werden. Woltersdorf wird seine Gotha-Fahrzeuge behalten. Um die Kapazität zu erhöhen und einen Niederflureinstieg zu ermöglichen, ist die Ausschreibung von zweiachsigen Niederflursteuerwagen im Gotha-Stil in Vorbereitung.

Die Landshauptstadt Potsdam geht vorerst leer aus und muss die fest bestellten Variobahnen selbst bezahlen. Eventuell ist jedoch ein Finanzierung der Optionsfahrzeuge möglich.

Die Auslieferung der Prototypen soll schnellstmöglich nach Vertragsabschluss voraussichtlich 2012 erfolgen. Als erster Betrieb profitiert das unter chronischem Wagenmangel leidende Schöneiche, das dadurch nach den beiden KT4D auch weitere Düwag-GT6 abstellen kann. Dort sollen nach den positiven Erfahrungen mit der Bochumer Variobahn, auch die Test- und Einstellungsfahrten vorgenommen werden. Die Serienlieferung beginnt voraussichtlich ab 2015.
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Nachtrag:

Bei diesem Artikel handelt es sich leider nur um einen Aprilscherz, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Die Ergänzung eines Niederflurmittelteils bei den Strausberger KT8, ist beispielsweise tatsächlich eine Option und war bereits im Kundenmagazin angekündigt. Auch die Fahrzeugförderung durch das Land Brandenburg wird aller Voraussicht nach in Zukunft wieder möglich sein. Das Thema der Fahrzeugneubeschaffung bleibt jedenfalls aktuell...

Artikel geschrieben von Tom Gerlich



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.04.2010 22:58 von BahnInfo-Redaktion.

Gemeinsamer Fahrzeugpool für Brandenburger Straßenbahn... April, April?

Tatra83 schrieb:
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> Gemeinsamer Fahrzeugpool für Brandenburger
> Straßenbahn... April, April?

Fahrzeugpool, Flexity für Strausberg, NF-Steuerwagen für Woltsdorf? Wo soll Brandenburg das ganze Geld auf einmal hernehmen? Wenn das SED-Geld aus Österreich tatsächlich kommt vielleicht, aber da werden auch andere Anspruch drauf erheben, sodass es wohl kaum in den ÖPNV gesteckt wird.

Interessant ist das Thema ansich natürlich schon, denn in den nächsten Jahren muss da was passieren.

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Wie jetzt? Hast du den Artikel geschrieben oder nicht?

Mich würde mal interessieren, warum immer wieder prinzipiell sinnvolle und vernünftige Entscheidungen als Aprilscherz gewählt werden.

Da wäre mir ein anderer Gag wesentlich lieber gewesen. >: /

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