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Fragen-Thread II
geschrieben von Arnd Hellinger 
Zitat
Lopi2000
Zitat
Spandauer70
Schlesisches Tor lag im Westsektor und bezeichnete nicht ein fernes Ziel (wie im Namen eines Fernbahnhofes), sondern eine Berliner Örtlichkeit.

Der Vollständigkeit halber: Kottbusser und Hallesches Tor auch.

Was zumindest heutzutage auch noch ein Aspekt sein könnte, ist, dass die namensgebenden Orte bei den Bahnhöfen heute keine wesentliche Bedeutung mehr haben. Gäbe es beispielsweise Stationen wie einen Leipziger oder Hamburger Bahnhof und von dort würden keine Züge in die entsprechenden Orte fahren, kämen man vielleicht trotzdem mal auf die Idee, diese umzubenennen, wenn sich dort zu häufig Reisende mit den jeweiligen Zielen hin verirren würden.

Dann müsste man den Potsdamer Platz aber auch umbenennen, denn viele Fahrgäste waren erstaunt, das sie in Berlin und nicht in Potsdam sind. Diese wollten eigentlich zum Schloss Sanssouci. Hier kommt es auch oft zu Irrtümern.

mfg: Ihr Fahrgastbetreuer a.D (seit dem 29.09.2011)

Wer Rechtschreibfehler findet darf Sie ohne Kommentar behalt
Re: Fragen-Thread II
11.10.2011 14:03
...so wie die vielen Leute am Brandenburger Tor sich wundern, dass sie in Berlin sind und nicht in Brandenburg an der Havel. *rolleyes
Re: Fragen-Thread II
11.10.2011 14:12
Es ist aber schon ein Unterschied, ob man über einen Bahnhofsnamen suggeriert, dass von dort aus Züge in die entsprechende Stadt fahren oder ob ein Stadttor, das die Stadtausfahrt in Richtung dieser Stadt bildet, immer noch nach dieser Stadt benannt ist. Vom historischen Stadtkern aus, macht es ja nach wie vor Sinn, diesen in Richtung Brandenburg am Brandenburger Tor entlang, in Richtung Schlesien am Schlesischen Tor entlang usw. zu verlassen. Nur an den entsprechenden Bahnhöfe fahren eben keine Züge mehr in diese Richtung.

Ich sage ja nicht, dass es zwingend ist, einen Bahnhof deshalb um zu benennen, aber ein weiteres Argument für eine Umbenennung ist es schon, insbesondere, wenn der entsprechende Ort inzwischen von woanders aus erreichbar ist.
Re: Fragen-Thread II
11.10.2011 14:29
Der Potsdamer Platz ist aber nunmal ein Platz in Berlin. Wenn man damit anfängt, müssten die hälfte aller Straßen und Plätze in dieser Stadt umbenannt werden. Das übersteigt schon eine absurde Art von albern.
Zitat
Fahrgastbetreuer
Dann müsste man den Potsdamer Platz aber auch umbenennen, denn viele Fahrgäste waren erstaunt, das sie in Berlin und nicht in Potsdam sind. Diese wollten eigentlich zum Schloss Sanssouci. Hier kommt es auch oft zu Irrtümern.

Das ist ja putzig. Nach dieser Argumentation müssten ja grob dreiviertel aller Straßen umbenannt werden. Beginnend bei der Leipziger Straße über die Bernauer und Osloer Straße bis hin zur Afrikanischen Straße.

Spaß beiseite. Den Touristen scheint die Logik der Straßennamen nicht geläufig zu sein. Früher waren aus Gründen der Orientierung die Ausfallstraßen aus einer Siedlung heraus nach den Orten benannt, zu denen sie hinführten. Ursprünglich nach dem Muster "Chaussee/Straße/Weg nach A-Dorf" später und wie auch heute noch "A-Dorfer Chaussee/Straße/Weg". Die gleichnamigen Plätze gepaart mit einem Stadttor markierten dabei den Startpunkt der Verbindung: Potsdamer Tor --> Potsdamer Platz --> Potsdamer Straße. Das Ende in Potsdam wiederum trug den Berliner Namen (Berliner Straße --> Berliner Tor). Ein anderes Beispiel ist die alte Verbindung zwischen Malchow und dem Dorf Hohenschönhausen: In Malchower Nähe gibt es den Hohenschönhausener Weg, in Hohenschönausenen Nähe wiederum den Malchower Weg. Beide zusammen bilden die eigentliche Dörferverbindung.

Für heutige Verhältnisse lässt sich die Logik aufgrund von Straßenverkürzungen- und Umlegungen nicht mehr überall nachvollziehen. Bestes Beispiel ist die Alte Potsdamer Straße oder auch die Marzahner Chaussee.

Ausnahmen bilden neu gegründete Siedlungen, bei denen alle Straßennamen eines Quartiers nach Orten benannt sind. Zum Beispiel der Großteil der Straßen in den Plattenbausiedlungen. Diese tragen die Ortsnamen, von wo die Arbeiter zum Bau der Großwohnsiedlungen herkamen.

Viele Grüße

Edit: Oh, da waren einige schon schneller.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.10.2011 14:34 von Florian Schulz.
Re: Fragen-Thread II
11.10.2011 14:34
Zitat
DonChaos
Der Potsdamer Platz ist aber nunmal ein Platz in Berlin. Wenn man damit anfängt, müssten die hälfte aller Straßen und Plätze in dieser Stadt umbenannt werden. Das übersteigt schon eine absurde Art von albern.

Das Plätze nach Orten in der Umgebung, Partnerstädten oder sonst irgendwelchen anderen Orten benannt werden, ist ja auch gang und gäbe und das mehr oder weniger weltweit. Ebenso ist es aber üblich, dass man von Bahnhöfen, wenn man diese nach bestimmten Orten benennt, diese auch erreichen kann. Eine Ausnahme bilden vielleicht Bahnhöfe, die in imperialistischen Zeiten nach den Orten siegreicher Schlachten benannt wurden, wo dann aber auch offensichtlich ist, dass man diese auch nicht erreichen kann.
Re: Fragen-Thread II
11.10.2011 14:36
Zitat
Metropolitan
Hat irgendjemand eine Idee, was da jetzt mit den schon seit einiger Zeit in Wustermark abgestellten Talent 2 -Zügen von Bombardier passieren soll? Wie lange sollen sie da noch rumstehen? (oder passiert da was und ich bin blind dafür?)

Naja, falls der Talent 2 innerhalb der nächsten 20 Jahre noch ein Zulassung erhält, werden die Dinger wohl irgendwann eingesetzt werden. Ansonsten werden die Fahrzeuge wohl dem Wertstoffkreislauf zugeführt werden.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Re: Fragen-Thread II
11.10.2011 14:45
Weiß eigentlich zufällig jemand die Gleisnummerierung an den U-Bahnsteigen Alexanderplatz? Komischerweise find ich die in keiner Fahrplanauskunft, obwohl die Gleise ja sichtbar an den Zugzielanzeigern nummeriert sind.
Zitat
DonChaos
Weiß eigentlich zufällig jemand die Gleisnummerierung an den U-Bahnsteigen Alexanderplatz? Komischerweise find ich die in keiner Fahrplanauskunft, obwohl die Gleise ja sichtbar an den Zugzielanzeigern nummeriert sind.

Schau mal hier: [www.berliner-untergrundbahn.de] Die Nummern 1 und 2 stehen irgendwo entlang der jeweiligen U-Bahnlinie.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Re: Fragen-Thread II
11.10.2011 15:47
@Florian Schulz:
Dankeschön!
Zitat
Nemo
Zitat
Metropolitan
Hat irgendjemand eine Idee, was da jetzt mit den schon seit einiger Zeit in Wustermark abgestellten Talent 2 -Zügen von Bombardier passieren soll? Wie lange sollen sie da noch rumstehen? (oder passiert da was und ich bin blind dafür?)

Naja, falls der Talent 2 innerhalb der nächsten 20 Jahre noch ein Zulassung erhält, werden die Dinger wohl irgendwann eingesetzt werden. Ansonsten werden die Fahrzeuge wohl dem Wertstoffkreislauf zugeführt werden.

Zu diesem unrühmlichen Thema gibt es hier

[www.drehscheibe-foren.de]

einen ausführlichen und aktuellen Thread!

Beste Grüße
Harald Tschirner
Re: Fragen-Thread II
11.10.2011 19:28
Zitat
Alter Köpenicker
Wo sind denn am Bf. Lichtenberg die Eingänge zur U-Bahn geblieben?

Das wäre ja nun geklärt.
Mich würde interessieren, wie die Umsteigesituation am Bahnhof Pankow aussieht. Da steht man an der Sammelhaltestelle Bus/Strab und fragt sich, wie man zur U-Bahn kommt. Klar, natürlich hat das faule Fußvolk sich schon zwei Lücken durch den Bauzaun „erarbeitet“, aber es muss ja auch irgendwie eine legale Möglichkeit geben, auf den Bahnhof zu kommen ?!

D

In Bus und Bahn offenbaren sich die sozialen Abgründe unserer Mitbürger.
Re: Fragen-Thread II
11.10.2011 22:41
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
VvJ-Ente
Wie sind die Bahnhöfe Schlesisches Tor, Kottbusser Tor, Görlitzer Bf., Anhalter Bf. und Nordbahnhof eigentlich unbeschadet durch die diversen Umbenennungsorgien gekommen?

Na ja, Nordbahnhof (S-Bahn) hieß bis 1951 Stettiner Bahnhof und wurde wegen Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze durch den damaligen Eigentümer des Eisenbahninfrastrukturunternehmens "Deutsche Reichsbahn" entsprechend umbenannt. Darauf hatten Senat oder Magistrat keinen Einfluß.

Bei den anderen von Dir genannten Stationen sah und sieht eben schlicht niemand bei DB, BVG oder SenStadt Änderungsbedarf. Das sind einfach keine "politisch anstößigen" Bezeichnungen, so dass man sich die bei einer Umbenennung entstehenden Kosten (ca. 100.000,-- € pro Bahnhof) richtigerweise spart.

In Ost-Berlin wurden, wie der im Thread auf Seite 9 veröffentlichte Netzplan anschaulich zeigt, auch die Namen der U-Bahnhöfe Danziger Str und Memeler Str als DDR-politisch unerwünscht getilgt, da die gleichnamigen Straßen - zusammen mit mehreren Dutzend weiteren Straßen in Ost-Berlin, die nach Orten und Landschaften östlich von Oder und Neiße benannt waren - ebenfalls ihren historischen Namen verloren.
Zitat
Fritz
In Ost-Berlin wurden, wie der im Thread auf Seite 9 veröffentlichte Netzplan anschaulich zeigt, auch die Namen der U-Bahnhöfe Danziger Str und Memeler Str als DDR-politisch unerwünscht getilgt, da die gleichnamigen Straßen - zusammen mit mehreren Dutzend weiteren Straßen in Ost-Berlin, die nach Orten und Landschaften östlich von Oder und Neiße benannt waren - ebenfalls ihren historischen Namen verloren.

Mal davon abgesehen, dass Stettin überwiegend westlich der Oder liegt, wurden mitnichten alle Orts- und Landschaftsnamen getilgt. Man benötigte allerdings zur Ehrung systemkonformer Persönlichkeiten eine größere Anzahl von Straßen. In dieser Phase wurden vorrangig Ortsnamen aus den Gebieten östlich und westlich der neuen deutschen Staatsgrenzen verwendet.
Einige Bezeichnungen hielten sich dagegen bis in die Gegenwart. Beispielhaft seien hier eine Reihe von Straßennamen in Friedrichshain genannt: die Grünberger, Lasdehner, Graudenzer, Kadiner, Libauer, Revaler Straße (die sogar eine Zeitlang den Zielfilm der Reko- und Großraumwagen zierte).

so long

Mario
Zitat
Fritz
In Ost-Berlin wurden, wie der im Thread auf Seite 9 veröffentlichte Netzplan anschaulich zeigt, auch die Namen der U-Bahnhöfe Danziger Str und Memeler Str als DDR-politisch unerwünscht getilgt, da die gleichnamigen Straßen - zusammen mit mehreren Dutzend weiteren Straßen in Ost-Berlin, die nach Orten und Landschaften östlich von Oder und Neiße benannt waren - ebenfalls ihren historischen Namen verloren.

Ich hingegen sehe da nicht den geringsten Zusammenhang, da einfach viel zu viele Straßen, die derlei Namen tragen, zu jener Zeit nicht umbenannt wurden. Spontan fallen mir da ein: Hultschiner Damm und Landsberger Str. (Mahlsdorf), Myslowitzer Str. und Münsterberger Weg (Kaulsdorf), Landsberger Ch. (Eiche), Küstriner Str. (Hohenschönhausen), Glatzer Str. und Weichselstr. (Friedrichshain) um nur einige zu nennen.
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Fritz
In Ost-Berlin wurden, wie der im Thread auf Seite 9 veröffentlichte Netzplan anschaulich zeigt, auch die Namen der U-Bahnhöfe Danziger Str und Memeler Str als DDR-politisch unerwünscht getilgt, da die gleichnamigen Straßen - zusammen mit mehreren Dutzend weiteren Straßen in Ost-Berlin, die nach Orten und Landschaften östlich von Oder und Neiße benannt waren - ebenfalls ihren historischen Namen verloren.

Ich hingegen sehe da nicht den geringsten Zusammenhang, da einfach viel zu viele Straßen, die derlei Namen tragen, zu jener Zeit nicht umbenannt wurden. Spontan fallen mir da ein: Hultschiner Damm und Landsberger Str. (Mahlsdorf), Myslowitzer Str. und Münsterberger Weg (Kaulsdorf), Landsberger Ch. (Eiche), Küstriner Str. (Hohenschönhausen), Glatzer Str. und Weichselstr. (Friedrichshain) um nur einige zu nennen.

Fern,S und Ubahnhöfe fallen aber auch im sonstigen Erscheinungsbild eher auf
als Straßen in Siedlungsgebieten...

vg T6JP
Re: Fragen-Thread II
12.10.2011 08:53
Ist die Landsberger Allee nicht nach dem Ort Altlandsberg kurz vor Strausberg benannt?

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Ist die Landsberger Allee nicht nach dem Ort Altlandsberg kurz vor Strausberg benannt?

Nein- nach Landsberg / Warthe !!! (seit 1945 Gorzow/Wartha)

T6JP
Re: Fragen-Thread II
12.10.2011 11:37
Hm, also unter [berlin.kauperts.de] steht jedenfalls, dass die Straße nach Altlandsberg benannt ist. Wäre in diesem Fall auch logisch, da die Straße direkt nach Altlandsberg führt. Es könnte natürlich auch eine nachträgliche Bennennungsverschiebung sein, damit man die Straße nicht umbenennen muss.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Fritz
In Ost-Berlin wurden, wie der im Thread auf Seite 9 veröffentlichte Netzplan anschaulich zeigt, auch die Namen der U-Bahnhöfe Danziger Str und Memeler Str als DDR-politisch unerwünscht getilgt, da die gleichnamigen Straßen - zusammen mit mehreren Dutzend weiteren Straßen in Ost-Berlin, die nach Orten und Landschaften östlich von Oder und Neiße benannt waren - ebenfalls ihren historischen Namen verloren.

Ich hingegen sehe da nicht den geringsten Zusammenhang, da einfach viel zu viele Straßen, die derlei Namen tragen, zu jener Zeit nicht umbenannt wurden. Spontan fallen mir da ein: Hultschiner Damm und Landsberger Str. (Mahlsdorf), Myslowitzer Str. und Münsterberger Weg (Kaulsdorf), Landsberger Ch. (Eiche), Küstriner Str. (Hohenschönhausen), Glatzer Str. und Weichselstr. (Friedrichshain) um nur einige zu nennen.

Doch den Zusammenhang gab es. Definitiv. Man hat in der DDR Straßen mit Namen _prominenter_ Städte in den ehemals deutschen Ostgebieten systematisch umbenannt. Du dürftest in keinem einzigen Ort der DDR bis 1989 eine Stettiner, Danziger oder Breslauer Straße finden. Und das geschah nicht, weil die Namen für andere Leute gebraucht wurden; in Rostock wurde die Stettiner Straße in Warschauer Straße umbenannt, sondern man wollte sie systematisch weg haben.
(Warschau war dagegen nicht politisch anstößig, sondern das beschränkte sich auf die nach dem 2. WK weggekommenen Gebiete.

@Alter Köpenicker, Du führst völlig zu Recht an, dass nicht alle dieser Ortsnamen umbenannt wurde. Man war nicht konsequent. Man beschränkte sich meistens auf prominente Orte. Bei weniger bekannten Orten - wie etwa den Straßen im Norden Köpenicks, die nach nach dem _1_. WK abgetretenen Orten in der Provinz Posen und Schlesien benannt wurden, hat man drauf verzichtet. In einigen Fällen erstaunt mich, dass sich die Namen gehalten haben. Die Küstriner Straße liegt nun in Hohenschönhausen, aber die Swinemünder Straße liegt in Mitte, und den Ort kannte man doch eigentlich in der DDR.
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