Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Kontrolleure in einer Situation
geschrieben von Logital 
Vergleiche mit ähnlichen Situationen in anderen Wirtschaftszweigen haben immer ihre Haken. Da dürfte der ÖPNV ziehmlich einmalig sein.

Nehmen wir mal den Kinovergleich:
Da ists seit Jahrzehnten gang und gäbe dass die Karten vor Eintritt kontrolliert werden ABER: Es ist möglich bei den meisten Multiplexekinos möglich nach der Vorstellung einfach ins nächste Kino reinzulaufen. Das können die Betreiber kaum kontrollieren. SIe müssen einfach drauf vertrauen.

Vergleich zum Telefon:
Gar nicht vergleichbar. Schwarz telefonieren ist gar nicht möglich. Wenn der Betreiber auch noch eine nachweisbar falsche Rechnung ausstellt ist man doppelt angearscht. Wer riskiert schon die Abschaltung des Telefonanschlusses. Lieber erstmal zahlen (oder abbuchen lassen) und versuchen hinterher was zurückzukriegen. Der Kunde profitiert zwar seit Jahren von sinkenden Tarifen, aber wehe es läuft mal irgendwas nicht nach Plan und ein Mitarbeiter muss eingeschaltet werden...Dann kann sehr viel schief laufen.

Ein guter Vergleich ist meiner Ansicht nach die GEZ, quasi die Kontrolleure für "Fahrgäste" der öffentlichen Rundfunkunternehmen.
Hier wird auch eine Leistung erbracht, ob man sie nun in Anspruch nimmt oder nicht. Ob die Leistung gut ist, darüber lässt sich auch viel diskutieren. Manche zahlen vielleicht bewusst aus Selbstjustiz nur den Radiobeitrag oder gar nicht, obwohl gesetzlich alle Vorrausetzungen für den vollen Beitrag erfüllt wären. Der Vorsatz des "Schwarzsehens" ist schwer nachweisbar. Alles sehr ähnliche Verhältnisse zum ÖPNV.

Das Märchen mit den höheren Fahrpreisen wird doch auch immer weiter verbreitet. Aus diesem Grund lassen sich Fahrpreise höchstens einmal erhöhen, denn die Quote ist seit Jahren stabil, angeblich seit Vordereinstieg ja sogar rückläufig. Wurden da eigentlich die Fahrpreise gesenkt? Will man mit dieser Geschichte die Unterschichten gegeneinander aufbringen? Mich stört "Florida-Rolf" (googeln!) ebenso wenig wie der Schwarzfahrer neben mir. Unser Wirtschaftssystem wird (wenn überhaupt) an anderen Dinge zu grunde gehen, nicht jedoch an 3-7% Schwarzfahrern. Den Armen, die sich das Ticket nicht leisten wollen oder können neide ich nicht nach, was auch immer deren Gründe seien. Wer dann aber erwischt wird, soll auch nicht groß rumheulen, sondern muss seine 40€ zahlen.

Es gibt auch defintiv Leute die einfach nicht wissen dass sie schwarz fahren, selbst bei den wirklich einfachsten Tarifen nicht. Schon dutzendmal erlebt dass mich Fahrgäste in Strausberg fragen, ob sie mit dem Fahrschein in der Straßenbahn auch fahren können. Was bekomme ich zu Gesicht? Einen AB-Fahrschein! Glück gehabt! Auf der Strecke Mahlsdorf - Strausberg kontrolliert die S-Bahn besonders viel.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Vollring über Westkreuz
...
Die Eile der Kontrolleure ist für jeden vernünftig denkenden Menschen auch nachvollziehbar, denn der nächste U-/S-Bahnhof ist in kurzer Zeit erreicht. Und im Interesse aller ehrlichen Fahrgäste, die einen Fahrschein gekauft haben, sollte es auch Dein Interesse sein, kontrolliert zu werden. Und nein, die Aufgabe der Kontrolleure ist nicht der Kundenkontakt, um zu erkunden, ob Du Dich auf Deiner Fahrt wohlfühlst und ob sie Dir noch ein Kissen unter Deinen Allerwertesten schieben sollen. Sie sollen Schwarzfahrer erwischen.
Aber ich weiß, eine Fahrscheinkontrolle rangiert gleich hinter den Menschenrechtsverletzungen in einem diktatorischen Land. (Achtung, Ironie*)

Entschuldige aber deine Logik drängt sich mir nicht gerade auf.
Dienstleistung ohne Kundenkontakt - das ist sehr lustig.
Zu jemandem der nicht mit mir redet suche ich meist keinen Augenkontakt.
Ich verstehe auch nicht wie Kontrolleure ohne individuellen Kundenkontakt meinen
Fahrausweis kontrollieren wollen. Ohne Kundenkontakt geht da gar nichts.
Ohne diesen Kontakt habe ich auch kein Motiv die Wünsche anderer Leute zu erfüllen.
Wieso ist die Aufgabe der Kontrolleure nicht der Kundenkontakt?
Kontrolleure sind sogar oft die einzigen Menschen die mir im Auftrag z.B. der S-Bahn begegnen.
Offenbar gibt es ja sogar einige Fahrgäste die sich einen sehr viel intensiveren
Kontakt zum Dienstleister wünschen würden. Etwa der Herr im Ausgangspost.
Da sollte sich das Nahverkehrsunternehmen doch durchaus überlegen ob es
solche "Perlen" wie die in dem Tagesspiegelartikel in ihrem Auftrag dem Kunden gegenüber
treten lässt.
Da die Kontrollen ja sowieso nur Stichproben sind ist es ja auch überhaupt nicht wichtig,
dass alle Fahrgäste in einem Wagen zwischen zwei Stationen kontrolliert werden.
Es werden ja nie alle Fahrgäste kontrolliert. Die Eile ist also auch nicht nachvollziehbar.
Schon gar nicht warum die Eile der Kontrolleure meine Eile sein soll.

Außerdem ist mir Exhibitionismus suspekt. Auch Fahrscheinexhibitionismus.
Zitat
Florian Schulz
Korrekt, die S-Bahn kassiert das Geld. Aber der Kontrolleur überprüft das. Warum muss das letzte Glied der Kette als erstes den Frust der Kunden bzw. der Fahrgäste abbekommen?
Vielleicht aus dem gleichen Grund, weshalb der Arbeitnehmer, der zu spät kommt, seinem Chef auch nicht sagen kann "bitte beschweren Sie sich bei der S-Bahn"?
Es liegt doch in der Natur der Sache, dass es öfter die falschen trifft, auch bei Streiks.
Ich will in keinster Weise es rechtfertigen, dass Fahrgäste die Kontrolleure dumm anmachen, aber aufzeigen, wie unrealistisch es ist, von jemandem, der sich übervorteilt fühlt, zu erwarten, dass er nett zu dem ist, der ihn übervorteilte bzw. dessen Vertreter.
Zitat
Florian Schulz
Zitat
Wuhletal
In extremen Situationen kommt die Fahrkartenkontrolle doch so rüber "Lieber Kunde, Deine Rechte sind uns völlig egal, nur unsere Rechte sind wichtig. Wir müssen nicht die versprochene Dienstleistung fristgerecht erbringen, aber sicher gehen, dass UNS keiner betrügt. Hop Hop, beweise uns umgehend, dass Du brav gezahlt hast..."
"In extremen Situationen", richtig. Das sagt ziemlich eindeutig aus, dass unfreundliche Kontrolleure in der Minderheit sind. Dieser Thread erweckt jedoch nicht den Anschein, als sei dieser Fakt allen Teilnehmern bewusst. Es wird verallgemeinert und alle(s) über einen Kamm geschert was das Zeug hält. Und das finde ich durchaus bizarr.
So habe ich es nicht gemeint, sondern viel mehr, wenn der Fahrgast unter Termindruck steht, bereits angefressen ist davon, dass die S-Bahn seine Rechte so missachtet und dann noch so ein Fahrkartenkontrolleur auftaucht und dafür sorgt, dass wenigstens die Rechte der S-Bahn gewahrt werden...

Mit besten Grüßen
Wuhletal
---------------------
Säh Dohrs will oupänn onnsä läft zeit.
Zitat
murkelpurkel

Da die Kontrollen ja sowieso nur Stichproben sind ist es ja auch überhaupt nicht wichtig,
dass alle Fahrgäste in einem Wagen zwischen zwei Stationen kontrolliert werden.

Sorry, aber das ist sogar nachweisbar falsch. Wenn nicht alle kontrolliert werden, dann fühlt sich ein Teil der Fahrgäste vereimert. Auf der einen Seite die, die kontrolliert wurden, und auf der anderen Seite jene, die zwar ihr Ticket schon rausgeholt haben, es aber nun nicht vorzeigen "durften" und wieder wegpacken müssen. Also eine Lose-Lose-Situation.

Übrigens schön, dass du nur die Kontrolleure als Kundenkontakt wahrnimmst. Die Züge fahren wohl von allein und fertigen sich selbst ab? Auf der Ringbahn und an Endstationen trifft man auch gerne mal auf das Reinigungspersonal, welches im Auftrag der S-Bahn die Züge reinigt. Faktisch sind die Kontrolleure sogar jene Mitarbeiter in der "freien Wildbahn", zu denen ich als Kunde am Wenigsten Kontakt habe.

Deutlich nerviger als eine Fahrscheinkontrolle finde ich die ganzen Bettler, die im Bereich der S-Bahn herumvagabundieren. Da kann der Umstieg am Alex und die anschließende S-Bahnfahrt zum Zoo wirklich zur Tortur werden. Beginnend mit agressiven Unterschriftenjägern für den "Tierschutz" und Berliner-Zeitungs-Abo-Andrehern im Zwischengeschoss der U-Bahn, "Straßenkindern" mit Hunderudel im Verbindungsgang, "Speak English?"-Rumänen vor der Treppe zum S-Bahnsteig, Fahrscheinbettler neben den Automaten und in der Bahn dann Motz-, Straßenfeger- &...-verkäufer, "Musiker"(-Rumänen) mit/ohne "Gesang" und "einfache" Bettler ohne Alibi-Zeitung.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Jay
Sorry, aber das ist sogar nachweisbar falsch. Wenn nicht alle kontrolliert werden, dann fühlt sich ein Teil der Fahrgäste vereimert. Auf der einen Seite die, die kontrolliert wurden, und auf der anderen Seite jene, die zwar ihr Ticket schon rausgeholt haben, es aber nun nicht vorzeigen "durften" und wieder wegpacken müssen. Also eine Lose-Lose-Situation.

Naja, da sind aber diejenigen, die ihr Ticket schon voreilig herausgeholt haben, auch selbst dran Schuld. So häufig, wie ich in letzter Zeit "fast" kontrolliert wurde, hole ich mein Portemonnaie in der Regel erst heraus, wenn ich direkt angesprochen werde.

Zitat
Jay
Übrigens schön, dass du nur die Kontrolleure als Kundenkontakt wahrnimmst. Die Züge fahren wohl von allein und fertigen sich selbst ab? Auf der Ringbahn und an Endstationen trifft man auch gerne mal auf das Reinigungspersonal, welches im Auftrag der S-Bahn die Züge reinigt. Faktisch sind die Kontrolleure sogar jene Mitarbeiter in der "freien Wildbahn", zu denen ich als Kunde am Wenigsten Kontakt habe.

Mit den Fahrern, Reinigern und Ansagern hat man ja aber in der Regel keinen persönlichen Kontakt, insofern sind die Kontrolleure schon diejenigen, mit denen man den häufigsten persönlichen Kontakt hat. Der Rest könnte theoretisch auch automatisch ohne Personal ablaufen, ohne dass sich für den Fahrgast etwas ändert.

Zitat
Jay
Deutlich nerviger als eine Fahrscheinkontrolle finde ich ...

Mit dem Unterschied, dass man diese aber auch ignorieren kann, während der Kontrolleur spätestens, wenn er mich direkt anspricht auch eine konkrete Reaktion erwartet.
Zitat
Jay
Zitat
murkelpurkel

Da die Kontrollen ja sowieso nur Stichproben sind ist es ja auch überhaupt nicht wichtig,
dass alle Fahrgäste in einem Wagen zwischen zwei Stationen kontrolliert werden.

Sorry, aber das ist sogar nachweisbar falsch. Wenn nicht alle kontrolliert werden, dann fühlt sich ein Teil der Fahrgäste vereimert. Auf der einen Seite die, die kontrolliert wurden, und auf der anderen Seite jene, die zwar ihr Ticket schon rausgeholt haben, es aber nun nicht vorzeigen "durften" und wieder wegpacken müssen. Also eine Lose-Lose-Situation.

Wieder Wegstecken ist auch einer der Gründe warum ich persönlich angesprochen werden will.
Ist mir oft genug passiert. Warum also überhaupt das "durch den Wagen bellen"?
Mit "alle Fahrgäste" meine ich aber auch wirklich alle. Sowohl in diesem Wagen als auch überhaupt.
Was ist da nachweisbar falsch? Mindestens bei der S-Bahn wird nur ein kleiner Bruchteil
aller Fahrgäste kontrolliert.

Zitat
Jay
Übrigens schön, dass du nur die Kontrolleure als Kundenkontakt wahrnimmst. Die Züge fahren wohl von allein und fertigen sich selbst ab? Auf der Ringbahn und an Endstationen trifft man auch gerne mal auf das Reinigungspersonal, welches im Auftrag der S-Bahn die Züge reinigt. Faktisch sind die Kontrolleure sogar jene Mitarbeiter in der "freien Wildbahn", zu denen ich als Kunde am Wenigsten Kontakt habe.

Ich hatte geschrieben "Kontrolleure sind sogar oft die einzigen Menschen die mir im Auftrag z.B. der S-Bahn begegnen."
Lies das noch mal durch. :-)
Wenn das Wetter wieder etwas schlechter ist und ich öfter mal wieder ÖPNV benutze kann ich ja mal
akustische Beispiele von meinen Kundenkontakten aufzeichnen. Mehr erlebe ich ja von den Menschen dahinter
oft nicht. Auf solche Kundenkontakte kann ich dann auch gerne mal verzichten. Das Geblöke z.B.:
"Die neeeste Ringbahn kommt in swei Minuten!" Kann ich schon nicht mehr hören weil:
1. es bedeutet diese Bahn ist mal wieder sehr spät und sehr voll
2. das habe ich einmal gemacht und die Bahn wurde in Gesundbrunnen raus genommen,
allerdings nicht auf dem Bahnsteig der Ringbahn und die "Neeste" war weg bevor ich drüben war.
3. ich nehme lieber die Bahn die da ist, als zu warten ob bei der S-Bahn wirklich noch eine kommt.
Jeder Call-Center-Telefonierer der in diesem Tonfall mit seinen Kunden redet wäre seinen Job bald los.
Und die werden deutlich schlechter bezahlt und müssen mehr reden.
Vom Kundenkontakt Blechelse will ich gar nicht reden. Ein Mensch würde sich schämen diesen Mist zu
erzählen. Besonders wenn es mal nicht nach Plan läuft ist das falsche abgehackte und nervige Geplapper nicht
zu ertragen. Die fällt sich ja selbst ins Wort, der Zug den sie mit fünf Minuten Verspätung ansagt fährt gerade ein u.s.w..
In der Ringbahn gehen schon ewig in den Zügen in Gesundbrunnen die Stationsanzeigen aus. Warum repariert das keiner?
Das ist zwar auch alles Kundenkontakt, aber der Mensch dahinter ist nicht da. Und es ist schon schlecht.
Den Kundenkontakt Website und seine Aktualität hatten wir ja schon.
Wenn dann noch Kontrolle ist, ist das für mich die Sahne auf der Torte im Gesicht.
Da können einige hier davon reden das doch fast alles wieder schön ist wie sie wollen.
Ja man könnte auch mit ner kaputten Tür sooo schööön S-Bahn spielen wenn die blöden Fahrgäste nicht wären.
Leider bummeln die ja dann so mit dem Fahrgastwechsel dass der ganze schöne Fahrplan durcheinander kommt.
Da sollen sich die Fahrgäste mal nicht so haben "die neeste Bahn folcht in swei Minuten!". Danke!
Warten wir mal den Winter ab.

Zitat
Jay
Deutlich nerviger als eine Fahrscheinkontrolle finde ich die ganzen Bettler, die im Bereich der S-Bahn herumvagabundieren. Da kann der Umstieg am Alex und die anschließende S-Bahnfahrt zum Zoo wirklich zur Tortur werden. Beginnend mit agressiven Unterschriftenjägern für den "Tierschutz" und Berliner-Zeitungs-Abo-Andrehern im Zwischengeschoss der U-Bahn, "Straßenkindern" mit Hunderudel im Verbindungsgang, "Speak English?"-Rumänen vor der Treppe zum S-Bahnsteig, Fahrscheinbettler neben den Automaten und in der Bahn dann Motz-, Straßenfeger- &...-verkäufer, "Musiker"(-Rumänen) mit/ohne "Gesang" und "einfache" Bettler ohne Alibi-Zeitung.

Da stimme ich zu. Die werden aber alle nicht vom Nahverkehrsunternehmen dafür bezahlt mir zu begegnen,
verlangen von mir keine Mitarbeit und machen mich nicht zum Objekt ihrer unbegründeten Eile.
Zitat
Vollring über Westkreuz
Ich grübele und grübele und grübele.... und ich kann mich auch nicht einmal in den letzten 52 Jahren oder sagen wir mal 40 Jahren daran erinnern, bei einer Fahrscheinkontrolle ein solches Szenario erlebt zu haben. Bei mir hat nie ein Kontrolleur "gebellt", der Satz, den ich höre ist "Guten Tag, die Fahrausweise bitte" und zwar laut, aber nicht zu laut, und verständlich.
Keiner der Kontrolleure hat sich für einen verkappten Fred Astaire gehalten und getänzelt. Die Kontrolleure gehen durch die Reihen und es ist einfach selbstverständlich für mich, daß ich mal die 15 Sekunden, bis mein Fahrschein angesehen wurde, den Kontrolleur im Blick habe. Ich suche Augenkontakt (auch das ist eine Form von minimaler Höflichkeit unter Menschen) und wenn er dann auf meinen Fahrschein gesehen hat und nickt (manchmal sagt er ja auch noch "danke"), danach ist die Sache erledigt.
Die Eile der Kontrolleure ist für jeden vernünftig denkenden Menschen auch nachvollziehbar, denn der nächste U-/S-Bahnhof ist in kurzer Zeit erreicht. Und im Interesse aller ehrlichen Fahrgäste, die einen Fahrschein gekauft haben, sollte es auch Dein Interesse sein, kontrolliert zu werden. Und nein, die Aufgabe der Kontrolleure ist nicht der Kundenkontakt, um zu erkunden, ob Du Dich auf Deiner Fahrt wohlfühlst und ob sie Dir noch ein Kissen unter Deinen Allerwertesten schieben sollen. Sie sollen Schwarzfahrer erwischen.
Aber ich weiß, eine Fahrscheinkontrolle rangiert gleich hinter den Menschenrechtsverletzungen in einem diktatorischen Land. (Achtung, Ironie*)

Genau dies entspricht meinem Standpunkt zu diesem Thema.
Und auch das "Danke" beim Vorzeigen des Fahrausweises erlebe ich sehr oft.
Ich habe bisher keine schlechten Erfahrungen mit Kontrolleure gemacht.


BVG = Alle meckern drüber, aber ohne geht es nicht !

Jut jemeinte Jrüße
Nico
Ich habe meine Erfahrungen sowohl mit der einen, als auch mit der anderen Sorte gemacht. Es gibt Kontrolleure, die sind richtig freundlich und beschweren sich auch nicht, wenn es wirklich mal einen Moment dauert, bis man den Fahrschein griffbereit hat. Dann gibt es aber auch die andere Variante, wo man den Satz "Die Fahrkarten zur Kontrolle!" wirklich als bellen bezeichnen kann. An ein "Bitte" ist da gar nicht zu denken. Und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass jemand, der seit Jahren (von 40 Jahren war hier iwo die Rede) regelmäßig mit der S-Bahn unterwegs ist, noch nie an diese Sorte Kontrolleure geraten ist.
.-
30.08.2011 23:50
..



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 23.02.2012 01:49 von André Loop.
Zitat
Spandauer70
Zitat
Global Fisch
Dass Deine Interpretation, das Unternehmen könne einfach so Regeln aus den Beförderungsbedinungen außer Kraft setzen, schlichtweg unzutreffend ist.

Das habe nicht ich interpretiert, sondern das machst Du gerade! Lies Dir beide Schriftwerke durch und auch Du wirst feststellen, daß dort nichts verankert ist was darauf rückschließen läßt, daß die S-Bahn Berlin das Anfangsticket anbieten muß. Somit verstößt diese auch nicht dagegen.
Die Berliner S-Bahn wäre natürlich von der Ausgabe der Anfangsstrecke befreit, wenn sie selbst Tickets entsprechend des anzuwendenden Tarifs zum gewünschten Zielort am Einstiegsbahnhof des Fahrgastes verkaufen würde - bekanntlich tut sie das aber auch nicht.


Aus der EVO:
Zitat

§ 9 Fahrausweise
(2) Der Anspruch auf Ausgabe eines Fahrausweises erlischt fünf Minuten vor Abfahrt des Zuges.
Folglich bestand er vorher.

Aus der Fahrgastrechteverordnung:
Zitat

Artikel 9
Verfügbarkeit von Fahrkarten, Durchgangsfahrkarten und
Buchungen
(1) Die Eisenbahnunternehmen und die Fahrkartenverkäufer
bieten, soweit verfügbar, Fahrkarten, Durchgangsfahrkarten und
Buchungen an.
Bei Weiterfahrt mit der DB (1080) reden wir von normalen Fahrkarten - Durchgangsfahrkarten wären solche ins Ausland oder mit anderen Beförderern (z.B. Veolia 3076)

Aus den BB der Bahn:
Zitat

2.2 Fahrkarte Anfangsstrecke
Ist am Fahrkartenautomaten das Reiseziel nicht ausgewiesen, ist am Automaten eine „Fahrkarte
Anfangsstrecke“ zum Preis von 15 €, für alleinreisende Kinder von 7,50 € bzw. zum Preis von
10 €, für alleinreisende Kinder von 5,00 € zu lösen.
Aber auch die BB der Bahn weisen hier eindeutig die Notwendigkeit des Erwerbs der Fahrkarte Anfangsstrecke aus.

Der VBB-Tarif ist hier nicht anzuwenden - das wird auch im Abschnitt 5.6 hervorgehoben.
Durch den gemeinsamen Carriercode 1080 sind S-Bahn, DB Regio und DB Fernverkehr in diesem Sinne als 1 Verkehrsunternehmen zu sehen.
Hallo Gemeinde

Eins wird hier bei der ganzen Diskusion doch Eins vergessen.

Egal was war oder ist, DER der da seinen Job macht, ist immernoch ein Mensch und hat das gleiche Recht das man ihm so gegenüber tritt wie er selbst angesprochen werden möchte!!!!!
Aber das ist so typisch.
Freundlichkeit verlangen und sich benehmen wie die Axt im Walde.

Ob die Leute die hier meinen man müßte so mit dem Personal umspringen mal überlegt haben, wie sie es finden würden, wenn man das mit ihnen so macht. Ob sie dann noch Lust haben Liebreizend zu Lächeln?

Ich frage mich immerwieder, ob "diese" Kunden sich woanders auch so benehmen.

Mal etwas überlegen.

Wie war der Spruch in den 80ern ?

"Netter gehts besser" ?? !!!!

Gruß
Peter
Zitat
7673
Egal was war oder ist, DER der da seinen Job macht, ist immernoch ein Mensch und hat das gleiche Recht das man ihm so gegenüber tritt wie er selbst angesprochen werden möchte!!!!!
Das ist im Prinzip richtig.
Aber der Punkt ist, ob es realistisch ist, sowas vom Fahrgast zu erwarten, wenn er sich übervorteilt fühlt, vielleicht sogar unter Termindruck ist und am Ende wegen der Verspätung Ärger bekommt und Nachteile hat und es ihm herzlich wenig nützt, dass er sich auf die S-Bahn berufen kann.
So und nun kommt ein Vertreter dieses Unternehmens, das den Fahrgast so im Stich ließ und will sicherstellen, dass dieses Unternehmen nicht vom Fahrgast übervorteilt wird.
Und der Fahrgast soll nun einen Schalter umlegen und freundlich und nett sein?
Würde ihm leichter fallen, wenn er einen verständnisvollen Chef hätte, welcher der gleichen Meinung ist, wie 7673.

Mit besten Grüßen
Wuhletal
---------------------
Säh Dohrs will oupänn onnsä läft zeit.
Zitat
7673
Hallo Gemeinde

Eins wird hier bei der ganzen Diskusion doch Eins vergessen.

Egal was war oder ist, DER der da seinen Job macht, ist immernoch ein Mensch und hat das gleiche Recht das man ihm so gegenüber tritt wie er selbst angesprochen werden möchte!!!!!
Aber das ist so typisch.
Freundlichkeit verlangen und sich benehmen wie die Axt im Walde.

Ob die Leute die hier meinen man müßte so mit dem Personal umspringen mal überlegt haben, wie sie es finden würden, wenn man das mit ihnen so macht. Ob sie dann noch Lust haben Liebreizend zu Lächeln?

Ich frage mich immerwieder, ob "diese" Kunden sich woanders auch so benehmen.

Mal etwas überlegen.

Wie war der Spruch in den 80ern ?

"Netter gehts besser" ?? !!!!

Gruß
Peter

Hallo Peter,

erstmal an die eigene Nase fassen.
Giovanni, Du bastelst Dir nachwievor was zusammen!

Es gibt nirgendwo ein niedergeschriebenes Grundrecht auf das sogenannte Anfangsticket, da kannst Du Dir zurechtdrehen was Du willst - es gibt keine Pflicht dieses Ticket anbieten zu müssen!

Die Fahrgastrechteverordnung zieht hier nicht, denn die S-Bahn bietet Fahrkarten an um sie in vollem Umfang nutzen zu können.

Nur weil die S-Bahn Berlin ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn ist, entsteht nicht automatisch die Pflicht zu den Beförderungsbedingungen der Deutschen Bahn.
Das regelt die EVO und das schrieb ich Dir bereits auf Seite 2 dieses Beitragsbaumes!

Weiterhin bleibt es doch sehr Merkwürdig, daß ausgewiesene Experten kein Problem darin sehen das in Berlin und Brandenburg kein Anfangsticket verkauft wird, nur eine handvoll Fuzzys meint sich hier eine eigene Version zurechtlegen zu müssen um Schwarzfahrerei zu unterstützen!

Gruß Spandauer
-------------------------------------------------
Zitat
Spandauer70

Das regelt die EVO und das schrieb ich Dir bereits auf Seite 2 dieses Beitragsbaumes!

Aber die S-Bahn Berlin GmbH weicht gar nicht zu meinen Gunsten davon ab, sondern zu meinen Ungunsten. Daher kann jener Paragraph der EVO hier nicht angewendet werden.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
7673
... und hat das gleiche Recht das man ihm so gegenüber tritt wie er selbst angesprochen werden möchte!!!!!

Woher soll ich denn wissen, wie er angesprochen werden möchte? Kann man irgendwo nachlesen, wie Kontrolleure angesprochen werden möchten? Das höre ich ja zum allerersten Mal.

Guten Tag, sehr verehrter Kontrolleur. Der Herr wünscht meinen Fahrausweis zu überprüfen? Bitte sehr!
Es ist schon ein Unterschied, ob der Dienstleister ordentlich arbeitet oder nicht.
Merke ich ja in meiner neuen Heimat, wo ich nett zu den Kontrolleuren bin, weil sie ein Unternehmen vertreten, das vereinbarungsgemäß arbeitet.

Mit besten Grüßen
Wuhletal
---------------------
Säh Dohrs will oupänn onnsä läft zeit.
Zitat
Spandauer70
Giovanni, Du bastelst Dir nachwievor was zusammen!

Es gibt nirgendwo ein niedergeschriebenes Grundrecht auf das sogenannte Anfangsticket, da kannst Du Dir zurechtdrehen was Du willst - es gibt keine Pflicht dieses Ticket anbieten zu müssen!

Die Fahrgastrechteverordnung zieht hier nicht, denn die S-Bahn bietet Fahrkarten an um sie in vollem Umfang nutzen zu können.
Der Kunde hat Anrecht auf die Ausgabe eines Fahrscheins entsprechend des gültigen Tarifs.
Da der VBB-Tarif für zahlreiche Relationen nicht angewendet werden kann bleibt nur der DB-Tarif übrig.

Zitat

Nur weil die S-Bahn Berlin ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn ist, entsteht nicht automatisch die Pflicht zu den Beförderungsbedingungen der Deutschen Bahn.
Die "Beförderungsbedingungen für Personen durch die Unternehmen der Deutschen Bahn AG" enthalten keine Ausnahmen für die Berliner S-Bahn.
Zitat

Das regelt die EVO und das schrieb ich Dir bereits auf Seite 2 dieses Beitragsbaumes!
Das Verkehrsunternehmen darf nicht zu Ungunsten des Fahrgastes von der EVO abweichen.

Zitat

Weiterhin bleibt es doch sehr Merkwürdig, daß ausgewiesene Experten kein Problem darin sehen das in Berlin und Brandenburg kein Anfangsticket verkauft wird, nur eine handvoll Fuzzys meint sich hier eine eigene Version zurechtlegen zu müssen um Schwarzfahrerei zu unterstützen!
Das Anfangsticket muss nur dann verkauft werden, wenn das gewünschte Fahrtziel nicht erhältlich ist.
Da fast alle Automaten an Regionalbahnhöfen alle innerdeutschen Ziele anbieten müssen diese natürlich keine Anfangsstrecke verkaufen.

Schwarzfahrerei unterstützen?
Es geht nur darum dass die Berliner S-Bahn ihren Verpflichtungen nachkommt und endlich die Anfangsstrecke verkauft.
Nebenbei hätte die für Kunden einen weitaus größeren Nutzen als Eintrittskarten fürs Legoland - und ist auch noch weitaus einfacher/billiger zu realisieren...
Durch den Nichtverkauf der Anfangsstrecke fühlen sich viele ehrlichen Fahrgäste dazu genötigt zunächst ein (überflüssiges) Verbundticket und beim Umstieg ein Bahnticket für die Gesamtstrecke zu kaufen. Das ist aber im VBB-Tarif im Kleingedruckten verboten und führt im Falle einer verspäteten S-Bahn auch schnell zum Verlust der gesetzlichen Fahrgastrechte.
Zitat
Logital
Zitat
Spandauer70

Das regelt die EVO und das schrieb ich Dir bereits auf Seite 2 dieses Beitragsbaumes!

Aber die S-Bahn Berlin GmbH weicht gar nicht zu meinen Gunsten davon ab, sondern zu meinen Ungunsten. Daher kann jener Paragraph der EVO hier nicht angewendet werden.

Zu welchen Ungunsten denn? Die S-Bahn bietet Dir alle notwendigen Fahrscheine an um alle Ziele der S-Bahn zu erreichen und darüber hinaus sämtliche Ziele innerhalb des Berliner Tarifgebietes ABC.
Der VBB Tarif als gültiger ÖPNV-Haustarif für Berlin und Brandenburg sagt unter Punkt 5.6 Verbundraumüberschreitende Fahrten

Bei Fahrten, bei denen Start oder Ziel außerhalb des Verbundraumes liegt, gelten ausschließlich die
Tarife des Verkehrsunternehmens, dessen Linie die Verbundraumgrenze überschreitet.


Da das für die S-Bahn Berlin nicht zutrifft, braucht diese auch keine Tickets anbieten, welche nicht durch ihre Linien abgedeckt werden.

Da der VBB-Tarif als ÖPNV-Tarif in Berlin und Brandenburg über den einzelnen Tarifen der beteiligten Verkehrsunternehmen steht, wurde hier zu Deinen Gunsten eine Tarfivereinfachung unternommen.

Ich verweise hier nochmals auf den Beitrag von proBahn zum Anfangsticket:

[www.der-fahrgast.de]

Gruß Spandauer
-------------------------------------------------
Zitat

Der VBB Tarif als gültiger ÖPNV-Haustarif für Berlin und Brandenburg sagt unter Punkt 5.6 Verbundraumüberschreitende Fahrten
In dem Moment wo ich außerhalb des VBBs fahre, gelten die VBB-BB für mich nicht mehr.
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen