Re: Koalitionsverhandlungen (SPD & CDU) - Stärkung des Nahverkehrs (Sammlung an Details)) 22.11.2011 18:06 |
Zitat
T6Jagdpilot
Wenn die S-Bahn Landesbetrieb werden soll, dann als eigenständiger Betrieb wie BSR oder Behala.
Zitat
Jsy
Das sehe ich ebenso. Durch die beiden unterschiedlichen Unternehmen gibt es auch gewisse Effizienz-Effekte, da man ja "im Wettbewerb" um die Fahrgeldeinnahmen steht. Schon heute dominieren beide Unternehmen die kleineren Unternehmen bei der Einnahmeaufteilung. Wenn die BVG heute erzählt, dass sie eine Tariferhöhung braucht, dann kann die S-Bahn sagen, dass sie eigentlich ganz gut zurecht kommt (oder andersrum). Bei einem einzigen Unternehmen entsteht mir da auch einfach zu viel Marktmacht. Eigentlich könnte man auch die BVG noch dritteln, denn manchmal hat man eh das Gefühl, dass da nur über-, aber nicht immer miteinander geredet wird.
Re: Koalitionsverhandlungen (SPD & CDU) - Stärkung des Nahverkehrs (Sammlung an Details)) 22.11.2011 18:07 |
Zitat
O-37
Aber Bitte.. hier gehts doch wirklich um ein wichtigeres Thema, als um die Tarifprobleme bei irgendwelchen Ersatzverkehren.
Zitat
Ich halte eine Zerschlagung der einheitlichen S-Bahn für einen kolossalen Fehler.
Zitat
Und das Geschrei nach neuen Zügen hat auch so was seltsames. Wer hat wohl die letzten Züge gekauft? 500 Mio € hat doch wohl der Steuerzahler bezahlt, oder liege ich falsch? Und dann, nach neuer Ausschreibung, auf den Schrott damit? Die sind doch noch garnicht bei den Banken abbezahlt und lassen sich außerdem nirgendwoanders einsetzen.
Zitat
Einzelne Strecken aus dem System herauszulösen bringt garnichts, dieses Thema hatten wir hier schon vor ein paar Jahren.
Re: Koalitionsverhandlungen (SPD & CDU) - Stärkung des Nahverkehrs (Sammlung an Details)) 22.11.2011 18:10 |
Zitat
Jay
Wenn die BVG heute erzählt, dass sie eine Tariferhöhung braucht, dann kann die S-Bahn sagen, dass sie eigentlich ganz gut zurecht kommt (oder andersrum). Bei einem einzigen Unternehmen entsteht mir da auch einfach zu viel Marktmacht. Eigentlich könnte man auch die BVG noch dritteln, denn manchmal hat man eh das Gefühl, dass da nur über-, aber nicht immer miteinander geredet wird.Zitat
T6Jagdpilot
Wenn die S-Bahn Landesbetrieb werden soll, dann als eigenständiger Betrieb wie BSR oder Behala.
Re: Koalitionsverhandlungen (SPD & CDU) - Stärkung des Nahverkehrs (Sammlung an Details)) 22.11.2011 18:35 |
Zitat
Global Fisch
Zitat
O-37
Ich halte eine Zerschlagung der einheitlichen S-Bahn für einen kolossalen Fehler.
Stimmt. Nur eine einheitliche S-Bahn kann einen attraktiven und zuverlässigen
Nahverkehr gewährleisten. Was bekanntlich sehr eindrucksvoll in den letzten Jahren gezeigt wurde.
Re: Koalitionsverhandlungen (SPD & CDU) - Stärkung des Nahverkehrs (Sammlung an Details)) 22.11.2011 18:36 |
Soll ja im April wieder so sein: wenn parallel zur Vollsperrung der östlichen Ringbahn auch die U2 gesperrt werden soll. Dümmer geht es nimmer.Zitat
Arnd Hellinger
Wenn nämlich die einzelnen Betriebe/Unternehmen zu mächtig werden, haben wir Situattonen wie das von Ingolf Berger et al. hier im Sommer beklagte "unabgestimmte Bauen" bei Tram, S- und U-Bahn zukünftig noch öfter und ausgeprägter...
Zitat
Die Strukturen des Aufgabenträgers SenStadt/CNB/VBB scheinen ja zu einer effizienten Koordination des ÖPNV insgesamt nicht hinreichend geeignet.
Zitat
Also bleibt aus meiner Sicht derzeit nur die betriebliche Fusion mit der BVG.
Re: Koalitionsverhandlungen (SPD & CDU) - Stärkung des Nahverkehrs (Sammlung an Details)) 22.11.2011 18:44 |
Zitat
Arnd Hellinger
Du verwechselst hier wohl etwas: Die Wurzel des Problems lag nicht in der Einheitlichkeit der S-Bahn Berln GmbH, sondern im Druck des Eigentümers Bund auf den DB-Konzern, doch bitte am liebsten schon vorgestern "börsenfähig" zu werden, also positive Betriebsergebnisse abzuliefern.
Zitat
weil irgendwelche Theoretiker die Trennung von Netz und Betrieb für ach so vorteilhaft halten.
Re: Koalitionsverhandlungen (SPD & CDU) - Stärkung des Nahverkehrs (Sammlung an Details)) 22.11.2011 19:08 |
Zitat
Global Fisch
Zitat
Arnd Hellinger
weil irgendwelche Theoretiker die Trennung von Netz und Betrieb für ach so vorteilhaft halten.
...die Du aber genau dann in Perfektion hast, wenn Du die S-Bahn der BVG gibst. Dass die BVG auch die Infrastruktur der S-Bahn bekommt, halte ich für völlig illusionär.
Re: Koalitionsverhandlungen (SPD & CDU) - Stärkung des Nahverkehrs (Sammlung an Details)) 22.11.2011 20:15 |
Zitat
Arnd Hellinger
Du verwechselst hier wohl etwas: Die Wurzel des Problems lag nicht in der Einheitlichkeit der S-Bahn Berln GmbH, sondern im Druck des Eigentümers Bund auf den DB-Konzern, doch bitte am liebsten schon vorgestern "börsenfähig" zu werden, also positive Betriebsergebnisse abzuliefern.
Re: Koalitionsverhandlungen (SPD & CDU) - Stärkung des Nahverkehrs (Sammlung an Details)) 22.11.2011 20:26 |
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
Global Fisch
...die Du aber genau dann in Perfektion hast, wenn Du die S-Bahn der BVG gibst. Dass die BVG auch die Infrastruktur der S-Bahn bekommt, halte ich für völlig illusionär.
Nicht unbedingt. Es gibt das Instrument der Pacht- oder Geschäftsbesorgungsverträge - frag' mal die AVG in Karlsruhe oder auch die diversen "RegioNetz"-Betriebe der DB (z.B. Kurhessenbahn Kassel)...
Re: Ausschreibung der S-Bahn (Ausgliederung) 22.11.2011 22:50 |
Re: Koalitionsverhandlungen (SPD & CDU) - Stärkung des Nahverkehrs (Sammlung an Details)) 22.11.2011 23:03 |
Zitat
Arnd Hellinger
So darf das EVU S-Bahn weder defekte Weichenheizungen oder Achszähler selbst reparieren (lassen) noch den Schnee auf "ihren" Bahnsteigen durch eigene Leute beseitigen - weil irgendwelche Theoretiker die Trennung von Netz und Betrieb für ach so vorteilhaft halten.
Re: Koalitionsverhandlungen (SPD & CDU) - Stärkung des Nahverkehrs (Sammlung an Details)) 23.11.2011 02:51 |
Zitat
O-37
Und das Geschrei nach neuen Zügen hat auch so was seltsames. Wer hat wohl die letzten Züge gekauft? 500 Mio € hat doch wohl der Steuerzahler bezahlt, oder liege ich falsch? Und dann, nach neuer Ausschreibung, auf den Schrott damit? Die sind doch noch garnicht bei den Banken abbezahlt und lassen sich außerdem nirgendwoanders einsetzen. Wer da mehr weiß, ich höre gerne zu.
Re: Koalitionsverhandlungen (SPD & CDU) - Stärkung des Nahverkehrs (Sammlung an Details)) 23.11.2011 14:20 |
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
Global Fisch
Zitat
Arnd Hellinger
weil irgendwelche Theoretiker die Trennung von Netz und Betrieb für ach so vorteilhaft halten.
...die Du aber genau dann in Perfektion hast, wenn Du die S-Bahn der BVG gibst. Dass die BVG auch die Infrastruktur der S-Bahn bekommt, halte ich für völlig illusionär.
Nicht unbedingt. Es gibt das Instrument der Pacht- oder Geschäftsbesorgungsverträge - frag' mal die AVG in Karlsruhe oder auch die diversen "RegioNetz"-Betriebe der DB (z.B. Kurhessenbahn Kassel)...
Re: Koalitionsverhandlungen (SPD & CDU) - Stärkung des Nahverkehrs (Sammlung an Details)) 23.11.2011 15:21 |
Zitat
Blaschnak
Ein sehr schönes Beispiel zum Thema (natürliches) Monopol. Wenn die angesprochenen Netze so klein sind, dass sie ausreichend Anreiz haben, den Zugang und Preis diskriminierungsfrei zu gestalten, ist eine Regulierung in Form einer Trennung nicht unbedingt notwendig. Anders sieht es aus bei einem Netz einer kritischen Größe und Auslastung (wie angenommernerweise bei dem großen Rest der DB Netze). Hier ist ein diskriminierungsfreier Zugang anscheinend nicht gewährleistet, so dass eine Regulierung in Form einer Trennung von Netz und Betrieb notwendig erscheint.
Re: Ausschreibung der S-Bahn (Ausgliederung) 23.11.2011 19:21 |
Netzweit vielleicht nicht, aber was haben die Fahrgäste aus Wildau oder Eichwalde davon, wenn der Nord-Süd-Netz und der Stadtbahn-Betreiber ihre Hausaufgaben gemacht haben und ihr jeweiliges Angebot fahren können, während der Ringbetreiber zu "billige" Fahrzeuge gekauft hat und dadurch möglicherweise komplett ausfällt? Auch wenn nur ein Teil des Gesamt-S-Bahn-Netzes ausfällt, ist es für die Betroffenen ein Totalausfall. Und insbesondere im Umland sind dann auch kaum Alternativverbindungen vorhanden.Zitat
Logital
Be einer Aufteilung in drei Netze ist jedes einzelne immernoch groß genug, damit keine Synergieeffekte verloren gehen. Das Beispiel mit dem Tausch S1/S7 nach Potsdam zeigt natürlich Fälle auf wo man nach Aufpaltung Flexibilität verspielt. Ich bin aber der Meinung, dass wir gleichzeitig Flexibilität gewinnen. 2 Unternehmer werden nicht gleichzeitig dieselben Fehler machen die zu einem netzweiten Verfügbarkeitseinbruch der Fahrzeuge führen.
Re: Ausschreibung der S-Bahn (Ausgliederung) 23.11.2011 20:00 |
So wie bei anderen Betrieben auch, wird erstmal versucht mit den anderen Betreibern abkommen zu finden, Fahrzeuge zu erhalten, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Sollte dies, aus welchen Gründen auch immer, nicht möglich sein, so steht ja noch der Besteller oben drüber, der im Zweifel den anderen Betreiber Zwangsverpflichten kann. Im übrigen ist das richtig große Chaos ja nicht durch zu billige Fahrzeuge zustande gekommen, sondern durch Mangelhafte oder gar nicht durchgeführte Wartung. Ich sag nur Bremszylinder oder Fahrmotoren.Zitat
Netzweit vielleicht nicht, aber was haben die Fahrgäste aus Wildau oder Eichwalde davon, wenn der Nord-Süd-Netz und der Stadtbahn-Betreiber ihre Hausaufgaben gemacht haben und ihr jeweiliges Angebot fahren können, während der Ringbetreiber zu "billige" Fahrzeuge gekauft hat und dadurch möglicherweise komplett ausfällt? Auch wenn nur ein Teil des Gesamt-S-Bahn-Netzes ausfällt, ist es für die Betroffenen ein Totalausfall. Und insbesondere im Umland sind dann auch kaum Alternativverbindungen vorhanden.
Re: Ausschreibung der S-Bahn (Ausgliederung) 23.11.2011 20:40 |
Zitat
Jumbo
Netzweit vielleicht nicht, aber was haben die Fahrgäste aus Wildau oder Eichwalde davon, wenn der Nord-Süd-Netz und der Stadtbahn-Betreiber ihre Hausaufgaben gemacht haben und ihr jeweiliges Angebot fahren können, während der Ringbetreiber zu "billige" Fahrzeuge gekauft hat und dadurch möglicherweise komplett ausfällt? Auch wenn nur ein Teil des Gesamt-S-Bahn-Netzes ausfällt, ist es für die Betroffenen ein Totalausfall. Und insbesondere im Umland sind dann auch kaum Alternativverbindungen vorhanden.Zitat
Logital
Be einer Aufteilung in drei Netze ist jedes einzelne immernoch groß genug, damit keine Synergieeffekte verloren gehen. Das Beispiel mit dem Tausch S1/S7 nach Potsdam zeigt natürlich Fälle auf wo man nach Aufpaltung Flexibilität verspielt. Ich bin aber der Meinung, dass wir gleichzeitig Flexibilität gewinnen. 2 Unternehmer werden nicht gleichzeitig dieselben Fehler machen die zu einem netzweiten Verfügbarkeitseinbruch der Fahrzeuge führen.
Re: Koalitionsverhandlungen (SPD & CDU) - Stärkung des Nahverkehrs (Sammlung an Details)) 23.11.2011 22:54 |
Zitat
Blaschnak
Zitat
Arnd Hellinger
Zitat
Global Fisch
Zitat
Arnd Hellinger
weil irgendwelche Theoretiker die Trennung von Netz und Betrieb für ach so vorteilhaft halten.
...die Du aber genau dann in Perfektion hast, wenn Du die S-Bahn der BVG gibst. Dass die BVG auch die Infrastruktur der S-Bahn bekommt, halte ich für völlig illusionär.
Nicht unbedingt. Es gibt das Instrument der Pacht- oder Geschäftsbesorgungsverträge - frag' mal die AVG in Karlsruhe oder auch die diversen "RegioNetz"-Betriebe der DB (z.B. Kurhessenbahn Kassel)...
Ein sehr schönes Beispiel zum Thema (natürliches) Monopol. Wenn die angesprochenen Netze so klein sind, dass sie ausreichend Anreiz haben, den Zugang und Preis diskriminierungsfrei zu gestalten, ist eine Regulierung in Form einer Trennung nicht unbedingt notwendig. Anders sieht es aus bei einem Netz einer kritischen Größe und Auslastung (wie angenommernerweise bei dem großen Rest der DB Netze). Hier ist ein diskriminierungsfreier Zugang anscheinend nicht gewährleistet, so dass eine Regulierung in Form einer Trennung von Netz und Betrieb notwendig erscheint.
Re: Koalitionsverhandlungen (SPD & CDU) - Stärkung des Nahverkehrs (Sammlung an Details)) 23.11.2011 23:43 |
Zitat
Arnd Hellinger
Man darf eine öffentlich-rechtliche Bahn nur nicht zwingen, wie ein Wirtschaftsunternehmen zu agieren...
Re: Koalitionsverhandlungen (SPD & CDU) - Stärkung des Nahverkehrs (Sammlung an Details)) 24.11.2011 01:56 |
Zitat
Arnd Hellinger
[...]Und wenn Trassenstreitereien zwischen EVU, die möglichst gleichzeitig von Berlin nach Dortmund fahren möchten, erst von Gerichten entschieden werden müssen, war die alte Bundesbahn doch schon deutlich flexibler [...]