Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Warnstreik bei der BVG angekündigt
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Zitat
tramfahrer
Wieviele Mitarbeiter in der Verwaltung sitzen und was die verdienen entzieht sich meinem Wissen. Am besten mal ne mail an die BVG schreiben und um Auskunft bitten.

Das ist nicht nötig, da alle wesentlichen Zahlen der letzten Jahre veröffentlicht wurden: [www.bvg.de]

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
Wer hier gibt oder nimmt, müsste erstmal definiert werden.
Nein, ist im Kontext Streik ganz eindeutig: Der liegt völlig auf der Arbeitnehmerseite (und zwar egal, wie gut oder schlecht das Angebot seitens der Arbeitgeber ist).


Zitat
der weiße bim
Fakt ist jedenfalls, dass alles, was die Arbeitgeberseite bisher zu geben bereit ist, sich wieder unterhalb der Inflationsrate bewegt, also einen Reallohnverlust darstellt.
Ich habe bislang nur die Art und Weise des Arbeitskampfes angeprangert und Forderungen seitens der Arbeitnehmer nicht in Frage gestellt.

Zitat
der weiße bim
Die Einkommen haben sich in den letzten 18 Jahren nach dieser Darstellung aus [oeffentlicher-dienst.info] im Durchschnitt um 50% erhöht, während die Einkommen im öffentlichen Dienst und die Preisentwicklung bei 33% Zuwachs lagen.
Da scheint es dann in der Gesamtwirtschaft verglichen zum ÖD eine deutlich höhere Produktivitätssteigerung gegeben zu haben bzw. im ÖD dann eine Stagnation der Produktivität.
Ich hab' auch mal die Originalquellen des TV-N B gewälzt und ein bisschen gerechnet ;-):

Einstiegsgrundlohn (Entgeltgruppe E5, Stufe 1) ist aktuell 1.753€ (10,34€/h). In der Endstufe nach 20 Jahren Betriebszugehörigkeit (Stufe 6) erhält der Fahrer 2.250€ (13,27€/h).

Diese Stufensteigerungen bei 20 Jahren Betriebszugehörigkeit ergeben auf das Jahr gerechnet eine Erhöhung von im Mittel 1,3%. Ganz ohne Tarifverhandlungen, einfach so, quasi als Bewährungsaufstieg oder Durchhaltebonus ;-).

Hinzu kommt eine monatliche Zulage für alle Fahrer von 75€ und eine Jahressonderzahlung von 1.000 € (kann sein, dass diese zwischenzeitlich anders ist, da habe ich nicht den letzten Stand).

Zusammengerechnet ergibt sich ein Grundlohn (inkl. Zulagen und Einmalzahlung) pro Jahr:

Eingangsstufe: 22.927,13€ (11,27€/h)
Endstufe: 28.885,49€ (14,20€/h)

Hinzu kommen die Zuschläge und hier wird's schwierig. Tramfahrer behauptet ja, dass nur die Altbeschäftigten diese Bonusdienste bekommen. Wenn man jedoch den von ihm genannten 6/2-Turnus und eine "gerechte" Dienstverteilung zugrundelegt, würden sich folgende zuschlagpflichtige Schichten ergeben:

Im Turnusdurchlauf von 8 Wochen sind 42 Arbeitstage enthalten. Außerdem angenommen, dass Früh-, Mittel- und Spätdienste gleich verteilt sind, ist an Wochentagen jede 3. Schicht zuschlagpflichtig (25% Nachtzuschlag), an Samstagen der Mitteldienst mit 20% und der Spätdienst mit 25% zuschlagpflichtig sowie an Sonntagen jede Schicht mit 25% Zuschlag zu versehen. Feiertage (135%) und Vorfeiertage (40%) lassen wir mal weg.

Pro Turnusdurchlauf ergeben sich 12 Schichten mit Nachtzuschlag, 2 mit Samstagzuschlag und 6 mit Sonntagszuschlag.

Jede zuschlagpflichtige Stunde mit dem entsprechenden Zuschlagssatz multipliziert ergibt sich pro Jahr ein Wert von 2.453,17€. Dies ist unabhängig von der Entgeltstufe, da für alle Fahrer ein einheitlicher Stundensatz berücksichtigt wird.

Nach langem Rechnen ergibt sich folgendes Gesamtbrutto p.a.:

Anfang: 25.380,29€ (12,48€/h)
Ende: 31.338,66€ (15,41€/h)

Was sich netto für jeden ergibt, hängt von der jeweiligen Lebenssituation, den gewünschten Ausgaben für Altersversorgung und Gewerkschaftsbeiträge ab. Für einen Vergleich sollten doch wohl eher die Bruttobeträge angewendet werden.

Tja, die Frage der Angemessenheit ist wirklich schwierig zu beantworten und hängt sicher auch von der jeweiligen Einzelsituation ab.

Festzustellen ist jedoch, dass die Produktivität im Fahrdienst in den letzten Jahren massiv gestiegen ist, d.h. immer weniger Anwesenheitszeiten überhaupt vergütet werden, außerdem bei einem 6/2-Turnus nur 91 planfreie Tage pro Jahr bestehen und im 8-Wochenturnus nur ein vollständig freies Wochenende (d.h. etwa 6-7 p.a.) vorhanden ist. Zur Attraktivitätssteigerung des Fahrerjobs haben diese Maßnahmen bestimmt nicht beigetragen ;-).

Ein Inflationsausgleich ist sicher zu rechtfertigen. Großartige Zuschläge eigentlich nicht, da schon Grundsteigerungen im Tarifvertrag abgebildet werden. Höchstens zum Ausgleich von Schmerzen der Vergangenheit und um Personal zu finden bzw. zu binden, wäre dies bei einer entsprechenden Arbeitsmarktlage aus Arbeitgebersicht zu rechtfertigen. Der Arbeitnehmer freut sich natürlich immer über ein Extra-Plus.
Zitat
der weiße bim
Wer hier gibt oder nimmt, müsste erstmal definiert werden.
Fakt ist jedenfalls, dass alles, was die Arbeitgeberseite bisher zu geben bereit ist, sich wieder unterhalb der Inflationsrate bewegt, also einen Reallohnverlust darstellt.

So lange von Seiten der Gewerkschaft das Prinzip "Ungleiches Geld für gleiche Arbeit" in Form des "Sicherungsbetrages" für alle Altbeschäftigten im Hause BVG gilt, so lange werde ich keinerlei Sympathie für diesen Arbeitskampf entwickeln. Statt darauf einzuwirken, dass es endlich eine Angleichung der Bezahlung für alle Beschäftigten gibt, setzen hier Verdi & Co alles daran, dass es im Hause BVG weiterhin privilegierte und benachteiligte Mitarbeiter gibt - zu Lasten des inneren Betriebsfriedens, der Fahrgäste und der gesamten Stadt. Mit angemessener Bezahlung und sozialer Gerechtigkeit hat das so ziemlich gar nichts zu tun - aber sehr viel mit unverschämter Klientelpolitik.

Ach ja, der Sicherungsbetrag kostet jedes Jahr allein etwa 100 Millionen Euro Personalkosten. Im letzten Jahr ist die Verschuldung der BVG nach aktuellen Berichten um weitere ca. 80 Millionen Euro gestiegen. Wenn das so weitergeht ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir eine unglaubliche Angebotsschrumpfungsorgie in dieser Stadt erleben werden - aber die Altbeschäftigten werden weietrhinzu den bestbezhalten ÖPNV-Busfahreren Deutschlands gehören. Auch wenn es dann kaum noch Busse zu fahren geben wird...

Ingolf
Wenn die BVG den Fahrgästen beim Streik ein Taxi zahlen muss, würde der Streik die richtigen treffen.
So aber fühlt sich der zahlende Fahrgast nur schikaniert. Die BVG beruft sich auf "höhere Gewalt", der Fahrgast kann das nicht.
Kann ich mich auf "höhere Gewalt" berufen, wenn der Schlagzeuger in meiner Band mehr Gage will und deshalb nicht zum Auftritt kommt?
Überhaupt bleibt da das Ungleichgewicht, dass wenn der Fahrgast die Zahlung verweigert, er Strafe zahlen muss, wenn aber die BVG die vorab bezahlte Dienstleitung verweigert, der Fahrgast keinen Anspruch auf 40 EUR hat.

Mit besten Grüßen
Wuhletal
---------------------
Säh Dohrs will oupänn onnsä läft zeit.
Zitat
M2204
Ich hab' auch mal die Originalquellen des TV-N B gewälzt und ein bisschen gerechnet ;-):

Einstiegsgrundlohn (Entgeltgruppe E5, Stufe 1) ist aktuell 1.753€ (10,34€/h). In der Endstufe nach 20 Jahren Betriebszugehörigkeit (Stufe 6) erhält der Fahrer 2.250€ (13,27€/h).

Diese Stufensteigerungen bei 20 Jahren Betriebszugehörigkeit ergeben auf das Jahr gerechnet eine Erhöhung von im Mittel 1,3%. Ganz ohne Tarifverhandlungen, einfach so, quasi als Bewährungsaufstieg oder Durchhaltebonus ;-).

Und wie hoch wird im Mittel über die 20 Jahre die Inflation sein? Darüber! Also eine Reallohnverlust. Toller Durchhaltebonus.


Zitat
M2204
Hinzu kommt eine monatliche Zulage für alle Fahrer von 75€ und eine Jahressonderzahlung von 1.000 € (kann sein, dass diese zwischenzeitlich anders ist, da habe ich nicht den letzten Stand).

Ja, der lag 2011 schon bei 1200 Brutto. Dieser wird aber nach einer anderen Steuertabelle besteuert, als der Lohn.


Zitat
M2204
Hinzu kommen die Zuschläge und hier wird's schwierig. Tramfahrer behauptet ja, dass nur die Altbeschäftigten diese Bonusdienste bekommen. Wenn man jedoch den von ihm genannten 6/2-Turnus und eine "gerechte" Dienstverteilung zugrundelegt, würden sich folgende zuschlagpflichtige Schichten ergeben:

Im Turnusdurchlauf von 8 Wochen sind 42 Arbeitstage enthalten. Außerdem angenommen, dass Früh-, Mittel- und Spätdienste gleich verteilt sind, ist an Wochentagen jede 3. Schicht zuschlagpflichtig (25% Nachtzuschlag), an Samstagen der Mitteldienst mit 20% und der Spätdienst mit 25% zuschlagpflichtig sowie an Sonntagen jede Schicht mit 25% Zuschlag zu versehen. Feiertage (135%) und Vorfeiertage (40%) lassen wir mal weg.

Pro Turnusdurchlauf ergeben sich 12 Schichten mit Nachtzuschlag, 2 mit Samstagzuschlag und 6 mit Sonntagszuschlag.

Jede zuschlagpflichtige Stunde mit dem entsprechenden Zuschlagssatz multipliziert ergibt sich pro Jahr ein Wert von 2.453,17€. Dies ist unabhängig von der Entgeltstufe, da für alle Fahrer ein einheitlicher Stundensatz berücksichtigt wird.

Nach langem Rechnen ergibt sich folgendes Gesamtbrutto p.a.:

Anfang: 25.380,29€ (12,48€/h)
Ende: 31.338,66€ (15,41€/h)

Was sich netto für jeden ergibt, hängt von der jeweiligen Lebenssituation, den gewünschten Ausgaben für Altersversorgung und Gewerkschaftsbeiträge ab. Für einen Vergleich sollten doch wohl eher die Bruttobeträge angewendet werden.

I.d.R. bekommen Altbeschäftigte diese Dienste. Ich hatte in meinen über 2 Jahren keinen einzigen Nachtdienst.

So arbeite ich auch nicht in dem 6/2 Turnus, sondern im Nebenturnus 5/2 5/2 6/1.
Davon eine Woche Frühschicht, eine Woche geteilte Dienste, eine Woche Tagesdienste inkl Sonnabend.
In der Frühwoche fallen nur Nachtzuschläge an wenn der Dienst vor 6 Uhr beginnt. Kommt meist nicht sehr oft vor und wenn dann auch nur für ein paar Minuten (beispielsweise Dienstbeginn 5:45 macht 15 Nachtminuten)
In der geteilten Woche gibt es nur wenn der erste Teil wie in der Frühwoche vor 6 beginnt Nachzuschläge. Der zweite Teil liegt am Nachmittag und ist somit Zuschlagfrei.
Weiterhin gibts pro geteilten Dienst 2 Euro brutto, davon muss ich aber den Sprit für das zweite mal zur Arbeit fahren bezahlen und das kann ich steuerlich nicht geltend machen, da ich pro Arbeitstag nur einmal den einfachen Weg zur Arbeit steuerlich geltende machen kann. Und somit ist ein geteilter Dienst sogar ein Lohnverlust trotzt Zuschlag, denn für 2 Euro brutto bekommt man ja grade so einen Liter Benzin und damit kommst du im Stadtverkehr nicht sehr weit.
In der Tagesdienstwoche gibts nur Nachtzuschläge für Arbeitszeit nach 21 Uhr. Das kam in meiner letzten Tagesdienstwoche 1 Minute vor.
Am Samstag gibts auch nicht generell Samstagszuschlag. Erst für Arbeitszeit nach 13 Uhr und wenn dann noch nach 13 Uhr die Pause liegt wird das mit rausgerechnet.

Also
keine einzige Schicht mit durchgehendem Nachtzuschlag.
1,5 Samstage pro Monat mit anteiligem Samstagszuschlag.
0 Sonntagszuschläge.
0 Feiertagszuschläge.

Muss ich dafür jetzt auch ne Rechnung aufmachen wie hoch der Stundenlohn dann wirklich ist? Das würde sich nur auf die Kommastellen auswirken, die Zahl vor dem Komma würde sich nicht ändern.


Alles in allem schön vorgerechnet, und das wo hier ja sowieso alle glauben wir verdienen so gut. Da hilft so ein Beitrag echt nicht weiter.

Und was haben die Neueinstellungen nun von deiner Rechnung? Noch mehr Frust und noch mehr Grund um für höheren Grundlohn zu streiken.
@ tramfahrer

Jetzt mach' bitte mal einen Punkt! Ich habe nur die Fakten zur Vergütung nochmal zusammengefasst dargestellt und nicht die Angemessenheit der derzeitigen Vergütung bewertet. Wenn man hier diskutieren möchte, dann hilft so etwas eigentlich ganz gut.

Für Dich scheint aber das Ergebnis (sinngemäß: BVGer sind am schlechtesten bezahlt und werden täglich ausgebeutet) schon festzustehen, so dass die Diskussion auch abgebrochen werden kann.

Wenn die Lasten im Betrieb so ungerecht verteilt sind, dann muss man wohl auch an diesem Punkt und nicht nur an der Vergütung ansetzen. Außerdem kann man deinen Turnus auch als vorteilhaft bezeichnen: Du hast relativ geregelte Zeiten und nahezu jedes Wochenende und grundsätzlich sonntags frei. An diesen Tagen sollte doch eigentlich die Möglichkeit bestehen "aus frei" Überstunden zu fahren. Ein Thema und eine zusätzliche Verdienstmöglichkeit, die wir noch gar nicht strapaziert haben. Ich dachte immer, die BVG hätte auch so einen erheblichen Fahrermangel ...

Zum Thema "Sonderzahlung wird nach extra Tabelle besteuert": Dies ist Unsinn. Die Besteuerung erscheint nur so hoch, weil du mit der Sonderzahlung durch die Progression des Steuertarifs quasi für das gesamte Steuerjahr in eine höhere Steuerstufe gelangst. Die "Nachzahlung" für die Vormonate wird nun leider genau zeitgleich mit der Sonderzahlung nacherhoben, so dass "unverschämte" Abzüge entstehen. Fest steht: Brutto erhöht sich dein Jahreseinkommen um 1.200 €. Die anstehende Lohnerhöhung wird übrigens auch genauso unverschämt besteuert. Hier kommt die vielbeschworene "kalte Progression" zum Tragen. Also, lieber auf Erhöhung verzichten ;-)? Nicht wirklich, oder!?
Zitat
tramfahrer
Von 200 Euro für Gewerkschaftsbeiträge hat keiner geschrieben, aber wo nimmst du die 9 Euro her? Verdi Beitrag: 1% vom Brutto, also locker das doppelt von deiner Annahme.

Komisch, laut Verdi sind es 0,5 % (also locker die Hälfte deiner Annahme).
Zitat
Ingolf

So lange von Seiten der Gewerkschaft das Prinzip "Ungleiches Geld für gleiche Arbeit" in Form des "Sicherungsbetrages" für alle Altbeschäftigten im Hause BVG gilt, so lange werde ich keinerlei Sympathie für diesen Arbeitskampf entwickeln. Statt darauf einzuwirken, dass es endlich eine Angleichung der Bezahlung für alle Beschäftigten gibt, setzen hier Verdi & Co alles daran, dass es im Hause BVG weiterhin privilegierte und benachteiligte Mitarbeiter gibt - zu Lasten des inneren Betriebsfriedens, der Fahrgäste und der gesamten Stadt. Mit angemessener Bezahlung und sozialer Gerechtigkeit hat das so ziemlich gar nichts zu tun - aber sehr viel mit unverschämter Klientelpolitik.

Ach ja, der Sicherungsbetrag kostet jedes Jahr allein etwa 100 Millionen Euro Personalkosten. Im letzten Jahr ist die Verschuldung der BVG nach aktuellen Berichten um weitere ca. 80 Millionen Euro gestiegen. Wenn das so weitergeht ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir eine unglaubliche Angebotsschrumpfungsorgie in dieser Stadt erleben werden - aber die Altbeschäftigten werden weietrhinzu den bestbezhalten ÖPNV-Busfahreren Deutschlands gehören. Auch wenn es dann kaum noch Busse zu fahren geben wird...

Ingolf

Danke Ingolf.. Ich stimme dir 100% zu..

IsarSteve
Wenn ich die Zahlen im Geschäftsbericht 2010 (noch nicht 2011) richtig deute, dann hat im Durchschnitt jeder Beschäftigte brutto mehr als 47.000 € im Jahr. Wo sind dann die Spitzenverdiener wenn das "einfache" Personal so bedürftig ist?
Gruß Pensionär
Im Personalaufwand stecken auch die Lohnnebenkosten drin (ca. 28% im Jahr 2010). Bei 47.000€ Durchschnittskosten pro Mitarbeiter währen das dann rund 36.500€ Bruttoentgelt pro Kopf.
Zitat
tramfahrer
Zitat
Adenosin
Zitat
tramfahrer

knapp über 1000 Euro netto

Zitat
ver.di

2012 Steigerung 2,3% - mtl. 42,01€


Ehm, das sind also 1826€ brutto/Monat... Wenn ich das nun in nen Brutto-Netto-Rechner eintippe, kommen 1244 € Netto raus... das bissel mehr als knapp über 1000 €


Dann zieh noch die Gewerkschaftsbeiträge ab und VBL und dann sinds nur noch 1150€ und das is ja nun nicht grade berauschend viel über 1000€. Aber man kann es ja auch schön rechnen.


Jepp, man kann es aber auch schlecht rechnen, so wie du es hier dauernd tust. Sei mir nicht böse, aber wer laut rumschreit, muss auch das entsprechende Echo erwarten. Ich schreibe jetzt ganz provokant, dass du dich in meinen Augen auf recht hohem Niveau beklagst, denn von 1200 € Netto im Monat kann man in Berlin recht gut leben!
Ich unterstütze durchaus die Forderungen der Angestellten, aber du tust ja geradezu so, als wäre die BVG ein Sklavenverein... Sorry, aber dafür habe ich erstens kein Verständnis und zweitens (es wurde bereits erwähnt) der Böse in der ganze Geschichte ist hier nicht das Verkehrsunternehmen, sondern ihr Besitzer, das Land Berlin! Das scheint ihr ein bisschen zu vergessen...

Und hier wurden bereits gute Vorschläge gemacht, wie man streiken könnte, ohne es auf dem Rücken der Kunden auszutragen... Was spricht denn dagegenm die Fahrkartenautomaten zu bestreiken? Oder öffentlich anzukündigen, dass ein Wochenende lang keine Fahrkartenkontrollen stattfinden. Das ist genial!! Es fährt alles wie normal, die Kosten bleiben erhalten, aber die Erlöse brechen weg. Das tut der BVG richtig weh. Aber den Betrieb bestreiken? Ich weiß nicht, ein Unternehmen, dass mit jedem gefahrenen Kilometer Verluste macht, freut sich doch klammheimlich, wenn mal ein paar Tage lang gar nix fährt :P



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.02.2012 17:58 von Adenosin.
Also ohne mir hier jeden Posting hier gelesen zu haben mal meine Meinung.

Verdi und auch die BVGer schneiden sich mit der Aktion am Samstag so dermaßen ins eigenen Fleisch man glaubt es doch kaum. Ist aber auch kein Wunder
da an den entscheidenen Hebeln bei Verdi ja nur @#$%& sitzen. Ich arbeite im öffentlichen Dienst und erlaube mir das Urteil. Man könnte auch mal kreativ
streiken, aber stattdessen gleich mal voll Breitseite und komme was wolle.

Erstmal stört mich ja die Länge an dem Streik. Ich hätte überhaupt kein Problem damit, dass man von 4 Uhr bis 12 Uhr warnstreikt. Dann würde man der
Stadt wenigstens am Nachmiittag etwas Bewegung gestatten (Hertha, Berlinale, Krankenhausbesuche, etc.). Vielleicht hätte man auch mal nacheinander
jeden Betriebsteil für 4 oder 5 Stunden bewarnstreiken können. So wird das doch nichts.

Und der Lohnvergleich der hier immer mit den anderen Arbeitnehmern in dieser Stadt gemacht wird, hinkt auch sehr. Ihr liebe BVGer könnt Euch sicher
sein, dass ihr jeden Monat Euer Geld pünktlich auf dem Konto habt.

Und noch etwas zur Leistung gegenüber anderen Arbeitnehmern in dieser Stadt. Die von vielen Fahrpersonalern erbrachte Leistung ist bei weitem nicht so gut,
wie ihr immer glaubt, Könnte da jeden Tag unzählige Beispiele aufzählen. Aber wie ich ja immer auch behaupte ist Euch der Fahrgast auch vollkommen egal.

Vielleicht vorm nächsten Warnstreik einfach mal nachdenken und dann handeln.
Zitat
DonChaos
Zitat
tramfahrer
Von 200 Euro für Gewerkschaftsbeiträge hat keiner geschrieben, aber wo nimmst du die 9 Euro her? Verdi Beitrag: 1% vom Brutto, also locker das doppelt von deiner Annahme.

Komisch, laut Verdi sind es 0,5 % (also locker die Hälfte deiner Annahme).

komisch auf meinem Lohnzettel sinds aber 1% also bleibts locker beim doppelten deiner Annahme. und hier der Link als Beweis [www.verdi.de]
Aber immer schön dumm gegen quatschen anstatt mal was zu belegen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.02.2012 18:27 von tramfahrer.
Zitat
Pensionär
Wenn ich die Zahlen im Geschäftsbericht 2010 (noch nicht 2011) richtig deute, dann hat im Durchschnitt jeder Beschäftigte brutto mehr als 47.000 € im Jahr. Wo sind dann die Spitzenverdiener wenn das "einfache" Personal so bedürftig ist?
Gruß Pensionär

Ich würde die 47 000 des Durchschnitts mit Kußhand nehmen,
aber die erreicht ein popliger Kutscher oder Schlosser nicht.....garantiert nicht,
auch nicht mit schöngerechneter Lohnsteuerklasse und so weiter.

>T6JP<
Zitat
M2204
@ tramfahrer

Wenn die Lasten im Betrieb so ungerecht verteilt sind, dann muss man wohl auch an diesem Punkt und nicht nur an der Vergütung ansetzen. Außerdem kann man deinen Turnus auch als vorteilhaft bezeichnen: Du hast relativ geregelte Zeiten und nahezu jedes Wochenende und grundsätzlich sonntags frei. An diesen Tagen sollte doch eigentlich die Möglichkeit bestehen "aus frei" Überstunden zu fahren. Ein Thema und eine zusätzliche Verdienstmöglichkeit, die wir noch gar nicht strapaziert haben. Ich dachte immer, die BVG hätte auch so einen erheblichen Fahrermangel ...

Wasn das fürn blöder Vorschlag? Was hat denn "aus frei" Überstunden fahren mit meinem Grundgehalt zu tun? Wenn also demnächst mal wieder jemand Streikt dann komm ich mit dem Argument, "gehn se doch am Wochenende in ihrer Freizeit zusätzlich arbeiten, dann ham sie ihre Lohnerhöhung". Sorry, aber solche Vorschläge sind ja wohl voll daneben.
Zitat
Adenosin

Und hier wurden bereits gute Vorschläge gemacht, wie man streiken könnte, ohne es auf dem Rücken der Kunden auszutragen... Was spricht denn dagegenm die Fahrkartenautomaten zu bestreiken? Oder öffentlich anzukündigen, dass ein Wochenende lang keine Fahrkartenkontrollen stattfinden. Das ist genial!! Es fährt alles wie normal, die Kosten bleiben erhalten, aber die Erlöse brechen weg. Das tut der BVG richtig weh. Aber den Betrieb bestreiken? Ich weiß nicht, ein Unternehmen, dass mit jedem gefahrenen Kilometer Verluste macht, freut sich doch klammheimlich, wenn mal ein paar Tage lang gar nix fährt :P

Die Vorschläge bringen doch aber nichts.

Fahrkartenkontrollen werden durch Sicherheitsfirma im Auftrag der BVG gemacht. Die können gern streiken, aber das interessiert die BVG dann nicht. Nimmt sie sich eben ne andere Firma.
Also Fahrkartenautomaten bestreiken.Wie stellst du dir das vor? Automat so manipulieren das kein Kunde Tickets kaufen kann? Und dann kommt die Sicherheitsfirma im Auftrag der BVG, die ja nicht streiken und wollen kontrollieren und schon ist der Kunde der Dumme, so wie bei jetziger Streikwahl auch, also nix gewonnen. Und der grossteil der Einnahmen kommt doch eh durch Abo's.
Interessanter Artikel in der BLZ (Berliner Zeitung) :

klick mich


Folgende Punkte sind interessant:
- Die BVG legte ein verbessertes Angebot vor, musste es aber zurück ziehen, da es vom Senat abgelehnt wurde
- höhere Kosten werden durch Angebotseinsparungen kompensiert... Feinfein... Dann kann man auch gleich ein paar Arbeitsplätze einsparen *Zynismus*



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.02.2012 19:36 von Adenosin.
Ähm, ich ging davon aus, dass das für nen Berliner ne gängige Abkürzung ist, zumal ein Klick auf den Link auch die Antwort gebracht hätte... Aber Danke für den Hinweis :D
Dieses Thema wurde beendet.