Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Spandau wieder mit Straßenbahn?
geschrieben von Bahnknoten 
Zitat
Nemo
Spandau hat nur deshalb keine Straßenbahn mehr, weil man im Westen halt die Abschaffung der Straßenbahn durchgezogen hat. Im Osten ging auf einem Viertel Weg das Benzin aus und man konnte nicht genug Autos bauen.

Man hat in Westberlin das U-Bahnnetz dafür ausgebaut. In Ostberlin wurde im selben Zeitraum deutlich weniger U-Bahnstrecken gebaut.
Trotzdem wurden im Westen ja massiv Straßenbahn-Strecken eingestellt und die Infrastruktur abgerissen, das hat ja mit Aus- und Neubau nichts zu tun.
Genau. Fast alle Straßenbahnlinien wurden durch Busse ersetzt.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
GraphXBerlin
Wenn ich aber bedenke, dass die Fahrzeugzahlen und Fahrer bis zur Wende wesentlich höher war als heutzutage, war tatsächlich in Spandau nach Einstellung der Straßenbahn so ein Nahverkehrschaos?

Jein. Erstens waren die Wege kürzer. Schließlich arbeitete niemand am Potsdamer Platz oder östlich davon und die vielen Arbeitsplätze in der Spandauer Industrie sorgten dafür, dass zweitens die Busse stets auch gegen die Lastrichtung gut gefüllt waren. Die vorher in der HVZ angebotene Verbindung im gefühlten Sichtabstand nach Siemensstadt übernahm ja dann die U7. Drittens war das Busnetz nicht so auf das Spandauer Zentrum ausgerichtet wie heute. Die Haltestellen Spandau, Rathaus und Markt teilten sich noch die Umsteigefunktion als Knotenpunkte mit Ruhleben und es gab keinen Fernbahnhof und keine Arcaden die noch zusätzliches Aufkommen generieren.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Harald Tschirner
Genau. Fast alle Straßenbahnlinien wurden durch Busse ersetzt.

Und durch die U-Bahn.
Zitat
Henning
Zitat
Harald Tschirner
Genau. Fast alle Straßenbahnlinien wurden durch Busse ersetzt.

Und durch die U-Bahn.

Gerade mal ca. 20% der Straßenbahnstrecken im Westteil der Stadt wurden durch U-Bahnen ersetzt.
Das Westberliner Straßenbahnetz erstreckte sich nach dem Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg auf ca. 250 Streckenkilometer - neu entstanden sind seither ca. 50 km U-Bahn.
Für die allermeisten Straßenbahnnutzer bedeutete dies daher ein Umsteigen auf den Bus.

Ingolf
Zitat
Henning
Zitat
Harald Tschirner
Genau. Fast alle Straßenbahnlinien wurden durch Busse ersetzt.

Und durch die U-Bahn.

Du gehst auch aller einseitigen Zweckpropaganda auf den Leim?

Genau so hat man auch in Hamburg argumentiert und dort stimmte es ebensowenig, die Werte dürften etwa die sein, die Ingolf für Berlin nennt.

Und diese unzutreffende und einseitige Propaganda zieht sich auch durch die Literatur die von Leuten ohne Ahnung verfasst wird und die diesen hanbüchenen Unsinn einfach nachplappern.

Die Volksveräppelung (um nicht härtere Worte zu gebrauchen) begann doch schon mit der Stilllegung der Kurfürstendammlinien als erstem Versuchsballon. Da gab es keine U-Bahn, da gibt es bis jetzt keine U-Bahn und da wird es wohl nie eine U-Bahn geben, auch wenn man schon Millionen in eine toten U-Bahnhof am Adenauerplatz versenkt hat. Die Linien 76 und 79 (und alle folgenden Opfer des Autobuswahns) waren das, was man heute erst wieder mühsam schaffen will: ELEKTROMOBILITÄT! Und die Buslinien A19 und A29 brachten dem grünen Bezirk Grunewald (und spätere Buslinen ganz West-Berlin) eine seit damals anhaltene Feinstaubbelastung, von der natürlich damals keine Rede war, die es aber trotzdem bereits gab.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Ich würde sogar so weit gehen, dass die U9 eigentlich zwischen Turmstr. und Zoo keine Straßenbahn ersetzt hat, sondern eher eine zusätzliche Verbindung war. Außerdem frage ich mich, ob man bei mehr als 10-15 Jahren nach der Stilllegung der Straßenbahn bis zur Eröffnung der U-Bahn überhaupt noch von ersetzten reden kann. Das heißt also, es wurden eigentlich fast alle Straßenbahnen durch Busse ersetzt.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Henning
Zitat
Harald Tschirner
Genau. Fast alle Straßenbahnlinien wurden durch Busse ersetzt.

Und durch die U-Bahn.

Und durch Individualverkehr.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Harald Tschirner
Genau. Fast alle Straßenbahnlinien wurden durch Busse ersetzt.

Sehr interessant. Wo denn z.b. nicht bzw. wo kann man heute noch Gleisreste von früheren Strassenbahnlinien in Berlin sehen?
Zitat
Logital
Zitat
Henning
Zitat
Harald Tschirner
Genau. Fast alle Straßenbahnlinien wurden durch Busse ersetzt.

Und durch die U-Bahn.

Und durch Individualverkehr.

Indem man die Fahrgäste aus der komfortablen Straßenbahn in stinkende schaukelnde AUTObusse zwang hat man den Trend zum Individualverkehr beschleunigt. Wenn schon AUTO dann richtig.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
micha774
Sehr interessant. Wo denn z.b. nicht bzw. wo kann man heute noch Gleisreste von früheren Strassenbahnlinien in Berlin sehen?

Ich denke da gibt's eher um die paar Kilometer U-Bahn, die wirklich mal die Straßenbahn ersetzt hat, allen voran wäre da die U6 Nord zu nennen.
Zitat
Bovist66
Zitat
der weiße bim
Zitat
iGEL
Ein weiterer Grund für das Inselnetz ist, dass zumindest aus meiner beschränkten Sicht gar nicht die Verbindungen nach Berlin so interessant sind, sondern vor allem die innerhalb von Spandau selbst.

Volle Zustimmung. Die Spandauer Straßenbahn braucht genauso wenig durchgehende Linien nach Berlin wie die Köpenicker.

Doch! Der M45 ist sowohl von der Nachfrage als auch von der Linienführung her geradezu prädestiniert für eine Straßenbahnstrecke (was er ja im Prinzip auch schon einmal war, als Linie 54). Zudem steht auf weiten Abschnitten ein Mittelstreifen zur Verfügung, der für die Straßenbahn verwendet werden könnte.

Dass die früheren Trassen noch teilweise verfügbar sind, heisst nicht unbedingt, dass auch ein straßenbahnwürdiges Verkehrsaufkommen vorhanden ist, das eine durchgehende Neubaustrecke rechtfertigt. Innerhalb des dicht bebauten Charlottenburger und Spandauer Kerngebietes ist das sicher der Fall, aber dazwischen wird es doch ziemlich leer im Bus. Die längere Reisezeit nehmen zwar einige Fahrgäste in Kauf um die unbeliebten Umsteigewege zu vermeiden. Das geringe Aufkommen an den weniger dicht bebauten Strecken am Nonnendamm und Heerstraße versucht man mit X-Buslinien etwas schneller zu überbrücken.
In den längeren Grünzonen zwischen Köpenick, Schöneweide, Karlshorst und Lichtenberg/Friedrichshain ist die Nutzung ja auch nicht überragend. Bei weiten Wegen wird eben doch lieber auf das Schnellbahnnetz umgestiegen.

so long

Mario
Moin!

Ich habe nichts gegen Verbindungen nach Berlin. Aber es gibt wesentlich interessantere Verbindungen, und ohne Inselbetrieb dauert es im besten Fall 10 Jahre, eher 15, um die Straßenbahn dahin zu bauen.

iGEL
Zitat
micha774
Zitat
Harald Tschirner
Genau. Fast alle Straßenbahnlinien wurden durch Busse ersetzt.

Sehr interessant. Wo denn z.b. nicht bzw. wo kann man heute noch Gleisreste von früheren Strassenbahnlinien in Berlin sehen?

Man kann keine Gleisreste mehr von den früheren Straßenbahnlinien sehen, da sie schon seit mindestens 50 Jahren nicht mehr existieren. Sie wurden im Laufe der Zeit komplett entfernt.
Zitat
micha774
Zitat
Harald Tschirner
Genau. Fast alle Straßenbahnlinien wurden durch Busse ersetzt.

Sehr interessant. Wo denn z.b. nicht bzw. wo kann man heute noch Gleisreste von früheren Strassenbahnlinien in Berlin sehen?

Interessante Frage. Im Osten kenne ich mich nach wie vor viel zu wenig aus, aber auch im Westen weiß ich von keiner einzigen Stelle mit einem Gleisrest im Straßenraum. Einige Meter Gleis haben auf dem Ruhlsdorfer Platz in Teltow "überlebt", vielleicht hat ja irgendjemand aufgepaßt.

Schienen gibt es ansonsten noch auf ehemaligen Betriebshöfen, z.B. Reinickendorf (Pankower Allee) und Moabit (Wiebestraße, auch für Liebhaber schöner alter Autos von Interesse).

Wohl von Anfang an ohne jeden Ersatz entfiel die "27" in der Reuter-, Pflüger-, Friedel- und Ohlauer Straße im dicht besiedelten Neuköllner Norden bzw. in "SO 36" zum 1. Oktober 1964.

Außerdem fällt auf, wie viele "parallele" Oberflächenangebote mit dem Hinweis auf das "tieferliegende" Angebot über die Zeit "weggespart" wurden, z.B. im Tempelhofer Damm, der Gneisenaustraße, in der Hasenheide, der Kottbusser Straße, dem Kottbusser Damm, der Hermannstraße - es ließen sich sicher noch mehr Beispiele finden.

Etwa 27 U-Bahnhöfe haben "oberirdisch" keinen Anschluß, Birken- und Hildegardstraße wurden zuerst "tram-" und später auch "busfrei". Laufen und U-Bahn-Kurzstreckenfahrten mit Umsteigen sind schwer angesagt. Was für ein Gewinn,

meint Marienfelde.
In der Arcostraße gibt es auch noch Gleisreste im alten Betriebshof. Im Straßenland sind noch Gleisreste in der Holzmarktstraße in der Überfahrt direkt neben der Stadtbahnquerung vorhanden und an der ein oder anderen Stelle werden alte Gleise noch unter dem Straßenbelag schlummern.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Henning
Zitat
micha774
Zitat
Harald Tschirner
Genau. Fast alle Straßenbahnlinien wurden durch Busse ersetzt.

Sehr interessant. Wo denn z.b. nicht bzw. wo kann man heute noch Gleisreste von früheren Strassenbahnlinien in Berlin sehen?

Man kann keine Gleisreste mehr von den früheren Straßenbahnlinien sehen, da sie schon seit mindestens 50 Jahren nicht mehr existieren. Sie wurden im Laufe der Zeit komplett entfernt.
Man kann aber in zahlreichen Kopfsteinpflasterstaßen den Verlauf ehemaliger Linien sehen.

Siehe mein Beitrag vom 18.08.2012:[www.bahninfo-forum.de]
Im ehemaligen Ostberlin gibt es doch noch etliche alte Gleisreste. Wir können ja mal anfangen sie zu sammeln.

Mich beschleicht aber das Gefühl, dass die neue Straßenbahndiskussion nur wieder den weiteren Ausbau der Schnellbahnlinien ver- und behindert.
In Stahnsdorf liegen unweit der Waldschänke in der Wilhelm-Külz-Straße noch einzelne Gleisstücke.

Beste Grüße
Harald Tschirner
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen