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Vergessene Orte: Die Siemensbahn
geschrieben von Tradibahner 
Was genau fallen bei der Siemensbahn für Kosten an? Sicherung bestehender Brücken denke ich mal. Bahndamm kann ich mir nicht recht vorstellen. Die alten Bahnhofsbauten, nun bin ich mir nicht sicher was genau dort jährlich gemacht wird. Weiß jemand genaueres?
Zitat

"GraphXBerlin" am 20.2.2017 um 20.52 Uhr:

Was genau fallen bei der Siemensbahn für Kosten an?

Da seit 1980 nur alle drei Jahre der Baumbewuchs zurückgeschnitten und erst im Herbst/Winter 2009/2010 alle schweren Eisenteile vom Viadukt abtransportiert wurden (siehe meine Dokumentation dazu), verfielen die Hochbauten der Siemensbahn so sehr, dass DB Netze nach dem Ablehnungsbescheid zum Entwidmungsantrag tätig werden musste, um ihrer Verkehrssicherungspflicht nachzukommen. Hier ein Foto vom 7. Juli 2013:



In den Bahnhöfen Wernerwerk und Siemensstadt wurden nur die allernotwendigsten Sanierungen (Dachstützen, etc.) durchgeführt, im Bahnhof Gartenfeld das Gartencenter zwangsgeräumt (angeblich, weil die Mieter die vertraglich geregelten Instandsetzungsarbeiten am Gebäude nicht durchgeführt haben). Diese Arbeiten erklären auch den (geschickt ausgewiesenen) Anstieg der Kosten in den Jahren 2014/2015, ich bin aber ziemlich sicher, dass sie in den Folgejahren wieder auf den Betrag von 2013 gesunken sind bzw. sinken werden.

Gruß, Thomas

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Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Interessant. Dies dürfte auch erklären weshalb man bei der Stammbahn auf dem S-Zehlendorf das Bahnhofsdach abmontiert hat. Wenngleich ich nicht glaube, dass es in den nächsten Jahren eingestürzt wäre o.ä.
Zitat

"hvhasel" am 15.2.2017 um 9.43 Uhr:

Schon interessant, welche Anziehung die Siemensbahn auf studentische Projekte hat: Nun hat ein internationaler Kurs von angehenden Landschaftsarchitekten der Hochschule Anhalt ihre Entwürfe vorgestellt (Online-Artikel).

Am vergangenen Mittwoch (22.2.2017) hat auch das Anzeigenblatt Berliner Woche auf Seite 3 der Charlottenburger Lokalausgabe darüber berichtet und ein Bild gezeigt (Online sogar zwei Bilder).

Da sich die Entwürfe auf eine Verbindung zwischen der Jungfernheide und dem Schlosspark Charlottenburg beziehen, wäre dafür die Spreebrücke wieder zu komplettieren, was sie natürlich viel weniger realisierbar werden lassen.

Gruß, Thomas

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Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
Heidekraut
Die Argumente wiederholen sich. eigentlich müsste doch Tegel jetzt schon mit seinem enormen Flugaufgebot die Wiederinbetriebnahme und Verlängerung amortisieren. Hätte man nur schon vor 10 Jahren damit angefangen. ;-) Im Schwunge der Projekte Deutsche Einheit. Wie wäre es mit der M-Bahn als Zwischenlösung?

Die M Bahn war nur eine Versuchsanlage für die Technologie einer gewesenen Zukunft; sie hat also weder hier noch in Shanghai eine Zukunft.
Nun hat sich auch der Spandauer Bürgermeister zur Siemensbahn geäußert und fordert eine Straßenbahn für die alte S-Bahntrasse.

Zumindest als Gedankenanstoß nicht ganz verkehrt. Denn irgendwie müsste eine Straßenbahn eh nach Spandau kommen und Parallelverkehr zur U7 auf der Nonnendammallee (wie im historischen Vorbild) ist tatsächlich alles andere als sinnvoll.

Gleichzeitig könnte dann das Gartenfeld und die Wasserstadt ohne zusätzliche Brücke über die Havel angebunden werden. Und verbunden mit einem kleinen Zusatznutzen für die Siemensstadt, wenn zusätzliche Haltepunkte nahe Popitzweg und/oder Jugendplatz gebaut würden.

Wäre ja eigentlich nicht so viel anders wie die Anbindung vom Stern parallel der Nutheschnellstraße in Potsdam. Das sind dort auch S-Bahn ähnliche Distanzen.
Jetzt geht das wieder los...
Zitat
GraphXBerlin
Jetzt geht das wieder los...

Tja, es wird in Berlin halt so wenig umgesetzt, dass dafür umso mehr spekuliert wird!
Ich frage mich nur, wie und wo die Straßenbahn auf die Siemensbahn kommen soll. Am Bahnhof Jungfernheide oder erst am Siemensdamm? Das sind schon Dinge, die man jetzt diskutieren muss, wo doch die Straßenbahnverlängerung von der Turmstr. zum Mierendorffplatz (oder vielleicht doch zum Bahnhof Jungfernheide) gerade aktuell wird.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Letztendlich sind Straßenbahnplanungen auf der Siemensbahn wesentlich leichter umzusetzen, weil die notwendige Verlängerung leichter umsetzbar ist, solange man sich bei Schnellbahnen nur Tunnelstrecken vorstellen kann. Ich wäre ja für eine S-Bahn, die dann auf dem Mittelstreifen der Hauptallee von Gartenfeld als Hochbahn in Stadtbahn-Optik etwas Gründerzeitcharme versprüht...

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.03.2017 11:30 von Nemo.
Zitat
Nemo
Letztendlich sind Straßenbahnplanungen auf der Siemensbahn wesentlich leichter umzusetzen, weil die notwendige Verlängerung leichter umsetzbar ist, solange man sich bei Schnellbahnen nur Tunnelstrecken vorstellen kann. Ich wäre ja für eine S-Bahn, die dann auf dem Mittelstreifen der Hauptallee von Gartenfeld als Hochbahn in Stadtbahn-Optik etwas Gründerzeitcharme versprüht...

Du spricht die Punkte an, die mir auch in den Sinn gekommen sind. A) macht es Sinn, da die Weiterführung der Straßenbahn über den Mierendorffplatz ernsthaft erwogen wird. B) weil die Weiterführung sich viel einfacher gestalten würde als eine S-Bahn wie im FNP und C) Planungen in Bälde berücksichtigt werden sollten.

Ich gebe zu bedenken, dass mit dem wahrscheinlichen Neubau der Rudolf-Wisell-Brücke (und damit auch der AS Siemensdamm) in den kommenden Jahren Chancen und Risiko zugleich für eine potenzielle Straßenbahn bestünden. Plant man eine Straßenbahn mit, würden unnötige Mehrkosten vermieden.
Aber wie kommt die Straßenbahn von Jungfernheide auf die Siemensbahn-Trasse?
Es gäbe als einfachste Variante eigentlich nur eine sinnvolle Variante:über den Tegeler Weg, dann über oder im Kreisverkehr um den Jakob-Kaiser-Platz auf den Siemensdamm, den dann auf dem Mittelstreifen bis zum Wohlrabedamm folgend , wo dann eine Rampe beginnt, die die Straßenbahnen auf die Höhe des Viadukts bringt und diese dann der Trasse bis nach Gartenfeld und darüber hinaus bringt!?
Dort angekommen wechselt sie dann auf die Gartenfelder Straße und dann weiter auf die Bernauer Str. etc.
Das ist vermutlich die realistischte Variante. Ab Jungfernheide bringt insofern nichts, weil man zwei Spreebrücken errichten müsste und man eigentlich bis zum Bahnhof Wernerwerk nichts zusätzlich erschließen würde. Allerdings hätte man dann eine deutlich schnellere Verbindung ins Schnellbahnnetz.
Als Idee könnte man von der Lise-Meitner-Str. aus einen Bahnsteig auf S-Bahnniveau erreichen und dann die Strecke parallel nördlich der ganzen Gleise bis zum Abzweig der Siemensbahn führen. Man kann natürlich weiter spinnen und hier eine Umsteigeanlage à la Wuhletal mit Straßenbahn und S-Bahn errichten.

Nachteil: Baukosten (zwei Spreebrücken, aufgeständerter Fahrweg), zweimaliges Treppensteigen bei Umstieg zur Bahn am Bahnhof Jungfernheide und keinerlei zusätzliche Erschließung bis zum Bahnhof Wernerwerk.

Vorteil: Günstige Reisezeit, weil bis zum Bahnhof Jungfernheide keine wichtigen Straßen gekreuzt werden.

Edit: Sprache

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 15.03.2017 16:32 von Nemo.
Ich find ja die Idee ganz reizvoll, aber beim Blick auf die Karte ist es für mich Quatsch. Das meiste ist durch die U7 erschlossen, für Gartenfeld würde eine Busverbindung im dichten Takt zum U-Bhf Paulsternstraße reichen.
Von Rathaus Spandau über die Havel einen Abzweig bis zur Wasserstadt als Straßenbahn zu bauen, darüber könnte man langfristig nachdenken.
Bin eigentlich nur für eine Trassenfreihaltung für die Siemensbahn und gut ist es. Leider ist zur Zeit die Strecke tot. Ich würd dort alles lassen, wie es ist.

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
Tja, man stellt eben fest, dass eine S-Bahnstrecke am besten zu einer S-Bahn passt...

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Wollankstraße
Ich find ja die Idee ganz reizvoll, aber beim Blick auf die Karte ist es für mich Quatsch. Das meiste ist durch die U7 erschlossen, für Gartenfeld würde eine Busverbindung im dichten Takt zum U-Bhf Paulsternstraße reichen.
Von Rathaus Spandau über die Havel einen Abzweig bis zur Wasserstadt als Straßenbahn zu bauen, darüber könnte man langfristig nachdenken.
Bin eigentlich nur für eine Trassenfreihaltung für die Siemensbahn und gut ist es. Leider ist zur Zeit die Strecke tot. Ich würd dort alles lassen, wie es ist.

Typisches Henne-Ei-Problem: Welche Strecke für die Straßenbahnanbindung zwischen den anderen Bezirken und Spandau wäre denn angemessen?

  • Die Nonnendammallee wäre ein richtiger Parallelverkehr zur U7, aber die wahrscheinlichste Alternative, da die erste Straßenbahn über den Mierendorffplatz geführt werden soll.
  • Der Spandauer Damm wäre sicherlich gerade für Charlottenburg eine gute Ergänzung, aber für Spandau? Etwas uninteressant, zumal das hauptsächlich neu angebundene Gebiet an der Teltower Straße auch einen S-Bahnhof bekommen (n.m.M. wäre auch das nicht notwendig) und die Engstelle Ruhlebener Straße bis hin zur Klosterstraße nachteilig für eine Straßenbahnführung werden könnte.
  • Die Heerstraße würde sich zwar anbieten, da die Straße fast immer noch so aussieht wie in Zeiten der West-Berliner Straßenbahn. Aber auch hier: gerade ab Spandau (Freybrücke) wird es eng und mit dem Anschluss zum Zentrum Spandaus hat das dann auch nichts mehr zu tun.
Zitat
hvhasel
Nun hat sich auch der Spandauer Bürgermeister zur Siemensbahn geäußert und fordert eine Straßenbahn für die alte S-Bahntrasse.

Zumindest als Gedankenanstoß nicht ganz verkehrt. Denn irgendwie müsste eine Straßenbahn eh nach Spandau kommen und Parallelverkehr zur U7 auf der Nonnendammallee (wie im historischen Vorbild) ist tatsächlich alles andere als sinnvoll.

Gleichzeitig könnte dann das Gartenfeld und die Wasserstadt ohne zusätzliche Brücke über die Havel angebunden werden. Und verbunden mit einem kleinen Zusatznutzen für die Siemensstadt, wenn zusätzliche Haltepunkte nahe Popitzweg und/oder Jugendplatz gebaut würden.

Wäre ja eigentlich nicht so viel anders wie die Anbindung vom Stern parallel der Nutheschnellstraße in Potsdam. Das sind dort auch S-Bahn ähnliche Distanzen.

Hinsichtlich der Anbindung der Wasserstadt Oberhavel gab es vor langer Zeit ein Tramkonzept der IGEB unter Einbeziehung eines Teils der Siemensbahn: [signalarchiv.de]

Das vor etwa 25 Jahren entwickelte Konzept halte ich auch heute noch für gar nicht so abwegig. Die damals von der BVG für das Jahr 1998 geplante Wiederaufnahme des Straßenbahnbetriebs in der Turmstraße scheint nun ja näherzurücken.

Eine sogenannte "Insellösung" (die für den Bezirk Spandau nach meiner Überzeugung auch betriebswirtschaftlich durchaus sinnvoll gewesen wäre) ist wohl nicht mehr erforderlich.

Noch einen schönen Tag wünscht Euch
Marienfelde
Zitat
Marienfelde
Eine sogenannte "Insellösung" (die für den Bezirk Spandau nach meiner Überzeugung auch betriebswirtschaftlich durchaus sinnvoll gewesen wäre) ist wohl nicht mehr erforderlich.

Der auch hierzulande immer wieder hochgelobte Straßenbahn-Wiederaufbau in Paris folgt ja genau dem Konzept der Insellösungen. Statt zu warten, bis der allmähliche Neubau flächendeckend vollzogen wird, pickt man sich besonders rentabel zu betreibende Teilstrecken heraus und errichtet dort eine Linie. Selbst die Kompatibilität zu anderen naheliegenden Linien spielt dabei keine Rolle So kann man das für den konkreten Anwendungsfall wirtschaftlichste Angebot realisieren, um für den Kunden den höchsten Nutzen bei geringsten Kosten für den Betreiber zu erreichen. Über Folgekosten, wenn zukünftig Linien miteinander verknüpft werden sollen oder die Fahrzeuge nach Ablauf der Herstellerwartungsverträge in einer gemeinsamen Werkstatt instand gehalten werden sollen, machen sich Verkehrspolitiker ohnehin keine Gedanken, denn das liegt ja nicht mehr in ihrer Amtsperiode.

Insofern wäre der Inselbetrieb von Straßenbahnlinien überall dort angezeigt, wo im 200-km-Plan der U-Bahn noch Lücken sind und zusätzlich entlang der einzelnen gutausgelasteten Metrobus-Korridore. Dabei kann durchaus eine Linie APS-Stromzuführung ohne Oberleitung, eine Strecke als Translohr im Straßenquerschnitt oder im Falle der Siemensbahn vielleicht eine Hochbahnlinie als M-Bahn den U-Bahnhof Siemensdamm mit Gartenfeld und Fürstenbrunn verbinden. Wenn sichs rechnet und ein Betreiber gefunden wird.

so long

Mario
Die M-Bahn ist doch nun wirklich tot. Translohr ist ne Straßenbahn mit Buskomfort und auch nicht wirklich der Bringer. APS ist für städtebaulich sensible Bereiche vielleicht eine Alternative.

Inselverkehre kann ich durchaus akzeptieren, aber wenn die Perspektive besteht, dass sie innerhalb der nächsten 30 Jahre Kontakt zu einem anderen Netz bekommen, sollte man auf Kompatibilität achten. Ansonsten schleppt man Jahrzehte irgendwelche Sonderserien mit sich rum, die aber kaum unterschiedliche Systemeigenschaften haben, außer eben nicht passend zu sein,

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Wo bitte ist der Unterschied ob auf der Siemensbahn eine S-, oder Straßenbahn fährt wenn das Argument der U7 greift? Die Straßenbahn hatte auf der Siemensbahn die gleichen langen Bahnhofsabstände wie eine dort verkehrende S-Bahn. Wo ist jetzt also der Vorteil der Straßenbahn auf dieser Trasse?
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