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Hl-Signale bei der S-Bahn
geschrieben von Platte 
Zitat
Florian Schulz

Zu dem spannenden Thema habe ich ein wenig recherchiert und bin auf eine neue Art der Bahnübergangssicherung gestoßen, bei der das Überwachungssignal nicht wie üblich signalisiert ob der BÜ gesichert ist. Vielmehr leuchtet das weiße Licht permanent auf und zeigt dass die Anlage betriebsbereit ist. Die Technik nennt sich ÜSOE "Überwachungssignal mit optimierter Einschaltstrecke".
Vielleicht wurde in Spindlersfeld so etwas verbaut?

Viele Grüße
Florian Schulz

Sehr interssante Seite. Demnach müsste es sich dann um Variante 2 dieser Seite handeln. Denn das weiße Licht leuchtet ja auch eine ganze Weile nicht auf, z. B während sich kein Zug östlich vom Bahnhof Oberspree ist. Nach Viantae 1 müsste es ja immer leuchten.

Bin dennoch erstaunt, dass der Status "bin bereit zum Einschalten" bereits ausreicht um so ein Überwachungslicht zu schalten.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Interessant finde ich auch, wie umfangreich der wikipedia Beitrag zu dem Thema BÜs ist. Hier finden sich auch Daten über die sogenannte Anmeldezeit, die ich, wie die Bilder untermalen, als äußerst kurz empfinde und die auch deutlich kürzer sind als in diesem Abschnitt erklärt. Möglicherweise gibt es schon wieder neue Richtlinien oder bei der S-Bahn andere?

Zitat

Die Restzeit soll zum einen sicherstellen, dass der Triebfahrzeugführer beim Heranfahren keine offenen oder sich gerade schließenden Schranken sieht. Er könnte sonst aus Angst vor einer nicht rechtzeitigen Schrankenschließung eine Schnellbremsung einleiten. Außerdem möchte man aus psychologischen Gründen ein direktes Eintreffen des Zuges unmittelbar nach Schrankenschluss vermeiden. Das Sicherheitsgefühl der Autofahrer und der Triebfahrzeugführer wird dadurch gestärkt. Die Restzeit soll mindestens 8 Sekunden betragen.

Wie von mir gemessen, beträgt die Restzeit 6,5 Sek. also weniger als die "Soll 8 Sek.". Das betrifft allerdings nur die Fahrtrichtung nach Spindlersfeld.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.02.2014 16:19 von Tramler.
Zitat
Logital
Bin dennoch erstaunt, dass der Status "bin bereit zum Einschalten" bereits ausreicht um so ein Überwachungslicht zu schalten.

Auf der von mir verlinkten Seite steht ganz unten die Anmerkung, dass das weiße Licht lediglich anzeigt ob der BÜ befahrbar ist. Weniger dass er als gesichert gilt. Damit begründet sich wohl auch die Zulässigkeit der Anlage.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
Tramler
Interessant finde ich auch, wie umfangreich der wikipedia Beitrag zu dem Thema BÜs ist. Hier finden sich auch Daten über die sogenannte Anmeldezeit, die ich, wie die Bilder untermalen, als äußerst kurz empfinde und die auch deutlich kürzer sind als in diesem Abschnitt erklärt. Möglicherweise gibt es schon wieder neue Richtlinien oder bei der S-Bahn andere?

Zitat

Die Restzeit soll zum einen sicherstellen, dass der Triebfahrzeugführer beim Heranfahren keine offenen oder sich gerade schließenden Schranken sieht. Er könnte sonst aus Angst vor einer nicht rechtzeitigen Schrankenschließung eine Schnellbremsung einleiten. Außerdem möchte man aus psychologischen Gründen ein direktes Eintreffen des Zuges unmittelbar nach Schrankenschluss vermeiden. Das Sicherheitsgefühl der Autofahrer und der Triebfahrzeugführer wird dadurch gestärkt. Die Restzeit soll mindestens 8 Sekunden betragen.

Wie von mir gemessen, beträgt die Restzeit 6,5 Sek. also weniger als die "Soll 8 Sek.". Das betrifft allerdings nur die Fahrtrichtung nach Spindlersfeld.

Die Schließzeit am alten BÜ Ostritzer war auch schon recht kurz.

T6JP
Zitat
Logital
Zitat
Florian Schulz

Zu dem spannenden Thema habe ich ein wenig recherchiert und bin auf eine neue Art der Bahnübergangssicherung gestoßen, bei der das Überwachungssignal nicht wie üblich signalisiert ob der BÜ gesichert ist. Vielmehr leuchtet das weiße Licht permanent auf und zeigt dass die Anlage betriebsbereit ist. Die Technik nennt sich ÜSOE "Überwachungssignal mit optimierter Einschaltstrecke".
Vielleicht wurde in Spindlersfeld so etwas verbaut?

(...)

Sehr interssante Seite. Demnach müsste es sich dann um Variante 2 dieser Seite handeln. Denn das weiße Licht leuchtet ja auch eine ganze Weile nicht auf, z. B während sich kein Zug östlich vom Bahnhof Oberspree ist. Nach Viantae 1 müsste es ja immer leuchten.
(...)

Ja, danke für den Link, Florian.
Demnach ist der unter Variante 2 auf der Seite rot dargestellte "Aktivierungskontakt" möglicherweise einfach der Einschaltkontakt für aus Schöneweide kommende Züge. In dieser Richtung könnte ja im Übrigen auch eine "klassische" Sicherung mit Überwachungssignal eingerichtet sein.
Der kurze Zeitraum, während dessen sich ein Zug in Anfahrt auf den Hp Spindlersfeld befindet und das Überwachungssignal in Spindlersfeld wie vom Alten Köpenicker unter Punkt 3. beschrieben NICHT Bü1 zeigt, ist wohl der Moment, in dem sich die Schranken gerade wieder öffnen.
Zitat
Florian Schulz
Zu dem spannenden Thema habe ich ein wenig recherchiert und bin auf eine neue Art der Bahnübergangssicherung gestoßen, bei der das Überwachungssignal nicht wie üblich signalisiert ob der BÜ gesichert ist. Vielmehr leuchtet das weiße Licht permanent auf und zeigt dass die Anlage betriebsbereit ist.

Ich glaube, der Kandidat hat hundert Punkte. Herzlichen Glückwunsch!
Wie angekündigt habe ich mich heute einmal etwas näher mit dem ominösen Signal am Hp Spindlersfeld beschäftigt und muß zunächst einräumen, daß meine oben geschilderten Beobachtungen nicht mehr zeitgemäß sind. Dieser Umstand fiel mir erst auf, als ich feststellte, daß ein völlig neues Signal aufgestellt wurde, das das alte ersetzt hat. Von weitem glaubte ich, das weiße Licht würde das orange überblenden. Bei dem alten Signal leuchtete ein oranges Licht, sobald sich ein Zug im Stichstreckenblock befand.

Doch nun zu den Einzelheiten:


Als ich den Bahnsteig erreichte, stand bereits ein Zug der Linie S47 nach Hermannstraße bereit. In der Ferne erkennt man das weiß leuchtende Signal.



Pünktlich wie die Maurer tritt der Zug seine Fahrt gen Südring an; das mysteriöse Signal gleißt noch immer aus der Ferne.



Eben ist der Zug unter der Brücke und hinter der Kurve verschwunden, als just in diesem Moment das Signal erlischt...



... um wenige Sekunden später wieder zu erstrahlen. Das müssen die Sekunden sein, in denen der BÜ Ostritzer Straße gesichert ist.



Die nächste S-Bahn trifft ein, nicht ohne das Signal während der Passage des BÜs erlöschen zu lassen.

So, ich glaube, damit wäre dieses Rätsel gelöst.
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Florian Schulz
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Pedalritter
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Logital
Na gut, wenn sowas als Überwachung durchgeht.

Was hast du erwartet, zig Kameras? Ein Leuchtmelder für Anlage EIN bzw. Anlage defekt reicht für den Fdl völlig aus, denn für sein Handeln ggü. dem Tf muß er nicht mehr wissen.

Doch.
Für die Fernüberwachung muss er auch wissen, ob der BÜ geschlossen ist. Da sind wir schonmal bei zwei Meldern. Bei Vollschranken würde sogar noch dritter Leuchtmelder hinzukommen, der anzeigt ob der BÜ auch freigemeldet ist, also als vollständig geschlossen und befahrbar gilt. Bei signalabhängigen BÜs gesellt sich gar ein vierter Leuchtmelder hinzu, der den Verschluss durch die eingelaufene Fahrstraße bestätigt.

Viele Grüße
Florian Schulz

Bei welcher verwendeten Technik soll das so sein? Kenne noch genug Stellwerke wo es nur einen einzigen Leuchtmelder gibt, dazu noch einen Wecker für den Störfall.

Gruß
Markus

*** Berlins Straßen sind zu wichtig um sie dem ÖPNV allein zu überlassen ***
Zitat
Pedalritter
Zitat
Florian Schulz
Zitat
Pedalritter
Ein Leuchtmelder für Anlage EIN bzw. Anlage defekt reicht für den Fdl völlig aus, denn für sein Handeln ggü. dem Tf muß er nicht mehr wissen.

Doch.
Für die Fernüberwachung muss er auch wissen, ob der BÜ geschlossen ist. Da sind wir schonmal bei zwei Meldern. Bei Vollschranken würde sogar noch dritter Leuchtmelder hinzukommen, der anzeigt ob der BÜ auch freigemeldet ist, also als vollständig geschlossen und befahrbar gilt. Bei signalabhängigen BÜs gesellt sich gar ein vierter Leuchtmelder hinzu, der den Verschluss durch die eingelaufene Fahrstraße bestätigt.

Bei welcher verwendeten Technik soll das so sein?

Meine Beschreibung trifft auf SpDrS60-Stellwerke zu, mit denen signalabhängige BÜs gestellt werden. Fernüberwachte BÜs besitzen bei dieser Bauform ebenfalls eine Reihe von Leuchtmeldern. Deren Anzahl übersteigt die Eins um das Fünffache.

Auch bei den Reichsbahnstellwerken wie GS II DR gibt es BÜs mit mehr als einen Leuchtmelder, je nachdem was die Örtlichkeit verlangt.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
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drstar
Als Laie sehe ich da das Problem, Jumbo. Denn bei Abfahrt des Zuges kann der Tf gar nicht wissen, ob das Rotlicht am BÜ sich überhaupt einschaltet, könnte ja auch ne Brine hinüber sein, dann zeigt zumindest 1 Seite mal kein Rot, höchstens kurz mal gelb.

Wenn meine Beobachtungen allgemeingültig wären, nämlich, dass das weiße Licht nur angeht, wenn am Bahnübergang zumindest das Rote Licht für den Straßenverkehr an ist (und umgekehrt das weiße Licht für den Tf aus geht/bleibt, wenn das rote für den Straßenverkehr ausgeht, z.B. wegen durchgebrannter Glühlampe), dann wäre da ja kein Problem mit der Sicherung. Denn der Bahnübergang wäre ja noch gesichert, wie das weiße Licht anzeigt.

Zitat

Mechanik, sprich die Schranken können auch mal ausfallen (wir haben ja grad Winter, da kanns ja mal eisig werden). Der Tf muß sich bei Abfahrt also drauf verlassen, daß der BÜ später korrekt gesichert sein wird, und das dürfte eigentlich nicht sein.

Dass das weiße Licht nicht zwingend "Schranken sind unten" bedeuten muss, kann man an manchen Nebenstrecken schön sehen, wenn man durch den Führerstand oder auch vom Streckenrand aus Blick auf Signal und Schrankenanlage hat.

Allerdings hat der weiterführende Link von Florian Schulz ja insoweit schon für Aufklärung gesorgt, dass meine Verallgemeinerung nicht richtig war. Das entscheidende ist dann wohl, dass sich die Bü-Technik soweit selbst überwacht, dass auch ein zukünftiges Nicht-Einschalten (z.B. weil der Einschaltkontakt den Zug nicht erkennt^^) angezeigt wird. Und vom Wortlaut der Bedeutung der Signale Bü1 / Bü2, der z.B. auf [www.stellwerke.de] zu lesen ist, passt es ja. Danach heißt Bü1 ja gerade nicht, dass der Bahnübergang gesichert ist, sondern nur, dass er befahren werden darf.

Wobei sich da bei mir die Frage stellt, welche Zeit haben denn Straßenverkehrsteilnehmer, um den Bahnübergang zu verlassen? Ich denke da z.B. an die Omma aus der Fernsehserie "Mord mit Aussicht", die als Runnig Gag in jeder Folge mit ihrem Rollator in Tippelschritten durchs Bild schlich...



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.02.2014 17:13 von Jumbo.
Hier mal ein kleiner Nachtrag. Offensichtlich hat man das alte BÜ-Signal einfach "abgeholzt" und so liegen lassen. Das neue wurde wohl etwas näher an den Bahnsteig gesetzt (beides mal mit Pfeilen markiert, da die Bildqualität sehr schlecht ist).


Das alte Signal wurde dann aber nicht sehr alt.
Nach meinen letzten Beobachtungen leuchtet das BÜ-Signal immer selbst wenn gar kein Zug in der Stichstrecke ist.

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
Nach meinen letzten Beobachtungen leuchtet das BÜ-Signal immer selbst wenn gar kein Zug in der Stichstrecke ist.

Das habe ich doch weiter oben schon erläutert und sogar mit Fotos dokumentiert. Das Signal erlischt nur, während der BÜ gesichert ist.
Oh, dann hatte ich das fehlinterpretiert. Ich dachte das Signal sei grundsätzlich nur dann an während sich der Zug östlich des BÜ befindet.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Logital
Das alte Signal wurde dann aber nicht sehr alt.

Heute habe ich mich in Spindlersfeld mal auf die rechte Seite der S-Bahn gesetzt, was ich sonst vermeide. Dabei sah ich natürlich auch erstmals das "abgeholzte" Signal liegen; es sah wirklich noch nagelneu aus und tat mir sogar ein bißchen leid. :-)
Jedenfalls fiel mir bei der Ausfahrt aus Spindlersfeld auf, daß klammheimlich die Streckenhöchstgeschwindigkeit wieder auf 60 km/h angehoben wurde.
Zitat
Alter Köpenicker
Zitat
Logital
Nach meinen letzten Beobachtungen leuchtet das BÜ-Signal immer selbst wenn gar kein Zug in der Stichstrecke ist.

Das habe ich doch weiter oben schon erläutert und sogar mit Fotos dokumentiert. Das Signal erlischt nur, während der BÜ gesichert ist.

Das wäre dann aber eine Fehlfunktion. Das weiße Licht zeigt den Tf das der Bü gesichert ist.

Gruß
Markus

*** Berlins Straßen sind zu wichtig um sie dem ÖPNV allein zu überlassen ***
Zitat
Pedalritter
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Alter Köpenicker
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Logital
Nach meinen letzten Beobachtungen leuchtet das BÜ-Signal immer selbst wenn gar kein Zug in der Stichstrecke ist.

Das habe ich doch weiter oben schon erläutert und sogar mit Fotos dokumentiert. Das Signal erlischt nur, während der BÜ gesichert ist.

Das wäre dann aber eine Fehlfunktion. Das weiße Licht zeigt den Tf das der Bü gesichert ist.

Weiter oben haben wir doch die neue Funktionsweise geklärt. Der Alte Köpenicker hat es jedoch falsch formuliert.

Das Bü-Signal zeigt nun an, dass der Bü in Bereitschaft ist und jederzeit gesichert werden kann (oder gerade gesichert ist). Im Falle einer Störung erfolgt automatisch die Sicherung. Das weiße Licht erlischt also nur dann, wenn die Sicherung nach der Vorbeifahrt aufgehoben wird. Sobald die Schranken gehoben sind und das Rotlicht erloschen ist, prüft die Anlage die Einschaltbereitschaft und nach positiver Prüfung geht das Licht wieder an.

Da nun die tatsächliche Einschaltung und Sicherung nicht mehr vor dem Signal abgewartet werden muss, konnte natürlich auch die Streckengeschwindigkeit wieder hochgesetzt werden.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.02.2014 00:51 von Jay.
Zitat
Jay
Zitat
Alter Köpenicker
Das Signal erlischt nur, während der BÜ gesichert ist.

Der Alte Köpenicker hat es jedoch falsch formuliert.

Das weiße Licht erlischt also nur dann, wenn die Sicherung nach der Vorbeifahrt aufgehoben wird.

Das habe ich nicht falsch formuliert, sondern anders gedeutet. Dabei stützte ich mich auf die Messung des Users 'Tramler', der einen Wert von 6,5 Sekunden zwischen dem Schließen der Schranke und der Passage des Zuges ermittelte. Leider sind Signal und BÜ nicht gleichzeitig einsehbar.

Deine Ausführung erklärt natürlich auch, warum das Signal nur für ganz wenige Sekunden erlischt.
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