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Sammelthread: Verkehrspolitik in Berlin
geschrieben von Arnd Hellinger 
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def
Zitat
Philipp Borchert
Interessante Definition dazu, was ein "Tunnel" ist.

"Oberirdische Einhausungen von Verkehrswegen mit mindestens 80 m Länge und Galeriebauwerke gelten ebenfalls als Tunnel." - sagt zumindest das Wiki. Und jetzt mal nachmessen...

Wobei mir die Grenze zwischen Tunnel und Unterführung nicht so ganz klar ist.
Landläufig würde ich das Ding an der Schönhauser schon als Tunnel bezeichnen, aber bin kein Bauing.


Zitat
Arec
[...] überirdische Tunnel[...]

sind dennoch eher selten vorzufinden. :)

Kennst Du Dich da aus? Ich weniger.

Wenn nach den diversen Berichte von Nahtoderfahrungen viele dabei einen Tunnel gesehen haben, sind überirdische Tunnel vielleicht gar nicht mal so selten. -)
Wann also genau wurde die Fußgängerunterführung (vulgo Tunnel) an der Schönhauser gebaut? Nach meiner Erinnerung war das nicht gleich nach dem Mauerbau, sondern etwas später. Aber ich kann mich auch irren, denn es wurde später auch noch der Abgang von der U-Bahn, Einbau einer Rolltreppe und eines Aufzuges, verändert. Sodass sich die Erinnerungen mischen. Ich habe mich immer gefragt, warum man den Tunnel nicht gleich durchgebunden hat zur westlichen Straßenseite der Schönhauser, damit man dort sicher die Straße unterqueren kann. Das was mich am meisten stört an der asymmetrischen Lösung (um Symmetrie geht es mir am wenigsten), dass ein breiter Boulevard entsteht. Die Geschäftswelt wird es vermutlich freuen, da sie so auf höhere Umsätze hoffen, aber sonst ist er doch nutzlos. Und die "Westgeschäfte" gucken dann in die Röhre? Außer Fahrradfahrer hasse ich auch Taxifahrer, das aber nur nebenbei.
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Heidekraut
Die Geschäftswelt wird es vermutlich freuen, da sie so auf höhere Umsätze hoffen, aber sonst ist er doch nutzlos. Und die "Westgeschäfte" gucken dann in die Röhre?

Für mich - als nicht ganz untypischen Bewohner des Helmholtzkiezes - ist dieser breite Boulevard zumindest nützlicher als die heutigen drei Spuren für den MIV pro Richtung. Ebenso ist es für mich als Berliner Radfahrer nützlicher, statt des einen erheblich zu schmalen und auch sonst unsicheren Radweges eine breitere Radverkehrsanlage zu haben. Und auch als BVG-Fahrgast werde ich in mehrfacher Hinsicht profitieren, wenn ich nicht mehr gefährlich auf der Fahrbahn aussteigen muss und auf dem Weg von der U-Bahn in meinen Kiez nicht mehr drei MIV-Spuren überqueren muss.

Was die Geschäfte auf der westlichen Seite angeht: eine vollständige Fußgängerzone wäre für diese sicher die bessere Lösung, aber man muss ja auch kompromissbereit sein, was den verbleibenden Verkehr angeht.
Zitat
Heidekraut
Und die "Westgeschäfte" gucken dann in die Röhre?

Warum sollten sie das? Auf der Westseite gibt es einen 24-Stunden-Kaisers-REWE, ein Kino, ein Hutgeschäft. Wer Heißhunger auf Lammkoteletts, Lust auf Spielfilm oder Bedarf an einer Kopfbedeckung hat, wird weiterhin die Westseite frequentieren und nicht, weil es auf der Ostseite einen breiten Boulevard gibt, stattdessen eine Brille kaufen, sich ein Tattoo stechen lassen oder beim Friseur einkehren.

Zitat
Heidekraut
Außer Fahrradfahrer hasse ich auch Taxifahrer, das aber nur nebenbei.

Möchtest du hier im Forum ernst genommen werden oder als Troll abgetan werden?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.03.2017 14:22 von DasVerkehrswesen.
Das geht ja schon wieder hoch her. Um die sehr ideologiegeladene Debatte noch ein wenig weiter zu befeuern, hier ein Bericht über Gefahren und Konflikte, und warum es notwendig ist und sich lohnt, die Aufteilung des öffentlichen Straßenraumes neu zu definieren:

Berliner Zeitung: „Geisterräder“ in Berlin 2016 starben so viele Radfahrer wie schon lange nicht mehr

Zitat

Das ist die Bilanz für Berlin: Im Vergleich zu 2015 ist die Zahl der Radfahrer, die bei Unfällen starben, um 70 Prozent gestiegen – von zehn auf 17. „Nach wie vor sind abbiegende Fahrzeuge ein tödliches Risiko“, sagt Pepper. Meist kommt die Gefahr von links: Allein im vergangenen Jahr wurden sechs Radfahrerinnen und Radfahrer von rechts abbiegenden Lastwagen getötet. Eine weitere Radfahrerin verlor ihr Leben, nachdem ein Auto beim Linksabbiegen mit ihr zusammengestoßen war. Aber auch ein zu geringer Abstand kann Folgen haben: Zwei Radfahrerinnen stürzten in den Tod, als sie zu dicht überholt wurden.

Und ein Artikel, was operativ dagegen getan werden kann und aktuell getan wird, bevor bauliche Maßnahmen greifen.

ebenfalls Berliner Zeitung: Polizei kontrolliert Rechtsabbieger Autofahrer jammern über Radler

Zitat

Fehler beim Abbiegen sind die häufigste Ursache von Radfahrerunfällen, die durch Kraftfahrer verursacht werden. In Lkw-Fahrerkabinen versperren oft Wimpel oder Gardinen die Sicht nach draußen, kritisiert die Polizei. Auch darum geht es bei den Kontrollen, die bis zum 7. April weitergehen.
Ich war schon immer gegen den tierischen Ernt hier im forum. Ich denke man versteht gut,was ich meine. aber um mich geht es hier nicht.

@Lopi Kompromissbereit, ich lach mich tot. Du willst also eine heile Welt ohne Autos, wo Fahrräder über die Zehen der Fußgänger radeln und Fußgänger den ganzen Tag nichts als spazieren gehen. E wird so nicht funktionieren und funktioniert auch nicht. man wird miteinander auskommen müssen, wenn man nicht den totalen Stillstand will.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.03.2017 18:02 von Heidekraut.
Zitat
Heidekraut
@Lopi Kompromissbereit, ich lach mich tot.

Das ist doch mal ein erster sinnvoller Beitrag, der die Diskussionskultur hier deutlich verbessern würde und Du hättest auch noch Spaß dabei...

Zitat
Heidekraut
Du willst also eine heile Welt ohne Autos, wo Fahrräder über die Zehen der Fußgänger radeln und Fußgänger den ganzen Tag nichts als spazieren gehen. E wird so nicht funktionieren und funktioniert auch nicht. man wird miteinander auskommen müssen, wenn man nicht den totalen Stillstand will.

Habe ich das irgendwo gesagt? Nein, das will ich auch nicht, nur finde ich die Frage schon berechtigt, wo das Auto hin gehört und wo nicht. Wo zigtausend Menschen auf engstem Raum zusammenleben, gibt es nun mal effektivere Fortbewegungsmethoden, denen man angemessenen Raum bieten sollte. Falls dann noch Platz ist, kann man über die eine oder andere PKW-Spur oder das eine oder andere Parkhaus nachdenken. Aber letzteres bitte auch in angemessener Marktkonkurrenz zu anderen Nutzungen - sprich unsubventioniert. Dann kann jedes Einkaufszentrum z.B. selbst nachdenken, ob es seine Geschossfläche als Ladenfläche oder als Parkfläche anbietet.
Der quasi halbjährliche ausführliche Zustandsbericht von Peter Neumann in der [www.berliner-zeitung.de] zur Ausbauplanung der Straßenbahn ist erschienen.

Im Grunde keine neuen Erkenntnisse. Wie es aussieht, kann von einer Inbetriebnahme neuer Strecken pünktlich zur nächsten Abgeordnetenhauswahl ausgegangen werden.
Interessant ist vielleicht die beigefügte Karte, die diesmal auch eine Strecke durch die Prenzlauer Promenade projektiert.

Grüße
Thomas
Zitat
TMBerlin
Der quasi halbjährliche ausführliche Zustandsbericht von Peter Neumann in der [www.berliner-zeitung.de] zur Ausbauplanung der Straßenbahn ist erschienen.

Im Grunde keine neuen Erkenntnisse. Wie es aussieht, kann von einer Inbetriebnahme neuer Strecken pünktlich zur nächsten Abgeordnetenhauswahl ausgegangen werden.
Interessant ist vielleicht die beigefügte Karte, die diesmal auch eine Strecke durch die Prenzlauer Promenade projektiert.

Grüße
Thomas

Vielleicht liegt es einfach an meiner guten Laune - jedenfalls bin ich mit dem Inhalt dieses Artikels ganz zufrieden.

Für die drei "Neubaustrecken" Turmstraße, Ostkreuz und Adlershof geht die BVG von beginnenden Planfeststellungsverfahren im Sommer 2017 aus.

Vor dem Hintergrund der zur Zeit wachsenden Einwohnerzahl Berlins kann die erkennbare Grundtendenz - ein verbesserter Oberflächenverkehr der BVG auch mit mehr Straßenbahnen - nur richtig sein.

Dank der haushaltspolitischen Rückendeckung aller Berliner "Senatsparteien" seit 1990 hat sich die (Ost-) Berliner Straßenbahn in den letzten Jahrzehnten ausgesprochen positiv entwickelt. Bisher fehlte ein der Größe der Stadt angemessenes Wachstum des Netzes. Dies scheint sich langsam, aber sicher zu ändern.

Noch einen schönen Tag wünscht Euch
Marienfelde
Zitat
Marienfelde
Vielleicht liegt es einfach an meiner guten Laune - jedenfalls bin ich mit dem Inhalt dieses Artikels ganz zufrieden.

Für die drei "Neubaustrecken" Turmstraße, Ostkreuz und Adlershof geht die BVG von beginnenden Planfeststellungsverfahren im Sommer 2017 aus.

Mein Optimismus hat sich da schon deutlich reduziert. Die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens hatte uns der damalige Verkehrssenator Geisel bereits für Sommer 2016 angekündigt. Da haben wir dann bald 1 Jahr Verzug. Die Pläne wurden allesamt längst vorgestellt, nun ist es Zeit die Vorplanungen abzuschließen und endlich an die Planfeststellung zu gehen. Leider ist das Tempo deutlich gedrosselt, was auch daran liegt, dass Planungskapazität durch den U-Bahn-Prüfauftrag der letzten Regierung gebunden ist. Die Aufstockung der Planerstellen ist weit hinter dem Plan zurück. Es finden sich einfach keine Kandidaten!

Die Strecke durch die Prenzlauer Promenade sehe ich jetzt zum ersten Mal dabei. Interessant wäre eine solche Verbindung natürlich durchaus, aber ich sehe da allerdings keinen Grund, nachdem die Bebauung der Elisabethaue durch den Koalitionsvertrag vom Tisch ist. Zudem ist die Situation am S Pankow-Heinersdorf äußerst schwierig zu gestalten. In der Planung Pankower Tor gibt es zwar die Trassenfreihaltung für die Tangente Pankow - Pasedagplatz, aber keine von der Prenzlauer Promenade auf die andere Seite des Bahngrabens. Dafür müsste die Planung der neuen Brücke und Straßen angepasst werden und selbst dann gibt es noch den Höhenunterschied zur 50er-Trasse zu überwinden.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Jay
Die Strecke durch die Prenzlauer Promenade sehe ich jetzt zum ersten Mal dabei. Interessant wäre eine solche Verbindung natürlich durchaus, aber ich sehe da allerdings keinen Grund, nachdem die Bebauung der Elisabethaue durch den Koalitionsvertrag vom Tisch ist. Zudem ist die Situation am S Pankow-Heinersdorf äußerst schwierig zu gestalten. In der Planung Pankower Tor gibt es zwar die Trassenfreihaltung für die Tangente Pankow - Pasedagplatz, aber keine von der Prenzlauer Promenade auf die andere Seite des Bahngrabens. Dafür müsste die Planung der neuen Brücke und Straßen angepasst werden und selbst dann gibt es noch den Höhenunterschied zur 50er-Trasse zu überwinden.

Bis zur Ecke Kissingenstraße (Bus 255) oder Granitzstraße halte ich eine Straßenbahn in der Prenzlauer Promenade so oder so für sinnvoll - nördlich davon sollte zumindest die Trasse freigehalten werden (für den Fall, dass ein künftiger Senat das Wohnungsproblem etwas ernster nimmt als ein paar Feldhamster oder NIMBYs).
Zitat
TMBerlin
Der quasi halbjährliche ausführliche Zustandsbericht von Peter Neumann in der [www.berliner-zeitung.de] zur Ausbauplanung der Straßenbahn ist erschienen.

Im Grunde keine neuen Erkenntnisse.

Ich finde das Detail zum Görlitzer Park sehr spannend, da hier seit Jahren ein Grüner Bezirk blockierte, nun aber durch das Grüne Senatsressort Verkehr Kompromisse erkennen lässt. Denn man erkennt die Wirkung einer Straßenbahn auch auf das Umfeld. In anderen Teilen Europas wurden schon brisante Stadtteile durch Straßenbahnen quasi entschärft. Sprich durch bessere Sichtachsen und weniger dunklere Ecken sowie deutlich mehr Augen wird der Bereich der möglichen Straßenbahnquerung umgestaltet. Durch die leicht östliche Trennung vor dem Sportplatz, ergeben sich dann noch zwei sehr attraktive Flächen denen im Grund nicht viel Fläche entzogen wird. Neue Zugänge zum Park und Sicherungen durch Tempo10 sind ein guter Kompromiss. Allein hier wird man allen Wirtschaftlichkeitsprognosen und Erfahrungen der letzten Neubaustrecken sicherlich mit deutlich optimisitischeren Zahlen rechnen können. Das Potential ist hier gigantisch groß, wenn man allen direkten Anwohnern soweit möglich entgegenkommt. Lärmschutzmaßnahmen bei den vielen Altbauten sollten vom Senat proaktiv angeboten werden.

"Bislang gab es im Bezirk Widerstand gegen den Plan, die Gleise durch den Görlitzer Park zu führen. Das ändert sich – weil ein Straßenbahnverkehr (mit Tempo 10) dazu dienen könnte, die Kriminalität im Park zu verringern."

--
Individuell unterwegs sind in Berlin nur noch Menschen, die nicht mit dem Auto unterwegs sind.
"Franz Fehrenbach"
Zitat
Pneumatik

"Bislang gab es im Bezirk Widerstand gegen den Plan, die Gleise durch den Görlitzer Park zu führen. Das ändert sich – weil ein Straßenbahnverkehr (mit Tempo 10) dazu dienen könnte, die Kriminalität im Park zu verringern."

Tempo 10 ist ja wohl nicht ernst gemeint?

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
Pneumatik
Das ändert sich – weil ein Straßenbahnverkehr (mit Tempo 10) dazu dienen könnte, die Kriminalität im Park zu verringern."

Haha, der 1. April war doch gerade...
Oder ist das hier versteckte Kamera?

Mit besten Grüßen

phönix
Zitat
Pneumatik
Zitat
TMBerlin
Der quasi halbjährliche ausführliche Zustandsbericht von Peter Neumann in der [www.berliner-zeitung.de] zur Ausbauplanung der Straßenbahn ist erschienen.

Im Grunde keine neuen Erkenntnisse.

Ich finde das Detail zum Görlitzer Park sehr spannend, da hier seit Jahren ein Grüner Bezirk blockierte, nun aber durch das Grüne Senatsressort Verkehr Kompromisse erkennen lässt. (...)

"Bislang gab es im Bezirk Widerstand gegen den Plan, die Gleise durch den Görlitzer Park zu führen. Das ändert sich – weil ein Straßenbahnverkehr (mit Tempo 10) dazu dienen könnte, die Kriminalität im Park zu verringern."

Außer den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg betrifft die Wiederaufnahme des Straßenbahnbetriebs zum Hermannplatz noch den Bezirk Neukölln. Dort gibt es eine Vereinbarung über eine Zählgemeinschaft zwischen SPD und Bündnis 90 / Die Grünen zur Bürgermeisterinnenwahl und zur Zusammenarbeit von 2016 bis 2021.

In den "150 Entscheidungen für Neukölln" finden sich unter den Nummern 50. (Parkraumbewirtschaftung prüfen) und 51. (Schulwegsicherung), 107. (Aufenthalts- und Lebensqualität in der Karl-Marx-Str. und auf dem Hermannplatz verbessern), 112. (U7 zum BER) und im Abschnitt über Strassen und Grünflächen (Nrn. 132.- 146.) Aussagen zum Verkehr. Im letzten Abschnitt finden sich überwiegend Positionen zum Fahrradverkehr.

Die einzige konkrete Aussage zum öffentlichen Verkehr findet sich unter Nummer 112.:
"Der Einsatz für die Verlängerung der U-Bahnlinie U7 bis zum Flughafen BER bleibt erklärtes Ziel der Bezirkspolitik. Neukölln setzt sich auf Landesebene dafür ein. Dabei soll eine U-Bahn-Station im Frauenviertel geschaffen werden."

Das Wort "Straßenbahn" kommt nicht vor.

Hier nochmals ein Link zur Vereinbarung:
[www.gruene-neukoelln.de]

Es wäre schon schön, wenn auch dieser Bezirk sich zur überfälligen Rückkehr der Straßenbahn konstruktiv verhalten würde.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.04.2017 19:29 von Marienfelde.
Einfach dumm, wenn man bedenkt, dass die Feier-Achse P-Berg - Friedelhain - Xberg - Neukölln heißt und die M10 alles verbindet.
Es muss möglich werden, vom Hermannplatz über Warschauer bis nach Moabit und dann zum Zoo zu fahren. Die TU wäre dann auch endlich am Netz.

Zudem gibt es die direkte Verbindung Zoo - Hermannplatz bislang auch nur als Bus.
Also gleich weiter verlängern über Bülowstraße und Yorckstraße zur Gneisenaustraße und Hermannplatz.
Auf zur neuen Stadtringlinie M10!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 04.04.2017 20:57 von Ostkreuzi.
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Marienfelde
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Pneumatik
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TMBerlin
Der quasi halbjährliche ausführliche Zustandsbericht von Peter Neumann in der [www.berliner-zeitung.de] zur Ausbauplanung der Straßenbahn ist erschienen.

Im Grunde keine neuen Erkenntnisse.

Ich finde das Detail zum Görlitzer Park sehr spannend, da hier seit Jahren ein Grüner Bezirk blockierte, nun aber durch das Grüne Senatsressort Verkehr Kompromisse erkennen lässt. (...)

"Bislang gab es im Bezirk Widerstand gegen den Plan, die Gleise durch den Görlitzer Park zu führen. Das ändert sich – weil ein Straßenbahnverkehr (mit Tempo 10) dazu dienen könnte, die Kriminalität im Park zu verringern."

Außer den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg betrifft die Wiederaufnahme des Straßenbahnbetriebs zum Hermannplatz noch den Bezirk Neukölln. Dort gibt es eine Vereinbarung über eine Zählgemeinschaft zwischen SPD und Bündnis 90 / Die Grünen zur Bürgermeisterinnenwahl und zur Zusammenarbeit von 2016 bis 2021.

In den "150 Entscheidungen für Neukölln" finden sich unter den Nummern 50. (Parkraumbewirtschaftung prüfen) und 51. (Schulwegsicherung), 107. (Aufenthalts- und Lebensqualität in der Karl-Marx-Str. und auf dem Hermannplatz verbessern), 112. (U7 zum BER) und im Abschnitt über Strassen und Grünflächen (Nrn. 132.- 146.) Aussagen zum Verkehr. Im letzten Abschnitt finden sich überwiegend Positionen zum Fahrradverkehr.

Die einzige konkrete Aussage zum öffentlichen Verkehr findet sich unter Nummer 112.:
"Der Einsatz für die Verlängerung der U-Bahnlinie U7 bis zum Flughafen BER bleibt erklärtes Ziel der Bezirkspolitik. Neukölln setzt sich auf Landesebene dafür ein. Dabei soll eine U-Bahn-Station im Frauenviertel geschaffen werden."

Das Wort "Straßenbahn" kommt nicht vor.

Hier nochmals ein Link zur Vereinbarung:
[www.gruene-neukoelln.de]

Es wäre schon schön, wenn auch dieser Bezirk sich zur überfälligen Rückkehr der Straßenbahn konstruktiv verhalten würde.

Das Thema wird nochmal richtig interessant.
Vorbemerkung - nur weil der Bezirk Neukölln es nicht für nötig hält, sich zu einer Sache zu äußern, heißt es nicht, dass er prinzipiell dagegen ist. Ich finde das Nichterwähnen der M10-Verlängerung zwar auch ärgerlich, aber daraus lese ich auch keinen Motivation, diese unbedingt verhindern zu wollen.

In FH/XB ist die Sache eh klar - die Grünen befürworten einhellig auch die Trasse durch den Park. Witzigerweise sind es jetzt ausgerechnet die Linken, die Bedenken wegen einer 'Zerschneidung' haben und für eine etwaige Trassenführung durch den Görlitzer Park eine verstärkte Bürgerbeteiligung fordern. Auch daraus lese ich keine prinzipielle Ablehnung. (Alles aus den Wahlprogrammen, war sehr schön im Wahl-o-mat vor der Wahl zusammengefasst).

Das nebenbei erwähnte "Tempo 10" würde ich alles andere als wörtlich nehmen. Es gibt da keine eindeutige Rechtslage. Zwar sind Straßenbahnen bei straßenbündigem Gleiskörper der StVO unterworfen, dürften in Fußgängerzonen also eigentlich nur Schrittgeschwindigkeit fahren. Jedoch kann die zuständige Aufsichtsbehörde davon Ausnahmen definieren, was sie auch regelmäßig tut. Mir fallen jetzt spontan Mannheim oder Karlsruhe ein, wo Straßenbahnen in Fußgängerzonen deutlich schneller (20 bis 30 km/h) unterwegs sein dürfen.
Dazu kommt: Der Görlitzer Park ist keine Fußgängerzone und es gibt keinen Grund ihn als solche auszuweisen. Extrem gesprochen: Man könnte alibihalber links und rechts der Gleise einen Bordstein installieren, schon hätte die Bahn einen besonderen Bahnkörper und könnte juristisch korrekt mit Tempo 70 durch den Park brettern. Beide Extreme sind wenig sinnvoll.
Wenn es soweit ist, wird man sich unter Abwägung aller Interessen auf eine bauliche Gestaltung und eine angemessene Höchstgeschwindigkeit einigen. Das letzte Wort hat dann aber auf jeden Fall die TAB.
Und selbst wenn Tempo 10 km/h angeordnet würde - wir reden von einer Strecke von etwa 200 Metern Länge, ursprünglich sind davon auch noch knapp die Hälfte Haltestellenbereich (soweit ich mich erinnere, war genau hier eine Station vorgesehen).

~~~~~~
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Re: M10 zum Herrmanplatz
04.04.2017 22:04
Zu den 200m Park kommen noch 450m verkehrsberuhigter Bereich... Auch da wird man sicher keine rasenden Straßenbahnen haben wollen. Also ist man bei bis zu 650m Langsamfahrstrecke...

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Re: M10 zum Herrmanplatz
04.04.2017 22:34
Nochwas: Falckensteinstr (verkehrsberuhigter Bereich). Breite zwischen den Baumscheiben beträgt 8m. In der Straße gibt es auch starken Fahrradverkehr. Die Bürgersteige sind auch eher schmal. Folglich werden Straßenbahn und Radler sich die Fahrbahn teilen müssen. Folglich sind da eigentlich nicht mehr als 20 km/h drin.

Gruß Nemo
---

Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
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