Willkommen! Einloggen Ein neues Profil erzeugen

erweitert
Görlitzer Bahn - Fernbahn Ostkreuz-Grünauer Kreuz
geschrieben von bb-bahn 
Nach dem was Bd2001 geschrieben hat, dürfte das Gegenteil der Fall sein (oder zumindest das Ziel): Durch die Dezentralisierung ist die Verfügbarkeit deutlich leichter zu halten, als bei den bisherigen ESTWs. Wenn die einen Fehler haben oder die Stromversorgung der Zentraleinheit weg ist, steht da der ganze Abschnitt still. Bei einer Dezentralisierung sollte der Schaden lokal begrenzt bleiben...
Zitat
Blaschnak
Nach dem was Bd2001 geschrieben hat, dürfte das Gegenteil der Fall sein (oder zumindest das Ziel): Durch die Dezentralisierung ist die Verfügbarkeit deutlich leichter zu halten, als bei den bisherigen ESTWs. Wenn die einen Fehler haben oder die Stromversorgung der Zentraleinheit weg ist, steht da der ganze Abschnitt still. Bei einer Dezentralisierung sollte der Schaden lokal begrenzt bleiben...

Genau. Einerseits durch Dezentralisierung die Lokalisierung von Störungen. Ein weiterer Punkt ist auch die Vereinfachung der Außenverkabelung. Statt bisher für jedes Element der Außenanlage (Lichtpunkt, Achszähler und dgl.) braucht man künftig nur noch ein zweiadriges Kabel für alle Außenanlagen zusammen. In der Praxis wird man aber die Außenanlagen per Ringleitung an die Zentrale schließen. Das erhöht auch die Zuverlässigkeit. Kabelschäden haben dann fast keine Auswirkungen mehr auf die Funktionsfähigkeit der Anlage.
Zitat
Bd2001
Zitat
Blaschnak
Nach dem was Bd2001 geschrieben hat, dürfte das Gegenteil der Fall sein (oder zumindest das Ziel): Durch die Dezentralisierung ist die Verfügbarkeit deutlich leichter zu halten, als bei den bisherigen ESTWs. Wenn die einen Fehler haben oder die Stromversorgung der Zentraleinheit weg ist, steht da der ganze Abschnitt still. Bei einer Dezentralisierung sollte der Schaden lokal begrenzt bleiben...

Genau. Einerseits durch Dezentralisierung die Lokalisierung von Störungen. Ein weiterer Punkt ist auch die Vereinfachung der Außenverkabelung. Statt bisher für jedes Element der Außenanlage (Lichtpunkt, Achszähler und dgl.) braucht man künftig nur noch ein zweiadriges Kabel für alle Außenanlagen zusammen. In der Praxis wird man aber die Außenanlagen per Ringleitung an die Zentrale schließen. Das erhöht auch die Zuverlässigkeit. Kabelschäden haben dann fast keine Auswirkungen mehr auf die Funktionsfähigkeit der Anlage.

Die Frage wäre noch, ob die Infrastruktur getrennt bleibt. Bei DSTW hörte ich auch schon die Idee das Ganze über das Internet oder Intranet zu "tunneln". Die Aussage, dass so ein digitaler Tunnel absolut sicher sei, fand ich allerdings wenig vertrauenserweckend. Ansonsten finde ich die Idee der Dezentralisierung sehr gut und finde es schade, dass das nicht viel schneller geht. Damit werden ja auch Nebenanlagen deutlich günstiger und es stellt sich die Frage, ob man Nebenbahnstrecken überhaupt auf Zugleitbetrieb umstellen muss oder nicht ein DSTW doch die betrieblich bessere Lösung ist.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Jay

Die Frage wäre noch, ob die Infrastruktur getrennt bleibt. Bei DSTW hörte ich auch schon die Idee das Ganze über das Internet oder Intranet zu "tunneln". Die Aussage, dass so ein digitaler Tunnel absolut sicher sei, fand ich allerdings wenig vertrauenserweckend.

Das Thema "tunneln" steht doch jetzt schon an. Die ESTW müssen ja untereinander und mit den UZ kommunizieren. Dafür braucht man ja Leitungen. Bisher (und ich denke es bleibt auch so) bleibt die Infrastruktur getrennt. Wenn man dafür vorhandene Leitungen nutzt (eigene oder auch fremde) dann erfolgt eine strikte Trennung zu den anderen Anwendungen. Daher ist so ein digitaler Tunnel sehr sicher. Hinzu kommt die unterschiedlichen Protokolle. Während ISDN im Telekommunikationssektor so langsam verschwindet erlebt es bei der Sicherungstechnik eine neue Blüte.

Zitat

Ansonsten finde ich die Idee der Dezentralisierung sehr gut und finde es schade, dass das nicht viel schneller geht. Damit werden ja auch Nebenanlagen deutlich günstiger und es stellt sich die Frage, ob man Nebenbahnstrecken überhaupt auf Zugleitbetrieb umstellen muss oder nicht ein DSTW doch die betrieblich bessere Lösung ist.

SZB ist derzeit noch einiges billiger als ein DSTW. Wenn aber die Preise für die Anlagen weiter fallen oder die Sicherheitsanforderungen an den Bahnbetrieb auf Nebenbahnen steigt sieht die Situation anders aus.
Wäre nicht schlecht nicht alltägliche Abkürzungen näher zu erklären!

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
Harald Tschirner
Wäre nicht schlecht nicht alltägliche Abkürzungen näher zu erklären!

Und vor allem zunächst mal einen separaten Thread aufzumachen, das hat ja mit der Görlitzer Bahn Null-komma-nix zu tun...

André
Zitat
Harald Tschirner
Wäre nicht schlecht nicht alltägliche Abkürzungen näher zu erklären!

Sorry.

DSTW ist das neue Digitalstellwerk
ESTW ist das alte Elektronische Stellwerk
SZB ist der Signalisiere Zugleitbetrieb nach Ril 437
ISDN ist die Abkürzung für Integrated Services Digital Network
UZ sind die ESTW, die von einer BZ gesteuert werden.
BZ ist die Abkürzung der Betriebszentrale

Noch etwas vergessen?
Zitat
Jay
Die Aussage, dass so ein digitaler Tunnel absolut sicher sei, fand ich allerdings wenig vertrauenserweckend.

Und warum?


Zitat
Bd2001
[Während ISDN im Telekommunikationssektor so langsam verschwindet erlebt es bei der Sicherungstechnik eine neue Blüte.

Jein. Auch hier braucht man einen Provider, der einem die hierfür benötigte ISDN-Leitung bereit stellt. Meines Wissens nach gibt es in Deutschland nur noch einen Provider für ISDN-Leitungen, aber auch diese werden kurz- bis mittelfristig durch "digitale" Tunnel mit ISDN-Merkmalen ersetzt, wenn nicht eh auf besser geeignete Tunnellösungen gesetzt wird.
Zitat
Wutzkman
Zitat
Bd2001
[Während ISDN im Telekommunikationssektor so langsam verschwindet erlebt es bei der Sicherungstechnik eine neue Blüte.

Jein. Auch hier braucht man einen Provider, der einem die hierfür benötigte ISDN-Leitung bereit stellt. Meines Wissens nach gibt es in Deutschland nur noch einen Provider für ISDN-Leitungen, aber auch diese werden kurz- bis mittelfristig durch "digitale" Tunnel mit ISDN-Merkmalen ersetzt, wenn nicht eh auf besser geeignete Tunnellösungen gesetzt wird.

Hallo Wutzkman,

das ist so nicht richtig (ich nehme an, dass Du mit dem Provider die Deutsche Telekom meinst).

Die DB betreibt nach wie vor (oder genauer gesagt nach einer Zwischenepisode mit Arcor wieder) ein völlig eigenständiges deutschlandweites Telekommunikationsnetz (früher als BASA-Netz* bekannt), in dem nach wie vor auch ISDN-Technik verfügbar ist. Es wird aktuell von der Konzerntochter DB Systel betrieben.

*BASA = Bahn-amtlicher Selbstanschluss

Viele Grüße
Manuel
Zitat
Wutzkman
Zitat
Jay
Die Aussage, dass so ein digitaler Tunnel absolut sicher sei, fand ich allerdings wenig vertrauenserweckend.

Und warum?

Weil es keine absolute Sicherheit gibt. Jeder Rechner, der direkt mit dem Internet verbunden ist, ist angreifbar. Eine Verbindung, die heute als sicher gilt, kann schon morgen kompromittiert sein. Nur physisch vom Internet getrennte Leitungen (und Rechner) sind längerfristig vor solchen Angriffen geschützt.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Zitat
Jay
Zitat
Wutzkman
Zitat
Jay
Die Aussage, dass so ein digitaler Tunnel absolut sicher sei, fand ich allerdings wenig vertrauenserweckend.

Und warum?

Weil es keine absolute Sicherheit gibt. Jeder Rechner, der direkt mit dem Internet verbunden ist, ist angreifbar. Eine Verbindung, die heute als sicher gilt, kann schon morgen kompromittiert sein. Nur physisch vom Internet getrennte Leitungen (und Rechner) sind längerfristig vor solchen Angriffen geschützt.

Deshalb sind Datenwege für Sicherungstechnik immer getrennt von anderen Wegen. Es gibt auch keine Verbindung von Rechnern der Sicherungstechnik nach "draußen". Das "tunneln" ist nichts anderes als das klassische mehradrige Kabel. Da gehen ja mehrere Adern lang die keine Verbindung miteinander haben.
Zitat
manuelberlin
Zitat
Wutzkman
Zitat
Bd2001
[Während ISDN im Telekommunikationssektor so langsam verschwindet erlebt es bei der Sicherungstechnik eine neue Blüte.

Jein. Auch hier braucht man einen Provider, der einem die hierfür benötigte ISDN-Leitung bereit stellt. Meines Wissens nach gibt es in Deutschland nur noch einen Provider für ISDN-Leitungen, aber auch diese werden kurz- bis mittelfristig durch "digitale" Tunnel mit ISDN-Merkmalen ersetzt, wenn nicht eh auf besser geeignete Tunnellösungen gesetzt wird.

Hallo Wutzkman,

das ist so nicht richtig (ich nehme an, dass Du mit dem Provider die Deutsche Telekom meinst).

Die DB betreibt nach wie vor (oder genauer gesagt nach einer Zwischenepisode mit Arcor wieder) ein völlig eigenständiges deutschlandweites Telekommunikationsnetz (früher als BASA-Netz* bekannt), in dem nach wie vor auch ISDN-Technik verfügbar ist. Es wird aktuell von der Konzerntochter DB Systel betrieben.

*BASA = Bahn-amtlicher Selbstanschluss

Viele Grüße
Manuel

Hallo Manuel,

ja, ich meine die Deutsche Telekom als letzten verbliebenen Provider für echte ISDN-Leitungen.

Dass die DB ein eigenes Netz betreibt ist mir durchauch bewusst, aber in seiner physischen Eigenschaft handelt es sich dabei nicht um ein "Telekommunikatiosnnetz", also ein Leitungsnetz, sondern um ein MPLS-Netz. In diesem kann man - neben vielen anderen - durchaus die erwähnten "ISDN-Tunnel" realisieren. Aus Sicht des "Nutzers" (des Endpunkts) handelt es sich dabei tatsächlich um eine "gewöhnliche ISDN-Leitung".

Ob die DB daneben auch noch ein echtes Leitungs- bzw. ISDN-Netz betreibt, entzieht sich meiner Kenntnis. Aufgrund des vorigen Absatzes würde mich es jedoch verblüffen, da hierfür keine Notwendigkeit bestünde.
Zitat
Jay
Zitat
Wutzkman
Zitat
Jay
Die Aussage, dass so ein digitaler Tunnel absolut sicher sei, fand ich allerdings wenig vertrauenserweckend.

Und warum?

Weil es keine absolute Sicherheit gibt.

Die gibt es so oder so nicht. Alle anderen Behauptungen sind eine Kundenverarsche hohle Phrasen.


Zitat
Jay
Jeder Rechner, der direkt mit dem Internet verbunden ist, ist angreifbar.

So weit, so richtig. Genau deshalb hängen solche Maschinen eben nicht direkt (und normalerweise auch nicht indirekt) am Internet.


Zitat
Jay
Eine Verbindung, die heute als sicher gilt, kann schon morgen kompromittiert sein.

Korrekt, nur gilt das ganz genau so auch für herkömmliche Leitungen. Es ist also kein Nachteil der "digitalen" Tunnel.


Zitat
Jay
Nur physisch vom Internet getrennte Leitungen (und Rechner) sind längerfristig vor solchen Angriffen geschützt.

Korrekt. Das entscheidende Wort hierin ist längerfristig, welches jedoch weder unendlich noch garantiert bedeutet.

Ergänzend: siehe Post von Bd2001
Zitat
Bd2001
Zitat
Jay
Zitat
Wutzkman
Zitat
Jay
Die Aussage, dass so ein digitaler Tunnel absolut sicher sei, fand ich allerdings wenig vertrauenserweckend.

Und warum?

Weil es keine absolute Sicherheit gibt. Jeder Rechner, der direkt mit dem Internet verbunden ist, ist angreifbar. Eine Verbindung, die heute als sicher gilt, kann schon morgen kompromittiert sein. Nur physisch vom Internet getrennte Leitungen (und Rechner) sind längerfristig vor solchen Angriffen geschützt.

Deshalb sind Datenwege für Sicherungstechnik immer getrennt von anderen Wegen. Es gibt auch keine Verbindung von Rechnern der Sicherungstechnik nach "draußen". Das "tunneln" ist nichts anderes als das klassische mehradrige Kabel. Da gehen ja mehrere Adern lang die keine Verbindung miteinander haben.

Nein, das "mehradrige Kabel" ist vergleichbar mit einem Trunk - viele "Adern" über ein "Kabel". Ein "Tunnel" ist tatsächlich vergleichbar mit einem mehrgleisigen Tunnel, bei dem man von außen zwar weiß, dass es Verbindungen zwischen den Gleisen gibt, aber nicht weiß, wo diese liegen, und wieviele es sind. Wichtig ist nur, dass der Zug in den Tunnel reinfährt und auf der anderern Seite definitiv wieder raus ;)
Sorry, in diesem Forum dürfen nur registrierte Benutzer schreiben.

Hier klicken, um sich einzuloggen