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Lichtenrade Bahnhofstraße: Schienen unter Straße, oder umgekehrt?
geschrieben von L.Willms 
Zitat
Pedalritter


Das größte Problem, es gibt nur eine Trasse für 3 Gleise und dem alten Gleismittenabstand von 3,5m. Benötigt wird aber eine Trasse für 4 Gleise und Gleismittenabständen von 4m - 5m.
An Anhalter- und Stettiner Bahn wurde nichts verändert, das liegt alles noch so da wie es 1945 da lag. An der Nordbahn wurde auf Berliner Boden nichts dazu gebaut und das wird die nächsten Jahrzehnte auch so bleiben.

Ist an dem zweigleisigen Teil (bis Blankenburg?) tatsächlich nichts verändert worden? Was natürlich auch nur ging, weil bis da der Rangierbahnhof lag? Der "Vorkriegszustand" besteht nur nordwärts bis Karower Kreuz. Und da läuft jetzt auch ein Planfeststellungsverfahren für den Ausbau, bei dem dann auch tatsächlich besserer Lärmschutz erstellt werden soll. Aber auch hier vermutlich nur gelochte Leinwände. Zw. Karow und Bernau wird sich aber lärmtechnisch auch danach für ganz lange Zeit nichts ändern:

BI Stettiner-Bahn 30
BI Stettiner Bahn 31

In diesem Fall haben doch die Lichtenradener einfach nur Glück, dass der Ausbau bis '45 nicht fertig wurde und sie jetzt über das heutige Planungsrecht mittels überzogener Forderungen den Ausbau komplett blockieren können.

Was wäre denn die Folge, wenn die BI in Lichtenrade jetzt tatsächlich damit durchkommt? Schlimmstenfalls würde dann genau wie an der Nordbahn gar nichts mehr passieren, da es einfach nicht zu bezahlen wäre, die Strecke wieder aufzubauen. Dann würde die ganze Dresdner Bahn so weit in die Ferne rücken, wie die Nordbahn, bei der der Wiederaufbau auch in keiner Relation zum Nutzen liegt. Somit könnte dann fast jedes Projekt in D totprozessiert werden. (Es sei denn, die Politik will die Tunnellösung auch in jedem Fall, wie in Stuttgart-21).
Zitat
DerMichael
BI Stettiner-Bahn 30
BI Stettiner Bahn 31

Wenn ich das schon lese wird mir schlecht. Leute, die an die Bahn gezogen sind, fordern nun Lärmschutz...furchtbar. Vielleicht einfach mal ein Exempelstatuieren und 'ne 10 Meter hohe Wand hinstellen. Mal schauen, was schlimmer war.

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Zitat
DerMichael
diesem Fall haben doch die Lichtenradener einfach nur Glück, dass der Ausbau bis '45 nicht fertig wurde

Was für ein Ausbau?

Was war vor 1945 geplant?


immer noch keine richtige sig
Zitat
L.Willms
Zitat
DerMichael
diesem Fall haben doch die Lichtenradener einfach nur Glück, dass der Ausbau bis '45 nicht fertig wurde

Was für ein Ausbau?

Was war vor 1945 geplant?

Im Zuge des Ausbaus von Berlin zur Reichshauptstadt Germania sollten auch an der Dresdener Bahn getrennte Fern- und Vorortgleise hinter Mariendorf (Attilastraße) bis Rangsdorf/Zossen/Wünsdorf geschaffen werden. Bis auf ein paar Striche auf Papier ist hier nichts weiter passiert.
Selbst wenn, bis auf die jeweiligen Bahnübergänge war damals rechts und links der Gleise nicht viel vorhanden.

Gruß
Markus

*** Berlins Straßen sind zu wichtig um sie dem ÖPNV allein zu überlassen ***
Danke für die Auskunft!
Zitat
Pedalritter
Im Zuge des Ausbaus von Berlin zur Reichshauptstadt Germania sollten auch an der Dresdener Bahn getrennte Fern- und Vorortgleise hinter Mariendorf (Attilastraße) bis Rangsdorf/Zossen/Wünsdorf geschaffen werden.

d.h.
• die Vorortbahn nach Zossen auf der Dresdner Bahn (ab Attilastraße heißt ja praktisch ab Abzweig Anhalter/Dresdner Bahn) hatte keine separaten Vorortgleise;
• bei der Elektrifizierung der Zossener Vorortbahn, die ja zur Einführung in den Nord-Süd-Tunnel ab 1939 erforderlich war, hat man einfach an die vorhandenen zwei Gleise eine Stromschiene geklemmt, was ja zur Dampflokzeit kein Problem war. Die Inkompatibilität der Fehlentscheidung von 1924 macht sich aber jetzt unangenehm bemerkbar. Ansonsten könnte man wie sonstwo in der Republik und im Berliner Raum auf den Vorortbahnen des Lehrter Bahnhofs (Nauen, Wustermark) auf den Fernbahngleisen mit gemäß Standard elektrifizierten Zügen fahren.

Andererseits -- gab es da nicht die Miltärbahn mit ihren eigenen Gleisen?

Wo kann man die oben genannten Pläne quellenmäßig nachlesen?


immer noch keine richtige sig



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.04.2014 07:14 von L.Willms.
Zitat

L. Willms am 30.4.2014 um 7.14 Uhr:

Wo kann man die oben genannten Pläne quellenmäßig nachlesen?

Laut Gesamtinhaltsverzeichnis 1954 - 1978 der Berliner Verkehrsblätter wurde im Jahr 1975 eine Abhandlung "100 Jahre Eisenbahn Berlin - Zossen - Dresden" veröffentlicht (da ich meine Ausgaben immer noch nicht ausgepackt habe, kann ich nicht den genauen Monat nennen, aber ich glaube mich an den Autor Peter Bley und an eine Doppelausgabe erinnern zu können).

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
krickstadt
Zitat

L. Willms am 30.4.2014 um 7.14 Uhr:

Wo kann man die oben genannten Pläne quellenmäßig nachlesen?

Laut Gesamtinhaltsverzeichnis 1954 - 1978 der Berliner Verkehrsblätter wurde im Jahr 1975 eine Abhandlung "100 Jahre Eisenbahn Berlin - Zossen - Dresden" veröffentlicht (da ich meine Ausgaben immer noch nicht ausgepackt habe, kann ich nicht den genauen Monat nennen, aber ich glaube mich an den Autor Peter Bley und an eine Doppelausgabe erinnern zu können).

Es gibt von Bley auch ein Buch: 125 Jahre Berlin-Dresdener Eisenbahn, Alba, 1999. Ich besitze es leider nicht.
Ggf. kann man auch ein wenig in den Kuhlmann-Büchern nachlesen.
Vom GVE Verlag (sollten SIGNAL Leser eigentlich kennen) gab gibt es ein Buch:

Eisenbahn-Größenwahn in Berlin (1. Auflage)
Die Planungen von 1933 bis 1945 und deren Realisierung
ISBN 3-89218-035-0


EDIT:

Ich seh grad es gibt eine 2. Auflage noch zu kaufen:

Eisenbahn-Größenwahn in Berlin. Das Buch. (2. Auflage)
Die Planungen von 1933 bis 1945 und deren Realisierung. Erweiterte Neuauflage.

Autor: Bernd Kuhlmann
GVE-Verlag, Berlin 2005
137 sw-Abb, 16x24cm, kartoniert
144 Seiten, € 12.80
ISBN 3-89218-093-8

Gruß
Markus

*** Berlins Straßen sind zu wichtig um sie dem ÖPNV allein zu überlassen ***



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.04.2014 13:37 von Pedalritter.
Danke an alle drei für die Literaturangaben!

Und in denen werden ja sicherlich auch Verweise auf die Primärquellen enthalten sein.
Und alles findet sich in Bibliotheken hier im Rhein-Main-Gebiet...


immer noch keine richtige sig
Zitat
L.Willms
(...) Ansonsten könnte man wie sonstwo in der Republik und im Berliner Raum auf den Vorortbahnen des Lehrter Bahnhofs (Nauen, Wustermark) auf den Fernbahngleisen mit gemäß Standard elektrifizierten Zügen fahren.

Abgesehen vom mittlerweile geforderten größeren Gleisabstand, ja.

Zitat
L.Willms
Andererseits -- gab es da nicht die Miltärbahn mit ihren eigenen Gleisen?
Das war eben weitgehend nur ein Gleis, das sogenannte "dritte Gleis", von dem hier immer wieder gesprochen wird.
Kann sich mal bitte jemand der erfahrenen User den Flächennutzungsplan von 1965 bzw. die allgemein auf dieser Seite dokumentierten Planungen ansehen?

Der Flächennutzungsplan für Westberlin von 1965 und der Generalbebauungsplan für Ostberlin von 1969

Sehe ich das richtig, dass eigentlich seit den 60er Jahren die dortigen Anwohner stets mit Bautätigkeiten bzw. Erweiterungen rechnen müssten?
Würde dies stimmen (mal abgesehen von der Teilung der Stadt und der unvorhergesehenen Wiedervereinigung) so wäre der Einwand der Bürgerinitative aus meiner Sicht noch ungerechtfertigter. Ich habe manchmal auch den Eindruck als wenn sich diese BI nie so richtig mit der Geschichte und deren Planungen auseinandergesetzt hat. Ich meine, hätte es vor dreißig, vierzig Jahren auch so ein Tamtam gegeben (jetzt mal von der Mauer abgesehen)? Ich habe manchmal den Eindruck als wenn die Menschen in den letzten zehn, zwanzig Jahren empfindlicher geworden sind. Ich mein, Autos und Züge sind ja nun vom Antriebssound wesentlich leiser geworden, oder?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 03.05.2014 14:27 von Grenko.
Die Bürger sind nicht empfindlicher geworden, man suggeriert ihnen heute nur mehr Mitbestimmungsrechte. Oder anders gesagt, sie sind verwöhnter geworden. Dass das Augenwischerei ist, liegt auf der Hand. Denn öffentliche Verkehrsmittel sind in aller Interesse, insbesondere Fernverbindungen. Man kann nicht alles gleichzeitig haben.
Ich wette, wenn die Bahn komplett eingestellt werden würde und stattdessen eine Schnellstraße in die Innenstadt gebaut werden würde, dann würden mindestens 60% der Lichtenradener Hurra schreien!

Auto ist cool, Bahn ist proll. So einfach ist das. Jeder Autobahnanschluss ist doch ein Gewinn. Jeder Bahnhof nutzlos. Jeder Zebrastreifen wird hier in Reinickendorf bekämpft mit Argumenten wie "Das passt nicht zum historischen Aussehen der Gegend", aber die Bahn darf auf keinen Fall fahren. Da gilt immer noch "Freie Fahrt für freie Bürger" und das Auto darf nicht behindert werden.

Ich sag da nur "Ihr seid der Stau".
Zitat
DerMichael
Ich wette, wenn die Bahn komplett eingestellt werden würde und stattdessen eine Schnellstraße in die Innenstadt gebaut werden würde, dann würden mindestens 60% der Lichtenradener Hurra schreien!

Auto ist cool, Bahn ist proll. So einfach ist das. Jeder Autobahnanschluss ist doch ein Gewinn. Jeder Bahnhof nutzlos. Jeder Zebrastreifen wird hier in Reinickendorf bekämpft mit Argumenten wie "Das passt nicht zum historischen Aussehen der Gegend", aber die Bahn darf auf keinen Fall fahren. Da gilt immer noch "Freie Fahrt für freie Bürger" und das Auto darf nicht behindert werden.

Ich sag da nur "Ihr seid der Stau".

Was du schreibst ist totaler BULLSHIT und hat absolut nichts mit dem Thema zu tun!

Als die B96 in Lichtenrade zwischen Goltzstraße und Stadtgrenze ausgebaut werden sollte, sind die Anwohner ebenfalls auf die Barrikaden gegangen, weil sie von ihren Grundstücken was abgeben mußten und mehr Verkehr am Gartenzaun hatten.
Verhindern konnten sie es letztendlich nicht, vielleicht waren die Anwälte der BI nicht gut genug oder es gab keinen lokalpolitischen Rückhalt.

Zebrastreifen werden leider in Berlin zu oft bekämpft und dafür Ampelanlagen gefordert, die dann nur den Verkehr ausbremsen weil sie nicht verknüpft werden.
Allerdings braucht man m.M. nich an jeder Ecke eine Ampel oder Zebrastreifen, nur damit einige Leute nicht mehr aufpassen müssen oder ihren Kindern nicht den Umgang im Straßenverkehr beibringen müssen.

Gruß
Markus

*** Berlins Straßen sind zu wichtig um sie dem ÖPNV allein zu überlassen ***
Hallo,

der heutige Tagesspiegel schreibt auf Seite 11 über eine Absage (Überschrift und Einleitung der gedruckten Ausgabe):

Zitat

Die Bahn will nicht unter die Erde

Lichtenrader Tunnelpläne sind offenbar vom Tisch

[...] Klaus Kurpjuweit

Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
naja....PGH...Pech gehabt.

im nicht so feinen Wedding oder in Kreuzberg wurden die Anwohner auch nicht gefragt, ob sie mit Wiedereröffnungen von Verkehrswegen, die es bis 1961 gab, einverstanden sind.....LRD will eben ne Extra-Wurst

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
Zitat
krickstadt
Hallo,

der heutige Tagesspiegel schreibt auf Seite 11 über eine Absage (Überschrift und Einleitung der gedruckten Ausgabe):

Zitat

Die Bahn will nicht unter die Erde

Lichtenrader Tunnelpläne sind offenbar vom Tisch

[...] Klaus Kurpjuweit

Naja, im Text des Artikels liest es sich nicht so heiß.
Zitat
Klaus Kurpjuweit
Sollte das Eisenbahn-Bundesamt die oberirdische Variante genehmigen, haben Anwohner schon jetzt Klagen angekündigt.

Ansonsten wird da zum x-ten Male mitgeteilt, daß die DB AG weiterhin die oberirdische Variante bevorzugt, und diese als Plan beim EBA eingereicht hat. Aber was dann weiter entschieden wird, daß steht noch in den Sternen.


immer noch keine richtige sig
Zitat
Wollankstraße
im nicht so feinen Wedding oder in Kreuzberg wurden die Anwohner auch nicht gefragt, ob sie mit Wiedereröffnungen von Verkehrswegen, die es bis 1961 gab, einverstanden sind.....LRD will eben ne Extra-Wurst

Fernbahn ist auf der Strecke seit Anfang der 1950er Jahre nicht gefahren, seit der Anhalter Bahnhof stillgelegt wurde.

Und jetzt kann auch nicht einfach wiederherstellen, was früher war, denn heute muß man separate Gleise für die S-Bahn mit deren inkompatiblen Stromversorgung verlegen. Es gab keine separaten Vorortgleise. Zur Dampflokzeit konnte man ja einfach eine Stromschiene an die Gleise klemmen, ohne daß es die mit Dampf fahrenden Fernzüge gestört hätte. Die fahren aber inzwischen elektrisch mit der Stromversorgung gemäß dem 1912 vereinbarten Standard.


immer noch keine richtige sig
Naja, die Einheit wollten doch alle, vor allem schon seit den 60er Jahren im Westen. Daß nun doch die Einheit kam, womit keiner damals gerechnet hat und Verkehrswege wieder aufgebaut werden.....

Aber damals billig ans Bahngelände ziehen und jetzt dumm aus der Wäsche gucken. Meine Gegend war im "Schatten der Mauer" auch schön ruhig, jetzt sind die Straßen wieder Hauptverkehrsstraßen. Mit Lärm und Abgasen. Ich glaube eine BI Wollankstraße oder eine BI Schlesisches Tor gab es damals nicht. Also nicht aufregen im Villenviertel.

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
Zitat

Aber damals billig ans Bahngelände ziehen und jetzt dumm aus der Wäsche gucken. Meine Gegend war im "Schatten der Mauer" auch schön ruhig, jetzt sind die Straßen wieder Hauptverkehrsstraßen. Mit Lärm und Abgasen. Ich glaube eine BI Wollankstraße oder eine BI Schlesisches Tor gab es damals nicht. Also nicht aufregen im Villenviertel.
Sehe ich auch so. Sollen se doch ins Umland ziehen. Dort sterben gerade eine Menge Dörfer langsam vor sich hin. Dortige Nebenstrecken dürften auch nicht stören wenn nicht eh schon stillgelegt.
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