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Erste Elektrobuslinie in Berlin
geschrieben von Heidekraut 
Ich koennte mich kruemeln. Linkker baut offensichtlich in die Busse TESLA Batterien ein, dazu noch mit einer Kapazitaet, die der Haelfte eines PKW entspricht. Einige Fachleute hier im Forum muessten konsequenterweise diesen Hersteller in die gleiche TESLA-Troll Ecke stellen wie mich, denn eine Extrapolation von PKW auf Bus ist bekanntlich naiv und idiotisch! Aber mal im Ernst: Die Spezifikationen der Batterie (wohlgemerkt keine Luftschloesser sondern garantiert) sind beeindruckend. 13000 Zyklen unter sehr harten Lade/Entladebedingungen sind ein enormer Fortschritt. Der Preis der Batterie sollte bei etwa 15000€ liegen, nicht schlecht bei einer Lebensdauer bis zu 10 Jahren.
Vergleicht den Antriebsstrang eines E-Busses mal mit einem ruettelnden, stinkenden, lauten Dieselbus: Motor, Schalldaempfer, Kuehler, Einspritzpumpe, Tank, Kupplung, Schaltgetriebe, Stickoxydbehandlung, Russfilter etc. und der dazugehoerigen Wartung.
Der vom Jagdpiloten erwaehnte O-Bus Experte sollte sich diese Zahlen mal ansehen, besonders die Energierueckspeisung: Bei 350kW (6C) Ladeleistung und einer Motorleistung von etwa der Haelfte sehe ich da keine Beschraenkung beim regenerativen Bremsen. Allerdings finde ich die Idee gut, bestimmte kurze vielbefahrene Strecken mit einer O-Bus aehnlichen Fahrleitung auszuruesten.
Mal sehen, wie sich der finnische Bus im Alltag bewaehrt. Es bleibt spannend.
Ach ja, da der Passagier in seiner Weisheit das baldige Ende der E-Busse vorhersagt, schlage ich ihm eine Wette vor: bis 2022 wird es in Deutschland reine E-Bus Limien geben, die nicht gefoerdert werden muessen. Mein Einsatz 50€.
euer TTT Henner



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 30.04.2017 22:28 von md95129.
Wo sind denn diese Linkker-Busse schon im Einsatz?
Wer mit der Opferrolle kokettiert, hat es nötig, und tschüss.
Naja, wer weiß, wie groß die Batterie tatsächlich ist. Je kleiner die Spanne des Akkus, die im Alltag von der tatsächlichen Kapazität genutzt wird, desto länger hält die Batterie, das weißt du sicherlich genauso. Daher kann man sich eventuell auch den hohen Ladestrom erklären.
Praktisch fände ich es, wenn man zum rekuperierenden Bremsen wie beim i3 und Active E das Beschleunigungspedal mitbenutzt. Ist Gewöhnungssache, aber viel feinfühliger, da das hydraulische oder pneumatische System nicht daran gekuppelt ist. Außerdem wird beim Faktor Sicherheit schon etwas hinzugewonnen, da selbst beim Loslösen des Pedals eine Bremswirkung eintritt und Gefahrenbremsungen kürzer ausfallen können.
Lassen wir uns überraschen, wie Praxistauglich der Bus ab Morgen ist und hoffen, dass das Ladesystem nicht die Innovation des Busses begrenzt.
Zitat
Ostkreuzi
Wo sind denn diese Linkker-Busse schon im Einsatz?
Lies doch bitte einfach eines der verlinkten Dokumente.

Edit: Etwas kooperativer gestimmt: Sie fahren in Espoo, Turku, Kopenhagen, Helsinki. Moskau hat Interesse.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 01.05.2017 14:48 von nicolaas.
Zitat
Passagier
Nicht wirklich. Die Politik wird es halbherzig fördern und irgendwann stillschweigend beerdigen.

Ist die Antwort logisch?

Wenn man das im Hintergrund und nicht bei den VUs selber testen würde, Werbung macht und das alles der Presse zum veröffentlichen bekannt gibt, dann könnte man ohne weiteres einen Rückzieher machen. Es gibt ja genügend Forschungen an was auch immer, was man so, gar nicht mitbekommt. Wenn man das aber so öffentlich macht und man auf den Webseiten nachschlagen kann, was man in wenigen Jahren vor hat, so ist man doch, wie es jetzt schon der Fall ist, angreifbar.
Dann ist es dann nicht einfach mal so, das man dieses soeben mal beerdigen könnte.
Hier wird also Druck erzeugt und aufgebaut, der Trend zeigt ja, das der Markt für die Hersteller da ist, denn wenn man es verpasst, wird man Probleme bekommen seine Dieselahrzeuge weiter verkaufen zu können. Das können sich Hersteller gar nicht leisten.

Fördergelder werden weiter laufen, allerdings nicht, wenn man sich solche Fahrzeuge dann ordern wird, sondern damit es beim Hersteller weiterentwickelt wird.
Laut den Herstellern Mercedes Benz und MAN, will man die Fahrzeuge ab dem Jahr 2020 als Serienfahrzeuge verkaufen. Die werden dann sicher noch etwas teurer sein, als ein normaler Dieselbus, aber die Differenz zahlt dann halt der Auftraggeber, denn der will es ja so und zuerst wird man da sicher auch noch bei unterstützt werden. Aber auch wird der Preis dann nach und nach runter gehen. Bleibt dann abzuwarten, wie der weitere wichtige Schritt sein wird, eben was die Wartungskosten angeht. Das rechnet sich sicher jeder Verein selber aus. Will ich ein Fahrzeug bestellen, wo der Anschaffungspreis höher ist, aber bessere Qualität geliefert wird, oder kauf ich ein günstigere Variante und habe hinterher Mehrkosten und was dann auch mehr Ausfälle bedeutet.
Fakt ist, das nun sehr viele größere Städte und Regionen ab 2020 umstellen wollen und die Vorbereitungen auch was die Wartung angeht, anlaufen, was auch einige Millionen kostet und man das nicht einfach mal so nebenbei macht. Das alles nun mal eben Kippen zu wollen, dafür dürfte es jetzt schon zu spät sein.
Zitat
Lepus
Naja, wer weiß, wie groß die Batterie tatsächlich ist. Je kleiner die Spanne des Akkus, die im Alltag von der tatsächlichen Kapazität genutzt wird, desto länger hält die Batterie, das weißt du sicherlich genauso. Daher kann man sich eventuell auch den hohen Ladestrom erklären.
Praktisch fände ich es, wenn man zum rekuperierenden Bremsen wie beim i3 und Active E das Beschleunigungspedal mitbenutzt. Ist Gewöhnungssache, aber viel feinfühliger, da das hydraulische oder pneumatische System nicht daran gekuppelt ist. Außerdem wird beim Faktor Sicherheit schon etwas hinzugewonnen, da selbst beim Loslösen des Pedals eine Bremswirkung eintritt und Gefahrenbremsungen kürzer ausfallen können.
Lassen wir uns überraschen, wie Praxistauglich der Bus ab Morgen ist und hoffen, dass das Ladesystem nicht die Innovation des Busses begrenzt.
Batteriegroesse steht in dem von Nicolaas angegebenen Link, nur etwa 60kWh (TESLA S ca. 100kWh). Lebensdauer von Akkus wird in Vollzyklen angegeben. Auf Berlin uebertragen: 1/2h maximale Heizung/Kuehlung mit 25kW = 12kWh, dazu ca. 6,5km mit etwa 1kWh/km macht rund 20kWh, also etwa 1/3 der Kapazitaet pro Fahrt.
Mit solch einer Bremse fahre ich seit 5 Jahren (Leaf). Beim "Gaswegnehmen" wird zunaechst leicht gebremst, beim Treten des Bremspedals wird elektrisch gebremst, bis zur maximalen Aufnahmefaehigkeit der Batterie, dann zusaetzlich mechanisch.
Ich nehme an, der Bus macht das ebenso.
Henner
Derr Obusexperte nahm übrigens dazu Stellung Obus vs Batteriebus in steigungsreichen Gegenden..
und ich bin wie er nach wie vor meiner gefestigten Meinung, E-Busse sind kein Ersatz für Diesel...
und auf dicht befahrene Trassen gehört ein vollwertiger Obus, nix anderes.

Die Chinesenkopie in Graz schaffts übrigens vom Hbf zum Zentralfriedhof nur mit einer Blitznachladung auf halber Strecke
und dann 10min Ladung an der Endstelle, zudem überholt ihn auf jeder zweiten Runde der Hintermann damit richtig geladen werden kann.

Reine E-Buslinien wird es geben..irgenwann mal.. und zwischendurch immer mal wieder ein Diesel als Ersatzfahrzeug ;-))

T6JP
Die Berliner Zeitung berichtet heute über den blauen finnischen Bus:



Zitat

Ein ungewöhnlicher Bus ist auf der Linie 204 im Einsatz. Schon das Kennzeichen XNV 338 fällt auf – das Fahrzeug ist in Finnland zugelassen. Die Lackierung in weiß, blau und hellblau hat im Berliner Nahverkehr Seltenheitswert. Kabel und Stecker, die auf den Seiten prangen, zeigen den Fahrgästen, dass das auch für den Antrieb gilt. Ein finnischer Elektrobus vom Typ Linkker 12plus dreht auf der Linie zwischen Zoo und Südkreuz seine Runden.
– Quelle: [www.berliner-zeitung.de] ©2017

Beste Grüße
Harald Tschirner
Wobei der Finne außer Plan fährt, etwa zwei Runden um die Mittagszeit, wenn nicht viel los ist. Die vier normalen Umläufe werden wie üblich von zwei Solaris electric und zwei Citaro EN06 bedient.

so long

Mario



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 12.05.2017 18:36 von der weiße bim.
Diese Woche lag der Einsatzkoeffizient der Solaris-Elektrobusse Urbino 12E unter 50%, da jeweils nur ein oder maximal zwei der Technologieträger gleichzeitig auf der Linie 204 anzutreffen waren. Den größeren Rest besorgten die zuverlässigen Dieselbusse Citaro EN06, die immerhin dem europäischen Abgasstandard EEV genügen

so long

Mario
Es scheint auch anders zu gehen, wenn man einen Bus von Grund auf als Elektroauto konzipiert und nicht einen mit ungetesteter Technik vollgepfropften umgebauten Dieselbus verwendet.:
Linkker
Gibt es uebrigens irgendwo eine Statistik, welche die Gruende fuer den niedrigen Einsatzbestand der Solaris - Busse auflistet? Ich habe nichts gefunden - scheint Geheimsache zu sein...
Henner
Das wäre wirklich interessant. Die stationäre Ladetechnik scheint ja zu funktionieren, sonnst wäre kein E-Bus unterwegs und nicht ein oder zwei.
Schade, dass mit der Vergabe von Fördermitteln keine Auflage verbunden ist, die Ergebnisse solcher Versuchsbetriebe interessierten Bürgern (und Steuerzahlern, also den eigentlichen Finanziers) detailliert zugänglich zu machen. Andererseits möchte man Industriespionage verhindern und die Verwendung teuer gewonnener Erkenntnisse ohne Gegenleistung durch konkurrierende Firmen oder Hersteller vermeiden.

so long

Mario
Wie zuverlässig ist der neue Linkker-Bus eigentlich bei der BVG?
Zitat
Ostkreuzi
Wie zuverlässig ist der neue Linkker-Bus eigentlich bei der BVG?

Der ist schon wieder weg.
Hab ihn nie gesehen, obwohl er zwischen 10-12 Uhr fahren sollte.
Der Akku reicht nur für 50 Km. (Weg Betriebshof Indira-Gandhi-Straße -> Südkreuz sind schon 19km pro Fahrt)
Also hat er wohl nur maximal einen Umlauf geschafft.
Also gesehen hat man ihn schon. Als Ré­su­mé kenne ich bisher nur diesen Bericht von Omnibus.News.

Interessant. Ob die BVG das auch so sieht?
Zitat
F123
..Der Akku reicht nur für 50 Km. (Weg Betriebshof Indira-Gandhi-Straße -> Südkreuz sind schon 19km pro Fahrt)
Also hat er wohl nur maximal einen Umlauf geschafft.

Wenn Du die Spezifikation gelesen haettest, waere Dir bewusst geworden, dass die kurze Reichweite/Akkukapazitaet ein Designkriterium war, da der Bus an den Endstellen in 3..4min wieder aufgeladen werden kann. Damit spart man Gewicht/Platz und kann trotzdem 200..500km/Tag praktisch kontinuierlich fahren. In Berlin war (noch) keine Ladestation an den Endstellen installiert. Die Energie fuers Nachladen scheint beim 204 in der Groessenordnung von ca. 6,5kWh/Fahrt inklusive Heizung gewesen zu sein (wird bei Extremtemperaturen sicher steigen). 6,5kWh sind gerade mal 3..4 Waeschetrockner...
Fuer mich ist absolut erstaunlich, dass die Batterie diesen recht anspruchsvollen Betrieb (garantiert!) ueber 8..10Jahre durchhalten soll.
Henner
Zitat
Micha
Also gesehen hat man ihn schon. Als Ré­su­mé kenne ich bisher nur diesen Bericht von Omnibus.News.

Leider ist das kein Bericht in engerem Sinne sondern nur die Pressemitteilung von Linkker.
eurabus - war auch in Berlin angeboten. Leider ... kein Bedarf, Möglichkeiten, Wille?

"Der in Berlin ansässige E-Bus-Spezialist Eurabus hat nach eigenen Angaben die Marke von 1.000 verkauften Elektro-Bussen überschritten. Insgesamt wurden Lieferverträge für über 1.400 E-Busse abgeschlossen. Der Eurabus 3.0 in Leichtbauweise wird in zwei Ausführungen zukünftig in Aserbaidschan, Kasachstan und Lateinamerika fahren."

Aber lesen Sie bitte hier weiter:
[www.electrive.net]
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