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Erste Elektrobuslinie in Berlin
geschrieben von Heidekraut 
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schallundrausch
Heute: wie finanziert die BVG eigentlich ihre Elektrobusse?

Der BVG-Vorstand hat beschlossen, E-Busse nur dann zu beschaffen, wenn sämtliche Mehrkosten gegenüber entsprechenden EURO6-Dieselbussen aus Fördermitteln oder vom Land Berlin übernommen werden. Bis auf weiteres ist für E-Busse kein auch nur annähernd wirtschaftlicher Betrieb in Aussicht.

so long

Mario
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der weiße bim
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schallundrausch
Heute: wie finanziert die BVG eigentlich ihre Elektrobusse?

Der BVG-Vorstand hat beschlossen, E-Busse nur dann zu beschaffen, wenn sämtliche Mehrkosten gegenüber entsprechenden EURO6-Dieselbussen aus Fördermitteln oder vom Land Berlin übernommen werden. Bis auf weiteres ist für E-Busse kein auch nur annähernd wirtschaftlicher Betrieb in Aussicht.

Ja, leider. Das ist ebenso borniert wie unsinnig. Elektrotraktion verursacht wesentlich geringere Betriebs- und Wartungskosten (Was ja selbst die dieselverliebte deutsche Autoindustrie in Panik treibt). Auf den Lebenszyklus gerechnet spielt ein Elektrobus die Mehrkosten der Beschaffung wahrscheinlich wieder ein, sogar ohne Förderung. Aber gut, man kann sich halt genau so lange gegen die Zukunft stellen, bis sie einen einholt.
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der weiße bim
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schallundrausch
Heute: wie finanziert die BVG eigentlich ihre Elektrobusse?

... Bis auf weiteres ist für E-Busse kein auch nur annähernd wirtschaftlicher Betrieb in Aussicht.
In Deutschland vielleicht.
Henner
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md95129
In Deutschland vielleicht.

Genauer in Berlin.
In Deutschland gibt es sicher sehr viele Betriebe, in denen E-Busse auf dem heutigen technischen Stand durchaus wirtschaftlich betreibbar sind. Speziell auf den flachen Land früh eine Runde als Schulbus, dann eine Runde vormittags in die Kreisstadt, nach Schulschluss eine Runde Schulbus und abends noch der Lumpensammler. Dazwischen Stillstand an der Ladesäule und (unbezahlte) Pause für den Teilzeitfahrer - das funktioniert bereits.
Berliner Stadtbusse sind im Durchschnitt 250 km am Tag unterwegs, einige Kurse mit Nachtverkehr auch 500 km und mehr. Das geht mit Depotladern noch lange nicht. Für jeden Dieselbus zwei oder drei E-Busse anzuschaffen, die das zwei- oder dreifache kosten, ist einem auf Wirtschaftlichkeit gesetzlich verpflichtetem Unternehmen nicht zuzumuten.
Im Berliner Betriebegesetz steht wörtlich: "Aufgabe der BVG ist die Durchführung von öffentlichem Personennahverkehr für Berlin mit dem Ziel kostengünstiger und umweltfreundlicher Verkehrsbedienung sowie aller hiermit in technischem und wirtschaftlichem Zusammenhang stehenden Tätigkeiten."

Kostengünstig steht noch vor umweltfreundlich im Gesetz. ÖPNV ist auch mit Euro6-Bussen ein großer Beitrag zum Umweltschutz. Wird die Leistung zu teuer, fahren weniger mit den VBB-Verkehrsmitteln und mehr mit dem eigenen Wagen.

so long

Mario
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schallundrausch
Ja, leider. Das ist ebenso borniert wie unsinnig. Elektrotraktion verursacht wesentlich geringere Betriebs- und Wartungskosten (Was ja selbst die dieselverliebte deutsche Autoindustrie in Panik treibt). Auf den Lebenszyklus gerechnet spielt ein Elektrobus die Mehrkosten der Beschaffung wahrscheinlich wieder ein, sogar ohne Förderung. Aber gut, man kann sich halt genau so lange gegen die Zukunft stellen, bis sie einen einholt.

Wenn man errechnet, dass beim derzeitigen Stand der Technik ein Reservefuhrpark für die Abdeckung des Fahrplans (vor Dezember 2017) in der Größe des Betriebshofes I (der größte Busbetriebshof der BVG) nötig ist, dann ist etwas Wartezeit mehr als verständlich, ja sogar geboten. Auf ein paar Jahre kommt es jetzt auch nicht mehr an.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
der weiße bim
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md95129
In Deutschland vielleicht.

Genauer in Berlin.
...Berliner Stadtbusse sind im Durchschnitt 250 km am Tag unterwegs, einige Kurse mit Nachtverkehr auch 500 km und mehr. Das geht mit Depotladern noch lange nicht. Für jeden Dieselbus zwei oder drei E-Busse anzuschaffen, die das zwei- oder dreifache kosten, ist einem auf Wirtschaftlichkeit gesetzlich verpflichtetem Unternehmen nicht zuzumuten.
Im Berliner Betriebegesetz steht wörtlich: "Aufgabe der BVG ist die Durchführung von öffentlichem Personennahverkehr für Berlin mit dem Ziel kostengünstiger und umweltfreundlicher Verkehrsbedienung sowie aller hiermit in technischem und wirtschaftlichem Zusammenhang stehenden Tätigkeiten."

Kostengünstig steht noch vor umweltfreundlich im Gesetz. ÖPNV ist auch mit Euro6-Bussen ein großer Beitrag zum Umweltschutz. Wird die Leistung zu teuer, fahren weniger mit den VBB-Verkehrsmitteln und mehr mit dem eigenen Wagen.
Der Proterra-Bus kostet z.Zt. noch 50% mehr als ein Dieselbus, holt das aber waehrend seiner Lebensdauer locker ein. Reichweite ohne Nachladen deutlich ueber 500km siehe Proterra
Henner
Zitat
der weiße bim
Kostengünstig steht noch vor umweltfreundlich im Gesetz.

Worauf basiert deine Annahme, dass statt einer Aufzählung eine Priorisierung gemeint ist?

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
md95129
Der Proterra-Bus kostet z.Zt. noch 50% mehr als ein Dieselbus, holt das aber waehrend seiner Lebensdauer locker ein. Reichweite ohne Nachladen deutlich ueber 500km siehe Proterra
Henner

Schön für den Bus, aber wie soll man den ohne eine Beteiligung des Herstellers an einer Ausschreibung beschaffen? Mangelnden Ausschreibungswillen kann man der BVG/ dem Senat in dem Punkt nicht vorwerfen.

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Proterra liefert (noch) nicht nach Deutschland. Europaeische Firmen sind in Bezug auf E-Busse halt noch ein wenig hinterher. Allerdings hat BMW in Proterra investiert. Mal sehen, was daraus wird.
Henner
Zitat
md95129
Der Proterra-Bus kostet z.Zt. noch 50% mehr als ein Dieselbus, holt das aber waehrend seiner Lebensdauer locker ein. Reichweite ohne Nachladen deutlich ueber 500km siehe Proterra
Henner

Leider führt dein Link zu einer Fehlermeldung: "Request has been terminated Possible causes: the network is offline, Origin is not allowed by Access-Control-Allow-Origin, the page is being unloaded, etc."

Wenn man sich die anderen handelsüblichen Fabrikate der Batterien und Busse anschaut, ist man vom Durchbruch für intensiv genutzte Stadtbusse noch immer weit entfernt. Der Verbrauch ist im Stadtverkehr kaum unter 2 kWh pro km zu drücken, bei Schnee und Frost auch erheblich mehr. Letzteres Problem umgehen mehrere Hersteller mit einer Dieselheizung. Wenn man schon Diesel tankt, kann man auch gleich mit Diesel fahren.
In Kalifornien hat man sicher andere Probleme, da muss eine große Klimaanlage zusätzlich angetrieben werden.

so long

Mario
Zitat
Florian Schulz
Zitat
der weiße bim
Kostengünstig steht noch vor umweltfreundlich im Gesetz.

Worauf basiert deine Annahme, dass statt einer Aufzählung eine Priorisierung gemeint ist?

Sonst hätte man das andersrum ins Gesetz geschrieben.
Mal sehen, was die nächsten Rechnungshof-Berichte über Geldverschwendung der öffentlichen Hand schreiben ...

so long

Mario
Zitat
der weiße bim

Leider führt dein Link zu einer Fehlermeldung: "Request has been terminated Possible causes: the network is offline, Origin is not allowed by Access-Control-Allow-Origin, the page is being unloaded, etc."

Wenn man sich die anderen handelsüblichen Fabrikate der Batterien und Busse anschaut, ist man vom Durchbruch für intensiv genutzte Stadtbusse noch immer weit entfernt. Der Verbrauch ist im Stadtverkehr kaum unter 2 kWh pro km zu drücken, bei Schnee und Frost auch erheblich mehr. Letzteres Problem umgehen mehrere Hersteller mit einer Dieselheizung. Wenn man schon Diesel tankt, kann man auch gleich mit Diesel fahren.
In Kalifornien hat man sicher andere Probleme, da muss eine große Klimaanlage zusätzlich angetrieben werden.
Der Link scheint nur in den USA zu funktionieren. Ich kann euch da leider nicht weiterhelfen, da es bei mir damit keine Probleme gibt. Mit den 2 kWh/km und der Diesel-Zusatzheizung gebe ich Dir recht. Der Proterra Bus hat eine 660kWh Batterie. In Kalifornien sind eigentlich grosse Hitzewellen unueblich, das passiert eher in Texas oder Arizona.
Henner
Zitat
der weiße bim
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Florian Schulz
Zitat
der weiße bim
Kostengünstig steht noch vor umweltfreundlich im Gesetz.

Worauf basiert deine Annahme, dass statt einer Aufzählung eine Priorisierung gemeint ist?

Sonst hätte man das andersrum ins Gesetz geschrieben.

Und dann wäre es eine gleichwertige Aufzählung, und keine Priorisierung mehr?

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.
Zitat
md95129
Der Link scheint nur in den USA zu funktionieren.

Der Link funktioniert auch bei mir :)

Gruß
Micha

Ich habe mir generell abgewöhnt die Angaben von US-Herstellern ungefiltert zu übernehmen. Da wird gerne alles schön gerechnet (wie bei uns die Verbräuche der PKW). Man nehme den Listenpreis der Konkurrenz und Vergleiche ihn mit dem eigenen Angebotspreis. Marketing ist alles. Ich habe viele Jahre für US Unternehmen gearbeitet und weiß wovon ich rede....;-) Gerade Politiker sind für gefakte Realitäten empfänglich, wenn sie zur eigenen Wunschvorstellung passen, womit wir bei der Reichweitendiskussion in der e-Mobilität und den damit verbundenen Kosten wären.
Für Batteriebusse braucht es eine Rückkehr zu mehr Betriebshöfen (Fahrzeutausch, Zwischenladen, kürzere Einsetzfahrten), das will aber auch keiner bezahlen, oder es fehlen Grundstücke.
Wer sich mal anschaut welchen Aufwand Mercedes bei der Erprobung der e-Citaros betreibt, dem wird auch schnell klar was den Preis zusätzlich „befeuert“, und warum es eben auch dauert, bis er verfügbar ist. Und warum die schlafende VW-Tochter MAN noch später kommt. Neoplan wäre das nicht passiert....

Die BVG hat vollkommen Recht, wer eine neue Technik einführen will, muß den Umstieg auch finanzieren. Dabei darf dann auch in der Öffentlichkeit nicht mehr in Gerätepreisen (Bus) gerechnet werden, sondern in Systempreisen (vereinfacht in Technik + Personal + Energie für 1 Km bediente Strecke) Der Unterschied würde mich mal brennend interessieren.
Zitat
Jahreskarte
Die BVG hat vollkommen Recht, wer eine neue Technik einführen will, muß den Umstieg auch finanzieren. Dabei darf dann auch in der Öffentlichkeit nicht mehr in Gerätepreisen (Bus) gerechnet werden, sondern in Systempreisen (vereinfacht in Technik + Personal + Energie für 1 Km bediente Strecke) Der Unterschied würde mich mal brennend interessieren.

Solche Geschäftsgeheimnisse werden sorgfältig gehütet.
Hoffentlich fragt die Presse, oder besser gewählte Abgeordnete zielgerichtet und deutlich nicht nur bei Betreiber, sondern auch beim Aufgabenträger nach.

so long

Mario
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md95129
San Francisco will Batteriebusse auf Steilstrecken testen und (Hybrid)Trolleybusse teilweise mit abgesenkten Stangen fahren:
Muni
Henner

Im kleinen Obusbetrieb in Eberswalde wird auch ab und zu "abgedrahtet" gefahren. Seit Juni 2012 gibt es dort auch einen Oberleitungshybridbus mit einer Lithium-Ionen-Batterie - ohne dieselmotorisch betriebenen Generator (Wagen 063, Solaris Trollino 18 AC).
Nach dieser Studie lohnt sich ausgerechnet bei hohen jährlichen Kilometerleistungen der Ebus gegenüber dem Dieselbus.

[www.vox.com]

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
Zitat
Jahreskarte
Ich habe mir generell abgewöhnt die Angaben von US-Herstellern ungefiltert zu übernehmen. Da wird gerne alles schön gerechnet (wie bei uns die Verbräuche der PKW). Man nehme den Listenpreis der Konkurrenz und Vergleiche ihn mit dem eigenen Angebotspreis. Marketing ist alles. Ich habe viele Jahre für US Unternehmen gearbeitet und weiß wovon ich rede....;-) Gerade Politiker sind für gefakte Realitäten empfänglich, wenn sie zur eigenen Wunschvorstellung passen, womit wir bei der Reichweitendiskussion in der e-Mobilität und den damit verbundenen Kosten wären.
Für Batteriebusse braucht es eine Rückkehr zu mehr Betriebshöfen (Fahrzeutausch, Zwischenladen, kürzere Einsetzfahrten), das will aber auch keiner bezahlen, oder es fehlen Grundstücke.
Wer sich mal anschaut welchen Aufwand Mercedes bei der Erprobung der e-Citaros betreibt, dem wird auch schnell klar was den Preis zusätzlich „befeuert“, und warum es eben auch dauert, bis er verfügbar ist. Und warum die schlafende VW-Tochter MAN noch später kommt. Neoplan wäre das nicht passiert....

Die BVG hat vollkommen Recht, wer eine neue Technik einführen will, muß den Umstieg auch finanzieren. Dabei darf dann auch in der Öffentlichkeit nicht mehr in Gerätepreisen (Bus) gerechnet werden, sondern in Systempreisen (vereinfacht in Technik + Personal + Energie für 1 Km bediente Strecke) Der Unterschied würde mich mal brennend interessieren.
Ein ganz winziges bischen Ahnung habe ich auch von US-Herstellern. Wenn es um endgueltige Spezifikationen und Garantie geht, ist es aus mit den schoenen Worten. Dann wird knallhart verhandelt. Wenn fuer Batteriebusse eine merkliche Reserve vorzuhalten ist, wird sich das System nicht durchsetzen. Es zeigt sich aber, dass das wohl nicht unbedingt notwendig ist.
Regards
Henner
Und es gibt nun auch eine 2. Elektrobuslinie in Berlin, wenn auch nur zeitweise.

Wagen 1689, der auf Schulkursen der Linie 204 seine Zeit verbringt und sonst nur als Reserve für ein Tourenwagen dient, ist in den Ferien nicht ganz arbeitslos und erkundet eine neue Linie. Auf der Buslinie 259 wird früh ein Verstärkerumlauf Buch -> Aubertstraße -> Buch mit E-Antrieb gefahren.





1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.07.2018 23:25 von Barnimer.
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