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Straßenbahn zum Hauptbahnhof (Teil 6) - Thema beendet
geschrieben von manuelberlin 
... und noch zwei Fotos von heute Mittag:
der vordere und hintere Teil der Weiche mit den durchtrennten Gleisen. Das Gesamtbild habe ich nicht draufbekommen, da stand ein Bagger im Wege. Die anwesenden Bauschaffenden sahen nicht amüsiert aus.

Gruß O-37


Hallo O-37,

danke für die Bilder! Das sieht nicht gut aus. Meine Vermutung ist, dass das Problem unter dem Gleis, also unter dem Beton liegt. Allerdings ist an anderer Stelle noch so viel zu tun, dass dies den Zeitplan nicht durcheinanderbringen sollte.


Ich möchte Euch noch ein paar Fotos vom letzten Sonntag zeigen, die die mangelhafte Betonage der Dächer am Hauptbahnhof veranschaulichen. Bei Gelegenheit in der Dämmerung aufgenommen und daher leider teils unscharf.

So detailliert hatte ich mir das bisher nicht angesehen, und die Mängel sind, vorsichtig ausgedrückt, mindestens als erheblich zu bezeichnen. Hier wird erstmal (zeit-)aufwendig ein Gutachten erstellt und dann eine aufwändige und umfangreiche Sanierung vorgenommen werden müssen.

Viele Grüße
Manuel


Auf den ersten Blick sieht das Norddach noch nicht so schlimm aus, besser als das Süddach. Aber auch hier tiefe Löcher. Fehlstellen wie hier sind in deutlich zweistelliger Zahl zu finden.


Viel gravierender als die punktuellen Löcher ist, dass zahlreiche größere Flächen aussehen wie eine Scheibe Tilsiter Käse. Hier sind umfangreiche Hohlräume zu vermuten.


An anderer Stelle genauer hingesehen: Man erkennt, dass nicht nur die äußerste Ebene der Bewehrung freiliegt, sondern mindestens noch eine weitere (und das bei der geringen Wandstärke). Die Größe dieser Fehlstellen kann man an den Abdrücken der Schlalbretter abschätzen, diese Bretter messen ein mal zwei Meter. Der schadhafte Bereich ist hier also mindestens einen Quadratmeter groß.


Auch hier: Bereits ziemlich großes Loch, weit darüber hinausgehende unzureichende Betonage mit einer Oberfläche, die mit ihren flächigen kleinen Löchern an Tilsiter Käse erinnert. Hier ist wohl auf der Schalung etwas Beton zusammengelaufen, darunter beziehungsweise darüber sind weit über das große Loch hinaus größere Hohlräume zu vermuten.


Den Abmessungen der Schalbretter nach ist hier die Schadstelle mindestens sechs Quadratmeter groß - wahrscheinlich setzt sie sich außerhalb des Bildausschnitts noch fort.

Heute schon entfernt:


Schienenteile wurden auf der fertigen Kreuzung 'beiseite gelegt'.

Was auch immer sich für ein 'Problem' darunter verbirgt, wir werden es bald erfahren. Unten im Anschnitt der Verzweigungsbereich, dort, wo jetzt nichts zu sehen ist, lag gestern noch der Zungenbereich der Weiche.

@Manuel:

Oh je, die Schadstellen an den Dächern sehen aus der Nähe ja wirklich sehr schlimm aus. Ob man das mit Spritzbeton etc. überhaupt dauerhaft sanieren kann, scheint mir irgendwie eher zweifelhaft... :-(

Mein Rat: Die Dächer zeitnah abreißen und durch Konstruktionen wie am U Tierpark oder S Landsberger Allee ersetzen. Das dürfte rein technisch sogar bis August machbar sein.

Viele Grüße
Arnd
Sanierung ist hier untertrieben. Es scheint auf Abriss und Neubau hinauszulaufen. Die Konstruktion ist schon sehr dünnwandig und bei Eindringen von Feuchtigkeit werden aus kleinen Rissen bald große. Nehmt es mit Humor: Das Provisorium der Haltestelle Hauptbahnhof ist doch ganz hübsch. Liegt übrigens direkt vor dem Bahnhof und ist auch gut zu erreichen.

Die Weichen sollten daher besser noch nicht entfernt werden, damit man Platz für Abriss und Neubau hat.
Zitat
Arnd Hellinger
@Manuel:

Oh je, die Schadstellen an den Dächern sehen aus der Nähe ja wirklich sehr schlimm aus. Ob man das mit Spritzbeton etc. überhaupt dauerhaft sanieren kann, scheint mir irgendwie eher zweifelhaft... :-(

Hallo Arnd,

ich war am Sonntag zusammen mit André vor Ort, und er war auch ratlos. André wird sicherlich auch noch etwas zeigen und dazu schreiben.

Auf jeden Fall wird es jetzt erstmal eine umfangreiche Untersuchung und Befundung geben müssen. Es gilt ja herauszufinden, wo sich überall Hohlräume befinden, was prinzipiell mit Ultraschall oder Radar gemacht werden kann, aber angesichts der sehr dichten Bewehrung nicht einfach ist.

Danach wird man ein Gutachten erstellen und ein Sanierungskonzept erarbeiten müssen, das dann sicherlich auch noch genehmigt werden muss. Insbesondere am Süddach ziehen sich diese "Tilsiter-Bereiche" über große Flächen. Die Mängel dürften daher durchaus Einfluss auf die Statik haben. Bis zur geplanten Inbetriebnahme sind es nur noch sechs Monate ...

@schallundrausch: Danke für die Fotos von dem abgebrochen Gleistück an der Ecke Chausseestraße. Der Zungenbereich der Weiche soll anscheinend wiederverwendet werden, er wurde ja zum Teil schon mit neuen Schwellen versehen.

Viele Grüße
Manuel
Zitat
Ostkreuzi
Sanierung ist hier untertrieben. Es scheint auf Abriss und Neubau hinauszulaufen.

Ich hatte ja neulich schon nachgefragt:

Zitat
Salzfisch am 18.02.2015 um 13:43
Ob man, nachdem das Betondach abgerissen wurde, auf die Stützen an der Rückseite auch eine leichte Stahl-Glaskonstruktion in Form einer kleinen Bahnhofshalle setzen könnte, die dann beide Bahnsteige und die Gleise überspannt?

Vom Gewicht her müsste so eine "Glashalle" doch wesentlich leichter sein; neulich hatte doch hier jermand das Gewicht der Betondächer abgeschätzt (ich glaube, im S21-Thread). Die Windlasten wären durch die verglasten Seitenflächer natürlich größer, verteilen sich aber bei einer Halle auf beide Stützenreihen. Die Betonbrüstungen könnte man sogar stehen lassen, sofern sie beim Abriss nicht zu sehr beschädigt würden...

Gruß
Salzfisch
Zitat
manuelberlin
Bis zur geplanten Inbetriebnahme sind es nur noch sechs Monate ...

Der Termin ist eh nicht mehr zu halten.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Tja, so wie das aussieht geht es Richtung Abriss. Das bekommt man mit keiner Betonsanierung vernünftig und regresssicher hin.
Die ausführende Firma kann sich schon mal die Karten legen, egal was kommt, es wird sehr teuer für sie.

Ein paar schöne Wall-Wartehallen die die Treppenaufgänge mit einschließen hätten es hier auch getan. Bei der künftigen Zugfolge steht doch keiner länger als 5 Minuten.

Ich hoffe die Verantwortlich fällen eine schnelle Entscheidung.

--
Neues vom Ostkreuz im Ostkreuzblog
Zitat
Stefan Metze
Ein paar schöne Wall-Wartehallen die die Treppenaufgänge mit einschließen hätten es hier auch getan. Bei der künftigen Zugfolge steht doch keiner länger als 5 Minuten.

Das ist ja ein tolles Argument. Und ich dachte immer, dass die Gestaltung eines Umsteigeknotens um so anspruchsvoller sein sollte, je verkehrsbedeutender er ist.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 26.02.2015 22:40 von Florian Schulz.
Zitat
Florian Schulz
Zitat
Stefan Metze
Ein paar schöne Wall-Wartehallen die die Treppenaufgänge mit einschließen hätten es hier auch getan. Bei der künftigen Zugfolge steht doch keiner länger als 5 Minuten.

Das ist ja ein tolles Argument. Und ich dachte immer, dass die Gestaltung eines Umsteigeknotens um so anspruchsvoller sein sollte, je verkehrsbedeutender er ist.

Ich sehe das wie Florian und finde daher die von "Salzfisch" eingebrachte Idee einer Stahl-Glas-Halle unter Nutzung der bereits aufgestellten Stützen durchaus überlegenswert. Aber auch für eine solche Lösung müssten Pläne erstellt, Teile gefertigt und das Ganze letztlich noch montiert werden...

Teuer wird's jetzt in jedem Fall. :-(

Viele Grüße
Arnd
Hallo zusammen,

zu dem unguten Eindruck trägt auch bei, dass die Baufirma anscheinend in einer Blitzaktion ihre Werbeschilder hat verschwinden lassen - die Ständer stehen noch.

Viele Grüße
Manuel

Bisher (Aufnahme vom 10. Februar 2015)


Jetzt (Aufnahme vom 26. Februar 2015). Auf der Ostseite der Baustelle bot sich das gleiche Bild.




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.02.2015 01:15 von manuelberlin.
Zitat
manuelberlin


Auf den ersten Blick sieht das Norddach noch nicht so schlimm aus, besser als das Süddach. Aber auch hier tiefe Löcher. Fehlstellen wie hier sind in deutlich zweistelliger Zahl zu finden.

Ist das wirklich zu fassen? Der unbedarfte Beobachter könnte auf die Idee kommen, das ist ein zum Abriss bestimmtes Bauwerk! Wie kann man so einen Pfusch herstellen? Bin zwar bautechnischer Laie, aber das sieht ja wohl jeder, dass da was nicht stimmt! Da dürfte wohl der Spruch, dass Provisorien lange halten, auch für die provisorische Haltestelle zutreffen und die reiht sich dann passend in eine Reihe weiterer Provisorien ein: die U55 und die Haltestelle für den M41 sind eine, die "S21" in der nun offensichtlich vorgesehenen Pendelverkehrsform wird eine. Gleichzeitig muss die Brückenkonstruktion des oberen Hbf nach noch nicht mal 10 Jahren Betrieb als Haltebahnhof bereits saniert werden.

Dass die fahrplan- und ampeltechnische Konstruktion der provisorischen Straßenbahn-Hst. eine Katastrophe für sich ist scheint da schon gar nicht mehr zu interessieren: ich empfehle mal eine Beobachtung, wie sich die Straßenbahnen gegenseitig behindern und durch die derzeitigen (natürlich provisorischen!) Ampelschaltungen mit unsinniger Linksabbieger Bevorrechtigung ausgebremst werden. Alles in Allem sind Hbf und Umgebung ein hervorragendes Zeugnis für Inkompetenz auf mehreren Ebenen, und sei sie noch klein!

Für Kleinigkeiten ein Beispiel in dem unteren Bild vom 25.2. Der (an sich sehr lobenswerte wenn auch erst viel zu spät angebrachte) Übersichtsplan unter der Linienanzeige auf dem Europlatz ist deutlich verrutscht, was wohl auf Grund seines Gewichts an mangelhafter Befestigung liegen dürfte. Was man nicht sieht: die vor dem Plan sichtbare Scheibe war am Vortag nicht vorhanden, vermutlich war sie beschädigt worden und wurde später ausgetauscht. Der offen liegende Plan war aber bereits zu diesem Zeitpunkt schief und krumm verschoben, was bei der Erneuerung der Scheibe offensichtlich völlig ignoriert und unverändert so belassen wurde. Dass hier auch wildes Fahrradparken üblich ist, kann man dabei schon fast vernachlässigen. Ein kleines, aber symptomatisches Aushängeschild der Hauptstadt und ihres Hauptbahnhofes...

Beste Grüße
Harald Tschirner


Hallo,

hier ein Bild vom Nordbahnhof aus einer anderen Perspektive, aufgenommen heute morgen von einem Anwohner:



Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Schönes Bild! Danke!

Beste Grüße
Harald Tschirner
Zitat
krickstadt
hier ein Bild vom Nordbahnhof aus einer anderen Perspektive, aufgenommen heute morgen von einem Anwohner

Ach, in dem Bahn-Gebäude wohnen jetzt sogar Leute?
Ich verstehe nicht warum ein so wuchtiges schweres Dach am Hauptbahnhof verbaut wurde, dass voraussichtlich (selbst schon bei leichtem Wind) keinen ausreichenden Wetterschutz bieten kann!?

Ein Vorbild für eine sinnvolle Dachausführung ist die Münchener Freiheit. Das Dach wäre wohl in leichter Stahlbaukonstruktion oder Alu-Bauweise bestimmt wesentlich leichter gewesen. Diese ganzen Bögen und Verwerfungen, die das Dach mitbringt, wäre so leichter herzustellen als mit Beton. Zuzüglich hätte man im Dach selber noch Öffnungen für Dachfenster vorsehen sollten, die Licht auf den Bahnsteig lassen. An den Seitenflächen zum Straßenverkehr hin muss die gesamte Fläche mit Glas verkleidet werden!

LG

Im Untergrund liegen Tunnel ;-)
Zitat
DonChaos
Zitat
krickstadt
hier ein Bild vom Nordbahnhof aus einer anderen Perspektive, aufgenommen heute morgen von einem Anwohner

Ach, in dem Bahn-Gebäude wohnen jetzt sogar Leute?

Hallo DonChaos,

nein, dafür passt der Blickwinkel nicht. Der Fotostandort muss westlich der Caroline-Michaelis-Straße gewesen sein.

@ Thomas: Sehr schönes Foto, sehr schöne Übersicht. Danke!

Viele Grüße
Manuel
Zitat
manuelberlin
nein, dafür passt der Blickwinkel nicht. [...]

Aber klar doch, ganz eindeutig! Ich würde auf fünfter Stock tippen. Falls du dir das räumlich nicht vorstellen kannst, nutze doch einfach das entsprechende Hilfsmittel. Viel Spaß beim Rumprobieren.
Hinzukommt noch der Gruft-Charakter der Treppenabgänge. Unsympathisch ist gar kein Ausdruck. Da macht ja Frau Lusche äh Lüscher noch was her. Und die ist für den Mist verantwortlich. Hat sich der Verkehrssenator zu diesem Baupfusch schon geäußert?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 27.02.2015 21:06 von Ostkreuzi.
Dieses Thema wurde beendet.