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manuelberlin
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Icefeld_26
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manuelberlin
Mir ist eben beim Bearbeiten von Fotos aufgefallen, dass fast alle Berliner KT4D Bremswiderstände auf dem B-Teil haben, einzelne Wagen aber nicht [...] Was hat es damit auf sich und was hat das gegebenenfalls für praktische Auswirkungen?
Bei den Dachwiderständen am B-Teil des KT4Dm handelt es sich um einen Weichenverstellwiderstand.
Dieser wurde für Weichen benötigt die über einen Kontakt in der Fahrleitung gestellt wurden (nach links stellen ohne Strom, nach rechts stellen mit Strom).
Da diese alte Weichentechnik nicht mehr existiert [...], sind diese Weichenverstellwiderstände nutzlos geworden. [...]
Hallo Icefeld,
danke, das ist ja geil!
Das mit den Weichenstellwiderständen war mir überhaupt nicht bekannt. Ich bin nun noch auf diesen Beitrag/Thread bei DSO gestoßen.
Mithilfe der Weichenstellwiderstände konnte also der Oberleitungskontakt "mit Strom" befahren werden, auch wenn in der jeweiligen Fahrsituation keine Motorleistung gewünscht war, richtig? Was für ein Aufwand.
Viele Grüße
Manuel
Edit (Klugscheißmodus beziehungsweise fürs Prokokoll): Anscheinend muss es "Weichenstellwiderstand" heißen? Nur damit kein unkorrekter Begriff verbreitet wird ;)
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T6Jagdpilot
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manuelberlin
Das mit den Weichenstellwiderständen war mir überhaupt nicht bekannt. [...]
[...] Also auch wenn die Weiche (in Abzweig nach rechts) lag, musste der Kontakt "mit Strom" befahren werden.
Das Gleiche galt für stellen nach links ("ohne Strom") dann wurde einfach unter dem Kontakt durchgerollt, es musste im Winter auch die Wagenheizung kurzzeitig ausgestellt werden.
Je nach Fahrzeugtyp gab es verschiedene Bedienelemente dafür.
Oder unorthodoxe Stellmethoden für "mit Strom", wie das leichte Anziehen der Handbremse + 1. Fahrkontakt beim Reko, oder die erste Fahrstufe beim T6... ;-)
Nach Möglichkeit wurde vermieden, den Weichentaster "mit Strom" beim TDE zu nutzen, der war leicht entflammbar ;-(
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alf1136
Dieses System wurde in Berlin bis Ende der 1990er Jahre angewandt.
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manuelberlin
Umso weniger verstehe ich, warum man nicht frühzeitig das seit 1934 bewährte, simple Grundprinzip der Indusi (heute PZB) genutzt hat.
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manuelberlin
- Obwohl damals schon die induktive Signalübertragung als erprobtes, betriebssicheres und einfaches Verfahren zur Verfügung stand und im westlichen Ausland zum Stellen von Straßenbahnweichen problemlos genutzt wurde.
- Obwohl damit eine irre komplizierte und aufwendige Technik in jedes einzelne Fahrzeug eingebaut werden musste. Kompliziertere Technik in den Weichen wäre umgekehrt viel einfacher und kostengünstiger gewesen.
- Obwohl damit die Fahrerinnen und Fahrer mit abenteuerlichen Betriebsabläufen belastet wurden. Die Belange der Werktätigen zählten allerdings im real existierenden Sozialismus generell nicht - wenn etwas schiefging, waren die Werktätigen schuld, nicht die Planer.
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manuelberlin
In Halle hat man sowas ja anscheinend in Form einer Eigenentwicklung als einziger Betrieb in der früheren DDR genutzt.
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Logital
Interessante Diskussion habt ihr hier. Ich hatte gedacht, dass das ganz anders läuft und frage mich jetzt warum es nicht so lief:
Ich dachte der Oberleitungskontakt löst beim Befahren mit dem Stromabnehmer immer einen Stellimpuls aus. Dabei gehe ich davon aus, dass das bloße einschalten des Batteriehauptschalters, der ja auch zum steten Nachladen der Batterie führt, schon immer etwas Strom von der Oberleitung nimmt, somit der Stromabnehmer stets stromführend/leitent ist.
Möchte man dagegen das Stellen der Weiche beim Unterfahren des Oberleitungskontaktes gezielt unterbinden wird der Stromabnehmer isoliert, was prinzipiell ja auch per ziehen der Stromabnehmerschnur (sowas gabs damals ja auch ) möglich wäre, aber doch recht aufwändig wäre, daher der Schalter zum stellen auf stromlos. Ich erinnere mich auch dunkel, dass bei Schalten auf "stromlos" irgendwelche Aggregate kurz ausgingen.
Aber warum muss nun gegenüber dem Oberleitungskontakt sogar ein Fahrstrom vorgetäuscht werden?
Re: Gesamtübersicht T6/A2mod., KT4Dtmod., KT4Dmod. für Oradea 29.03.2018 15:23 |
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T6Jagdpilot
13 der ex Berliner Kt4Dt aus Almaty sollen eine neue Heimat in Ust-Kamenogorsk bekommen,
und nach Neulack usw dem dort daniederliegenden Straßenbahnbetrieb wieder auf die Räder helfen.
[transphoto.ru]
Drei Wagen gehen aber in den Schrott, ich vermute die heftig verunfallten aus den bekannten Videos..
Außerdem wurde kürzlich in der DSO verkündet, das der Transport von 30 Kt4Dmod aus Berlin nach Lemberg (Ukraine) ausgeschrieben wurde.
Da muß man in Lemberg nur die Wagen umspuren, dann können die sich dort zu ihren Kt4 Kollegen aus Orginallieferung, EF und G gesellen...
Einen Hinweis auf den geplanten Verkauf der Wagen war vor geraumer Zeit schon in dem Ösiforum aufgetaucht, was auch die Abgabe der Wagen nach Oradea vermeldete..
T6JP
Re: Gesamtübersicht T6/A2mod. für Ägypten, KT4Dmod. für Oradea 06.06.2018 07:45 |
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Incentro
Oradea hat eine europaweite Ausschreibung für 20 gebrauchte Straßenbahnwagen veröffentlicht: [ted.europa.eu]
Sollten sich keine anderen Anbieter finden, so werden das wohl die nächsten 20 KT4Dmod werden, deren Wagennummern bereits in rumänischen Foren kursierten: 6017, 6018, 6035, 6036, 6048, 6051, 6056, 6063, 6067, 6078, 6081, 6083, 6105, 6106, 6119, 6123, 6128, 6148, 6149, 6171
Quelle: [tramclub.org]