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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der BVG
geschrieben von def 
Ich mache mal einen eigenen Thread auf, um das Hbf-Thema nicht weiter damit zu belasten.

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Joe
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def
1. Mitläufertum ist nie ein Argument.
2. Wie Don vor einiger Zeit schrieb: man kann Dinge auch positiv darstellen, ohne die Unwahrheit zu sagen. Nennt sich "ehrliche, offene Kommunikation", scheint aber bei der BVG völlig unbekannt zu sein. Auch nach Monaten ausgefallener Fahrten bei der Straßenbahn hat sie sich ja noch vor die Kamera gestellt und gesagt, es gebe keine (bzw. allenfalls einzelne, temporäre, also in einer Großstadt übliche) Probleme. Und das werfe ich ihr vor. Nicht, dass sie ihren Arbeitgeber positiv darstellt und ihren Job macht, sondern dass sie dabei lügt.

1.)Zum Glück bist Du der letzte Aufrichtige in diesem Land...

Das habe ich nicht behauptet. Ich hoffe jedenfalls nicht, dass ich der einzige bin, der auf Arbeit auch Kritik äußert. Wobei "Aufrichtigkeit" dafür auch übertrieben ist.

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Joe
2.)Und ihr glaubt, das saugt sie sich alles selber aus den Fingern? Sie verfasst die Pressemitteilungen selber?

Als Leiterin der Abteilung ist sie dennoch dafür verantwortlich, was darin passiert. Und selbst, wenn sie nicht alles selbst schreibt - sollte sie nicht zumindest kurz den Inhalt prüfen, bevor sie ihn vor einer Kamera vorträgt? Wenn man ihr den Wetterbericht oder einen Werbeclaim vorgehalten hätte, hätte sie den/die auch vorgelesen? (Das klingt doch mal nach einer netten Zusatzeinnahme!)

Ist es das, was Du mit "Die Frau macht nur ihren Job" meinst?

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Joe
Ich bezweifel ja eher, das sie weiß, von welchen Linien sie da spricht...

"Die Frau macht doch nur ihren Job!"?

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Joe
Läuft das bei dem Berliner Polizeipressesprecher anders? Wird da nicht auch nur beschwichtigt und gelogen?

Macht's das besser? Seit wann orientiert man sich überhaupt am schlechten? Stellt Berlin künftig auch werktags zwischen Mitternacht und 1 Uhr seinen ÖPNV komplett ein, weil das in Hannover auch so ist? (Immerhin, so am Rande: zwischen 1 und 4 Uhr ist die einzige Tageszeit, zu der die Öffentlichen in Berlin besser funktionieren als die in Hannover...)

Dass die Frau ihren Job macht, stelle ich nicht in Frage - wie sie ihn macht, kritisiere ich aber. Und wenn man davon ausgeht, dass es ihr Job ist, die BVG nach außen positiv darzustellen, möchte ich an die Abendschau-Beiträge zur Fahrermangel-Problematik erinnern. Im ersten wurden minutenlang Fahrgäste gezeigt, die davon berichteten, dass seit Monaten massiv Fahrten ausfallen, und dazu DAISY-Anzeiger gezeigt. Als Pressesprecherin gab es zwei Möglichkeiten, in dem Beitrag aufzutreten:

a) Das Problem eingestehen und konkret sagen, was man dagegen tut.
b) "Großstadt... blabla... fällt auch mal was aus... blabla..."

Wir sind uns hoffentlich einig, dass a) in diesem Fall zu bevorzugen wäre - das Problem ist schließlich kaum zu leugnen, also lieber offen eingestehen. Stattdessen hat sie sich am Anfang für b) entschieden - und damit den fatalen Eindruck erweckt, die BVG wäre sich des Ernsts der Lage nicht bewusst. Als Fahrer mit ziemlich vielen Überstunden käme ich mir in diesem Moment jedenfalls ziemlich vera****t vor, als Fahr"gast", der jedes Jahr mehr bezahlen darf, sowieso.

"Die Frau macht nur ihren Job!"?

Und auch wenn man der Abendschau unterstellt, sie hätte die Aussagen manipulativ geschnitten - wer in einem Unternehmen wie der BVG sollte eigentlich die Mechanismen kennen, mit denen Medien funktionieren, wenn nicht die Pressesprecherin?

Und nochmal: "Die Frau macht nur ihren Job!"?

Selbst nachdem man so weit war, das Problem einzugestehen, wurden die absurdesten und unglaubwürdigsten Gründe dafür herangezogen, z.B. die Rente mit 63 - wenn die so eine Rolle gespielt hätte, hätten wir das Problem halt in zwei Jahren gehabt. Hier wäre m.E. die Flucht nach vorn der richtige Weg gewesen: "ja, die BVG hat jahrelang eine verfehlte Personalpolitik verfolgt, die ihr einen viel zu großen Wasserkopf und zu wenig Personal für ihre Kernaufgaben beschert hat." (Das unterscheidet sie übrigens nicht von der Berliner Landesverwaltung, die dank ähnlich intelligenter Sarrazin'scher und Nußbaum'scher Sparpolitik auch ohne Flüchtlinge längst an ihre Grenzen gekommen wäre.) "Nun planen wir konkrete Maßnahmen, um das Problem so schnell wie möglich zu beheben und langfristig dafür zu sorgen, dass es nicht noch einmal auftaucht." Und parallel stellt man sein Maßnahmenpaket auf die eigene Homepage, auf dass Zeitungsjournalisten und Interessierte darauf zugreifen können.

Ich gebe zu, diese sehr ehrliche Kommunikation wäre ungewöhnlich, könnte aber m.E. von mehr Erfolg gekrönt sein als die üblichen Pressesprecher-Mitteilungen, von denen man allein im Laufe einer Abendschau bestimmt drei bis vier Stück gibt. Und vor allem wäre es ein Signal nach innen und außen, dass man sich des Problems bewusst ist.

Natürlich müssten die Sätze etwas positiver und geschliffener formuliert sein als meine etwas salopp formulierten, aber dennoch ehrlich. Und mit dieser Ehrlichkeit meine ich eben, dass man eigene Fehler zumindest in einem Nebensatz eingesteht, statt Gott und die Welt dafür verantwortlich zu machen.

Und die für die Situation Hauptverantwortlichen sind doch längst nicht mehr auf ihren Posten - der Karren wurde ja nicht unter Nikutta und Kollatz-Ahnen in den Dreck gefahren, sondern von ihren Vorgängern (auch wenn man zumindest Nikutta vorwerfen kann, ihn weitere fünf Jahre im Dreck stecken gelassen zu haben). Insofern müsste Reetz noch nicht mal fürchten, ihren Vorgesetzten ans Bein zu p*****n.

Dass es auch anders geht, zeigt m.E. ausgerechnet die S-Bahn. Ich glaube, niemand wird ernsthaft bestreiten, dass es auch bei der S-Bahn alles andere als glatt läuft. Aber Buchner hat diese Probleme nie geleugnet und wirkt trotz aller Probleme, die es weiterhin gibt, aus meiner Sicht glaubwürdiger als Nikutta oder Reetz. Vielleicht liegt's auch daran, dass er sein Gesicht nicht aus jedem Anlass in jede Kamera hält. (Kommt eigentlich Nikutta zwischen ihren ganzen Fotoshootings und Fernsehauftritten mal dazu, das größte deutsche Nahverkehrsunternehmen zu leiten? Und wann nimmt sie endlich an der Promi-Ausgabe von "Wer wird Millionär?" und "Das perfekte Promi-Dinner" teil?) Oder es liegt daran, dass mich die S-Bahn nicht auffordert, sie zu lieben und das überhaupt ironisch-locker zu sehen, während ich mal wieder auf eine ausgefallene Bahn warte, bei jährlichen steigenden Fahrpreisen.

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B-V 3313
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def
Und so werden auch im nächsten Jahr weiter Fahrten ausfallen, und die Nikutta-Fanboys und -Claquere hier im Forum können ihr dafür zujubeln.

Geht es auch ohne deine Beleidigungen?

Ich bin etwas überrascht, dass Du "Nikutta-Fanboy oder -Claquer" überhaupt als Beleidigung auffasst. Fehlende Selbstreflektion?

Es ist aber auch ein gewisser Frust mit drin, weil mich die Situation des einst (noch vor 15 Jahren...) vorbildlichen Berliner ÖPNV nur noch ankotzt und keine Hoffnung auf Besserung in Sicht ist, dafür aber mal wieder die nächsten Fahrpreiserhöhung. Und alles, was von Dir kommt, sind dämliche Geht-nicht-Aussagen. Wer keine Lösungen finden will, findet Probleme.
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def
Es ist aber auch ein gewisser Frust mit drin, weil mich die Situation des einst (noch vor 15 Jahren...) vorbildlichen Berliner ÖPNV nur noch ankotzt und keine Hoffnung auf Besserung in Sicht ist, dafür aber mal wieder die nächsten Fahrpreiserhöhung.

Moment mal...vor 15 Jahren war der Berliner ÖPNV vorbildlich? Also ich habe jetzt keine Zahlen, aber subjektiv dürfte das heute vorgesehene Angebot abzüglich aller Ausfälle durch die verschiedensten Probleme und noch ein bisschen mehr dem aus den ersten 2000er-Jahren entsprechen. Soll heißen, alles, was heute ausfällt war damals gar nicht erst vorgesehen. Du meinst wirklich die Zeit, in der nahezu jeder Fahrplanwechsel aus teils deutliche Angebotsverschlechterungen bestand? Und damals gab es auch nicht seltener Fahrpreiserhöhungen.

Dem Rest des Textes kann ich allerdings uneingeschränkt zustimmen.

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Sie befinden sich HIER.
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Philipp Borchert
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def
Es ist aber auch ein gewisser Frust mit drin, weil mich die Situation des einst (noch vor 15 Jahren...) vorbildlichen Berliner ÖPNV nur noch ankotzt und keine Hoffnung auf Besserung in Sicht ist, dafür aber mal wieder die nächsten Fahrpreiserhöhung.

Moment mal...vor 15 Jahren war der Berliner ÖPNV vorbildlich? Also ich habe jetzt keine Zahlen, aber subjektiv dürfte das heute vorgesehene Angebot abzüglich aller Ausfälle durch die verschiedensten Probleme und noch ein bisschen mehr dem aus den ersten 2000er-Jahren entsprechen. Soll heißen, alles, was heute ausfällt war damals gar nicht erst vorgesehen. Du meinst wirklich die Zeit, in der nahezu jeder Fahrplanwechsel aus teils deutliche Angebotsverschlechterungen bestand? Und damals gab es auch nicht seltener Fahrpreiserhöhungen.

Dem Rest des Textes kann ich allerdings uneingeschränkt zustimmen.

Fahren denn heute wirklich mehr Busse und Bahnen als Anfang der 2000er Jahre oder hat man nur die früheren Einschränkungen rückgängig gemacht?

Mir geht es auch um die "Gesamtperformance". Ich habe auch Anfang der 2000er schon jeden Tag den Ostring benutzt, aber kann mich nicht erinnern, dass ständig Takte halbiert wurden oder Bahnen ausgefallen sind. Und natürlich gab es auch Betriebsstörungen oder Verspätungen, aber nicht den Fall, dass sich eine morgendliche Störung den Rest des Tages auf den Betrieb ausgewirkt hat. Und solche Zustände auf der U6, wie sie in den letzten Tagen immer wieder hier geschildert wurden, gab es auch nicht. Oder täuscht mich meine Erinnerung derart?
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def
... z.B. die Rente mit 63 - wenn die so eine Rolle gespielt hätte, hätten wir das Problem halt in zwei Jahren gehabt.

Nö, hätten wir nicht. Die Altersstruktur an sich ist eine recht verlässliche Planungszahl. Wenn das Renteneintrittsalter stabil bleibt, kann man auf Jahre im Voraus planen, wie viele Mitarbeiter in Rente gehen und wie viele man neu einstellen muss. (Aspekte wie krankheitsbedingtes Ausscheiden, Jobwechsel und Co. sind bei einer Unternehmensgröße wie bei der BVG auch statistisch halbwegs planbar.)

Wenn aber das Renteneintrittsalter relativ plötzlich und kurzfristig gesenkt wird, muss man für die entsprechenden Jahre entsprechend mehr Mitarbeiter einstellen, was der Arbeitsmarkt kurzfristig gar nicht unbedingt spontan her gibt. Die Liberalisierung bei den Fernbussen dürfte den Markt für Busfahrer zusätzlich leer gefegt haben und mit dem relativ starren Tarifvertrag hat die BVG nicht unbedingt gute Möglichkeiten durch Anreizsysteme gegenzusteuern.
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def
Fahren denn heute wirklich mehr Busse und Bahnen als Anfang der 2000er Jahre oder hat man nur die früheren Einschränkungen rückgängig gemacht?

Auch. Und tatsächlich kann ich es auch nicht sagen, es ist schlicht mein Eindruck. Betrachtet man beispielsweise, wie oft heute einige Straßenbahnen heute unterwegs sind, dürfte das deutlich dem gegenüberstehen, was um 2000 herum angeboten wurde. Es ist allerdings auch notwendig, so kommt natürlich der nicht von der Hand zu weisende Eindruck zustande, dass sich nichts verbessert hat.

Denn außer Frage steht: Die Fahrgastzahlen sind seither stark gestiegen und die BVG ist nicht adäquat mitgewachsen. Man hat nun enormen Nachholbedarf in offensichtlich allen Bereichen.

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@ Lopi2000:

Zwischen der Einführung der Rente mit 63 und den massiven Ausfällen im Straßenbahnbereich sind aber 2 Jahre vergangen. Auch wurde die Rente mit 63 ja nicht von heute auf morgen eingeführt, sondern war Gegenstand jahrelanger politischer Debatten.

Also: was hat die BVG denn konkret getan, als die Rente mit 63 eingeführt wurde? Und was hat sie vorher getan, als darüber diskutiert wurde? Gehört es nicht zu einer vernünftigen Personalpolitik, politische Diskussionen zu verfolgen, einmal durchzurechnen, welche Auswirkungen die Umsetzung politischer Vorhaben auf das Unternehmen hätte, und sich vielleicht zumindest ein paar Szenarien und darauf basierende Strategien zurechtzulegen?

Und wenn sie all dies getan hat und tatsächlich schlicht Pech hatte (was ich nicht glaube): wieso kommuniziert die BVG das nicht so?
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Philipp Borchert
Betrachtet man beispielsweise, wie oft heute einige Straßenbahnen heute unterwegs sind, dürfte das deutlich dem gegenüberstehen, was um 2000 herum angeboten wurde.

Dem stehen aber deutliche Einschränkungen anderswo gegenüber: in der Suermondtstraße verkehren pro Stunde nur noch drei statt sieben Bahnen. Anfang des Jahrtausends verkehrten die Linien 21 und 68 auch noch zeitweilig im 10-min-Takt. Beim Bus sieht es ähnlich aus: deutlichen Verdichtungen einerseits stehen ebenso deutliche Verschlechterungen anderswo gegenüber: in Friedrichsfelde fährt z.B. sonntags kein Bus mehr durch die Rummelsburger Straße, und in der Einbecker Straße wird der Verkehr um 21 Uhr eingestellt. Zum Augustaplatz in Schöneberg Steglitz oder in der Staakener Straße in Spandau fährt heute auch kein Bus mehr.

Daher meine Frage: fahren denn insgesamt heute mehr Busse und Bahnen als vor 20 Jahren?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.09.2015 12:11 von def.
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Philipp Borchert
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def
Fahren denn heute wirklich mehr Busse und Bahnen als Anfang der 2000er Jahre oder hat man nur die früheren Einschränkungen rückgängig gemacht?

Auch. Und tatsächlich kann ich es auch nicht sagen, es ist schlicht mein Eindruck.

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat da einige Zahlen parat, die sich durch Geschäftsberichte der BVG ergänzen lassen, wenn auch noch die aktuellen Zahlen von diesem Jahr mit den Angebotsausweitungen und Betriebseinschränkungen fehlen: [www.stadtentwicklung.berlin.de]
[unternehmen.bvg.de]
[unternehmen.bvg.de]

Danach sind von 2004 bis 2014 die Nutzzugkilometer bei der U-Bahn um 2,9 % gestiegen, bei der Straßenbahn um 9,0 % gesunken und die Nutzwagenkilometer beim Bus um 3,0 % gesunken. Von 2002 bis 2004 waren eine Summe als allen noch deutlicher um 7,1 % gesunken.
Zitat
Philipp Borchert
Betrachtet man beispielsweise, wie oft heute einige Straßenbahnen heute unterwegs sind, dürfte das deutlich dem gegenüberstehen, was um 2000 herum angeboten wurde.

Das 2015 halbierte Angebot soll besser sein als 2000? Die Einführung der Metrotram dünnte die Takte durch Abschaffung diverser Linien massiv aus, jetzt schafft man es nicht einmal mehr, dieses Rumpfangebot zu betreiben!

Wieviele VZ fehlen inzwischen im täglichen Betrieb?

Wann gab es mehr verkürzte bzw. ausgefallene U-Bahnzüge - 2015 oder 2000?

Das Metrobusnetz war keine Angebotskürzung?

Und selbst den punktuellen Angebotsverbesserungen standen Kürzungen an anderer Stelle gegenüber bzw. kompensieren sie nicht den Fahrgastzuwachs.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!
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Lopi2000

Danach sind von 2004 bis 2014 die Nutzzugkilometer bei der U-Bahn um 2,9 % gestiegen, bei der Straßenbahn um 9,0 % gesunken und die Nutzwagenkilometer beim Bus um 3,0 % gesunken. Von 2002 bis 2004 waren eine Summe als allen noch deutlicher um 7,1 % gesunken.

Kann gar nicht sein, Frau Nikutta sagte ja, dass 1000 Mitarbeiter heute mehr bei der BVG arbeiten als vor 5 Jahren. Und das hauptsächlich in der Werkstatt und im Fahrdienst! Wie passt das alles zusammen?!

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.
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def
Es ist aber auch ein gewisser Frust mit drin, weil mich die Situation des einst (noch vor 15 Jahren...) vorbildlichen Berliner ÖPNV nur noch ankotzt und keine Hoffnung auf Besserung in Sicht ist, dafür aber mal wieder die nächsten Fahrpreiserhöhung. Und alles, was von Dir kommt, sind dämliche Geht-nicht-Aussagen.

Lass deinen Frust nicht an mir aus und bezeichne meine Aussagen gefälligst nicht als dämlich!

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Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
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Philipp Borchert
Und damals gab es auch nicht seltener Fahrpreiserhöhungen.

Mal eine Übersicht über die Daten der jeweiligen Tariferhöhungen, seitdem es den Einheitsfahrausweis in der bekannten Form gab mit 2 Std. Dauer. Vorher gab es nur Fahrausweise für einzelne Fahrten ohne Umsteigeberechtigung.

01.03.1976, 01.08.1977, 01.08.1979, 01.07.1981
01.07.1982, 01.07.1983, 01.05.1984, 01.05.1985
01.06.1986, 01.05.1987, 30.04.1988, 01.10.1989
01.08.1991, 01.01.1993, 01.01.1994, 01.01.1995
01.01.1996, 01.03.1997, 01.03.1998, 01.08.2000
01.08.2001, 01.08.2003, 01.04.2004, 01.08.2005
01.04.2007, 01.04.2008, 01.01.2011, 01.08.2012
01.08.2013, 01.01.2015, 01.01.2016

Quelle: Berliner Verkehrsseiten.de

Über einen Zeitraum von 40 Jahren ( = 480 Monate oder um genau zu sein 478 Monaten am 1.1.2016) 31 Tarifanpassungen, also alle 15,48 Monate = anderthalb Jahre.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.09.2015 11:08 von micha774.
Zitat
Lopi2000
Wenn aber das Renteneintrittsalter relativ plötzlich und kurzfristig gesenkt wird, [...]

Huch! Hat die Bundesregierung tatsächlich am 1. Juli 2014 ganz überraschend verkündet: "Rente mit 63... das gilt meines Erachtens nach ... ist das sofort ... unverzüglich."? Mir war so, als ob man das jahrelang diskutiert hat, im Bundestag und -rat durchgekaut und lange vor Inkrafttreten beschlossen und verkündet hat. Da hatte die Personalabteilung mindestens 2 Jahre Zeit mal in die Personalakten zu gucken und festzustellen, "Hupps! Da könnten wir ein zwei Problemchen bekommen!".
Zitat
B-V 3313
Zitat
def
Es ist aber auch ein gewisser Frust mit drin, weil mich die Situation des einst (noch vor 15 Jahren...) vorbildlichen Berliner ÖPNV nur noch ankotzt und keine Hoffnung auf Besserung in Sicht ist, dafür aber mal wieder die nächsten Fahrpreiserhöhung. Und alles, was von Dir kommt, sind dämliche Geht-nicht-Aussagen.

Lass deinen Frust nicht an mir aus und bezeichne meine Aussagen gefälligst nicht als dämlich!

Dann höre einfach endlich damit auf, erhebliche Missstände zu rechtfertigen, kleinzureden und zu verteidigen. Achja, und wenn Du von anderen nicht als dämlich dargestellt werden möchtest, wäre es mal eine Maßnahme, dies umgedreht auch nicht zu tun.
Zitat
DonChaos
Zitat
Lopi2000
Wenn aber das Renteneintrittsalter relativ plötzlich und kurzfristig gesenkt wird, [...]

Huch! Hat die Bundesregierung tatsächlich am 1. Juli 2014 ganz überraschend verkündet: "Rente mit 63... das gilt meines Erachtens nach ... ist das sofort ... unverzüglich."? Mir war so, als ob man das jahrelang diskutiert hat, im Bundestag und -rat durchgekaut und lange vor Inkrafttreten beschlossen und verkündet hat. Da hatte die Personalabteilung mindestens 2 Jahre Zeit mal in die Personalakten zu gucken und festzustellen, "Hupps! Da könnten wir ein zwei Problemchen bekommen!".

Verglichen mit manchen Beschlüssen in der Bankenkrise war es lang, aber im Vergleich zu anderen Gesetzgebungsverfahren sind knapp 6,5 Monate zwischen Unterzeichnung des Koalitionsvertrags und Inkrafttreten des Gesetzes ziemlich kurz. Zwischen Beschluss des Gesetzes und Inkrafttreten - also dem Zustandkommen einer rechtsverbindlichen Planungsgrundlage - lagen sogar nur rund 6 Wochen.

Wenn man bedenkt, dass die städtischen Verkehrsbetriebe in der Regel für den eigenen Bedarf aber zunehmend auch für private Busunternehmen ausbilden und die Zeiten für Bewerbungsverfahren und Ausbildungszeiten berücksichtigt, zeigt sich, dass die Zeit letztlich zu knapp war. Um das ab Juli 2014 zusätzlich in Rente gehende Personal nachhaltig zu ersetzen, hätte man schon 2010 mehr Ausbildungsplätze schaffen müssen.

So kann man sich derzeit nur am allgemeinen Arbeitsmarkt bedienen und der ist eben durch den boomenden Fernbusmarkt nicht gerade üppig mit Arbeitssuchenden besetzt.
Zitat
Lopi2000

Wenn man bedenkt, dass die städtischen Verkehrsbetriebe in der Regel für den eigenen Bedarf aber zunehmend auch für private Busunternehmen ausbilden und die Zeiten für Bewerbungsverfahren und Ausbildungszeiten berücksichtigt, zeigt sich, dass die Zeit letztlich zu knapp war. Um das ab Juli 2014 zusätzlich in Rente gehende Personal nachhaltig zu ersetzen, hätte man schon 2010 mehr Ausbildungsplätze schaffen müssen.

Richtig.
Schon 2010 wusste man im Unternehmen, das bei der damaligen Ausbildungs und Übernahmequote
( wenn man alle Azubis für die Fahr und technischen Bereiche dauerhaft übernommen hätte und nicht erstmal nur für 366 Tage)
die zukünftigen Abgänge nicht mehr zu stopfen sind.
Grade die Abgänge werden in einigen Jahren sprunghaft ansteigen, denn die Alterspyramide der BVG gleicht einem Atompilz,
und leider räumt Gevatter Hein in den letzten Jahren mehr und mehr Kollegen beiseite.
Kollegen die aus Sicht der Basis den schon mehr als 5 Jahre dauernden Personalengpaß besonders des Fahrdienstes in den Personalversammlungen
( wo auch die BVG Spitze stets zugegen war) ansprachen, bekamen aber schon 2010 zur Antwort:
"Eine Ausbildung bzw. Einstellung über Bedarf sieht unser Personal und Finanzkorridor nicht vor !"
Man wurstelte weiter wie bisher.
Und dann kam etwas unerwartet die Leistungsausweitungswünsche des Senats,
die Rente mit 63 nahm man nicht für voll um rechtzeitig vorzusorgen,
und das reihenweise die neueingestellte Fahrer lieber heute als morgen das Unternehmen verließen,
weil ihnen keiner vor der Einstellung eine Blut,Schweiß und Tränenrede hielt,und sie sich beim Blick auf die Lohnzettel mehr als verarscht vorkamen.
Und als es nicht mehr zu vertuschen ging, platzte die Bombe..allen Verschleierungstaktiken zum Trotz.
Nun will man verstärkt in Fahr und Werkstattpersonale investieren. Fast ist es zu spät dafür gewesen.

T6JP
Zitat
Lopi2000
Verglichen mit manchen Beschlüssen in der Bankenkrise war es lang, aber im Vergleich zu anderen Gesetzgebungsverfahren sind knapp 6,5 Monate zwischen Unterzeichnung des Koalitionsvertrags und Inkrafttreten des Gesetzes ziemlich kurz. Zwischen Beschluss des Gesetzes und Inkrafttreten - also dem Zustandkommen einer rechtsverbindlichen Planungsgrundlage - lagen sogar nur rund 6 Wochen.

Zumal in den Jahren davor sämtliche Abfindungs- und Vorruhestandregelungen abgeschafft wurden bzw. ausliefen und einzig die von der "Christlich-Liberalen Koalition" durchgesetzte "Rente mit 67" Planungsgrundlage für die Personalentwicklung war. Darauf hat man sich verlassen.
Ähnlich lief es mit den Energiepreisen. Die Restlaufzeiten der deutschen Kernkraftwerke waren langfristig vereinbart und die Strompreisentwicklung damit ohne große Steigerung anzunehmen. Nach einer Naturkatastrophe am anderen Ende der Welt galt das nicht mehr und der Strompreis geht durch die Decke. Die Ausgabenerhöhung für Energie wird nur durch die insgesamt unterhalb der Teuerungsrate liegende Mineralölpreisentwicklung etwas verbessert.

so long

Mario
Zitat
def
Ich mache mal einen eigenen Thread auf, um das Hbf-Thema nicht weiter damit zu belasten.

Hallo def, danke Dir dafür!

Zitat
def
Zitat
Joe
2.)Und ihr glaubt, das saugt sie sich alles selber aus den Fingern? Sie verfasst die Pressemitteilungen selber?

Als Leiterin der Abteilung ist sie dennoch dafür verantwortlich, was darin passiert. Und selbst, wenn sie nicht alles selbst schreibt - sollte sie nicht zumindest kurz den Inhalt prüfen, bevor sie ihn vor einer Kamera vorträgt? Wenn man ihr den Wetterbericht oder einen Werbeclaim vorgehalten hätte, hätte sie den/die auch vorgelesen? (Das klingt doch mal nach einer netten Zusatzeinnahme!)

Ist es das, was Du mit "Die Frau macht nur ihren Job" meinst?


Liebe Kollegen,

es gehört zu den Kernaufgaben jedes Pressesprechers, eigenverantwortlich die Pressemitteilungen zu verfassen. Dabei hält sich der Pressesprecher bei kritischen Themen an sogenannte "Sprachregelungen", die von der Geschäftsleitung vorgegeben werden.

Und es gehört zu den Kernaufgaben jedes Pressesprechers, das Unternehmen und seine Leistungen so positiv wie möglich darzustellen. Dazu gehören auch Übertreibungen und Beschönigungen. Ein Pressesprecher muss dabei ein Gespür dafür haben, wo in der Öffentlichkeit die Grenze zur Unglaubwürdigkeit liegt.

Ein Pressesprecher ist kein Journalist, auch wenn viele Pressesprecher vor dieser Tätigkeit als Journalisten gearbeitet haben.

Viele Grüße
Manuel
Ich suche in mir verzweifelt nach Verständnis für die beschönigenden Worthülsen der BVG-Elite. Doch so sehr ich mich auch anstrenge, ich neige sehr dazu, das Auftaktposting von def mit einem zünftigen Er hat doch recht! zu quittieren. Welche Folgen hätte es denn, wenn Reetz, Nikutta und Konsorten zugäben, dass man sich in der Vergangenheit verschätzt hat, dass man die Entwicklung der Fahrgastzahlen nicht vorhersah, dass man sich zu sehr aufs sparen konzentriert hat, dass Fehler gemacht wurden? Würden die dann nie mehr einen geilen Job bekommen? Würden ihnen Abendschau und BZ das Leben zur Hölle machen? Hätte die BVG dann Nachteile, weil die Sparpolitik des Senats durch ein solches Schuldeingeständnis in den Fokus rücken würde?

Stattdessen werden für Fahrplankürzungen, ausgefallene Züge und Planungsfehler immer nur äußere Ursachen genannt, auf die ja nun wirklich keiner kommen konnte. Manuel schreibt, ein guter Pressesprecher hat ein Gespür dafür, wo die Grenze zur Unglaubwürdigkeit liegt. Ich vermisse dieses Gespür bei der BVG. Fahrplankürzungen werden nur verschleiert an die Öffentlichkeit gegeben, und gleichzeitig lässt man sich für #weilwirdichlieben feiern. Ich fühle mich nicht geliebt sondern versch***ert, wenn ich 20 statt 10 Minuten auf die Straßenbahn warten muss. Würde man mir (meinetwegen in marketingdeutsch) ehrlich sagen, wir haben in der Vergangenheit Fehler gemacht und rackern nun wie die Blöden, um diese Fehler zu korrigieren, würde zumindest ich nicht so allergisch auf Weil wir dich lieben reagieren. Die Nutzer des Systems können schlicht nicht übersehen, dass es derzeit nicht rund läuft. Und die BVG antwortet im Stil des Dadaismus auf Kritik: "weil wir dich lieben". Das ist doch hochgradig schizophren. Und im Grunde wissen das alle Beteiligten.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 18.09.2015 17:21 von DasVerkehrswesen.
Versetze Dich einfach in die Lage, dass Du Geschäftsführer der BVG wärst. Bist Du Dir sicher, dass Du auch nur die Hälfte Deiner Punkte öffentlich zugeben würdest? Ich glaube nicht. Denn es ist ziemlich gut möglich, dass Du in Zukunft nie wieder einen Führungsposten kriegst. Weiterhin hinterläßt Du dann auch bei den Fahrgästen einen Imageschaden die das Ausmaß nicht kannten.

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