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Altlandsberger Kleinbahn (Fotobericht)
geschrieben von Micha
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Altlandsberger Kleinbahn (Fotobericht) 12.10.2015 01:49 |
Hallo zusammen,
vor 50 Jahren, am 29. Mai 1965 verkehrte auf der Kleinbahnlinie von Hoppegarten nach Altlandsberg der letzte Personenzug. Das war für mich jetzt Anlass, mir auf einer Wanderung entlang der früheren Streckenführung anzuschauen, was davon heute noch übrig ist. Einige der dabei entstandenen Bilder möchte ich hier zeigen.
Die Strecke begann einst nördlich des S-Bahnhofes Hoppegarten, ich denke mal, auf dem Gelände des Parkplatzes links:
Reste des ehemaligen Kleinbahnhofes konnte ich in Hoppegarten nicht mehr entdecken. Östlich des Parkplatzes findet man aber noch den Rest eines Verbindungsgleises zur großen Eisenbahn:
Und links davon führt ein leicht geschwungener Weg in nordöstlicher Richtung vom Bahnhof weg. Ganz offensichtlich auf der ehemaligen Bahntrasse:
In der ersten, die ehemalige Bahntrasse kreuzenden Straße, liegen noch Gleise. Auch die sich anschließenden Gleise sind noch vorhanden, liegen aber auf eingezäunten Grundstücken. Ab der Straße An Friedhof lässt sich jedoch die Trasse bis zur Autobahn noch in großen Teilen direkt begehen:
Die Gleise im Bereich des Haltepunktes Neuenhagen Dorf schmückten sich mit malerisch herbstlichen Weinlaub, unter dem immer noch die Reste einer Weiche versteckt liegen:
Nicht weit hinter diesem Busch endet das Gleis. Der Tunnel unter dem Berliner Ring verschwand beim sechsspurigen Ausbau der Autobahn. Jenseits der Autobahn fehlen die Schienen, nur noch Schwellen liegen auf der Trasse bis zum bald folgenden Umspannwerk.
Bis zu diesem Umspannwerk, heute auch eine große Liegewiese für Solarzellen, verkehrten immerhin noch bis 2003 Güterzüge. Nördlich davon fuhr seit nahezu fünfzig Jahren nichts mehr. Das dort heute kaum noch Hinweise auf die Bahnstrecke zu finden sind, verwundert nicht. An der Straße Zum Erlenbruch deutet nur noch dieses einsame Schild auf die Bahnstrecke hin:
Das auf der gegenüberliegenden Straßenseite erkennbare Grundstück versperrt zwar den Weg, lässt sich aber umgehen. Erreicht man nördlich davon wieder den ehemaligen Streckenverlauf, entdeckt man sogar wieder Schotter auf der Trasse:
Im sich anschließenden Bereich des ehemaligen Haltepunktes Seeberg Kolonie liegt ebenfalls Schotter. Darauf wucherndes Gestrüpp und umgelegte Bäume zwangen mich aber schließlich zur Umkehr und Umgehung dieses Streckenteiles.
Über die im Altlandsberger Ortsteil Seeberg gelegene Bahnhofsstraße kann man wieder zur früheren Strecke zurückkehren. Südlich der Bahnhofsstraße, hinter diesem Gestrüpp, befand sich der Haltepunkt Seeberg Kolonie:
Wendet man sich an dieser Stelle um 180 Grad, blickt man also genau in die Richtung, in der sich die Strecke wohl vor 1965 fortgesetzt hatte, sieht man nur noch den Verlauf der Grimmelshausenstraße. Es fällt aber auf, dass der rechte Bürgersteig etwas höher als das Straßenniveau liegt und deutlcih höher als die rechts angrenzenden Grundstücke, die zum Teil nur über abwärts führende Treppen zu erreichen sind. Dieser Bürgersteig liegt auf dem früheren Bahndamm:
Weiter nördlich geht die Grimmelshausenstraße in die engere August-Bebel-Straße über. Der Verlauf dieses rechten Bürgesteiges scheint in die Grundstücke überzugehen. Vielleicht wurde dieser Straßenteil erst nach 1965 besiedelt und die stillgelegte Bahnstrecke überbaut:
Die August-Bebel-Straße wird an ihrem nördlichen Ende durch ein Grundstück begrenzt, welches man erneut umgehen muss. Auf dem sich anschließenden Wiesengelände verlief die Trasse entlang der links erkennbaren Grundstücke und dann auf einem kleinen Damm über die Wiese zum rechts liegenden Wald:
Dieser "Damm" ist visuell in der Wiese kaum wahrnehmbar, eher mit den Füßen erfühlbar. Und es findet sich rechts der Strecke noch noch eine alte Bahnschwelle:
das "Ertasten" des Bahndammes wird im Wald angesichts wild wuchernder Sträücher und reichlich auf der Trasse abgelegter Baumreste nicht leichter. Aber der rechts im Boden eingelasssene rechteckige Kasten zeigt wohl an, dass der Weg stimmt.
Nach einer Weile wirdder Streckenverlauf wieder zuviler und man erreicht die gar nicht so kleine Brücke der Kleinbahn über das Neuenhagener Mühlenfließ:
Jenseits der Brücke verläuft die ehemalige Bahntrasse, inzwischen ein Wandereg geworden, auf einem höheren Damm über dem kleinen Tal des Mühlenfließes, kurvt in einem Bogen über die Wiese südlich Altlandsbergs, überquert noch einen kleinen Bach und erreicht schlie0lich das Gelände des nächsten früheren Haltepunktes:
Hier, an der Südspitze von Altlandsberg, südlich der an der Berliner Allee gelegenen Supermärkte und des Fahrradhauses, findet sich noch eine alte Holzschwelle und links lässt sich eine Betonkante zwischen den Blättern erkennen, die den Weg ein Stückchen begleitet. Vermutlich war dort der Haltepunkt Altlandsberg Vorstadt. Die abweichende Pflasterung der im Hintergrund den Verlauf der ehemaligen Trasse kreuzenden Schwerinstra0e ist sicher auch ein Hinweis auf die Strecke:
Jenseits dieser Straße ist die Trasse zunächst stark verstrüppt, aber dank eines unweit davon in einer Parkanlage parallel verlaufenden Wanderweges gut zu verfolgen. Ein paar hundert Meter weiter überqueren dieser Weg und daneben auch die ehemalige Bahnstrecke einen kleinen Bach, die Bahnbrücke ist noch gut erhalten:
Kurze Zeit später kreuzt der Wanderweg die Bahntrasse. Dieser nach links folgend, erreicht man bald das Gelände des ehemaligen Bahnhofes Altlandsberg westlich des Strausberger Tores:
Das hübsche Gebäude links steht an der Straße Am Bahnhof, ist aber nicht das ehemalige Bahnhofsgebäude. Dieses befand sich rechts dieser Straße, etwa dort, wo auf dem Parkplatz die historischen Feuerwehrfahrzeuge zu erkennen sind. Das Bahngelände selber ist heute eine große Wiese, in deren Gras sich noch ein paar wenige Hinweise auf die ursprüngliche Zweckbestimmung finden lassen.
Zwischen Altlandsberg und Hoppegarten verkehrt heute alle 30 Minuten die Buslinie 944:
Gruß
Micha
3 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.10.2015 02:37 von Micha.
vor 50 Jahren, am 29. Mai 1965 verkehrte auf der Kleinbahnlinie von Hoppegarten nach Altlandsberg der letzte Personenzug. Das war für mich jetzt Anlass, mir auf einer Wanderung entlang der früheren Streckenführung anzuschauen, was davon heute noch übrig ist. Einige der dabei entstandenen Bilder möchte ich hier zeigen.
Die Strecke begann einst nördlich des S-Bahnhofes Hoppegarten, ich denke mal, auf dem Gelände des Parkplatzes links:
Reste des ehemaligen Kleinbahnhofes konnte ich in Hoppegarten nicht mehr entdecken. Östlich des Parkplatzes findet man aber noch den Rest eines Verbindungsgleises zur großen Eisenbahn:
Und links davon führt ein leicht geschwungener Weg in nordöstlicher Richtung vom Bahnhof weg. Ganz offensichtlich auf der ehemaligen Bahntrasse:
In der ersten, die ehemalige Bahntrasse kreuzenden Straße, liegen noch Gleise. Auch die sich anschließenden Gleise sind noch vorhanden, liegen aber auf eingezäunten Grundstücken. Ab der Straße An Friedhof lässt sich jedoch die Trasse bis zur Autobahn noch in großen Teilen direkt begehen:
Die Gleise im Bereich des Haltepunktes Neuenhagen Dorf schmückten sich mit malerisch herbstlichen Weinlaub, unter dem immer noch die Reste einer Weiche versteckt liegen:
Nicht weit hinter diesem Busch endet das Gleis. Der Tunnel unter dem Berliner Ring verschwand beim sechsspurigen Ausbau der Autobahn. Jenseits der Autobahn fehlen die Schienen, nur noch Schwellen liegen auf der Trasse bis zum bald folgenden Umspannwerk.
Bis zu diesem Umspannwerk, heute auch eine große Liegewiese für Solarzellen, verkehrten immerhin noch bis 2003 Güterzüge. Nördlich davon fuhr seit nahezu fünfzig Jahren nichts mehr. Das dort heute kaum noch Hinweise auf die Bahnstrecke zu finden sind, verwundert nicht. An der Straße Zum Erlenbruch deutet nur noch dieses einsame Schild auf die Bahnstrecke hin:
Das auf der gegenüberliegenden Straßenseite erkennbare Grundstück versperrt zwar den Weg, lässt sich aber umgehen. Erreicht man nördlich davon wieder den ehemaligen Streckenverlauf, entdeckt man sogar wieder Schotter auf der Trasse:
Im sich anschließenden Bereich des ehemaligen Haltepunktes Seeberg Kolonie liegt ebenfalls Schotter. Darauf wucherndes Gestrüpp und umgelegte Bäume zwangen mich aber schließlich zur Umkehr und Umgehung dieses Streckenteiles.
Über die im Altlandsberger Ortsteil Seeberg gelegene Bahnhofsstraße kann man wieder zur früheren Strecke zurückkehren. Südlich der Bahnhofsstraße, hinter diesem Gestrüpp, befand sich der Haltepunkt Seeberg Kolonie:
Wendet man sich an dieser Stelle um 180 Grad, blickt man also genau in die Richtung, in der sich die Strecke wohl vor 1965 fortgesetzt hatte, sieht man nur noch den Verlauf der Grimmelshausenstraße. Es fällt aber auf, dass der rechte Bürgersteig etwas höher als das Straßenniveau liegt und deutlcih höher als die rechts angrenzenden Grundstücke, die zum Teil nur über abwärts führende Treppen zu erreichen sind. Dieser Bürgersteig liegt auf dem früheren Bahndamm:
Weiter nördlich geht die Grimmelshausenstraße in die engere August-Bebel-Straße über. Der Verlauf dieses rechten Bürgesteiges scheint in die Grundstücke überzugehen. Vielleicht wurde dieser Straßenteil erst nach 1965 besiedelt und die stillgelegte Bahnstrecke überbaut:
Die August-Bebel-Straße wird an ihrem nördlichen Ende durch ein Grundstück begrenzt, welches man erneut umgehen muss. Auf dem sich anschließenden Wiesengelände verlief die Trasse entlang der links erkennbaren Grundstücke und dann auf einem kleinen Damm über die Wiese zum rechts liegenden Wald:
Dieser "Damm" ist visuell in der Wiese kaum wahrnehmbar, eher mit den Füßen erfühlbar. Und es findet sich rechts der Strecke noch noch eine alte Bahnschwelle:
das "Ertasten" des Bahndammes wird im Wald angesichts wild wuchernder Sträücher und reichlich auf der Trasse abgelegter Baumreste nicht leichter. Aber der rechts im Boden eingelasssene rechteckige Kasten zeigt wohl an, dass der Weg stimmt.
Nach einer Weile wirdder Streckenverlauf wieder zuviler und man erreicht die gar nicht so kleine Brücke der Kleinbahn über das Neuenhagener Mühlenfließ:
Jenseits der Brücke verläuft die ehemalige Bahntrasse, inzwischen ein Wandereg geworden, auf einem höheren Damm über dem kleinen Tal des Mühlenfließes, kurvt in einem Bogen über die Wiese südlich Altlandsbergs, überquert noch einen kleinen Bach und erreicht schlie0lich das Gelände des nächsten früheren Haltepunktes:
Hier, an der Südspitze von Altlandsberg, südlich der an der Berliner Allee gelegenen Supermärkte und des Fahrradhauses, findet sich noch eine alte Holzschwelle und links lässt sich eine Betonkante zwischen den Blättern erkennen, die den Weg ein Stückchen begleitet. Vermutlich war dort der Haltepunkt Altlandsberg Vorstadt. Die abweichende Pflasterung der im Hintergrund den Verlauf der ehemaligen Trasse kreuzenden Schwerinstra0e ist sicher auch ein Hinweis auf die Strecke:
Jenseits dieser Straße ist die Trasse zunächst stark verstrüppt, aber dank eines unweit davon in einer Parkanlage parallel verlaufenden Wanderweges gut zu verfolgen. Ein paar hundert Meter weiter überqueren dieser Weg und daneben auch die ehemalige Bahnstrecke einen kleinen Bach, die Bahnbrücke ist noch gut erhalten:
Kurze Zeit später kreuzt der Wanderweg die Bahntrasse. Dieser nach links folgend, erreicht man bald das Gelände des ehemaligen Bahnhofes Altlandsberg westlich des Strausberger Tores:
Das hübsche Gebäude links steht an der Straße Am Bahnhof, ist aber nicht das ehemalige Bahnhofsgebäude. Dieses befand sich rechts dieser Straße, etwa dort, wo auf dem Parkplatz die historischen Feuerwehrfahrzeuge zu erkennen sind. Das Bahngelände selber ist heute eine große Wiese, in deren Gras sich noch ein paar wenige Hinweise auf die ursprüngliche Zweckbestimmung finden lassen.
Zwischen Altlandsberg und Hoppegarten verkehrt heute alle 30 Minuten die Buslinie 944:
Gruß
Micha
3 mal bearbeitet. Zuletzt am 25.10.2015 02:37 von Micha.
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Re: Altlandsberger Kleinbahn (Fotobericht) 25.10.2015 03:39 |
Hallo zusammen,
über Eure positive Resonanz habe ich mich sehr gefreut, vielen Dank dafür. Dass ich bei dieser ersten Wanderung einen Teil der Strecke nicht finden konnte, hatte mich jedoch etwas gewurmt. Deshalb habe ich jetzt noch ein zweites Mal dorthin begeben, bin diesmal aber die Strecke von Altlandsberg Vorort nach Seeberg Kolonie rückwärts gegangen (sowie in dem von Heidekraut verlinkten Video). Dadurch lasst sich der vor fünfzig Jahren stillgelegte Verlauf besser nachvollziehen. Dabei entstandene neue Bilder habe ich in den Bericht oben neu eingefügt, allerdings in der dortigen alten Reihenfolge. Hier nur noch ein letztes Bild von alt und neu:
Wobei die in der Berliner Allee nicht allzu weit vom früheren Haltepunkt Vorstadt aufgestellte Dampfspeicherlok nichts mit der Altlandsberger Kleinbahn zu tun hat.
Gruß
Micha
über Eure positive Resonanz habe ich mich sehr gefreut, vielen Dank dafür. Dass ich bei dieser ersten Wanderung einen Teil der Strecke nicht finden konnte, hatte mich jedoch etwas gewurmt. Deshalb habe ich jetzt noch ein zweites Mal dorthin begeben, bin diesmal aber die Strecke von Altlandsberg Vorort nach Seeberg Kolonie rückwärts gegangen (sowie in dem von Heidekraut verlinkten Video). Dadurch lasst sich der vor fünfzig Jahren stillgelegte Verlauf besser nachvollziehen. Dabei entstandene neue Bilder habe ich in den Bericht oben neu eingefügt, allerdings in der dortigen alten Reihenfolge. Hier nur noch ein letztes Bild von alt und neu:
Wobei die in der Berliner Allee nicht allzu weit vom früheren Haltepunkt Vorstadt aufgestellte Dampfspeicherlok nichts mit der Altlandsberger Kleinbahn zu tun hat.
Gruß
Micha
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