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Marienfelde
Ich bitte den weißen bim um Nachsicht, kann mir meine Antwort zur Frage 6 aber nicht verkneifen: Weil der damalige Senat die U5 zwischen Alexanderplatz und Hauptbahnhof um jeden Preis bauen wollte, und eine standardisierte Bewertung nur dieses Abschnitts womöglich nicht zum gewünschten Ergebnis geführt hätte. Klar kann man diese Frage "offiziell" so nicht beantworten.
Die Ergebnisse der seinerzeit durchgeführten standardisierten Bewertungen waren eindeutig positiv. Ich kann mir nicht vorstellen, das sich heute grundsätzlich andere Resultate ergeben würden. Auch wenn eine schnellere Erweiterung des für eine Stadt dieser Größe gar nicht so kleinen Berliner U-Bahnnetzes wegen der astronomischen Baukosten b.a.w. (hoffentlich) ausscheidet, sollte man nichts "verbauen", sondern zumindest die Trasse der U5 freihalten.
Noch einen schönen Abend wünscht Euch
Marienfelde
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Bovist66
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Marienfelde
Ich bitte den weißen bim um Nachsicht, kann mir meine Antwort zur Frage 6 aber nicht verkneifen: Weil der damalige Senat die U5 zwischen Alexanderplatz und Hauptbahnhof um jeden Preis bauen wollte, und eine standardisierte Bewertung nur dieses Abschnitts womöglich nicht zum gewünschten Ergebnis geführt hätte. Klar kann man diese Frage "offiziell" so nicht beantworten.
Die Ergebnisse der seinerzeit durchgeführten standardisierten Bewertungen waren eindeutig positiv. Ich kann mir nicht vorstellen, das sich heute grundsätzlich andere Resultate ergeben würden. Auch wenn eine schnellere Erweiterung des für eine Stadt dieser Größe gar nicht so kleinen Berliner U-Bahnnetzes wegen der astronomischen Baukosten b.a.w. (hoffentlich) ausscheidet, sollte man nichts "verbauen", sondern zumindest die Trasse der U5 freihalten.
Noch einen schönen Abend wünscht Euch
Marienfelde
Die Resultate wären heute mit Sicherheit anders. Der Berliner Senat hat sich für den Bau der S21 entschieden - ob man das nun begrüßt oder nicht. Bekanntlich hat diese Linie aber nur gerade so einen Kosten-Nutzen-Faktor von >1,0 erhalten. Mit der Planung einer U5 West würde man diesen Faktor bei der S21 unter 1,0 drücken. An den Bebauungsverhältnissen im westlichen Moabit bzw. in Charlottenburg-Nord dürfte sich in absehbarer Zeit auch nicht viel ändern. Der Bund würde hier keinesfalls zwei Schnellbahn-Systeme Richtung Hbf mitfinanzieren. Der S21 ist gegenüber der U5 West in jedem Falle der Vorzug zu geben, weil sie, jedenfalls langfristig, die besseren Potentiale im Schnellbahnnetz bietet. Vorausgesetzt natürlich, dass die Linie bis Potsdamer Platz durchgebunden wird und eine Vernetzung mit den anschließenden S-Bahnstrecken Richtung Süden erfolgt. Was nun wiederum im Bereich des jetzigen Flughafens Tegel gebaut werden wird, ist entweder oder bzw. sowohl als auch an die S21 anzubinden, die Straßenbahn oder meinetwegen auch an die U6 von Kurt Schumacher-Platz her. Wobei allerdings die dort jetzt geplante Bebauung noch weit davon entfernt ist, den Aufwand irgendeiner Tunnelbahn zu rechtfertigen. Doch selbst wenn dort mehr entstehen sollte: Die U5 mit einem Bogen durch Moabit wäre hier unter allen denkbaren Lösungen die schlechteste - es sei denn, man würde sich zu einer direkten Linienführung via Saatwinkler Damm und Westhafen zum Hbf entschließen. Hier könnte eine U-Bahn m.E. langfristig tatsächlich ihre Vorteile ausspielen. Innerhalb Moabits indessen - wo der Kiezverkehr traditionell eine wichtige Rolle spielt - wäre die U5 der Straßenbahn wohl immer unterlegen. Hinzu kommt, dass sich einige wichtige Ziele auch nicht in unmittelbarer Nähe der Bahnhöfe der U5 West befinden - ich meine damit insbesondere die in die Turmstraße gezogene Verwaltungsakademie. Die Straßenbahn hingegen wird dort fast direkt vor der Tür halten. Zudem ließe sich Moabit durch ein Bündel von Straßenbahn-Linien erschließen, die insgesamt wesentlich bessere Verbindungen bieten als eine U 5 West und den Verkehrsströmen Moabits sehr viel eher entsprechen. Das alles zu sowohl viel geringeren Investitons- als auch Betriebskosten als bei der U-Bahn.
Noch etwas: Vor rund 10 Jahren wurde eine parlamentarische Anfrage (ich glaube, von Seiten der CDU) zur U5 West dahingehend beantwortet, dass das Aufkommen dort keine U-Bahn rechtfertigen würde. Seltsam das, angesichts der angeblich noch so überragend guten Werte dieses Abschnitts bei den Untersuchungen der 1990er-Jahre. Kann es vielleicht sein, dass man 2005 einfach näher an der Realität war?
Auf einem Liniennetzplan mag eine verlängerte U5 sicher gut aussehen, nur ändert das für mich eben nichts daran, dass eine U5 West keinen ausreichenden Verkehrswert hätte (siehe besagte parlamentarische Anfrage). Ob man für die alte, inzwischen überholte Linienführung einer U-Bahn durch Moabit eine Trasse freihält, dürfte egal sein.
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Arec
Das mag für die Erschließung des Terminalgebäudes alles stimmen. Wenn man allerdings planen würde, das komplette jetzige Rollfeld des Flughafens zu bebauen, macht es wenig Unterschied, ob die Leute, die im Westen wohnen nun den Bogen fahren, oder ob es die Leute im Osten des heutigen Rollfeldes sind.
Man kann definitiv nicht den westlichen und östlichen Bereich des Rollfeldes auf kürzesten Weg von Jungfernheide aus erschließen und zusätzlich noch eine kurze Verbindung zwischen Jungfernheide und einem beliebigen Punkt an der U6 anbieten. Irgendeinen Kompromiss wird man brauchen.
Mit der Siemensbahn würde man den Kompromiss eingehen, dass sie dich Fahrzeit für Fahrgäste zwischen Jungfernheide und U6 im Vergleich zu einer direkten Linienführung etwas verschlechtert. Die Strecke wäre mit etwa 10 km zwar ca. doppelt so lang wie die U5-Planung, würde dafür aber das komplette ehem. Flughafengelände erschließen.
Mit der aktuellen U5-Planung geht man den Kompromiss ein, dass das westliche Flughafengebiet überhaupt nicht schnellbahnmäßig erschlossen wird, dadurch erzielt man aber schneller Verbindungen zwischen Jungfernheide und U6.
Du hast schon recht, in der derzeitigen Bebaunungsplanung wäre eine Anbindung über die Siemensbahn etwas deplatziert. Um den Vorteil der Erschließung des westlichen Bereiches überhaupt ausspielen zu können, müsste man im westlichen Bereich erst mal etwas planen, was man überhaupt erschließen kann. ;)
Wenn man allerdings ohnehin (perspektivisch) Richtung Wittenau weiterbauen möchte, ist die U-Bahn eben das Mittel der Wahl.
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64-094
In der Diskussion ist schon heute, die Tram vom Hauptbahnhof über U Bhf. Turmstraße bis zum Mierendorffplatz zu verlängern. Hier könnte man eine Linie nach Norden anschließen. Sie würde über den Bahnhof Jungfernheide, Tegeler Weg, Jakob-Kaiser-Platz, zum heutigen Abfertigungsgebäude führen, die neu entstehenden Gewerbe- und Forschungseinrichtungen anbinden und dann je nach Trassenwahl über den U Bhf Kurt-Schuhmacher-Platz, die Ollenhauer Str., Bhf. Karl-Bonhöffer-Nervenklinik (Verknüpfung mit U- und S-Bahn), S- und U-Bhf Wittenau ins Märkische Viertel führen. Länge ca. 15 km mit Kosten von ca. 300 Mio. €.
Alternativ oder ergänzend wäre eine Linie über U-Bhf Scharnweberstr. Antonienstr / Eichborndamm, S- und Regional-Bhf (neu) Eichborndamm, U-Bhf Rathaus Reinickendorf, dann entweder über S- + U-Bhf Wittenau oder über Am Nordgraben, S-Bhf Schorfheidestr (neu) ins Märkische Viertel vorstellbar.
Länge ca. 14 km mit Kosten von ca. 280 Mio. € bis zum Märkischen Viertel.
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64-094
Leider ist der Bau einer U-Bahn mit ca 200 Millionen € /km sehr teuer, bei dieser vorgeschlagenen Trasse würden Kosten von ca. 1,2 bis 1,4 Mrd. € entstehen.
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Marienfelde
Ich bitte den weißen bim um Nachsicht, kann mir meine Antwort zur Frage 6 aber nicht verkneifen: Weil der damalige Senat die U5 zwischen Alexanderplatz und Hauptbahnhof um jeden Preis bauen wollte, und eine standardisierte Bewertung nur dieses Abschnitts womöglich nicht zum gewünschten Ergebnis geführt hätte. Klar kann man diese Frage "offiziell" so nicht beantworten.
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Bovist66
Der Berliner Senat hat sich für den Bau der S21 entschieden - ob man das nun begrüßt oder nicht.
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der weiße bim
[...] Durch die gegebene Möglichkeit des automatischen Fahrbetriebes ergeben sich perspektivisch weitere Personalkostenvorteile für die U-Bahn. Bei keinem anderen Verkehrsmittel gibt es dafür den rechtlichen Rahmen.[...]
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der weiße bim
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Marienfelde
Ich bitte den weißen bim um Nachsicht, kann mir meine Antwort zur Frage 6 aber nicht verkneifen: Weil der damalige Senat die U5 zwischen Alexanderplatz und Hauptbahnhof um jeden Preis bauen wollte, und eine standardisierte Bewertung nur dieses Abschnitts womöglich nicht zum gewünschten Ergebnis geführt hätte. Klar kann man diese Frage "offiziell" so nicht beantworten.
Das möchte ich gern bezweifeln, da als Ergebnis zur Beantragung der Fördergelder bereits ein Wert größer 1 genügt hätte.
Für den Abschnitt Alex - Turmstraße wurde aber 1,95 ermittelt. Selbst wenn man für die letzten knapp 2 km zwischen HBF und Turmstraße wegen der günstigen Baukosten (der erste Abschnitt und der einzige Zwischenbahnhof Fritz-Schloss-Park unter unbebautem Gelände, weiter unter ausreichend breitem Straßenland für offene Bauweise) mal 4 annimmt, wären die ersten 4 km immer über 1 geblieben, wenn im Mittel fast 2 herauskommt.
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der weiße bim
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Bovist66
Der Berliner Senat hat sich für den Bau der S21 entschieden - ob man das nun begrüßt oder nicht.
Die S21 und U5 gegeneinander aufzuwiegen, bringt nun überhaupt nichts. Während die S21 eine Nord-Süd-Verbindung parallel zur Nordsüd-S-Bahn und zum Tiergartentunnel darstellt, ist und bleibt die U5 eine Ost-West-Verbindung, die ab Jungfernheide nach Norden gerichtet ist.
Zu kritisieren ist, dass die erheblich schlechter bewertete S-Bahn cofinanziert wird, die im Endeffekt der Deutschen Bahn, also dem Bund gehört.
Die U5 würde Bundesmittel in Größenordnungen in das Eigentum des Landes Berlin bringen. Nebenbei ist der Betrieb einer U-Bahnlinie erheblich kostengünstiger (besonders für den Aufgabenträger) als eine Vollbahnstrecke. Das nur mal nebenbei erwähnt. Ich begrüße die Senatsentscheidung nicht, muss sie aber akzeptieren.
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Bovist66
Zwischen Jungfernheide und Hbf würden die U5 und die S21 sehr wohl in Konkurrenz zu einander stehen, und das würde der Bund im Zweifel nicht mit finanzieren - zumal der Topf für Projekte nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz schon heute hoffnungslos überbucht ist. […]
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B-V 3313
Hätte, hätte, Fahrradkette.
Das sind ja nette Gedankenspiele, aber sie bringen nichts mehr. die U5 ist in der Mache und das Geld weg. Allerdings hätte das Geld, was für die U5 verbaut wird, so niemals für die Straßenbahn zur Verfügung gestanden.
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Arec
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Bovist66
Zwischen Jungfernheide und Hbf würden die U5 und die S21 sehr wohl in Konkurrenz zu einander stehen, und das würde der Bund im Zweifel nicht mit finanzieren - zumal der Topf für Projekte nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz schon heute hoffnungslos überbucht ist. […]
Nein, das ist nicht so. Wir sprachen hier auch schon darüber. Auf dem Weg zwischen Jungfernheide und Hauptbahnhof wird völlig anderes Gebiet erschlossen.
Jungfernheide ist ein Umsteigepunkt, kein Endpunkt von Reiseketten.
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Die U5 und S21 würden dort genau so in Konkurrenz stehen, wie die U2 zwischen Alex und Zoo, wie die U5 und S5/7/75 zwischen Lichtenberg und Alex, wie die U9 und S41/42 zwischen Bundesplatz und Westhafen,
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DaniOnline
Da wir in der Innenstadt keine großzügigen Mittelstreifen zwischen den Fahrbahnen haben, die eine eigene Trasse für die Straßenbahn ergeben würde und vom Individualverkehr leider keine Fahrspuren hergegeben werden, ist aus meiner Sicht die Straßenbahn eher ein Verkehrsmittel für die Bereiche außerhalb der Ringbahn.