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Gestaltung der S-Bahn-Neubaufahrzeuge vorgestellt - Thema beendet (Überlänge)
geschrieben von DonChaos 
Zitat
bensberg
Damit meinte ich die Innen-"Verschalung" des Verbindungsbalks zwischen Wagenteilen.

So kann man auf dem Schlauch stehen! Ich kam mir auch schon bescheuert vor und wollte nicht fragen...
@Bensberg, Du meinst den Faltenbalg! Und dann wahrscheinlich die flexible Verkleidung zum Fahrgastraum hin?
Und ich dachte die ganze Zeit, es geht hier um irgendwelche Balken...
Zitat
Logital
Zitat
andre_de
Davon unbenommen kann aber natürlich der nationale Gesetzgeber oder auch der Aufgabenträger im Zuge der Ausschreibung die Anwendung der TSI PRM vorschreiben bzw. fordern. Nun könnte man mal die Ausschreibungsunterlagen durchschauen, ob sich dort so etwas findet.

Viele Grüße
André

Könnte "man", Loopi2000 hat dankenswerterweise bereits angefangen, ich mach mal weiter:

Vielen Dank an Loopi2000 und Dich für die detaillierte Recherche! Das bestätigt also meine Vermutung. Ich war nur gerade unterwegs und hatte daher keinen Zugriff auf die Ausschreibungsunterlagen.

Viele Grüße
André
Ich habe mich mal genauer mit den Mehrzweckabteilen befasst - -und ich finde es ähnlich verblüffend wie schockierend, dass man international bekannte best-practice Beispiele vollkommen ignoriert.

Wir haben folgendes Problem: Es gibt Menschen mit Kinderwagen oder Gepäck, die einfach etwas mehr Platz zum abstellen brauchen. Dann gibt es Rollstuhlfahrer, die eine sicheren diskriminierungsfreien Platz bekommen sollen. Fahrradfahrer wollen ihr Gefährt sicher abstellen, so dass sie die Hände frei haben und das Rad nicht ständig anderen Fahrgästen auf den Schoß knallt, und sich auf langen Strecken auch gern hinsetzen. Und dann gibt es Leute, die nutzen einfach gerne die Längssitze, weil sie in einer Gruppe unterwegs sind, oder den zusätzlichen Beinraum genießen.

Vier Gruppen, mit völlig unterschiedlichen (ja gegensätzlichen!), aber jeweils legitimen Bedürfnissen werden hier aufeinander losgelassen und auf denselben Raum eingepfercht. Das hat bis jetzt immer dazu geführt, dass die 'Längssitzer', die eigentlich über das schwächste Interesse verfügen, über alle anderen Nutzergruppen gewonnen haben. Und anders als viele andere hier, laste ich ihnen das auch gar nicht an. Wenn ein Angebot schlecht und unklar gestaltet ist, dann darf man doch nicht die Nutzer dafür verantwortlich machen! Die Annahme, das Problem werde sich in der nächsten Wagengeneration durch Piktogramme auf der Sitzunterseite (!) lösen lassen, ist doch einfach nur naiv.

Zwei Beispiele, wie es besser (oder richtig) geht:

Kopenhagen:
Dezidierte Fahrradabteile in Zugmitte, Markierungen am Bahnsteigboden, 'Fahrradflussprinzip' durch Einbahnregelung (Tür vor Wagenübergang nur einstieg, dahinter nur Ausstieg),echte Fahrradständer mit sicherem Halt, Sitze für Fahrradfahrer daneben, zusätzliche 'echte' Mehrzweckabteile am Zuganfang/ -ende ohne Fahrräder.

Foto von cycling embassy, der Artikel ist sehr lesenswert. Der Artikel ist von 2011, mittlerweile sind alle Züge analog umgerüstet. Trotz der enormen Flut von Fahrrädern im S-Tog gibt es selbst in der Rush Hour kaum Stau oder Konflikte.

Ein weiteres positives Beispiel kommt von der wahrscheinlich besten S-Bahn der Welt (Hallo Henner!):
Auch hier:
Strikte Trennung zwischen Gepäckabstellfläche, Rollstuhlplätzen, Längsbänken und Fahrradbereich, echte Fahrradständer (mit Anschließmöglichkeit), Sitze in der Nähe, drei Fahrradplätze in jedem Wagen, klare Kennzeichnung der Funktionsabteile draußen an den Türen.

(c) BART

Übrigens sieht man am Beispiel der Bay Area (der Artikel dreht sich um die neue Fahrzeuggeneration, von der ab nächstem Jahr, ähnlich wie hier, über 1000 Stück ausgeliefert werden sollen), was für ein bescheidenes Feigenblatt die Öffentlichkeitsbeteiligung bei der neuen S-Bahn ist:
Nicht nur 400 geladene, sondern mehre tausend Fahrgäste nahmen an den Umfragen teil. Es standen echte alternativen zur Auswahl (drei verschiedene Sitzhöhen, -breiten, -oberflachenvarianten, und -polsterfestigkeiten), die jeweils favorisierte Lösung wird 1:1 umgesetzt. Außerdem kommen bei den Prototypen drei verschiedene Layouts zur Erprobung: nur Fahrradbereich, nur Mehrzweckbereich oder beides. Hier in Berlin wird eine Menge Feedback eingeholt, um dann wortreich zu erklären, dass nichts Wesentliches mehr geändert werden kann. Dafür sollen die Leute über die Farbe der Halteschlaufen abstimmen, sowie über 'traditionelles oder 'modernes' Beige. Das ist peinlich.

Versteht mich nicht falsch, ich unterstütze diesen partizipativen Ansatz, das ist in jedem Fall eine Verbesserung zur Vergangenheit. Aber im internationalen Vergleich ist weder die Methodik, noch das Ergebnis gut.
Ob das wirklich allgemein anerkannte best practice Beispiele sind sei mal dahingestellt.

Die Sache ist doch simpel: echte Alternativen kosten echtes Geld. Da muss man sich politisch entscheiden, ob man möglichst günstig oder möglichst fahrgastfreundlich anbieten möchte. Wir wollen oder besser können uns aktuell nur eines in dem Umfang leisten, auch wenn jetzt in diesen Thread natürlich die meisten der Meinung sind, dass man Geld zum SPNV umschichten soll. Aber ob die Meinung außerhalb unserer Forenwelt auch mehrheitsfähig ist, mag ich nicht beurteilen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 05.11.2016 22:00 von Blaschnak.
Zitat
Blaschnak
Ob das wirklich allgemein anerkannte best practice Beispiele sind sei mal dahingestellt.

Die Sache ist doch simpel: echte Alternativen kosten echtes Geld. Da muss man sich politisch entscheiden, ob man möglichst günstig oder möglichst fahrgastfreundlich anbieten möchte. Wir wollen oder besser können uns aktuell nur eines in dem Umfang leisten, auch wenn jetzt in diesen Thread natürlich die meisten der Meinung sind, dass man Geld zum SPNV umschichten soll. Aber ob die Meinung außerhalb unserer Forenwelt auch mehrheitsfähig ist, mag ich nicht beurteilen.

Du hast insofern recht, als ich natürlich ein paar unangenehme Fakten unter den Tisch hab fallen lassen. Zum Bespiel, dass die Wagen in Kopenhagen sich in einem schrecklichen Zustand befinden, in dem man sie hierzulande niemals auf Strecke lassen würde. Zum Beispiel die horrenden entfernungsabhängigen Tarife in SF, ohne Möglichkeit des Abos oder einer Monatskarte.

Die Maxime, Verkehr vom Auto zur Bahn umzuverlagern vertritt neben sämtlichen Parteien ja sogar der ADAC. Nur die Erkenntnis, dass zur Attraktivitätssteigerung der Bahn erhebliche Investitionen gehören UND gezielte Einschränkungen beim MIV, das hat sich leider noch nicht so ganz durchgesetzt.

Fatalistisch könnte man sagen: Wenn schon ein rotrotgrüner Senat keine radikale Kehrtwende einleitet, dann ist wirklich alle Hoffnung verloren.
Hey, es geht weiter!

Nachdem jetzt die veränderte - meines Erachtens vollkommen irrelevante - Farbaufteilung als großer Durchbruch gefeiert wird (da gibt es aber anscheinend nicht nur hier im Forum, sondern auch in der generellen Öffentlichkeit die stärksten Befindlichkeiten), sind in der der Auswertung des Publikumsfeedbacks tatsächlich auch sinnvolle Dinge dabei.
So wird die
Zitat

[...] Möglichkeit, die je acht Klappsitze in den Mehrzweckabteilen temporär im geklappten Zustand zu befestigen, um bei Bedarf mehr Flächen für Fahrräder schaffen zu können [.]
erörtert.

Mein Gott, mein Wunsch von zwei Posts weiter oben wurde erhört. Ich geh jetzt mal eine mittelgroße Paranoia schieben.

TSP: S-Bahn modifiziert Frontdesign der neuen Züge
Nächstes Jahr ist dann rein zufällig die Ursprungslackierung da.
Bei der S-Bahn piepts nun doch nicht.

Siehe hier
Zitat
schallundrausch
.. Zum Beispiel die horrenden entfernungsabhängigen Tarife in SF, ohne Möglichkeit des Abos oder einer Monatskarte.
Es gibt einen aberwitzigen Rabatt von 6.25% fuer Vielfahrer ;-(. Aber mit einem Brueckenzoll von $5..7 und Parkgebuehren in San Francisco mit ca. $30 (oder Falschparken mit sehr hohen Strafen) ist BART immer noch ein Schnaeppchen ($10 fuer ca. 60km Fahrt Fremont/Innenstadt). Man kann sich diese Preise halt leisten. Trotzdem kpmmt das System auch nicht ganz ohne Zuschuesse aus. Ich bekam gerade eine $70 Erhoehung meiner jaehrlichen Grundsteuer zur Finanzierung von BART.
Henner
Zitat
Flexist
Bei der S-Bahn piepts nun doch nicht.

Siehe hier

In der unteren Hälfte des Artikels steht, dass es schon einen Ton beim Türschließen geben wird, der aber nicht so nervig sein wird.
Zitat
Flexist
Nächstes Jahr ist dann rein zufällig die Ursprungslackierung da.

Nein. Das kommt erst nach einem Jahr planmäßigem Einsatz. ;)

Gruß fairsein
Jetzt dauert es nur 5 Jahre, bis die ersten Züge da sind. Super schnell.

GLG.................Tramy1
Hallo,

die gestern veröffentlichte Ausgabe der Bahn-Zeitung "punkt 3" (PDF-Datei, 5.565.076 Bytes) listet auf Seite 5 zusätzlich zum roten Streifen an der Frontpartie 15 Änderungswünsche auf:

Zitat

Folgende Vorschläge für die neue S-Bahn befinden sich noch in der Prüfung:

- Anzeiger innen, außen und vorn mit weißer statt gelber Schrift ausstatten.
- Auffindeton der Türen in ein "Klacken" - ähnlich wie bei den Ampeln - ändern. Alternative Türbewegungstöne finden.
- Anforderungstaster für Rollstuhlfahrer außen mittig statt außen links anbringen, außerdem (wie den Türöffner) etwas höher platzieren. Taktile Beschriftung überprüfen.
- Einbau eines dritten Außenlautsprechers im Bereich der Übergänge.
- Anlegerampe für Rollstuhlfahrer soll gewährleisten, das Höhenunterschiede sicher überwunden werden können. Ein Praxistest im S-Bahn-Netz prüft dies.
- "Stolperkante" am Einstieg durch eine Abrundung entschärfen.
- Farbigen Absetzstreifen an der Türschwelle und die Bodenpiktogramme in den Mehrzweckbereichen gelb statt orange gestalten.
- Rückenlehnen der Klappsitze auf die Höhe der Fensterunterkanten einkürzen.
- Halteösen für Fahrräder ergänzen.
- Temporäres Verschließen der Klappsitze ermöglichen.
- Sprechsäule am Rollstuhlstellplatz in Richtung Anlehnwand verschieben und an die Wand anschließend einbauen.
- Liniennetzplan an ausgewählten Außenfenstern anbringen.
- Klappfensterbedienung so einrichten, dass der Verschluss nicht durch Fahrgäste aufgemacht werden kann.
- Doppelbank statt Einzelsitze am Übergang zum nächsten Wagen.
- Sitz für kleinwüchsige Menschen einbauen.

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
Tramy1
Jetzt dauert es nur 5 Jahre, bis die ersten Züge da sind. Super schnell.

Die Aussage ist so nur unvollständig. Die Züge sind nach meinen Informationen bereits 2018 "da" (also dinglich vorhanden). Aber bis die Zulassung und der Erprobung durch sind gehen halt weitere Monate ins Land...
Ich denke wir sollten darüber vielleicht auch nicht ganz unglücklich sein, denn sonst ist doch die erste Beschwerde immer, dass neue Fahrzeuge beim Fahrgast erprobt werden, oder?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 16.12.2016 11:06 von Blaschnak.
Zitat
Blaschnak
Zitat
Tramy1
Jetzt dauert es nur 5 Jahre, bis die ersten Züge da sind. Super schnell.

Die Aussage ist so nur unvollständig. Die Züge sind nach meinen Informationen bereits 2018 "da" (also dinglich vorhanden). Aber bis die Zulassung und der Erprobung durch sind gehen halt weitere Monate ins Land...
Ich denke wir sollten darüber vielleicht auch nicht ganz unglücklich sein, denn sonst ist doch die erste Beschwerde immer, dass neue Fahrzeuge beim Fahrgast erprobt werden, oder?

In dem Berlinonline-Artikel war die Rede von einem 'technischen Testbetrieb' (fürchterliche Nichtfachpressetermini) ab 2019 'in NRW'. Damit dürfte das Testcenter in Wildenrath gemeint sein, an dem Siemens beteiligt ist. Abschluss der Konstruktionsphase in 6 Monaten, Bau und Inbetriebsetzung des Prototypen in weiteren 18 Monaten ist jetzt nicht umwerfend schnell, aber auch nicht Schneckentempo.
Sitz für Kleinwüchsige? Sorry, die Wagen haben eh schon so wenig Sitzplätze. Wenn dann noch Sitze für Kleinwüchsige, Großwüchsige, Kleinkinder, breite Menschen, dünne Menschen, etc. eingebaut werden, stehen für den Großteil der Fahrgäste zur Verfügung.

______________________

Nicht-dynamische Signatur
Zitat
Blaschnak
Zitat
Tramy1
Jetzt dauert es nur 5 Jahre, bis die ersten Züge da sind. Super schnell.

Die Aussage ist so nur unvollständig. Die Züge sind nach meinen Informationen bereits 2018 "da" (also dinglich vorhanden). Aber bis die Zulassung und der Erprobung durch sind gehen halt weitere Monate ins Land...
Ich denke wir sollten darüber vielleicht auch nicht ganz unglücklich sein, denn sonst ist doch die erste Beschwerde immer, dass neue Fahrzeuge beim Fahrgast erprobt werden, oder?

Zitat
schallundrausch
Zitat
Blaschnak
Zitat
Tramy1
Jetzt dauert es nur 5 Jahre, bis die ersten Züge da sind. Super schnell.

Die Aussage ist so nur unvollständig. Die Züge sind nach meinen Informationen bereits 2018 "da" (also dinglich vorhanden). Aber bis die Zulassung und der Erprobung durch sind gehen halt weitere Monate ins Land...
Ich denke wir sollten darüber vielleicht auch nicht ganz unglücklich sein, denn sonst ist doch die erste Beschwerde immer, dass neue Fahrzeuge beim Fahrgast erprobt werden, oder?

In dem Berlinonline-Artikel war die Rede von einem 'technischen Testbetrieb' (fürchterliche Nichtfachpressetermini) ab 2019 'in NRW'. Damit dürfte das Testcenter in Wildenrath gemeint sein, an dem Siemens beteiligt ist. Abschluss der Konstruktionsphase in 6 Monaten, Bau und Inbetriebsetzung des Prototypen in weiteren 18 Monaten ist jetzt nicht umwerfend schnell, aber auch nicht Schneckentempo.

Wie lange hatte es gebraucht, bis die Tamagotschis/Taucherbrillen im Fahrgastverkehr waren?

Ich finde 5 Jahre, wenn die Angaben stimmen, sehr lange.

GLG.................Tramy1
Zitat
Blaschnak
Zitat
Tramy1
Jetzt dauert es nur 5 Jahre, bis die ersten Züge da sind. Super schnell.

Die Aussage ist so nur unvollständig. Die Züge sind nach meinen Informationen bereits 2018 "da" (also dinglich vorhanden). Aber bis die Zulassung und der Erprobung durch sind gehen halt weitere Monate ins Land...
Ich denke wir sollten darüber vielleicht auch nicht ganz unglücklich sein, denn sonst ist doch die erste Beschwerde immer, dass neue Fahrzeuge beim Fahrgast erprobt werden, oder?

Die ersten Fahrzeuge sollen voraussichtlich Anfang 2021 auf der Linie S47 eingesetzt werden.
Zitat

- Klappfensterbedienung so einrichten, dass der Verschluss nicht durch Fahrgäste aufgemacht werden kann.

Das ist natürlich extrem wichtig, das alle was von der stinkenden Sauna haben wenn die ach so wichtige Klimaanalge den Dienst verweigert.
Wo kommen wir hin wenn Fahrgäste Fenster öffnen können und die schreckliche, tot machende Zugluft den Wagen erfrischt ...

Zitat

- Sitz für kleinwüchsige Menschen einbauen.

- Sitze für Breitärschige
- Sitze und Abteile ausschließlich für vegane Fahrgäste geeignet
- Sitze nur für Frauen
- Sitze nur für Schwule
- Sitze für muslimische Männer
- Behindertenabteile
- Kinderspielplatz
- Trinkerabteil mit Stehbiertischen

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Gruß Ronny

besser keine Strassenbahn als keine U-Bahn
Dieses Thema wurde beendet.