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Diskussion um Verlängerung der Berliner U-Bahn zum BER
geschrieben von 2277 
Zitat
peterl
Wie wäre es denn mit einem Abzweig der U6 nach TXL? (:

Für die Fragen welcher der beiden Flughäfen besser/schechter angebunden ist, habe ich mir mal von Mapnificent den 45-Minuten-Umkreis von SXF und TXL anzeigen lassen:

Also ich denke, dass die Regionalbahn bzw. der Flughafenexpress in der Betrachtung unberücksichtigt geblieben ist.

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
Nemo
Naja, wenn Schönefeld schlecht angebunden ist, dann ist Tegel gar nicht angebunden!

Die Betriebsgenehmigung für den Flughafen Tegel erlischt ohnehin 6 Monate nach Inbetriebnahme des neuen Terminals in Schönefeld, die BER-Start- und Landebahnen sind ja seit Jahren in Betrieb. Die Nachnutzung des TXL-Geländes wird ein Vielfaches der jetzigen Nachfrage generieren, hier wird hoffentlich gleich der U-Lückenschluss zwischen Jungfernheide und Reinickendorf gebaut.

Und wer behauptet immer, dass U-Bahnbauten zu teuer wären?
Schauen wir doch mal in eine Region, die finanziell etwas besser gestellt ist, als die deutsche Hauptstadt.
Die Metro Athen schrieb kürzlich den Bau der nächsten (natürlich komplett unterirdischen) Metrolinie aus: [ted.europa.eu]
Kostenpunkt: 1,45 Milliarden Euro, natürlich aus EU-Mitteln ...
Über den Vetragsgegenstand liefert Google folgende Übersetzung:
Zitat

Der Vertrag ist für die Vorbereitung der endgültigen Konstruktion der Detailplanung (ME), der Bau von Tiefbauarbeiten, die Lieferung, Installation, Prüfung und Inbetriebnahme von elektrischem und Eisenbahnmaterial, das Projekt Wartung, Ausbildung Personal und die Lieferung von Ersatzteilen für die Linie 4 der Metro Abschnitt A Veikou Park - Goudi. Auch umfasst das Projekt die Lieferung von Fahrzeugen und Baubetrieb Control Center und Gebäude Wartung und Reparatur Züge in Depot Sepolion.
In dem Abschnitt A der Linie 4, ab Veikou Park, hat es eine Länge von etwa 13 km und enthält 14 neue Stationen. Versorgung 18 neue Züge auch für den Betrieb dieses Abschnitts erforderlich.
Informationen über das Objekt des Wettbewerbs werden im Informationsmemorandum des Wettbewerbs gegeben.

Nähere Angaben zur neuen Linie 4 bietet die Webseite [www.ametro.gr]. Im wesentlichen geht es um die Netzverdichtung innerhalb des bereits mit den ersten drei U-Bahnlinien und der zu den Olympischen Spielen wieder neu eingeführten Straßenbahnlinien gut erschlossenen Stadtgebietes.
Und der Athener Flughafen ist trotz Eisenbahnanschluss selbstverständlich längst auch ans U-Bahnnetz angeschlossen.

Achso, auch neue 25 Straßenbahnwagen wurden ausgeschrieben. [ted.europa.eu]
Vielleicht erreichen die Fahrzeuge aus der Olympiazeit von 2004 langsam das Ende der wartungsfreien Lebensdauer und müssen ersetzt werden. Oder sie sind für die seit längerem im Bau befindlichen Erweiterung bestimmt. Den Baufortschritt ab 2013 der ebenso von der EU kreditfinanzierten Straßenbahnergänzungsstrecke kann man hier verfolgen: [www.ametro.gr]

Woanders wird eben nicht nur geredet und geredet und geredet, sondern auch gebaut.

so long

Mario
Zitat
der weiße bim
Woanders wird eben nicht nur geredet und geredet und geredet, sondern auch gebaut.

Das ist ja zum Glück auch für Berlin wieder absehbar! Zum Glück pro Straßenbahn und derzeit nicht wirklich pro U-Bahn, sonst würde das Streckennetz wie bei der U5-Verlängerung pro Jahrzehnt lediglich um 2 km wachsen.
Zitat
DasVerkehrswesen
Das ist ja zum Glück auch für Berlin wieder absehbar! Zum Glück pro Straßenbahn und derzeit nicht wirklich pro U-Bahn, sonst würde das Streckennetz wie bei der U5-Verlängerung pro Jahrzehnt lediglich um 2 km wachsen.

...und du glaubst wirklich daran das Berlin mehr als 2km Strassenbahn pro Jahrzehnt schafft?

Gruß Angus
Zitat
angus_67
...und du glaubst wirklich daran das Berlin mehr als 2km Strassenbahn pro Jahrzehnt schafft?

Ach doch, das glaub ich schon, dass das gelingt. 2,2 km soll die Verlängerung der Straßenbahn zur Turmstraße betragen. 20 Mio. Euro Baukosten erwartet der Senat dafür. Nicht unwahrscheinlich ist natürlich, dass sich die Kosten am Ende verdoppeln. Doch selbst für 40 Mio. gab's/gibt's bei der U5-Verlängerung vom Alexanderplatz zum Hauptbahnhof noch nicht einmal 200 Meter Neubaustrecke. Laut Tagespresse sind derzeit weitere Straßenbahnstrecken in der finalen Planung. Dass man die zwar vielleicht nicht mehr in dieser Legislaturperiode, aber doch innerhalb eines Jahrzehnts fertigstellen kann, kann ich mir sehr gut vorstellen. Du nicht? Kannst du deine eventuelle Skepsis begründen?
Zitat
Nemo
Also ich denke, dass die Regionalbahn bzw. der Flughafenexpress in der Betrachtung unberücksichtigt geblieben ist.

Ja, das denke ich auch. Gleichzeitig verkehrt ein Regionalzug in Richtung Innenstadt nur um 0:03 und 0:44, insofern ist es denke ich sinnvoll Verbindungen mit einem solch niedrigem Takt nicht in die Karte aufzunehmen.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.05.2017 21:29 von peterl.
Zitat
DasVerkehrswesen
Zitat
angus_67
...und du glaubst wirklich daran das Berlin mehr als 2km Strassenbahn pro Jahrzehnt schafft?

Ach doch, das glaub ich schon, dass das gelingt. 2,2 km soll die Verlängerung der Straßenbahn zur Turmstraße betragen. 20 Mio. Euro Baukosten erwartet der Senat dafür. Nicht unwahrscheinlich ist natürlich, dass sich die Kosten am Ende verdoppeln. Doch selbst für 40 Mio. gab's/gibt's bei der U5-Verlängerung vom Alexanderplatz zum Hauptbahnhof noch nicht einmal 200 Meter Neubaustrecke. Laut Tagespresse sind derzeit weitere Straßenbahnstrecken in der finalen Planung. Dass man die zwar vielleicht nicht mehr in dieser Legislaturperiode, aber doch innerhalb eines Jahrzehnts fertigstellen kann, kann ich mir sehr gut vorstellen. Du nicht? Kannst du deine eventuelle Skepsis begründen?

Hamburg hat es geschafft in 5 Jahre knapp 3 Kilometer, mit Unterquerung der Elbe, eine neue U-Bahnlinie zu bauen. Wie lange haben nochmal die Bauarbeiten bei der Invalidenstr. für die Straßenbahn gedauert? Wie lange baut man schon an der U5?
Zitat
peterl
Zitat
Nemo
Also ich denke, dass die Regionalbahn bzw. der Flughafenexpress in der Betrachtung unberücksichtigt geblieben ist.

Ja, das denke ich auch. Gleichzeitig verkehrt ein Regionalzug in Richtung Innenstadt nur um 0:03 und 0:44, insofern ist es denke ich sinnvoll Verbindungen mit einem solch niedrigem Takt nicht in die Karte aufzunehmen.

Das ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt sicherlich richtig. Wenn man aber den Flughafen Schönefeld (neu) mit Tegel vergleichen möchte, dann sollte man die Regionalbahnverbindung berücksichtigen, weil nämlich bei Eröffnung des Flughafens alle 20min der Flughafenexpress fahren wird, der die Verbindung in Richtung Innenstadt dann doch etwas beschleunigt. Wenn dann die Dresdener Bahn auch noch eröffnet, gibt es sogar einen 15min-Takt.

Letztendlich ist es aber für den Modalsplit egal, welcher Flughafen besser erreichbar ist. Für den Modalsplit ist vorallem das Reisezeitverhältnis zwischen ÖPNV und Pkw wichtig. Und das wird sich beim BER bei einer durchschnittlichen, jedoch eher geringfügigen, Verlängerung der Reisezeit hin zum ÖPNV verschieben. Mit dem Auto braucht man ja auch etwas Zeit...

Gruß Nemo
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Eine Straßenbahn ist besser als keine U-Bahn!!
Zitat
der weiße bim
Die Metro Athen schrieb kürzlich den Bau der nächsten (natürlich komplett unterirdischen) Metrolinie aus [...] Im wesentlichen geht es um die Netzverdichtung innerhalb des bereits mit den ersten drei U-Bahnlinien und der zu den Olympischen Spielen wieder neu eingeführten Straßenbahnlinien gut erschlossenen Stadtgebietes.

Es gibt in Athen laut Wikipedia derzeit 2 S-Bahn- und 3 U-Bahnlinien. Die Einwohnerzahl Athens ist mit 3,8 Mio. ähnlich groß wie die Berlins. Dass eine Stadt von der Größe Athens mehr Potenzial als für 5 Schnellbahnlinien aufweist, beweist Berlin seit etwa einem Jahrhundert. Allein aus dem Bau einer 6. Schnellbahnlinie für Athen aber abzuleiten, dass im Gegenzug die mehr als 20 S-/U-Bahnlinien der gleichgroßen Stadt Berlin nun auch nicht mehr ausreichen, überzeugt mich noch nicht ganz.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 08.05.2017 23:01 von DasVerkehrswesen.
Zitat
DasVerkehrswesen
Es gibt in Athen laut Wikipedia derzeit 2 S-Bahn- und 3 U-Bahnlinien. Die Einwohnerzahl Athens ist mit 3,8 Mio. ähnlich groß wie die Berlins. Dass eine Stadt von der Größe Athens mehr Potenzial als für 5 Schnellbahnlinien aufweist, beweist Berlin seit etwa einem Jahrhundert. Allein aus dem Bau einer 6. Schnellbahnlinie für Athen aber abzuleiten, dass im Gegenzug die mehr als 20 S-/U-Bahnlinien der gleichgroßen Stadt Berlin nun auch nicht mehr ausreichen, überzeugt mich noch nicht ganz.

Schlechter Vergleich. Die Gemeinde Athen selbst hat zirka 664 Tausend Einwohner auf 39 km², der Regionalbezirk Athen-Zentrum rund 1 Million auf 87 km².
3,8 Mio Einwohner leben in der gesamten Region Attika, die mit 3800 km² mehr als vier mal so groß ist wie das Berliner Stadtgebiet. Am ehesten ist Attika mit der Agglomeration Berlin vergleichbar, die Berlin plus Speckgürtel umfasst. Diese hat aber mit 4,5 Mio deutlich mehr Einwohner.

so long

Mario
Zitat
Flexist
Zitat
DasVerkehrswesen
Zitat
angus_67
...und du glaubst wirklich daran das Berlin mehr als 2km Strassenbahn pro Jahrzehnt schafft?

Ach doch, das glaub ich schon, dass das gelingt. 2,2 km soll die Verlängerung der Straßenbahn zur Turmstraße betragen. 20 Mio. Euro Baukosten erwartet der Senat dafür. Nicht unwahrscheinlich ist natürlich, dass sich die Kosten am Ende verdoppeln. Doch selbst für 40 Mio. gab's/gibt's bei der U5-Verlängerung vom Alexanderplatz zum Hauptbahnhof noch nicht einmal 200 Meter Neubaustrecke. Laut Tagespresse sind derzeit weitere Straßenbahnstrecken in der finalen Planung. Dass man die zwar vielleicht nicht mehr in dieser Legislaturperiode, aber doch innerhalb eines Jahrzehnts fertigstellen kann, kann ich mir sehr gut vorstellen. Du nicht? Kannst du deine eventuelle Skepsis begründen?

Hamburg hat es geschafft in 5 Jahre knapp 3 Kilometer, mit Unterquerung der Elbe, eine neue U-Bahnlinie zu bauen. Wie lange haben nochmal die Bauarbeiten bei der Invalidenstr. für die Straßenbahn gedauert? Wie lange baut man schon an der U5?

Einzig die S3 überquert die Elbe. Untendrunter durch liegen nur der alte (Fußgänger/Autos) und der neue (A7-)Elbtunnel. Durch Letzteren fahren auch Busse.

Und ob man die Leistung feiern sollte, eine unterirdische u-förmige Stadtrundfahrt ohne Zwischenhalt auszuführen, bleibt auch dahingestellt.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!
Mich interessiert nur, wieviel Euromittel in die neuen Straßen- und Zukunftsprojekte fließen werden. ;-) Ok in Athen sind das Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der EU. Aber wenn eine Hoch-U7, warum kann die dann nicht mit einer Brücke den BAR und die Straße überqueren? Sie müßte dann schon auf Berliner Stadtgebiet oder ganz knapp mit einer Rampe aufsteigen. Wenn man im Einschnitt baut, wenigstens teilweise, dürfte das noch weniger kompliziert sein. Der Karte kann man ganz gut entnehmen, dass eine Streckenführung entlang der Autobahn und Zuführung von Osten zum Terminal, auch kein so großer Umweg ist und vermutlich wesentlich billiger, als der eingezeichnete angedachte Tunnel. Und da der BER ja sowieso nie öffnen wird, ist noch jede Menge Zeit für Planverfahren und abschnittsweise Bautätigkeit.
Zitat
Flexist
Hamburg hat es geschafft in 5 Jahre knapp 3 Kilometer, mit Unterquerung der Elbe, eine neue U-Bahnlinie zu bauen.

Für die Strecke Jungfernstieg - HafenCity-Uni (3,6km) brauchte man sechs Jahre Bauzeit. Und das für zwei neue Bahnhöfe. In Berlin wurde in der gleichen Zeit der erste Abschnitt U9 (6,2km) + Umbau an vier bestehenden, kreuzenden U-Bahnstrecken gebaut.

x--x--x--x

Für mehr gelbe Farbe im Netzplan: die Farben der U4 und U7 tauschen!
Zitat
Jay
Und ob man die Leistung feiern sollte, eine unterirdische u-förmige Stadtrundfahrt ohne Zwischenhalt auszuführen, bleibt auch dahingestellt.

... und das bei Unterquerung des Stadtzentrums ohne Zwischenhalt in diesem, das sollte man als eigentliche Pointe betonen.
Zitat
B-V 3313
Zitat
Flexist
Hamburg hat es geschafft in 5 Jahre knapp 3 Kilometer, mit Unterquerung der Elbe, eine neue U-Bahnlinie zu bauen.

Für die Strecke Jungfernstieg - HafenCity-Uni (3,6km) brauchte man sechs Jahre Bauzeit. Und das für zwei neue Bahnhöfe. In Berlin wurde in der gleichen Zeit der erste Abschnitt U9 (6,2km) + Umbau an vier bestehenden, kreuzenden U-Bahnstrecken gebaut.

Guten Morgen, du schreibst ganz richtig "wurde": Vielleicht hättest du beim Vergleich mit Hamburg dem "wurde" noch ein "einst" hinzufügen sollen... Schließlich vergleichst du da Berliner U-Bahnbau aus den glücklichen Zeiten im dritten Viertel des vergangenen Jahrhunderts mit aktuellem U-Bahnbau in Hamburg. Aktuell hat in Berlin aber vernünftige U-Bahn-Planung mit natürlich anschließendem zügigen Bau keine Chance gegenüber dem Straßenbahn-Hype. Obwohl in Berlin die meisten Vorschläge in puncto Kosten weder an den aktuellen Hamburger U4- noch den Berliner U5-Bau heranreichen. Klar: Sowohl die unsinnig monströse Architektur-Bahnhofsplanung einer "Kanzler"-Linie als auch die teuer zu bebauende Lage inmitten einer ober- wie unterirdisch schon seit vielen Jahrzehnten - teils sogar Jahrhunderten! - vollen Innenstadt hat zur Abschreckung beigetragen! Das würde einige aktuelle Vorschläge in/bei Berlin - hauptsächlich im Vergleich zu Hamburg sogar "nur" Lückenschlüsse! - aber gar nicht in dem Ausmaß betreffen! Nicht wenige Berliner wären jedenfalls glücklich, wenn von der einst meinetwegen auch übertriebenen U-Bahn-Euphorie in (West-)Berlin an verantwortlicher Stelle auch nur ein Bruchteil übrig wäre... Da kann ein aktueller Blick auf die einzig vergleichbare Millionenstadt Deutschlands nicht schaden.

Einen guten Tag noch
Bw Steg



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.05.2017 09:55 von Bw Steg.
Zitat
Bw Steg
Aktuell hat in Berlin aber vernünftige U-Bahn-Planung mit natürlich anschließendem zügigen Bau keine Chance gegenüber dem Straßenbahn-Hype. Obwohl in Berlin die meisten Vorschläge in puncto Kosten weder an den aktuellen Hamburger U4- noch den Berliner U5-Bau heranreichen.

... aber eben doch einen ungünstigeren Kosten-/Nutzen-Faktor erreichen als die meisten "gehypten" Straßenbahnstrecken...

Zitat
Bw Steg
Klar: Sowohl die unsinnig monströse Architektur-Bahnhofsplanung einer "Kanzler"-Linie als auch die teuer zu bebauende Lage inmitten einer über- wie unterirdisch schon seit vielen Jahrzehnten - teils sogar Jahrhunderten! - vollen Innenstadt hat zur Abschreckung beigetragen! Das würde einige aktuelle Vorschläge in/bei Berlin - hauptsächlich im Vergleich zu Hamburg sogar "nur" Lückenschlüsse! - aber gar nicht in dem Ausmaß betreffen!

1. "Überirdisch voll" ist vielleicht die Innenstadt Roms, aber sicher nicht die des gottlosen Berlins.
2. Wo Du da "unsinnig monströse" Bahnhofsarchitektur siehst, die die Kosten angeblich so hochgetrieben hat, verstehe ich nicht. Und von welchen Kostensteigerungen redest Du hier gegenüber anderen möglichen Ausführungen? Wir sind doch da eher im Promille- als im Prozentbereich.

Zitat
Bw Steg
Nicht wenige Berliner wären jedenfalls glücklich, wenn von der einst meinetwegen auch übertriebenen U-Bahn-Euphorie in (West-)Berlin an verantwortlicher Stelle auch nur ein Bruchteil übrig wäre... Da kann ein aktueller Blick auf die einzig vergleichbare Millionenstadt Deutschlands nicht schaden.

Hamburger Logik in Berlin anzuwenden hieße, die U3/U10 von Weißensee nach Steglitz fahren zu lassen, ohne innerhalb der Ringbahn anzuhalten, dafür aber (eben ohne Halt) zwischen Greifswalder Straße und Innsbrucker Platz nochmal einen Schlenker über Zoo zu machen. Ja, daran sollten wir uns unbedingt orientieren!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.05.2017 08:59 von def.
Zitat
Bw Steg
Klar: Sowohl die unsinnig monströse Architektur-Bahnhofsplanung einer "Kanzler"-Linie als auch die teuer zu bebauende Lage inmitten einer über- wie unterirdisch schon seit vielen Jahrzehnten - teils sogar Jahrhunderten! - vollen Innenstadt hat zur Abschreckung beigetragen! Das würde einige aktuelle Vorschläge in/bei Berlin - hauptsächlich im Vergleich zu Hamburg sogar "nur" Lückenschlüsse! - aber gar nicht in dem Ausmaß betreffen!

Zitat def: 1. "Überirdisch voll" ist vielleicht die Innenstadt Roms, aber sicher nicht die des gottlosen Berlins.
2. Wo Du da "unsinnig monströse" Bahnhofsarchitektur siehst, die die Kosten angeblich so hochgetrieben hat, verstehe ich nicht. Und von welchen Kostensteigerungen redest Du hier gegenüber anderen möglichen Ausführungen? Wir sind doch da eher im Promille- als im Prozentbereich.


Zu 1. Kritik natürlich korrekt, deshalb verbessert: oberirdisch!
Zu 2. Was einst die "Kaiserbahnhöfe", musste jetzt die "Kanzlerlinie" sein: Die besten und dann ja wohl nicht kostengünstigsten Architekten mussten es wohl sein, die aus einem Bahnhofsinneren wahre Theaterkulissen zauberten! Wenn man das Geld hat: ok. Ansonsten hätte man doch wohl mit der vielleicht nicht so wunderhübschen, aber sachlich-nüchternen Bauweise der 50er- und 60er-Jahre aus jedem Bahnhof zwei bauen können...


Zitat
Bw Steg
Nicht wenige Berliner wären jedenfalls glücklich, wenn von der einst meinetwegen auch übertriebenen U-Bahn-Euphorie in (West-)Berlin an verantwortlicher Stelle auch nur ein Bruchteil übrig wäre... Da kann ein aktueller Blick auf die einzig vergleichbare Millionenstadt Deutschlands nicht schaden.

Zitat def: Hamburger Logik in Berlin anzuwenden hieße, die U3/U10 von Weißensee nach Steglitz fahren zu lassen, ohne innerhalb der Ringbahn anzuhalten, dafür aber (eben ohne Halt) zwischen Greifswalder Straße und Innsbrucker Platz nochmal einen Schlenker über Zoo zu machen. Ja, daran sollten wir uns unbedingt orientieren![/quote]

Eigentlich klar, oder? Ich beziehe mich auf das "dass" des U-Bahn-Baus und natürlich nicht auf das "wie" in jedem Einzelfall! Solange ich hier Forumbeiträge über Berliner Streckenbau in allen möglichen Bereichen lese, habe ich nicht das Gefühl, dass hier immer alle so einverstanden sind...

Dennoch "danke" für deinen Beitrag!

Bw Steg




2 mal bearbeitet. Zuletzt am 09.05.2017 09:59 von Bw Steg.
Zitat
Bw Steg
Was einst die "Kaiserbahnhöfe", musste jetzt die "Kanzlerlinie" sein: Die besten und dann ja wohl nicht kostengünstigsten Architekten mussten es wohl sein, die aus einem Bahnhofsinneren wahre Theaterkulissen zauberten! Wenn man das Geld hat: ok. Ansonsten hätte man doch wohl mit der vielleicht nicht so wunderhübschen, aber sachlich-nüchternen Bauweise der 50er- und 60er-Jahre aus jedem Bahnhof zwei bauen können...

Auch wenn "wahre Theaterkulissen" beim Bahnhof Museumsinsel sogar wörtlich zu nehmen ist (der Architekt bezieht sich auf das von Schinkel gestaltete Bühnenbild für die "Zauberflöte"), halte ich die Bahnhofsgestaltung nicht für einen Kostentreiber und auch nicht für übertrieben pompös. Und gerade beim Bahnhof Bundestag (der ja Deiner These nach am reichhaltigsten ausgestattet sein müsste) besteht die Gestaltung ja vor allem daraus, dass es keine Gestaltung gibt, und die Konstruktion sichtbar ist.

Zitat
Bw Steg
Eigentlich klar, oder? Ich beziehe mich auf das "dass" des U-Bahn-Baus und natürlich nicht auf das "wie" in jedem Einzelfall! Solange ich hier Forumbeiträge über Berliner Streckenbau in allen möglichen Bereichen lese, habe ich nicht das Gefühl, dass hier immer alle so einverstanden sind...

Also Hauptsache U-Bahn, egal wo und wie? Und zugleich sprichst Du wegen ein paar sinnvoller Vorschläge für Straßenbahnstrecken von einem "Hype"?
Zitat
der weiße bim
Zitat
DasVerkehrswesen
Es gibt in Athen laut Wikipedia derzeit 2 S-Bahn- und 3 U-Bahnlinien. Die Einwohnerzahl Athens ist mit 3,8 Mio. ähnlich groß wie die Berlins. Dass eine Stadt von der Größe Athens mehr Potenzial als für 5 Schnellbahnlinien aufweist, beweist Berlin seit etwa einem Jahrhundert. Allein aus dem Bau einer 6. Schnellbahnlinie für Athen aber abzuleiten, dass im Gegenzug die mehr als 20 S-/U-Bahnlinien der gleichgroßen Stadt Berlin nun auch nicht mehr ausreichen, überzeugt mich noch nicht ganz.

Schlechter Vergleich. 3,8 Mio Einwohner leben in der gesamten Region Attika, die mit 3800 km² mehr als vier mal so groß ist wie das Berliner Stadtgebiet. Am ehesten ist Attika mit der Agglomeration Berlin vergleichbar, die Berlin plus Speckgürtel umfasst. Diese hat aber mit 4,5 Mio deutlich mehr Einwohner.

Nein, zwischen 3,8 Mio. und 4,5 Mio. Einwohnern liegen keine Welten. Welten liegen aber zwischen dem Angebot, dass die 'Agglomeration Berlin' den Nutzern ihres Schnellbahnnetzes seit Jahrzehnten macht und dem, was die 'Region Attika' (vulgo Athen) in dieser Richtung vorweisen kann. Der Rückstand Athens wird auch dann nicht aufgehoben sein, wenn es seine von dir gefeierte, weil unterirdische, sechste Schnellbahnlinie realisiert haben wird. Auch dann wird Athen lediglich auf dem Stand sein, den Berlin seit Jahrzehnten aufweist. Daher halte ich den Vergleich Athen/Berlin nicht für tauglich. Auf Berlin warten völlig andere Herausforderungen als auf Athen. Auch du nennst das immerhin einen 'schlechten Vergleich', hast ihn aber dennoch ins Spiel gebracht. Ich möchte nicht, dass sich Berlin an derart rückständigen Schienenverkehrssystemen wie Athen orientiert. Das Schnellbahnnetz Berlins galt mal als führend in der Welt. Von Athen hat das meines Wissens noch nie jemand behauptet.
Du meinst also, Athen hat es nötiger zu bauen, als Berlin? Merkwürdiger Standpunkt.
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