Hallo,

aus einer fiktiven Gerichtsverhandlung zwischen Fahrgast und BVG:

Fahrgast: Frau BVG, gehen ich Recht in der Annahme, dass die M10 deshalb Freitag und Samstag spätabends alle 5 Minuten (statt wie sonst alle 10) fährt, weil die Nachfrage hier besonders hoch.

BVG: Ja, also wir fahren was bestellt wurde, aber das lag offenbar im Sinne des Bestellers.

Fahrgast: Gehen wir weiter Recht in der Annahme, dass die Nachfrage deswegen höher ist, weil für die meisten Fahrgäste der darauffolgende Tag ein arbeitsfreier Tag ist?

BVG: Ja.

Fahrgast. Und würden Sie mir zustimmen, dass auch der Pfingsmontag ein solcher arbetsfreier Tag ist?

BVG: Kar, das liegt auf der Hand.

Fahrgast. Betrachten Sie nun den Fahrplan der M10. Warum fahren sie dann am Pfingssonntag oder auch Karfreitag nur alle 10 Minuten?

BVG: Na weil das ein Feiertag ist.

Fahrgast: Also spielt der Fahrgastnachfrage hier doch keine Rolle?

BVG: ...Weil wir dich lieben.

Fahrgast: Und was geschieht eigentlich in der Nacht von Pfingssonntag auf Pfingsmontag? Fahren Sie da laut Fahrplan bis 3 Uhr alle 30 Minuten und ab 3 Uhr alle 15 Minuten.

BVG: Nö, ab 0 Uhr alle 15 Minuten.

Fahrgast: Also dann ist hier der Aushang nicht korrekt?

BVG: Hmm, ich muss weg.

Mal ne Frage. Außer 61 und M10, auf welchen Linien gibt es dieses Problem eigentlich außerdem?

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 06.05.2016 12:24 von Logital.

Hallo,

ein typisches Problem der BVG. Nachfrage? Irrelevant!

Das Problem hast du auch abends auf der M5 und M6 am Alex, wo diese Linien nur alle 20-Minuten fahren. Die anderen Fahrten beginnen erst am SEZ und fahren fast leer durch die Gegend. Nicht das einer denkt, die würden da auf einander warten ...

Wie sagte mal ein Bahnchef: Wir fahren nur das, was sich für uns rechnet.
Genau so handhabt es die BVG: Wir fahren nur das, was bei uns bestellt wurde.
Für alles andere wenden sich die Fahrgäste bitte an den Senat ...

Gruß,
Michael

Eisenbahnhomepage von Michael Dittrich

Tja, man müsste (wenn man denn will/möchte/darf und/oder bzw. wenn es bestellt würde) eigentlich nur den Freitags- oder Samstagsfahrplan
zum "vor Feiertagen" bzw. zum "vor Feiertagsfahrplan" machen.
So wie auf dem Fahrplan "Sonntag, Feiertag" steht müsste dann eben "Freitag, vor Feiertagen" bzw. "Sonnabend, vor Feiertagen" drauf stehen.
Schon wären die meisten Probleme gelöst.
Oder?

Im Prinzip bräuchte man für fast jeden Feiertag jeweils einen besonderen Fahrplan, denn die Bedürfnisse wird man mit keinem Standard abdecken. So finde ich schon lange, dass an Feiertagen, denen ein weiterer allgemein arbeitsfreier Tag folgt, ein größeres Fahrtenangebot gestellt werden sollte, da sich die Leute eben mehr draußen tummeln als wäre nur Ruhetag mit anschließendem Arbeitstag (z.B. Ostersonntag, Pfingstsonntag, 1. Weihnachtsfeiertag sowie Sonntage vor beweglichen Feiertagen am folgenden Montag). Einfach dem Samstagsfahrplan rausholen ist aber auch nicht so clever, dann entsteht womöglich ein nicht zu rechtfertigendes Überangebot, weil die Geschäfte ja geschlossen sind.

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Zitat
Michael Dittrich
Wie sagte mal ein Bahnchef: Wir fahren nur das, was sich für uns rechnet.
Genau so handhabt es die BVG: Wir fahren nur das, was bei uns bestellt wurde.

Das sind aber zwei verschiedene Dinge. Ersteres ist Kommerz. Wenn die
Nachfrage hoch ist, dann fahren wir. Das könnte man so noch fast verstehen.

natürlich muss die öffentliche Hand auch eingreifen und nachhelfen, wenn
etwas sich für das Verkehrsunternehmen nicht direkt rechnet, aber politisch
dennoch sinnvoll ist.

Die BVG-Haltung ist aber noch einen Zacken schärfer: Wir leben eh von
Steuergeldern, was schert uns da denn so etwas wie Nachfrage.

Was für ein Stuss hier teilweise reingeschrieben wird, ist echt unfassbar.
Wenn sich das Land und die BVG sich nicht dafür interessieren würden, dann hätten wir auch nicht die ganzen Mehrleistungspakete.

Sicherlich gibt es an einigen Stellen nachholbedarf, aber man kann Ihnen nicht eine prinzipielle Blindheit oder ist mir egal Haltung andichten.

Eine Frage, anstatt sich hier im Forums über die Misslage zu beschweren, habt ihr euch bei der BVG oder dem VBB mal beschwert? Ich Ahne jetzt schon die Antwort.

Zitat
Global Fisch

Zitat
Michael Dittrich
Wie sagte mal ein Bahnchef: Wir fahren nur das, was sich für uns rechnet.
Genau so handhabt es die BVG: Wir fahren nur das, was bei uns bestellt wurde.

Das sind aber zwei verschiedene Dinge. Ersteres ist Kommerz. Wenn die
Nachfrage hoch ist, dann fahren wir. Das könnte man so noch fast verstehen.

natürlich muss die öffentliche Hand auch eingreifen und nachhelfen, wenn
etwas sich für das Verkehrsunternehmen nicht direkt rechnet, aber politisch
dennoch sinnvoll ist.

Die BVG-Haltung ist aber noch einen Zacken schärfer: Wir leben eh von
Steuergeldern, was schert uns da denn so etwas wie Nachfrage.

Das klingt so, als würdet ihr es anders machen und Fahrten anbieten, die gar nicht bestellt werden.
Das ist zwar für die Fahrgäste sicher irgendwo schön, nur bringt es dir/ euch am Ende nichts, da ihr damit nur Ausgaben ohne Einnahmen habt.
Es sollte schon nachvollziehbar sein, dass Verkehrsunternehmen meist nur Leistungen fahren, die auch bestellt und bezahlt werden.
Es gibt natürlich auch die Ausnahmen bei Sonderfahrten (Sportveranstaltungen), wo zwar keine Bestellung kommt, aber ohne diese Sonderverkehre der Normalverkehr drunter leiden würde...
Ihr wisst schon, dass Verkehrsunternehmen möglichst wirtschaftlich argieren müssen und nicht einfach nicht bestellte Fahrtenangebote bringen können. Die Nachfrage muss dem entsprechendem Land bewusst sein. Das ansässige Verkehrsunternehmen kann das nur dem Land (dem Besteller) mitteilen und wahrsten Sinne des Wortes nur hoffen, dass dort nachbestellt wird.
Es ist eh schon traurig, dass selbst Fahrzeitanpassungen anscheinend Monate dauern, bis diese umgesetzt werden -> können (!)