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Schließung der alten Fernbahnhöfe 1952
geschrieben von Arnd Hellinger 
Die Diskussion hier lässt folgende Frage aufkommen:

Auf wessen Veranlassung genau wurden 1952 die alten Berliner Kopf-Fernbahnhöfe (Anhalter, Lehrter, Stettiner...) sowie deren Zulaufstrecken außer Betrieb genommen und wie genau begründete derjenige diese Maßnahme?

Die mir vorliegende Literatur sagt nur, die Reichsbahn habe den Verkehr eingestellt, bleibt aber genauere Informationen Gründen und/oder Urhebern der Entscheidung schuldig. Andererseits kann ich mir - zumal unter den damals in Berlin herrschenden Rahmenbedingungen - nicht wirklich vorstellen, dass hier "die Reichsbahn" (oder ein paar Beamte der Rbd. Berlin) von sich aus derart weitreichende Fakten hätte schaffen können...

Wer aber war es dann? Die SMAD? Die Regierung der DDR? Die West-Alliierten? Der Senat von Berlin(West)...?

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DDR - Deutsche Demokratische Republik
Rbd. - Reichsbahndirektion
SMAD - Sowjetische Militäradministration in Deutschland

Viele Grüße
Arnd
Der Senat von Berlin (West) und die Westallierten waren es wohl kaum.
Das kam wohl eher aus der DDR oder der SU, daß die Züge nicht mehr durch Westberlin fahren sollten und der Aufbau des Berliner Außenring vorangetrieben wurde. Es gab ja auch Personen, die nicht durch Westberlin fahren durften oder sollten. Daher auch die Durchläufer-S-Bahnen....

In diesem Zusammenhang mit dem BAR wird aber auch die Einstellung des Verkehrs zu den Kopfbahnhöfen, der schon in Planungen der 30er angedacht war ausschlaggebend gewesen sein....

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
Berlin (West) gehörte ja nicht zur DDR. Im Gegensatz dazu, war der Übergang von Berlin (Ost) in die DDR problemarm möglich. Also gab es das Bestreben, dass die Züge des Nah- und Fernverkehrs - sobald es nicht S-Bahnen waren - möglichst Berlin (West) nicht erreichen sollten. Somit mussten diese Züge keine unkalkulierbaren Kontrollaufenthalte an den Grenzbahnhöfen einlegen. Auf den Umsteigebahnhöfen (z.B. Erkner, Potsdam) konnte auf dem Staatsgebiet der DDR kontrolliert werden, ohne Eile. Davon ausgenommen waren die Interzonenzüge aus Berlin in Richtung Bundesgebiet. Die waren in Ostbahnhof nicht zum Einsteigen freigegeben, in Friedrichstraße ? (ab Mauerbau 1961 ja, aber davor?), Fernbahnhof in Berlin (West) war Zoo. Dann ging es ohne Verkehrshalt durch die DDR.

Bäderbahn
Zitat

Arnd Hellinger am 19.5.2016 um 22.01 Uhr:

Die Regierung der DDR?

Peter Bley schreibt in seinem Aufsatz "100 Jahre Berliner Nordbahn" in den Berliner Verkehrsblättern 6-8/1977 auf Seite 157, rechte Spalte oben:

Zitat

Der Güterverkehr zwischen dem Norden und dem Süden der neugegründeten DDR war auf Grund eines Gesetzes vom April 1950 über die Umgehungsbahn bzw. über den Güteraußenring um Berlin herum zu leiten.

Um was für ein Gesetz es sich genau handelte, hat Peter Bley nicht geschrieben (auch nicht in seinem 2002 erschienenen Buch "125 Jahre Berliner Nordbahn" in dem entsprechenden Abschnitt ab Seite 72). Die Folgen aber waren die fehlenden Verkehre zu den Kopfbahnhöfen (im Aufsatz der Stettiner an der Invalidenstraße und der Nordbahnhof an der Bernauer Straße, heute Mauerpark), die Unwirtschaftlichkeit, Schließung und schließlich Sprengung bzw. Aufgabe der Kopfbahnhöfe in Westberlin.

Gruß, Thomas

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Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
krickstadt
[...] Um was für ein Gesetz es sich genau handelte, hat Peter Bley nicht geschrieben (auch nicht in seinem 2002 erschienenen Buch "125 Jahre Berliner Nordbahn" in dem entsprechenden Abschnitt ab Seite 72). Die Folgen aber waren die fehlenden Verkehre zu den Kopfbahnhöfen (im Aufsatz der Stettiner an der Invalidenstraße und der Nordbahnhof an der Bernauer Straße, heute Mauerpark), die Unwirtschaftlichkeit, Schließung und schließlich Sprengung bzw. Aufgabe der Kopfbahnhöfe in Westberlin.


Hallo Thomas, hallo zusammen,

mich würde interessieren, wie es dann konkret zu den Abrissen und Sprengungen kam. Die Bahnhöfe müssten doch in West-Berlin exterritoriales Gebiet gewesen sein, oder sehe ich das falsch?

Wer hat beispielsweise die Sprengung des Empfangsgebäudes am Anhalter Bahnhof veranlasst, und wer hat dann dafür gesorgt, dass der Portikus als Denkmal stehen blieb? Wem gehörte das Grundstück bis wann?

Sicherlich schwierige Fragen, aber vielleicht weiß jemand etwas dazu.

Danke und viele Grüße
Manuel
Zitat
manuelberlin
...Die Bahnhöfe müssten doch in West-Berlin exterritoriales Gebiet gewesen sein, oder sehe ich das falsch? ...

Die Reichsbahn hatte nur die Betriebsrechte. Das sagt nichts über den Eigentümer aus. Wenn die Reichsbahn (also ein DDR Staatsunternehmen) auch Eigentümer war, dann war es immernoch Gebiet von Berlin (West) und gehörte deshalb nicht zur DDR.

Bäderbahn
Stettiner und Nordbahnhof sind doch dasselbe?

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Nicht-dynamische Signatur
Zitat

"manuelberlin" am 20.5.2016 um 0.02 Uhr:

Die Bahnhöfe müssten doch in West-Berlin exterritoriales Gebiet gewesen sein

Die Reichsbahn hatte in Westberlin "nur" Betriebsrechte, alle Bahnanlagen in Westberlin gehörten auf Anordnung der Allierten der "Verwaltung des ehemaligen Reichsbahnvermögens" (VdeR, ab 1953, vorher ab 1949 der Senatsdienststelle "Verwaltung des Finanzamtes für Liegenschaften des Senates"). [1] Damit konnte der Senat nach Aufgabe der Bahnhöfe damit tun und lassen, was er wollte.

1959 wurde die Halle des Anhalter Bahnhofs auf Weisung des Senats gesprengt, Bürgerproteste verhinderten die Beseitigung des stehen gebliebenen Portalrestes. [2] In der Nähe sollte später die "Südtangente" gebaut werden. [3]

Gruß, Thomas

[1] <https://de.wikipedia.org/wiki/Verwaltung_des_ehemaligen_Reichsbahnverm%C3%B6gens>
[2] <https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin_Anhalter_Bahnhof>
[3] <https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesautobahn_106>

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Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat

"Lehrter Bahnhof" am 20.5.2016 0.15 Uhr:

Stettiner und Nordbahnhof sind doch dasselbe?

Bis zum 1.12.1950 waren sie das nicht. :-) Hier eine Karte der Anlagen des Stettiner und des Nordbahnhofs aus der Zeitschrift für Bauwesen, Jahrgang 1903:



Am 1.12.1950 wurde der Nordbahnhof in Güterbahnhof Eberswalder Straße und der Stettiner Bahnhof in Nordbahnhof umbenannt.

Viele Grüße, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Ah, okay, danke!

Bisschen off topic: Gibt es eigentlich Fotos von den alten Kopfbahnhöfen? Um Internet findet sich leider kaum etwas. Aber in den 20er und 30ern wurde doch schonordentlic fotografiert?

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Nicht-dynamische Signatur
Zitat

"Lehrter Bahnhof" am 20.5.2016 um 0.42 Uhr:

Gibt es eigentlich Fotos von den alten Kopfbahnhöfen? Um Internet findet sich leider kaum etwas.

Ich glaube, da suchst Du nicht intensiv genug. Einmal den Namen "Stettiner Bahnhof" mit Google suchen lassen und z. Bsp. den Wikipedia-Artikel gefunden, in dem auch Bilder vom Bahnhofsgebäude enthalten sind: <https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin_Nordbahnhof>. Auch die Google-Rubrik "Bilder" zeigt sehr viele Fundstellen.

Bilder vom Empfangsgebäude des Güterbahnhofs Eberswalder Straße aka Nordbahnhofs wirst Du nur in der Fachliteratur finden, da dieses nie über den Status eines Holzfachwerkgebäudes hinausgekommen ist (ich weiß garnicht, ob man noch Reste des Gebäudes am Rande des Mauerparks entdecken kann ;-)).

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de
Zitat
krickstadt
Peter Bley schreibt in seinem Aufsatz "100 Jahre Berliner Nordbahn" in den Berliner Verkehrsblättern 6-8/1977 auf Seite 157, rechte Spalte oben:
Zitat

Der Güterverkehr zwischen dem Norden und dem Süden der neugegründeten DDR war auf Grund eines Gesetzes vom April 1950 über die Umgehungsbahn bzw. über den Güteraußenring um Berlin herum zu leiten.
Um was für ein Gesetz es sich genau handelte, hat Peter Bley nicht geschrieben

Vielleicht dieses?

Gesetz zum Schutz des innerdeutschen Handels v. 21.4.1950

Gruß
Micha

(-> Gesetzblatt der Deutschen Demokratischen Republik 1950)

Natürlich konnte man nicht einfach so von Ostberlin in die Zone und später in die DDR. Berlin hatte diesen Sonderstatus und es gab Schlagbäume. Wer keinen DDR-Personalausweis hatte, konnte nicht so einfach nach Schöneiche z.B. Es gab aber die Grüne Grenze.;-) Man wollte den Ostverkehr vom West-Fernverkehr trennen und die Anzahl der Bahnhöfe reduzieren. Wohlgemerkt nur im Betrieb. Mehr durfte die DDR oder die Reichsbahndirektion nicht. Der Abriss ist ein anderes Kapitel. Durch Trennung und Reduzierung, wurde die Grenzkontrolle und Überwachung einfacher.
Zitat
krickstadt
Bilder vom Empfangsgebäude des Güterbahnhofs Eberswalder Straße aka Nordbahnhofs wirst Du nur in der Fachliteratur finden, da dieses nie über den Status eines Holzfachwerkgebäudes hinausgekommen ist (ich weiß garnicht, ob man noch Reste des Gebäudes am Rande des Mauerparks entdecken kann ;-)).

Es wurde Ende der 1980er abgerissen, nachdem nach einem Gebietsaustausch ein Streifen des Bahnhofs zur DDR kam.

PS: Das da dürfte es sein.



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.05.2016 13:25 von Global Fisch.
Zitat
manuelberlin
mich würde interessieren, wie es dann konkret zu den Abrissen und Sprengungen kam. Die Bahnhöfe müssten doch in West-Berlin exterritoriales Gebiet gewesen sein, oder sehe ich das falsch?

Exterritorial war es nicht. Dass es der Reichsbahn gehörte (oder der Verwaltung des ehemaligen Reichsbahnvermögens, bin da nicht ganz sicher) macht es nicht exterritorial. Eigentum und hoheitliche Rechten waren und sind zwei verschiedene paar Schuhe (das sowjetische Ehrenmal im Tiergarten war m.W. im Besitz der Sowjetunion, aber nicht ihr Hoheitsgebiet.

Zitat

Wer hat beispielsweise die Sprengung des Empfangsgebäudes am Anhalter Bahnhof veranlasst, und wer hat dann dafür gesorgt, dass der Portikus als Denkmal stehen blieb?

Veranlasst hat es der (West)-Senat. Es wird sicherlich nicht ohne Verhandlungen mit der Reichsbahn gegangen sein. Aber warum sollte die das Ding behalten haben wollen?

Und dass der Portikus blieb? Nach Bürgerprotesten.


Netter Überblicksartikel auf Luise-Berlin.
Zitat
Heidekraut
Natürlich konnte man nicht einfach so von Ostberlin in die Zone und später in die DDR. Berlin hatte diesen Sonderstatus und es gab Schlagbäume. Wer keinen DDR-Personalausweis hatte, konnte nicht so einfach nach Schöneiche z.B. Es gab aber die Grüne Grenze.;-)

Genau. Es gab die Kontrollpunkte (bis Ende der 1960er Jahre, wobe es zum Schluss immer laxer gehandhabt wurde), aber diese waren nicht unüberwindlich.

Umgekehrt hat man auch ohne Kontrollpunkte bis Mauerfall die Autos im nahen Umland gerne kontrolliert, ob da sich Westler, die nur nach Ost-Berlin durften, vielleicht verfahren hatten. ;-) Bekannte aus Schildow erzählten viel davon.

Zitat

Man wollte den Ostverkehr vom West-Fernverkehr trennen und die Anzahl der Bahnhöfe reduzieren. Wohlgemerkt nur im Betrieb. Mehr durfte die DDR oder die Reichsbahndirektion nicht. Der Abriss ist ein anderes Kapitel. Durch Trennung und Reduzierung, wurde die Grenzkontrolle und Überwachung einfacher.

Die ganzen Maßnamen 1950 bis 1952 waren nicht berlinspezifisch. Zeitgleich wurden auch an der innerdeutschen Grenze diverse Korridorverbindungen gekappt. Probstzella (DDR) - Ludwigstadt (BRD) - Lehesten (DDR) 1951, 1952 der DDR-Personenverkehr über Westgebiet zwischen Gerstungen und Wartha (-Eisenach), der Korridorverkehr nach Tettau über DDR-Gebiet und einige mehr, auch einige regionale Grenzübergänge.

Es gab u.a die "Verordnung über Maßnahmen an der Demarkationslinie zwischen der DDR und den westlichen Besatzungszonen Deutschlands" vom 26. Mai 1952 und die "Verordnung über weitere Maßnahmen zum Schutze der DDR" vom 9. Juni.
Zitat
Arnd Hellinger
Auf wessen Veranlassung genau wurden 1952 die alten Berliner Kopf-Fernbahnhöfe (Anhalter, Lehrter, Stettiner...) sowie deren Zulaufstrecken außer Betrieb genommen und wie genau begründete derjenige diese Maßnahme?

Die mir vorliegende Literatur sagt nur, die Reichsbahn habe den Verkehr eingestellt, bleibt aber genauere Informationen Gründen und/oder Urhebern der Entscheidung schuldig.

Alle Kopfbahnhöfe hatten schwere Kriegsschäden erlitten und waren danach auf Befehl der Siegermächte nur sehr notdürftig, mit starken Einschränkungen oder überhaupt nicht mehr in Betrieb genommen worden. Nach den Jahren der "Hamsterzüge" war die Zahl der Eisenbahnreisenden ab der Berlin-Blockade stark rückläufig. In den 1950er Jahren kam die Motorisierung besonders in den Westsektoren dazu.
Die Reparatur der Kopfbahnhöfe hätte deren Neubau erfordert. Die dazu nötigen finanziellen und materiellen Mittel waren nicht vorhanden. Das führte zur endgültigen Schließung der Kopfbahnhöfe für den Eisenbahnverkehr. Der Abriss war zur Verkehrssicherung unvermeidbar. Wie oben schon erwähnt, verfolgte der Senat weitreichende Pläne zum Aufbau eines dichten Stadtautobahnnetzes, wofür die Bahntrassen und weitere Kriegsbrachen sehr gut verwendbar gewesen wären.

so long

Mario
Zitat
der weiße bim

Alle Kopfbahnhöfe hatten schwere Kriegsschäden erlitten und waren danach auf Befehl der Siegermächte nur sehr notdürftig, mit starken Einschränkungen oder überhaupt nicht mehr in Betrieb genommen worden. Nach den Jahren der "Hamsterzüge" war die Zahl der Eisenbahnreisenden ab der Berlin-Blockade stark rückläufig. In den 1950er Jahren kam die Motorisierung besonders in den Westsektoren dazu.
Die Reparatur der Kopfbahnhöfe hätte deren Neubau erfordert. Die dazu nötigen finanziellen und materiellen Mittel waren nicht vorhanden. Das führte zur endgültigen Schließung der Kopfbahnhöfe für den Eisenbahnverkehr. Der Abriss war zur Verkehrssicherung unvermeidbar.

Bis auf den Potsdamer Fernbahnhof und dem Ringbahnhof, sind alle Kopfbahnhöfe nach Kriegsende wieder mehr oder weniger vollständig in Betrieb genommen worden. Die DDR verfolgte nach 1949 das Ziel den Binnenverkehr aus Westberlin rauszunehmen um den DDR Bürgern die Möglichkeit legal nach Westberlin zu gelangen nehmen zu können.
Der Stettiner Bahnhof wurde aus politischen Gründen in Nordbahnhof umbenannt, weil die Stadt Stettin nicht mehr zu Deutschland gehörte. Bis auf den Lehrter- und Anhalter Bahnhof hatte keiner der anderen Kopfbahnhöfe Verkehr nach den 3 Westzonen aufzuweisen und war für den folgenden Transitverkehr bedeutungslos. Der Görlitzer Bahnhof hatte - obwohl trotz Kriegsschäden sehr gut erhalten - durch die neue Grenzziehung im Osten keinerlei Bedeutung mehr.
Die wenigen Transitzüge von und nach den Westzonen konnten nach der Berlin Blockade 1949 über die Stadtbahn angebunden werden, somit hatten die Westaliierten auch kein Interesse daran der D(D)R das Vorgehen zu erschweren.
Der Anhalter Bahnhof wurde erst 1959 abgerissen, weil einst geplant war einen neuen Fernbahnhof auf diesem Gelände zu errichten. Seit 2002 ist das Gelände des einstigen Anhalter Bahnhofs komplett entwidmet.
Der Lehrter Bahnhof war schwer beschädigt und wurde zwischen 1957 und 1959 abgerissen.
Der Görlitzer Bahnhof wurde erst nach dem Mauerbau bis 1967 abgerissen, die Gleisanlagen des parallelen Güterbahnhofs blieben allerdings bis Mitte der achziger Jahre in Betrieb.
Der Potsdamer Fernbahnhof wurde ob seiner Kriegsschäden bereits 1945 außer Betrieb genommen. Durch die Grenzziehungen lag er später im direkten Grenzgebiet und kam erst durch einen Gebietstausch in den siebziger Jahren zu Westberlin.



Zitat
der weiße bim
Wie oben schon erwähnt, verfolgte der Senat weitreichende Pläne zum Aufbau eines dichten Stadtautobahnnetzes, wofür die Bahntrassen und weitere Kriegsbrachen sehr gut verwendbar gewesen wären.

Wie diese Karte zeigt: [berlin.bahninfo.de] war kein Bahngelände für den Autobahnbau vorgesehen. Lediglich am Görlitzer Bahnhof sollten Teile der Bahntrasse direkt genutzt werden, wozu allerdings bekanntlich nicht kam.



3 mal bearbeitet. Zuletzt am 20.05.2016 19:13 von Ronny_Sommer.
Tolles Thema und sehr interessante Antworten! So soll ein Forum sein [Daumen hoch!]
Zitat
Ronny_Sommer
Wie diese Karte zeigt: [berlin.bahninfo.de] war kein Bahngelände für den Autobahnbau vorgesehen.

Kein Bahngelände? Bei Verwirklichung des Planes wären Teilstrecken der Wannseebahn (Schöneberg bis Potsdamer Platz einschließlich Potsdamer und Wannseebahnhof) und der Lehrter Bahn (Lehrter Bahnhof bis Ringbahn) für das übergeordnete Straßennetz genutzt worden. Ferner Teile der Kremmener Bahn, was beim Bau der A111 tatsächlich umgesetzt wurde.

Ansonsten vielen Dank für die Ergänzungen.

so long

Mario
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