Ich war heute auf dem U-Bahnhof Alt-Tegel und habe festgestellt das dort wieder die Züge über die Kehranlage in Richtung Alt-Mariendorf gekehrt sind (habe extra gewartet bis ein paar Züge durch waren). Ist das nur kurzzeitig der Fall oder wird das wieder dauerhaft sein?

Zitat
Bahnmeier
Ich war heute auf dem U-Bahnhof Alt-Tegel und habe festgestellt das dort wieder die Züge über die Kehranlage in Richtung Alt-Mariendorf gekehrt sind (habe extra gewartet bis ein paar Züge durch waren). Ist das nur kurzzeitig der Fall oder wird das wieder dauerhaft sein?

Das wird nur während der HVZ gemacht, wenn der 4 1/2 min-Takt gefahren wird. Ansonsten wird ganz normal im Bahnhof gekehrt.

LG

Im Untergrund liegen Tunnel ;-)

Das ist wohl das erste Mal das bei einem Endbahnhof der Berliner U-Bahn das Kehrprinzip sich zwischen HVZ und NVZ unterscheidet? Seit wann ist das so in Alt-Tegel? Fahren auf der U6 in der HVZ jetzt mehr Züge als in der NVZ? Und wie sieht es in Alt-Mariendorf aus?

Zitat
Bahnmeier
Das ist wohl das erste Mal das bei einem Endbahnhof der Berliner U-Bahn das Kehrprinzip sich zwischen HVZ und NVZ unterscheidet?

Wie man es nimmt. Die U1 kehrt im Nachtverkehr Uhlandstraße kurz am Bahnsteig und ansonsten lang über die Kehre.

Zitat
Bahnmeier
Das ist wohl das erste Mal das bei einem Endbahnhof der Berliner U-Bahn das Kehrprinzip sich zwischen HVZ und NVZ unterscheidet? Seit wann ist das so in Alt-Tegel? Fahren auf der U6 in der HVZ jetzt mehr Züge als in der NVZ? Und wie sieht es in Alt-Mariendorf aus?

In Alt-Mariendorf wird derzeit generell am Bahnsteig (also kurz) gekehrt. Und in Alt-Tegel eben unterschiedlich HVZ / NVZ.
Zur HVZ fahren 20 Kurse. In der Nebenverkehrszeit und tagsüber am Wochenende sind es 18 Kurse.

Zw. Fahrplanwechsel im Dez. und Anfang April diesen Jahres gab es ja diesen 4,8min Takt in der HVZ mit 19 Kursen. Da wurde andersrum in Alt-Tegel generell am Bahnsteig gekehrt (kurz) und in Alt-Mariendorf während der HVZ mit 19 Kursen über die Kehranlage gekehrt (lang).

LG

Im Untergrund liegen Tunnel ;-)

Dann war es zu Beginn des Jahres wohl das erste Mal das die Kehranlage in Alt-Mariendorf zum Kehren benutzt wurde und nicht nur als Abstellanlage? In Alt-Tegel ist aber wegen der Rolltreppen am nördlichen Bahnsteigende das lang kehren fahrgastfreundlicher (finde ich), sofern dann auch Abfahrtsgleis und Ankunftsgleis klassisch zugeordnet sind (also wie es vor dem Umbau war) sind.

Zitat
Bahnmeier
Dann war es zu Beginn des Jahres wohl das erste Mal das die Kehranlage in Alt-Mariendorf zum Kehren benutzt wurde und nicht nur als Abstellanlage?

In Alt-Mariendorf wir immer wieder auch über die Kehranlage gewendet, vor allem wenn Wartungspersonale auf der Strecke sind zur Kontrolle der Weichen, Gleise und elektrischen Anlagen. Im allgemeinen wird möglichst am Bahnsteig gekehrt, um Arbeitszeit, Energie, Verschleiss und Leerkilometer zu sparen.
In der Hauptverkehrszeit mit 20 Umläufen und verdichteter Zugfolge sind planmäßig in Alt-Mariendorf nur 6 Minuten, in Alt-Tegel 8 Minuten Wendezeit. Beim Kehren hinter dem Endbahnhof wird daher die tarifvertraglich vereinbarte Mindesthaltezeit von 4 Minuten schon bei geringfügigen Verspätungen nicht mehr eingehalten.
Bei operativem Wechsel des Kehrens am Bahnsteig / über die Kehrgleise kommt des öfteren die Daisy-Anzeige nicht mehr klar. Das gibt immer wieder zu Beschwerden von nicht oder falsch informierten Fahrgästen Anlass, die deswegen 4 oder 5 Minuten ihrer kostbaren Lebenszeit in einem stehenden U-Bahnzug sitzend verbringen müssen.

so long

Mario

Das Problem kann man ja wunderbar lösen, siehe M2 am Alex, wo dran steht welcher Zug zuerst fährt.

Zitat
Harald01
Das Problem kann man ja wunderbar lösen, siehe M2 am Alex, wo dran steht welcher Zug zuerst fährt.

Leider nicht. Bei der M2 werden auch nur die geplanten Abfahrten angezeigt. Wird operativ getauscht - und darum ging es Mario ja - wird es auch bei der M2 falsch angezeigt. Bei der U-Bahn korrigiert es sich irgendwann, ggf. "zu spät", von allein. Bei der M2 gibt es für das System dagegen keine Möglichkeit zu erkennen, von welchem Gleis die Bahn fährt.

--- Signatur ---
Bitte beachten Sie beim Aussteigen die Lücke zwischen Bus und Bordsteinkante!

Erkennt das System nicht welcher der beiden Züge der M2 sich am Alex zuerst anmeldet und folgert daraus das dieser auch zuerst abfährt?

Zitat
der weiße bim
Beim Kehren hinter dem Endbahnhof wird daher die tarifvertraglich vereinbarte Mindesthaltezeit von 4 Minuten schon bei geringfügigen Verspätungen nicht mehr eingehalten.

Was auch kein Problem ist, da diese "nur" planmäßig vorhanden sein muss. Es ist gerade das Wesen von Kehr- und Wendezeiten, dass diese zum Verspätungsausgleich und für betriebliche Aufgaben an den Endstellen zu nutzen sind. Was völlig anderes sind Pausen. Diese Zeiten müssen komplett frei von Arbeit sein, können sich in ihrer zeitlichen Lage aber gegenüber der Planung auch operativ verschieben. Vierminütige Haltezeiten sind weit von einer pausenfähigen Zeit entfernt und werden ganz normal bezahlt.

M.E. wird das operative Kehren am Bahnsteig nur dann angewendet, wenn Umläufe aus der Reihenfolge gekommen sind, ein Zug im Umlauf fehlt ("Hintermann-Fahren"), die Kehrzeit bei Fahrt über die Kehranlage nicht mehr zum Verspätungsausgleich ausreichen würde, die Kehranlage durch Kuppelarbeiten für Werkstattzüge etc. belegt ist oder, oder, oder ;-). Es gibt unzählige Möglichkeiten für diesen Fall, die Einhaltung der 4-Minutenzeit gehört aber nicht dazu.

Wieso wurde dort überhaupt früher über die Kehranlage gekehrt?

______________________

Nicht-dynamische Signatur

@Lehrter Bahnhof:

Weil es früher in Alt-Tegel nicht anders möglich war!

@M2204
mir hat letztens ein U-Bahnfahrer auf der U7 erzählt,
das wenn Umläufe ausfallen der betroffene Hintermann früher losfahren soll
um die Lücke für die Fahrgäste erträglicher zu gestalten.

Da wird dann wohl nicht Rücksicht genommen auf die Wendezeit.

Ob das wirklich rechtens ist weiß ich nicht, habe aber schon desöfteren
auf der U7 einen 7-8min-Takt gesehen statt 5min-Takt.

Zitat
der weiße bim
Bei operativem Wechsel des Kehrens am Bahnsteig / über die Kehrgleise kommt des öfteren die Daisy-Anzeige nicht mehr klar. Das gibt immer wieder zu Beschwerden von nicht oder falsch informierten Fahrgästen Anlass, die deswegen 4 oder 5 Minuten ihrer kostbaren Lebenszeit in einem stehenden U-Bahnzug sitzend verbringen müssen.

In Alt-Mariendorf kriegt man es hin, Züge Richtung Kehranlage so lange mit der Anzeige "Alt-Tegel" rumstehen zu lassen, bis alle Fahrgäste eingestiegen sind, dem ganz schnell ein- und abfahrenden letzten Zug auf dem Gegengleis hinterhersehen und dann zum N6 gehen und entsprechend warten zu dürfen. Aber selbst im Tagesverkehr empfindest du es als überflüssig den angezeigten Schwachsinn per Ansage zu korrigieren? Dann würde mich deine Definition von "Dienstleistung" interessieren.

Berlins Straßen sind zu eng, um sie nur dem MIV zu opfern!



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 29.05.2016 12:39 von dubito ergo sum.

Zitat
dubito ergo sum
Aber selbst im Tagesverkehr empfindest du es als überflüssig den angezeigten Schwachsinn per Ansage zu korrigieren? Dann würde mich deine Definition von "Dienstleistung" interessieren.

Wo bitte habe ich was über (akustische) Ansagen geschrieben?
Nach der Dienstvorschrift U-Bahn, Kapitel B (Fahrdienstvorschriften), Abschnitt III. Zugdienst, §8 (Ankunft, Aufenthalt, Abfahrt, Durchfahrt und Kehrfahrten von Zügen) ist die Benutzung der Sprechanlagen zwingend vorgeschrieben. Das wird bei der U-Bahn schon immer selbstverständlich praktiziert.
Der letzte auf der Linie verkehrende Zug vor der Betriebspause ist übrigens durch den Zugfahrer, nach dem Anhalten am Bahnsteig, mit vorgeschriebenem Wortlaut besonders anzusagen.
Allerdings sind neuerdings einige Fahrgäste mit Tonwiedergabegeräten auf oder in den Ohren unterwegs. Diese Menschen ebenso mittels Durchsagen zu erreichen würde eine Lautstärke verlangen, die für normal Hörende an oder über der Schmerzgrenze läge. Daher bleiben zumindest diese Kunden eben falsch oder uninformiert.

so long

Mario