Zitat
Wollankstraße
Bis Mitte der 80er gab es noch Fahrten durch Treptow zum Görlitzer Güterbahnhof...

Bis in die 1970er Jahre gab es auch noch Bedienfahrten aus Richtung Schöneweide für die Kunden in Ost-Berlin an der Kiefholzstraße. Vermutlich waren die Gleise aus Richtung Neukölln und Schöneweide nicht mit Weichen verbunden, müssen sich aber gekreuzt haben, da die Lagerplätze an der Kiefholzstr. südlich der Görlitzer Bahn lagen.

Beste Grüße
Harald Tschirner

Zitat
Jay
Man munkelt auch, dass die Fahrzeuge, die ab Dezember auf dem RE6 fahren sollen, schon mal irgendwo anders für die DB unterwegs waren.

Das sind LINT41 der Baureihe 648 aus Dortmund, die da im Raum Sauerland unterwegs waren. Seit Mitte Juli ist mindestens der 648 111 zur Personalschulung in Neuruppin. Hier ist er am 22.7.16 in Pritzwalk als RE6 im Einsatz

Beste Grüße
Harald Tschirner

Zitat
Harald Tschirner

Zitat
Wollankstraße
Bis Mitte der 80er gab es noch Fahrten durch Treptow zum Görlitzer Güterbahnhof...

Bis in die 1970er Jahre gab es auch noch Bedienfahrten aus Richtung Schöneweide für die Kunden in Ost-Berlin an der Kiefholzstraße. Vermutlich waren die Gleise aus Richtung Neukölln und Schöneweide nicht mit Weichen verbunden, müssen sich aber gekreuzt haben, da die Lagerplätze an der Kiefholzstr. südlich der Görlitzer Bahn lagen.

Da gab es nichts aus Richtung Schöneweide.

Gab es. Habe an der Kiefholzstraße noch Güterwagen gesehen. Auch das heute noch stehende Stellwerk an der Abzweigung (hieß glaube ich Vtw) und das Gleis Richtung Görlitzer Bf. war daher noch in Betrieb.

Beste Grüße
Harald Tschirner

Zitat
Harald Tschirner
Gab es. Habe an der Kiefholzstraße noch Güterwagen gesehen. Auch das heute noch stehende Stellwerk an der Abzweigung (hieß glaube ich Vtw) und das Gleis Richtung Görlitzer Bf. war daher noch in Betrieb.

Schau dir die Gleispläne und Luftbilder an, Vtw war nur noch Blockstelle nach 1961. Den hier: [www.stadtschnellbahn-berlin.de] abrufbaren Gleisplan kenne ich. Allerdings bin ich die S-Bahnstrecke in den siebziger Jahren (so ab 1972) 2-3 Mal im Jahr von Friedrichstrasse bis Spindlersfeld gefahren, wenn wir unsere Verwandten in Spindlersfeld besuchten. Ich kenne das (Richtungs-)Gleis nach Görlitzer Bahnhof ab dem Abzweig nur mit alten Wagen zugestellt. Möglich das die Strecke in den Unterlagen theoretisch bis 30.05.1976 als "in Betrieb" geführt wurde, die Praxis sah anders aus.

In der DSO gibt es eine historische Zusammenfassung der Situation [www.drehscheibe-online.de] Kurzfassung: Die Gleisverbindung von Vtw existierte so lange bis in der Kiefholzstraße der Güteranschluss aufgegeben wurde. Laut dem Gleisplan und der dort angegebenen Quelle war das 1976. Genauso lange war das Stellwerk Vtw örtlich besetzt. Damit war das Stellwerk keine Blockstelle (denn eine Blockstelle hat keine Weichen), sondern Abzweigstelle. Mit dem Neubau der Fernbahnüberführung kurz vor Treptower Park wurde daraus eine Überleitstelle, bei der das Stellwerk nur noch bei Bedarf besetzt wurde.

Viele Grüße
Florian Schulz

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.

Theorie vs. Praxis und Vtw war so lange besetzt, bis nach der Elektrifizierung die automatischen Blocksignale aufgestellt wurden.
Was hat der Link zu SV Signalen auf DSO mit dem Thema hier zu tun?



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.08.2016 10:57 von Ronny_Sommer.

Zitat
Ronny_Sommer
Theorie vs. Praxis und Vtw war so lange besetzt, bis nach der Elektrifizierung die automatischen Blocksignale aufgestellt wurden.

Die Verkehrsgeschichtlichen Blätter halte ich für aussagekräftiger als die Beobachtung, an drei Tagen im Jahr für wenige Sekunden etwas nicht beobachtet zu haben.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.

Zitat
Florian Schulz

Zitat
Ronny_Sommer
Theorie vs. Praxis und Vtw war so lange besetzt, bis nach der Elektrifizierung die automatischen Blocksignale aufgestellt wurden.

Die Verkehrsgeschichtlichen Blätter halte ich für aussagekräftiger als die Beobachtung, an drei Tagen im Jahr für wenige Sekunden etwas nicht beobachtet zu haben.

Es ist mir bekannt, das du als Theoretiker dem Schriftum huldigst. Allerdings ist jedem, der sich etwas tiefgründiger mit der Berliner Eisenbahnlandschaft in den Nachkriegsjahren beschäftigt, bekannt, daß die Pläne und Unterlagen sehr oft lückenhaft waren und die tägliche Praxis von der Theorie stark abwich, besonders im Grenzbereich zu und in Berlin West.
Wenn ich im Abstand von mehreren Monaten immer wieder die selben Wagen auf einem verosteten und langsam zuwachsenden Gleis sehe, dann ist mir egal ob in irgendwelchen 'privaten' Plänen selbiges Gleis als "in Betrieb" deklariert ist und weiter hinten irgendwelche Weichen liegen.
Die Situation am ehemaligen Abzweig Vtw stellte sich mir in den siebziger Jahren so dar:



Theoretisch mag das eine Abzweigstelle gewesen sein, praktisch jedoch nur noch eine Blockstelle. Als Überleitstelle nur bediengt brauchbar, da die Weichen in der falschen Richtung für den üblichen signalisierten Rechtsfahrbetrieb liegen.
Es mag sein, das Vtw in den achziger Jahren nur noch bei Bedarf besetzt war, zu meiner Zeit war das Stw. definiv besetzt! Die Verkehrsgeschichtlichen Blätter halte ich nicht als absolute Wahrheit verbreitend, dort wird auch nur von anderen abgeschrieben.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.08.2016 12:04 von Ronny_Sommer.

Zitat
Ronny_Sommer

Was hat der Link zu SV Signalen auf DSO mit dem Thema hier zu tun?

Um das festzustellen, empfiehlt es sich, den gesamten Thread durchzusehen.

Tatsache ist, dass ich, nachdem man als West-Berliner wieder Ost-Berlin besuchen konnte (für mich also ab 1973), bei Anschließern an der Kiefholzstraße Güterwagen habe stehen sehn, was mich sehr verwunderte und ich erst danach die mögliche Zufahrt über Vtw sah. Insofern ist die Angabe 1976 durchaus glaubwürdig.

Beste Grüße
Harald Tschirner

@Ronny_Sommer

Mag sein, dass die Unterlagen lückenhaft waren. Dazu müsste man den vb-Artikel der vierten Ausgabe von 1991 nachlesen. Vielleicht hat jemand die Archiv-CD des vb zu Hause und könne nachsehen? Jedenfalls macht die zeitliche Eingrenzung deiner Beobachtung auf "Siebziger" die Bewertung nicht besser, da auch der Anschluss in den Siebzigern stillgelegt wurde. Du könntest die abgestellten Wagen nach Mai 1976 beobachtet haben.
Die Verkehrsgeschichtlichen Blätter würde ich nicht als Institution bezeichnen, die "irgendwelche privaten Pläne" besitzt. Das ist eine haltlose Abwertung.

Zitat
Ronny_Sommer
Theoretisch mag das eine Abzweigstelle gewesen sein, praktisch jedoch nur noch eine Blockstelle. Als Überleitstelle nur bediengt brauchbar, da die Weichen in der falschen Richtung für den üblichen signalisierten Rechtsfahrbetrieb liegen.
Es mag sein, das Vtw in den achziger Jahren nur noch bei Bedarf besetzt war, zu meiner Zeit war das Stw. definiv besetzt!

Betrieblich war es bis zur Aufgabe des Anschlusses eine Abzweigstelle. Danach wurde der Anschluss zu einem Abstellgleis zurückgestutzt und der von dir bemängelte zweite Gleiswechsel eingebaut. Damit wurde Vtw eine (nur mit Hilfsfahrstraßen ausgestattete) Überleitstelle, die als Blockstelle durchgeschaltet werden konnte. So wie es in den Gleisplänen auch eingetragen ist.
Dass das Stellwerk "in deiner Zeit" (Siebziger?) besetzt war, deckt sich mit zwei Zeitzeugenaussagen bei DSO, wonach der Zeitpunkt des Personalabzugs auf 1986 verortet werden kann.

Nochwas zum Thema Quellen:

Zitat
Ronny_Sommer
Die Verkehrsgeschichtlichen Blätter halte ich nicht als absolute Wahrheit verbreitend, dort wird auch nur von anderen abgeschrieben.

Es geht nicht um Wahrheiten, sondern um Plausibilität bzw. Nachvollziehbarkeit. Dazu muss man Quellen einordnen und bewerten. Eine so unspezifische Beobachtung wie du sie schilderst, hat eine deutlich geringere Aussagekraft als ein auf den Tag genau festgelegtes Datum in einer Geschichtspublikation. So lange es niemanden gibt, der die Aussage des vb nachweislich widersprechen kann (was du nicht geschafft hast), muss man sie als richtig annehmen. Das Prinzip des öffentlichen Glaubens.

--
Das Gegenteil von umfahren ist umfahren.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 22.08.2016 13:13 von Florian Schulz.

Da wir bei diesem interessanten Thema sind: Wann gab es zuletzt Güterverkehr auf der Stichstrecke nach Spindlersfeld? Auch sah ich früher am Bahnübergang Bruno-Bürgel-Weg zwei Gleise mit Stromschiene. War der Betrieb auf der Stichstrecke auch s-bahnbetrieblich mal anders abgewickelt?

*******
Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.

Tja Logital, dazu könnte ich was schreiben, werde es nach dem Beitrag von Florian Schulz allerdings nicht tun!

Zitat
Logital
Da wir bei diesem interessanten Thema sind: Wann gab es zuletzt Güterverkehr auf der Stichstrecke nach Spindlersfeld? Auch sah ich früher am Bahnübergang Bruno-Bürgel-Weg zwei Gleise mit Stromschiene. War der Betrieb auf der Stichstrecke auch s-bahnbetrieblich mal anders abgewickelt?

Güterverkehr gab es bis ca. 1993.

Der Bruno-Bürgel-Weg hatte nie einen Bahnübergang mit Stromschiene. Als dort der Bahnübergang verschwand fuhr man noch mit Oberleitung nach Spindlersfeld.

Meinst Du nun die Oberspreestraße oder die Ostritzer Straße? Beide hatten aber nur ein Gleis.

Ich meinte Ostritzer Straße. Östlich des BÜ gab es bis kurz vor Modernisierung desselben definitiv mal zwei Gleise mit Stromschiene.

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Das Gegenteil von ausbauen ist ausbauen.

Zitat

"Logital" am 22.8.2016 um 17.07 Uhr:

Wann gab es zuletzt Güterverkehr auf der Stichstrecke nach Spindlersfeld? Auch sah ich früher am Bahnübergang Bruno-Bürgel-Weg zwei Gleise mit Stromschiene. War der Betrieb auf der Stichstrecke auch S-Bahnbetrieblich mal anders abgewickelt?

Zitat

"Logital" am 23.8.2016 um 7.30 Uhr:

Ich meinte Ostritzer Straße. Östlich des BÜ gab es bis kurz vor Modernisierung desselben definitiv mal zwei Gleise mit Stromschiene.

Auf "stadtschnellbahn-berlin.de" und den dazugehörigen Bilderseiten wird die Strecke und ihre Geschichte ganz gut beschrieben. Der BÜ Ostritzer Straße heißt dort BÜ Bruno-Bürgel-Weg, auch wenn anscheinend die Ostritzer Straße im Stadtplan nördlich und südlich davon verläuft. Kurzfassung ist, dass es dort tatsächlich einmal zwei Gleise gab, aber nur eines hatte eine Stromschiene. ;-)

Gruß, Thomas

--
Thomas Krickstadt, Berlin, Germany, usenet@krickstadt.de

Zitat
Logital
Ich meinte Ostritzer Straße. Östlich des BÜ gab es bis kurz vor Modernisierung desselben definitiv mal zwei Gleise mit Stromschiene.

Das ist richtig. Das Gleis 9 war ebenfalls mit Stromschiene ausgestattet. Dort konnte eine S-Bahn auf den Gegenzug warten. Das war ganz hilfreich, wenn die Übergabe aus Schöneweide Verspätung hatte. Da konnte die S-Bahn schon etwas vorfahren.

Normalerweise fuhr aber die Übergabe in das Gleis 9 ein.

Zitat
Florian Schulz
Dazu müsste man den vb-Artikel der vierten Ausgabe von 1991 nachlesen. Vielleicht hat jemand die Archiv-CD des vb zu Hause und könne nachsehen?

Eine Archiv-CD habe ich nicht, aber das Original-Heft. Unten ein Scan der relevanten Seite, Text erster Absatz. Die dort erwähnten Anschlüsse befanden sich natürlich nicht an der Elsenstraße, denn die kreuzt die Görlitzer Bahn nur, sondern eben an der Kiefholzstraße, die parallel zur Bahntrasse verläuft.

Die Zeichnung von Ronny_Sommer ist in Bezug auf die Lage des Gleises zum Görlitzer Bf. nicht richtig: dort verlaufen ja die S-Bahngleise. Vielmehr verließ dieses Gleis die Streckengleise Richtung Ringbahn auf der Südseite, also auf der gleichen Seite wie das richtig eingezeichnete Stellwerk Vtw.

Beste Grüße
Harald Tschirner

Zitat
Harald Tschirner

Die Zeichnung von Ronny_Sommer ist in Bezug auf die Lage des Gleises zum Görlitzer Bf. nicht richtig: dort verlaufen ja die S-Bahngleise. Vielmehr verließ dieses Gleis die Streckengleise Richtung Ringbahn auf der Südseite, also auf der gleichen Seite wie das richtig eingezeichnete Stellwerk Vtw.

Das ist schon richtig so von mir gezeichnet, vergleiche bitte die von mir weiter oben angesprochene Verlinkung zu entsprechenden Gleisplänen.

Zitat
Ronny_Sommer
Tja Logital, dazu könnte ich was schreiben, werde es nach dem Beitrag von Florian Schulz allerdings nicht tun!

Mimimi. Brauchst du so etwas für dein Ego?

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