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Umbau Ostkreuz (August 2016 - März 2017) - Thema beendet
geschrieben von manuelberlin 
Zitat
Arnd Hellinger
Im postfaktischen Zeitalter geht das.


...aber auch nur, bis irgendwelche besorgte Wutbürger (m/w) zum Verwaltungsgericht rennen.

Nö, das geht auch dann nicht (mehr).
Denn Gerichte -- und besonders Verwaltungsgerichte -- werden dann die Eingangstür im 2. Stockwerk haben. Und die Mauer darunter wird mit Lotusblüteneffekt-Lack behandelt... ;-)

Gruß Ingo
Da ich noch im faktischen Zeitalter lebe: Hat jemand noch einen Zustandsbericht der Baustelle am Ostkreuz vor der Weihnachtspause? Ich wuerde mir das ja selbst vor Ort ansehen, nur sind mir im Augenblick 9135km (one way) ein bischen viel.
Henner
Zitat
Arnd Hellinger
Natürlich wäre ein Olympiastadion gebaut worden, aber in einer bescheideneren "moderneren" Variante im Bauhaus-Stil. Die realisierte Version ließ der Österreicher noch in der Bauphase von Herrn Speer nach seinem Geschmack umplanen.

Sein Geschmack war eine Stadion für 400'000. Und das ist eben nicht gebaut worden.
Hallo zusammen,

nachdem ich mich zuletzt Mitte Dezember am Ostkreuz umgesehen hatte, war heute mal wieder Zeit für eine Runde, zumal bei dem schönen Wetter.

Leider gibt es heute keine Fotos - meine Kamera hat sich unterwegs mit einer Fehlermeldung (defekter Verschluss zu befürchten) verabschiedet. Für brauchbare Handyfotos waren insbesondere die Lichtverhältnisse zu schwierig.

Deshalb für heute nur ein Update in Textform:

- Nördlichstes Fernbahngleis: Der Schotter wurde bereits ausgebracht - bis auf ein etwa 200 Meter langes Stück östlich der Modersohnbrücke bis zur Weichenstraße.

- Sonstiger Gleisbau, Streckenausrüstung: Keine erkennbaren Fortschritte gegenüber Mitte Dezember.

- Südringkurve: Der Damm auf der Südseite (Wasserturm) wurde weiter aufgeschüttet, viel fehlt nicht mehr. Auf der stadteinwärtigen Brücke stand eine Planierraupe.

- Erkner-Gleise: Der Damm für das stadtauswärtige Gleis hat bis etwa Höhe Widerlager der Stabbogenbrücke seine endgültige Form und Höhe erreicht. Weiter in Richtung EÜ Karlshorster Straße und hinter dem Widerlager muss noch weiter verfüllt werden. Dabei sind aber noch die Arbeiten an der EÜ Karlshorster Straße im Weg (zumindest die Kappen des westlichen Widerlagers fehlen noch, vermutlich ist es auf der Innenseite auch noch nicht fertig abgedichtet).

- Viadukt Rummelsburg: Die lastverteilende Platte hat das Bahnsteigende (im Bereich des Aufzugs) erreicht. Allerdings wird auch hier im sogenannten Pilgerschrittverfahren ("zwei Schritte vorwärts, einer zurück") betoniert: Zuerst immer der jeweils übernächste Block, dann erst der Block dazwischen. So ist hier aktuell der Block auf Höhe der Signalbrücke in Arbeit. Der Bogen über dem Bahnhofszugang wurde ebenfalls schon neu betoniert. Er liegt augenscheinlich sehr niedrig, möglicherweise muss der Fußboden abgesenkt werden. Am Reststück bis Höhe westliches Ende des Bahnsteigdaches, wo die Platte enden wird, ist noch viel zu tun. Ein erstes Stück der Kappen ist aber auch schon betoniert und ausgeschalt - entlang des östlichen Widerlagers der EÜ Karlshorster Straße und der ersten drei Bögen ab dort. Weiter nach Osten ebenfalls schon Schalungen für die Kappen.

- Fußgängerbrücke: Aktuell wird die Schalung für den Abgang Markgrafendamm erstellt. Dies wird aber noch einige Arbeitstage in Anspruch nehmen. Jetzt schon gut sichtbar ist, dass die Treppe annähernd doppelt so breit wird wie diejenige zum Bahnsteig Ru.

- Autobahnvorleistung: Die Schlitzwände sind fertig betoniert. Die Separieranlage für das Bentonit ist bereits wieder abgebaut und weitgehend abtransportiert worden, nur wenige Teile lagen noch zur Abholung bereit. Wann es mit dem Deckel weitergeht, ist natürlich nicht abschätzbar.

Das war es auch schon. Keine Aktivitäten auf Bahnsteig E, auch sonst ist mir nichts berichtenswertes aufgefallen.

Viele Grüße
Manuel



2 mal bearbeitet. Zuletzt am 07.01.2017 00:05 von manuelberlin.
Hi Manuel
von mir ein großes DANKE für Deine immerwährende Berichterstattung. So fühle ich mich immer gut informiert, auch wenn ich persönlich nicht vor Ort sein kann. Das ist für mich als Ex-Berliner, der vor 20 Jahren ins Umland gezogen ist noch immer wichtig.
Michael

Bäderbahn
Hallo Michael,

danke! Nächste Woche werde ich auch nochmal Fotos machen, ich habe nötigenfalls eine gute Ersatz-Spiegelreflex. Heute vor Ort war der überraschende Ausfall einfach saublöd.

Der kommende Dienstag verspricht nach aktueller Vorhersage gutes Wetter. Bis dahin hoffe ich, dass das Update auch in Textform nachvollziehbar ist und einen guten Überblick gibt.

Viele Grüße
Manuel
Hallo zusammen,

meine Kamera geht erstmal wieder - wie lange das anhält und was der Grund für den Ausfall war, ist unklar. Nicht sehr vertrauenserweckend.

Damit will ich Euch aber nicht weiter langweilen, heute gibt's wie angekündigt neue Bilder vom Ostkreuz. Es geht einiges voran, ihr werdet aber auch sehen, dass es sich vorerst nicht lohnt, in kurzen Abständen, etwa wöchentlich, am Ostkreuz vorbeizuschauen.

Viele Grüße
Manuel


(1) Wir fangen mit einer Übersicht von der Kynastbrücke an: Trotz der Witterung wird weiter an Kabelkanälen gebaut. Die meisten Signale stehen inzwischen. Der stadtauswärtige Damm für die S3 hat in etwa bis zum Widerlager der Stabbogenbrücke sein endgültiges Profil.


(2) Ein Bauschwerpunkt war heute die EÜ Karlshorster Straße Süd. Unter anderem wurden die Geländer montiert. Die Abdichtung des Widerlagers von der Rückseite ist schon weit fortgeschritten.


(3) Westliches Widerlager: Die Flügelwand ist fertig, die Kappen fehlen noch. Unter anderem der Turmdrehkran ist im Weg, um den Damm final aufschütten zu können.


(4) Blick in Richtung Osten: Nicht nur auf der Brücke, sondern auch auf einem Teil der Viaduktstrecke wurden bereits die Kappen fertiggestellt. Dort, wo mit Folie abgedeckt wurde, ist vermutlich ebenfalls schon betoniert worden.


(5) Blick zurück in Richtung Westen: Brücke mit Kappen und Geländern.


(6) Unter dem Zelt werden gerade für einen Block der lastverteilenden Platte die letzten Vorarbeiten zum Betonieren erledigt, während im Vordergrund (dort, wo der Arbeiter läuft) ein weiterer Block bereits betoniert ist.


(7) Dieser Block der Platte reicht bis kurz vor dem Bahnhofseingang. Der letzte Block reicht dann genau bis an die Grenze Bahnsteigdach/Treppenabgang.


(8) Neuer Bogen am Eingang. Dieser wirkt deutlich niedriger als zuvor. Man muss das mal mit alten Aufnahmen vergleichen.


(9) Insgesamt ist für den letzten Block der Platte noch einiges zu tun, hier war der Erneuerungsbedarf offensichtlich am größten. Rechts nochmal der Eingang.


(10) Zurück am Ostkreuz: Am Widerlager und anhand der Schachtabschlüsse sieht man gut, dass der Damm für die Südringkurve weitgehend aufgeschüttet ist. Bei Frost muss die Arbeit ruhen.


(11) Fußgängerbrücke: Links die begonnene Schalung für den Abgang Markgrafendamm. Man sieht, dass dieser annähernd doppelt so breit ausfällt wie der Abgang zum Bahnsteig Ru. Dort gibt es auch noch etwas zu entdecken: Das Vordach wurde montiert.


(12) Blick auf das Vordach am Abgang Ru von der Seite, im Hintergrund die Schalung für den Abgang Markgrafendamm.


(13) Auf dem Bahnsteig E liegen die weiteren Vordächer für die Abgänge zu den Bahnsteigen D und E bereit. Alle neuen Gleise haben bereits ihre Ausfahrsignale.


(14) Abschließend noch der Blick auf den Vorplatz Sonntagstraße: Hier ist Aufräumen angesagt. Die Schlitzwände sind erstellt, die Bentonit-Aufbereitungsanlage ist bereits weitgehend abgebaut. Mal sehen, wann mit dem Bau des Deckels begonnen wird.

Manuel,
danke fuer den Update! Interessant, dass trotz Minusgrade weitergearbeitet wird. Ihr (und auch der Beton) seid halt keine "Whimpers" ;-).
Henner
Hallo Manuel,
auch von meiner Seite besten Dank für die neue Foto-Doku!
Warum muss die Aufschüttung des Südringdammes bei Frost eigentlich ruhen?
Die Ferkeltaxe
Zitat
Ferkeltaxe
Hallo Manuel,
auch von meiner Seite besten Dank für die neue Foto-Doku!
Warum muss die Aufschüttung des Südringdammes bei Frost eigentlich ruhen?
Die Ferkeltaxe

Hallo Ferkeltaxe,

danke!

Der aufgeschüttete Sand muss in relativ dünnen Schichten (mehrmals pro Meter Höhe) durch Walzen und/oder Rütteln verdichtet werden, um eine dauerhafte Tragfähigkeit und Standfestigkeit zu erreichen.

Man muss wissen, dass "gewachsener" Sandboden nach dessen Aushub beziehungsweise Abbau (also dann lockerer Schüttung) auf ungefähr das Dreifache seines ursprünglichen Volumens anwächst. In dieser Dichte wird der Sand auch auf die Baustelle geliefert und wieder eingebaut. Man muss ihn dann verdichten, was das Volumen wieder auf ungefähr die Hälfte der lockeren Schüttung reduziert. Danach erst ist er dauerhaft standfest, auch wenn die Dichte noch deutlich geringer ist als bei gewachsenem Boden. Der Rest kommt mit der Zeit durch Einwaschungen von feinsten Partikeln.

Bei Frost kann man den Sand aber nicht wie nötig verdichten, da sich dann das im Sand gebundene Wasser, das zusätzlich Luft einschließt, nicht verdrängen lässt. Die Folge wären spätere unkalkulierbare Absackungen.

Viele Grüße
Manuel



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 10.01.2017 23:22 von manuelberlin.
Hallo Manuel!

Again what learned... ;-)
Danke für die Erläuterungen zum Sand, dann wäre das auch klar. :-)

Die Ferkeltaxe
Hallo!
Kleine Zusatzfrage:
Bis wieviel Grad nach unten kann nach heutigem Stand der Technik bei solchen Baustellen wie des Viadukts Rummelsburg und der Wände an der Warschauer Straße betoniert werden?
Dank im Voraus
Grüße
Ich reiche dazu mal einen Link zur Seite des Bundesverbandes der Deutschen Transportbetonindustrie rüber:
Transportbeton.or -Bei kühler Witterung
Recht vielen Dank!!!!!
Zitat
Ferkeltaxe
Again what learned... ;-)

Equal goes it loose!
And then break you together - in front of surprise - my dear friend and copper engraver.



1 mal bearbeitet. Zuletzt am 11.01.2017 20:14 von Ostkreuzi.
Ist hier nicht Deutsch die Forumsprache ?

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
Zitat
Wollankstraße
Ist hier nicht Deutsch die Forumsprache ?

Das ist doch sooo deutsch ;)


Ansonsten: Danke an Klausi2015 für den Link zum Betonieren bei Kälte. Ich finde das sehr verständlich und umfassend beschrieben.

In der ersten Zeit der Hydratation (des Erhärtens, das ja eine chemische Reaktion ist) entsteht auch durch die Reaktion recht viel Wärme. Danach muss man aber gegebenenfalls nachhelfen, insbesondere damit die Oberflächen nicht zu stark auskühlen und wenigstens einen frostsicheren Aushärtungsgrad erreichen. Gerade bei Bauteilen, die auf Biegung beansprucht werden (Balken, Platten, teils auch Stützen), sind die oberflächennahen Bereiche später den größten Belastungen ausgesetzt.

Das Zelt auf dem Viadukt in Rummelsburg ist daher auch beheizt. Es scheint dort Termindruck zu geben, denn das Heizen dürfte alles andere als billig sein. Damit bringt man auch schon vor dem Betonieren die Viaduktoberseite, also die zu betonierende Fläche, auf eine verträgliche Temperatur, sodass der Beton anschließend auch auf dessen Unterseite nicht zu schnell auskühlt.

Am Ostkreuz wurden auch zuvor schon beheizte Zelte zum Betonieren im Winter verwendet, und zwar bei den Ringbahnbrücken über die Hauptstraße.

Viele Grüße
Manuel
@manuelberlin

Das erinnert mich an die beheizten Zelte zur Wiedereröffnung der Wannseebahn 1985, war damals - soweit ich weiß - Wahljahr in Berlin.

**** Viele Grüße **** bleibt gesund !
Hallo zusammen,

nach zwei Wochen lohnt neben dem Bahnhof Warschauer Straße (siehe dort) auch wieder ein kleines Update zum Thema Ostkreuz.

Nach wie vor ruhen die Dammaufschüttungen, auch an der Fußgängerbrücke wurde noch nicht weitergearbeitet. Dennoch gibt es einige Fortschritte, aber auch Unerwartetes zu entdecken.

Viele Grüße
Manuel


(1) Blick von der Modersohnbrücke: Links neben dem Berlin-Warszawa-Express das neu verlegte nördlichste Fernbahngleis.


(2) Auch auf der Rampe und der stadtauswärtigen Südringbrücke wurde das Gleis verlegt. Zumindest in der Originalauflösung ist klar zu erkennen, dass das Gleis auf der Brücke bis zum rechten Bildrand reicht, vermutlich also bereits bis zum Ende der Brücke. Wer genau hinschaut, sieht, wie die Dachbinder der Fußgängerbrücke gerade über das Geländer der Südringbrücken hinausspitzen. Schön zu sehen ist in dieser Perspektive auch, wie das nördlichste Fernbahngleis auf den Bahnsteig Ru zuläuft. Und mindestens sechs neue Signale im Bereich der S-Bahn sind zu entdecken.


(3) Nun am Ostkreuz selbst: Völlig gewandelt hat sich der Anblick der Autobahnvorleistung. Die Leitwände für die Schlitzwände sind abgebrochen, es wurde mit dem Aushub für den Deckel begonnen. Nachdem schon am vergangenen Dienstag nur noch einer der beiden Raupenkräne vor Ort war, ist nun auch dieser abgezogen worden. Heute wartete er noch auf Höhe der Jugendherberge auf seinen Abtransport.


(4) Blick auf das Areal von der gegenüberliegenden Seite


(5) Blick aus der Ringbahnhalle auf Bahnsteig E: Hier wurde nochmal ausgehoben, die Schächte ziehen sich bis vor die Treppen beziehungsweise Rolltreppen. Es liegt daher nahe, dass hier irgendetwas mit der Entwässerung nicht gepasst hat. Damit ist nun verständlich, warum dieser Bereich bisher nicht gepflastert wurde.


(6) Wie eingangs geschrieben, wurde im Januar bisher nicht an der Fußgängerbrücke weitergearbeitet (was auch für die Dammaufschüttungen gilt). Die Schalung für die Treppe Markgrafendamm präsentiert sich wie zuvor.


(7) Blick von der Kynastbrücke mit zwei Überraschungen. Die größere ist, dass es offensichlich mit der Stabbogenbrücke ein Problem gibt. Das bereits fertig verlegte und gestopfte Gleis wurde wieder entfernt und ein Zelt auf der Brückenfahrbahn aufgestellt, in dem heute gearbeitet wurde. (In voller Bildauflösung ist klar zu erkennen, dass die Schienenprofile vor dem Zelt beziehungsweise Schotterhaufen enden.) Keine Ahnung, was da los ist. Die zweite Überraschung habe ich im Warschauer-Straße-Beitrag (Bild 9 dort) angedeutet: Der Turmdrehkran westlich der Karlshorster Straße, der zum Neubau der EÜ und zur Viaduktsanierung gehörte, wurde abgebaut. Damit ist der Weg frei, nach Ende des aktuellen Frostwetters den Damm zwischen Stabbogenbrücke und EÜ Karlshorster Straße Süd auf seine endgültige Höhe aufzuschütten.


(8) Sehr gute Fortschritte macht dagegen die Viaduktsanierung in Rummelsburg. Die Kappen sind ein erhebliches Stück gewachsen und tragen bereits Geländer. Hinten sieht man, dass man den Turmdrehkran nicht mehr sieht ;) Der Kran, den man noch sieht, gehört zur Fußgängerbrücke am Ostkreuz. Die Kappen am westlichen Widerlager der EÜ sind vermutlich inzwischen ebenfalls vorhanden.


(9) Dort, wo Folie liegt, sind die Kappen vermutlich ebenfalls bereits betoniert. Links unter dem Zelt ist das letzte Stück der lastverteilenden Platte in Arbeit.


(10) Das östlichste Stück der lastverteilenden Platte war heute bereits fertig. Rechts unter dem Zelt (siehe auch Bild 9) entsteht das kurze letzte Stück.


(11) Zum Abschluss nochmal ein Blick auf den Eingangsbereich des Bahnhofs mit dem neu betonierten Bogen.




1 mal bearbeitet. Zuletzt am 21.01.2017 03:03 von manuelberlin.
Dieses Thema wurde beendet.