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Boxenstopp am Berliner Hauptbahnhof
geschrieben von BahnInfo-Redaktion 
Ein Leitartikel in Kooperation mit ShaRAD Space

Feierlich wurde heute am Berliner Hauptbahnhof die erste „Bike and Ride Box“ eröffnet. Zwölf Fahrradboxen auf insgesamt zwei Etagen aus dem Hause Kienzler Stadtmobiliar sollen Platz für ein trockenes und vor allem sicheres Fahrradparken bieten, wobei sechs von ihnen zusätzlich mit einer Lademöglichkeit für E-Bikes und Pedelecs ausgestattet sind. Allen gemein sind mittels LED ausgeleuchtete Fächer, die des Weiteren über Kleiderhaken für Helm und Jacke verfügen und vor Diebstahl sowie Wettereinflüssen schützen.


Die Intention dabei ist unbestreitbar richtig. Vielmehr fragt man sich, weshalb eine solche Installation erst jetzt geschieht, zehn Jahre nach Eröffnung der Verkehrsdrehscheibe unweit von Kanzleramt, Brandenburger Tor und Charité. Derweil ist eine Anzahl von insgesamt zwölf Stellplätzen, erst recht in einer derart exponierten Lage, mehr als überschaubar. Man wird wohl nicht lange darauf warten müssen, ehe die heute pathetisch angepriesenen Veloschließflächer in Kürze ausgebucht und für die Mehrheit potenzieller Nutzer nicht verfügbar sind. Hinzu kommt, dass bloß vier Boxen für Tages- und Wochenendbuchungen freigeschaltet sind, während die restlichen ausschließlich Jahresabos vorbehalten bleiben. Wer sich einen Überblick über den Status verschaffen oder eine Box buchen möchte, wird unter https://www.bikeandridebox.de/boxbuchen fündig.


Die Bahn, deren Tochter DB Station&Service das Projekt mitinitiiert hat, verbreitet dennoch Hoffnung in diesem Zusammenhang. „Dank des flexiblen Baukastensystems kann die Anlage bei entsprechender Nachfrage beliebig erweitert werden“, heißt es dazu in einer Presseerklärung des Konzerns. Genau an dieser Stelle ist vor allem die Politik gefragt. Sie muss dem veränderten Mobilitätsverhalten der Menschen in der Hauptstadt endlich Rechnung tragen und den Vorstoß der Deutschen Bahn AG aktiv unterstützen.


Mehr Fahrradboxen am Berliner Hauptbahnhof, aber auch an anderen, entlegeneren Stationen der Stadt wären ein sichtbares Bekenntnis zur menschengerechteren Mobilität. Die BVG gehört dabei genauso mit ins Boot geholt wie der Verkehrsverbund bzw. ganz allgemein die Aufgabenträger, und das Buchen der Fahrradboxen muss zwingender Bestandteil der einschlägigen Fahrplan- und Ticketshop-Apps wie FahrInfo oder dem DB Navigator werden. Denn nur wer intermodal denkt, wird am Ende trotz und gerade wegen des Boxenstopps das Rennen machen.

Foto: Die Bike and Ride Box - Jetzt auch am Hauptbahnhof. Quelle: Deutsche Bahn AG / Carolin Kallenbach



Artikel geschrieben von Christian Linow
Fahradboxen - schon vor Wochen in Griebnitzsee gesehen, am Regio-Bahnsteig.
Aber Radfahrer werden ja meist nur als Störung gesehen / empfunden.
Zitat

Vielmehr fragt man sich, weshalb eine solche Installation erst jetzt geschieht, zehn Jahre nach Eröffnung
Nun, fraglich seit wann es diese abschließbaren Fahrradboxen gibt. Weiterhin fraglich ob es abschließbare sein müssen? Von den Kosten sicherlich nicht wenig. Diese Boxen kosten ebenso natürlich Platz der nicht unendlich überall am Bahnhof verfügbar ist. In Erfurt sah ich am Hauptbahnhof mal eine offene große Fahrradbox. Ob die hier nicht sinnvoller wäre?
Zitat
Gleisdreiecke
Fahradboxen - schon vor Wochen in Griebnitzsee gesehen, am Regio-Bahnsteig.
Aber Radfahrer werden ja meist nur als Störung gesehen / empfunden.

Im Prinzip stimme ich zu. Radfahrer, die aber meinen, bei herrlichem Wetter ihr Rad im Berufsverkehr z.B. vom Alex zur Mollstr. oder vom Hermannplatz zur Schönleinstr. mitnehmen zu müssen, die stören allerdings :)
Zitat
GraphXBerlin
Zitat

Vielmehr fragt man sich, weshalb eine solche Installation erst jetzt geschieht, zehn Jahre nach Eröffnung

Nun, fraglich seit wann es diese abschließbaren Fahrradboxen gibt.

Also ich meine, in Hennigsdorf stehen die schon länger als zehn Jahre.
Zitat
Alter Köpenicker
Also ich meine, in Hennigsdorf stehen die schon länger als zehn Jahre.

Berlin hängt bei so manchen praktischen Dingen Jahrzehnte hinterher :-(
Zitat
GraphXBerlin
Zitat

Vielmehr fragt man sich, weshalb eine solche Installation erst jetzt geschieht, zehn Jahre nach Eröffnung
Nun, fraglich seit wann es diese abschließbaren Fahrradboxen gibt. Weiterhin fraglich ob es abschließbare sein müssen? Von den Kosten sicherlich nicht wenig. Diese Boxen kosten ebenso natürlich Platz der nicht unendlich überall am Bahnhof verfügbar ist. In Erfurt sah ich am Hauptbahnhof mal eine offene große Fahrradbox. Ob die hier nicht sinnvoller wäre?

In anderen Städten gibt es Beispiele für kombinierte Lösungen: ein Raum, in den nur dessen Nutzer Zugang haben, reicht für viele Radfahrer offenbar aus, wenn es gelingt, Vandalismus zu verhindern. Wer aufgrund eines besonders hochwertigen Rades mehr Schutz wünscht, kann dann zu einer eher hochpreisigen verschließbaren Box greifen. Die Preise finde ich reichlich hoch, aber angesichts des sehr knappen Angebots werden sie wohl ihre Nutzer finden. An anderen Standorten gibt es beim gleichen Anbieter einen Rabatt für die oberen Fächer, aber auch dies kann man sich wohl bei 12 Fächern am Berliner Hauptbahnhof sparen.

Etwas unsinnig finde ich, dass man trotz des sehr knappen Angebots 24 Stunden als kürzesten Zeitraum anbietet. Da könnte man die Boxen besser auslasten, wenn man die Boxen nach der Nutzung pauschal wieder frei gibt statt sie bedarfsunabhängig im Zweifel bis zum nächsten Tag zu vergeben.
Wenn es eine solche abschließbare Box an Rathaus Steglitz, Lichterfelde Ost oder Lichterfelde West geben würde, dann könnte ich mir gut vorstellen, gleich eine Box für den Jahrespreis zu nehmen.

Wenn ich weiß, dass mein Fahrrad sicher steht, dann ist mir das 200 Euro im Jahr durchaus wert.
Ein hochwertiges Fahrrad würde ich nie an einem S-Bahnhof anschließen. Und schon gar nicht noch extra Geld für eine Box ausgeben. Für den Weg zum S-Bahnhof würde ich mir für das Geld (Box) eher ein olles Zweitfahrrad holen.
Naja, ich würde das Geld auch eher in ein Zweitrad und ein gutes Schloss investieren. Aber Wenn man einen längeren Weg zum Bahnhof hat, dann kann ich mir schon vorstellen, dass man auf sein teures Fahrrad nicht verzichten will und daher so eine Box sinnvoll ist. Beim Berliner Hbf ist das eher unwahrscheinlich, weil die meisten Leute, die da ihr Fahrrad abstellen einen relativ kurzen Weg haben werden. Von daher dürften solche Boxen eher was für die Außenbezirke sein.

Andererseits kann es ja auch sein, dass man im Büro in Mitte gemobbt wird, wenn man da mit einem Billigrad ankommt...

Gruß Nemo
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